800 SchülerInnen aus Deutschland und Frankreich haben vergangenes Jahr mit Zweierpasch auf Deutsch und Französisch getextet, gerappt und performt. Nun können wir freudig verkünden: Dank toller Förderer und Unterstützer geht es weiter.
<<< Zweierpasch Till (links) Felix (rechts) Foto Irina Kim
Nach dem Schwerpunkt Europe bei der ersten Auflage geht’s dieses Jahr um Umwelt, Nachhaltigkeit und Klima. Schüler aus Deutschland und Frankreich können dazu im Unterricht zweisprachge Texte, Lieder und Videos erarbeiten. Wer sie bis zum 31. Januar bei der Jury einreicht, ist zum großen Gipfeltreffen am 11. März 2020 im Paulussaal Freiburg eingeladen. Die besten Beiträge werden von den Schülern live auf der Bühne performt.
Die Sieger gewinnen ein Coaching mit Zweierpasch und können beim Festival Freiburg Stimmt Ein auftreten. Außerdem spielt die preisgekrönte World HipHop Band beim Gipfeltreffen ein Konzert für alle Teilnehmer. Das Projektteam von Zweierpasch, dem Centre Culturel Francais Freiburg und dem Klett Verlag rechnet mit 1000 Teilnehmern.
Theater und Tanz, Führungen und Vorträge, Aktionen für Kinder, kreative Angebote – und jede Menge gastronomische Erlebnisse mit französischem Akzent: Am Sonntag laden die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ins Schloss zum Deutsch-Französischen Freundschaftsfest. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg haben das ganze Jahr unter das Thema „Ziemlich gute Freunde. Frankreich und der deutsche Südwesten“ gestellt. Am 15. September ist der Eintritt zum Deutsch-Französischen Freundschaftsfest für Familien und Kinder frei – und das gilt an diesem Tag auch für die Museen im Schloss. Alle Programmpunkte finden sich im Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten unter > www.schloss-ludwigsburg.de.
Das Fotoalbum:
„Das Residenzschloss Ludwigsburg haben wir auch deshalb gewählt, weil es einen solchen Reichtum an historischen Bezügen bietet“, erläutert Frank Krawczyk, Leiter des Bereichs Kommunikation der Staatlichen Schlösser und Gärten, beim Pressegespräch am Dienstag im Schloss „Von der engen Beziehung im 18. Jahrhundert mit den vielen Künstlern aus Paris über den Besuch Napoleons am Beginn des 19. Jahrhunderts bis zu den historischen Momenten der jüngeren Zeitgeschichte: Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle hat hier 1962 die deutsch-französische Freundschaft begründet – und > Bundeskanzlerin Angela Merkel und François Hollande haben 50 Jahre später im Residenzschloss daran angeknüpft.“
Von links Frank Krawczyk, Leiter des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, in der Mitte Stephan Hurst, den Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg, sowie drei Schauspielerinnen von „Dein Theater“. Foto: Martin Kalb
Am 15. September kann man den Kulturaustausch bei typischen Speisen und Getränken aus Frankreich genießen. Ein französischer Spezialitätenmarkt im Ehrenhof des Residenzschlosses ist einer der Höhepunkte des Freundschaftsfestes. Ein Dutzend Marktstände bieten Delikatessen wie Macarons, Pasteten, Käse aus Savoyen, Nougat, Oliven und Tapenaden, Crêpes und Flammkuchen. Der Markt öffnet bereits am Freitag, den 13. September seine Stände. Verkauf ist täglich bis zum Sonntag von 11–19 Uhr.
