Der Sturz von Premierminister François Bayrou und die Ernennung von Sébastien Lecornu

10. September 2025 von

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Mariama Darame und Nathalie Segaunes charakterisieren am 9. September 2025 in ihrem Artikel in Le Monde, in dem sie die Optionen Macrons gegeneinander abwägen > Emmanuel Macron, un président vulnérable après une dissolution et deux échecs de gouvernement die gestrige Sitzung der Nationalversammlung, bei der die Abgeordneten der Regierung das Vertrauen entzogen haben mit den Worten „dans un climat délétère augurant mal de la suite“.

> Premierminister François Bayrou will am 8. September 2025 die Vertrauensfrage stellen

„un climat délétère“ steht für die Lage in der Nationalversammlung, in der sich spätestens seit der letzten Wahl nach der Auflösung der Nationalversammlung im Juli 2024 aber auch schon vorher drei Blöcke gegenüberstehen, die Linke u. a. mit LFI, PS und den Ecologistes, der PCF, die Parteien der Mittenu. a. mit Renaissance, Mouvement démocrate (MoDem) und les Centristes. Les Républicains LR und auf der rechten Seiten das Rassemblement national mit der Union des droites pour la République von Éric Ciotti, der seine Anhänger von der LR abgespalten hat und von einem Bündnis mit dem RN träumt. Die so immer mehr fragmentierte Parteienlandschaft (Wikipedia) erschwert zunehmend auch die Einigung innerhalb dieser Blöcke. Mariama Darame und Nathalie Segaunes meinen zu Recht, dass die Stimmung bei der Sitzung, in der Francois Bayrou das Vertauen entzogen wurde, für die Zukunft nichts Gutes hoffen lässt. Zu groß ist das Misstrauen der der drei Blöcke einander gegenüber.

Am letzten Montag war es wirklich fatal, dass die Linken zusammen mit dem RN der Regierung das Vertrauen entzogen haben. Nichts eint die beiden Blöcke, außer die destruktive Absicht, eine Regierung der Mitte nicht zu tolerieren. Im extremrechten und im linken Block gibt es viele Stimmen, die Macron vorwerfen, den Wählerwillen nach den Neuwahlen im Juli 2024 nicht berücksichtigt zu haben und einen PM aus ihren Reihen ernannt zu haben… wobei dieser PM auch keine Mehrheit im Parlament bekäme. Also müssen neue Wege gefunden werden und die Abgeordneten müssen die Kunst der Koalitionsbildung lernen. Die Kritik am Präsidenten und der Regierung verfängt nicht… der Haushalt wird nicht von der Exekutive