Das Fest richtet sich an alle Altersgruppen, mit Musik, Spiel- und Aktionsangeboten, mit Lesungen und einem Theaterstück zur deutsch-französischen Geschichte, entwickelt vom Stuttgarter Ensemble „Dein Theater“. Die Bühne für die Aufführungen ist historisch: „Dein Theater“ bespielt das Schlosstheater. Auf der Bühne des herzoglichen Theaters traten im 18. Jahrhundert die Top-Stars aus Paris auf, Tänzer, Sängerinnen und Musiker. Besondere Führungen zum Themenjahr –auch in Französisch – präsentieren deutsch-französische Aspekte aus der Geschichte des Schlosses und aus der gemeinsamen Geschichte von Mode und Geschmack. Dazu kommen Vorträge – etwa mit Dr. Susanne Dieterich, die kurzweilige Episoden vom württembergischen und französischen Hof für Groß und Klein erzählt. Das Institut Français und das Deutsch-Französische Institut begleiten das Freundschaftsfest mit Aktions- und Informationsständen. Verschiedene Ensembles machen Musik – und auch die klingt Französisch.
„Ziemlich gute Freunde. Frankreich und der deutsche Südwesten“: Das Themenjahr der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg befasst sich mit der Geschichte der prägenden Nachbarschaft der zwei Länder rechts und links des Rheins über die Jahrhunderte. Dabei reichen die Themen vom Mittelalter bis in die Gegenwart, von den Kriegen bis zu den Liebesbeziehungen und Ehen und vom Staunen über die jeweils andere Kultur bis zum guten Essen. 14 Monumente in ganz Baden-Württemberg machen mit. Einen Überblick über die Themen und Veranstaltungen gibt die neue Themenwelt > www.ziemlich-gute-freunde.de im Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten: Geschichte und Geschichten rund um die Beziehung zwischen Frankreich und dem Nachbarn Südwestdeutschland.
Nicolas Mathieu – Lesung und Gespräch
Deutsche Lesung: Sebastian Röhrle – Moderation: Niklas Bender
»Anthony stand am Ufer und starrte geradeaus. In der bleiernen Sonne wirkte das Wasser des Sees wie dickes Öl. In der Luft lag wieder dieser Geruch von Schlamm, von aufgeheizter Erde.« Nicolas Mathieu
Lichtbildvortrag von Jürgen Wöhler mit anschließender Filmvorführung „Saint Jacques … La Mecque“ / „Pilgern auf Französisch“
Ort: Institut français, Stuttgart
Zeit: 19. September 2019 – 18:30 Uhr
950 km auf dem Jakobsweg vom Burgund bis zu den Pyrenäen – von Jürgen Wöhler
Im heißen Sommer 2018 ist der Stuttgarter – ehemalige Bankmanager – Jürgen Wöhler zu Fuß von Vezelay im Burgund bis St-Jean-Pied-de-Port in den Pyrenäen gepilgert. Fast durchgehend allein, denn mit nur ca. 300 Pilgern im Jahr ist der Voie de Vezelay der einsamste der drei traditionellen Jakobswege in Frankreich. Doch bezaubernde Landschaften, Kirchen und Paläste, Kontakte zu Einheimischen und die gute französische Küche machen diesen Weg entlang einsamer Dörfer sowie durch schöne Städte wie Nevers, Limoges und Perigueux höchst lohnend und zu einem ganz besonderen Erlebnis.
„Saint Jacques… La Mecque…“ / „Pilgern auf Französisch“ (Coline Serreau, 2007)
Clara, Claude und Pierre sind entsetzt: Ihre verstorbene Mutter hat die Auszahlung ihres Erbes an eine Bedingung geknüpft. Und zwar an die, dass die drei gemeinsam auf dem Jakobsweg nach Santiago di Compostela pilgern müssen. Dumm ist nur, dass die Geschwister sich nicht ausstehen können und das Wandern ihnen grundsätzlich widerstrebt. Doch um des lieben Geldes willen schließen sie sich widerwillig einer bunten Pilgergruppe an und erleben eine chaotische Reise voll überraschender, teils lustiger und teils tiefgründiger Einsichten.
Eine Veranstaltung des Vereins der Freunde des Institut français Stuttgart.
Der Kongress bietet einen Französischlehrer*innentag „Genial regional. Europadidaktik im Französischunterricht“, eine Exkursion u.a. nach Nardt/Hoyerswerda und an die tschechische Grenze, ein Konzert der französischen Sängerin Catherine Le Ray und spannende Entdeckungen im sorbischen Bautzen an.
Herzlich eingeladen sind u.a. Fremdsprachenssistent*innen, Studierende, Referendar*innen und Lehrkräft (Grundschule bis Universität) sowie alle beigeisterten Europäer*innen.
„Mit ungebrochenem Willen für die Meinungsfreiheit: Der französische Journalist und Schriftsteller Philippe Lançon, der zu den Überlebenden des Charlie-Hebdo-Attentats gehört, erhält den Hermann Kesten-Preis 2019 des PEN-Zentrums Deutschland. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst zur Verfügung stellt,“ so lautet die Presse-Mitteilung des PEN-Zentrums Deutschland.
Unsere Blog-Reaktion gratuliert Philippe Lançon zu dieser Ehrung:
Diesen wichtigen Preis, haben Sie umso mehr verdient, weil Ihr Buch mit Leidenschaft die Rekonstruktion Ihres Lebens mit Hilfe der Literatur erzählt. Ganz ohne Zweifel, jedes Buch enthält Literatur, aber Ihr Buch nennt ganz ausdrücklich die Werte, die Relevanz und die Hoffnung, an die die Literatur uns immer erinnert. Die Bücher enthalten alle Mittel gegen das Schlechte in der Welt, ganz im Sinne von > Michel de Montaigne, der von den beiden Seiten der Welt spricht: das Schlechte wird von der Schönheit und von allem, zu dem uns die Bücher inspirieren, bekämpft. Es gibt noch einen anderen Aspekt Ihres Buches. Das ist seine unerschütterliche Präsenz gegenüber der Barbarei, die Sie in dem Moment erlebt haben, als um sie herum Ihre Freunde so kaltblütig ermordet wurden. Dieses Unglück, dass sich so völlig unerwartet während einer Versammlung mit Ihren Kameraden ereignet hat, dieses brutale Morden aufgrund blinden Hasses lässt uns – so sagt man – ohne Worte zurück. Sie haben eine andere Reaktion gewählt. In dem Sie die Details erzählen, ihre Chance dem allen durch die Literatur zu entgehen, bauen Sie für ihre Freunde ein Denkmal, das nicht stumm ist, sondern dass den Fanatikern gegenüber die für Schriftsteller und Journalisten wichtigsten Waffen in Szene setzt: Das Wort und die Freiheit. Nichts wird beide besiegen, solange die Literatur existiert. In diesem Sinne ist Ihr Buch viel mehr als ein gelungenes Zeugnis, es ist ein nachhaltiger Appell an die Freiheit, der die Kraft des Wortes hervorhebt.
Die Preisverleihung findet am 7. November 2019 um 19 Uhr in den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt statt.
„Manchmal gibt es Momente, Stunden oder Tage, die ein ganzes Leben zweiteilen, ein Vorher und ein Nachher. Für Philippe Lançon war dieser Tag der 7. Januar 2015, als etwa gegen 11 h 28 als zwei bewaffnete Attentäter in die Redaktionsräume von Charlie-Hebdo in Paris eindrangen, elf Personen töteten und mehrere verletzten:…“ Bitte lesen Sie weiter: > Lesebericht: Philippe Lançon, Der Fetzen – 3. April 2019 | Autor: Heiner Wittmann
Wir gratulieren Philippe Lançon sehr herzlich und danken ihm für seinen Mut und seine Entschlossenheit im Kampf um die Presse und Meinungsfreiheit.@FranzBotschafthttps://t.co/npADuO1SWA
Philippe Lançon
> Der Fetzen
Roman
Aus dem Französischen von Nicola Denis
(Orig.: Le Lambeau)
2. Druckaufl. 2019, 551 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-50423-1
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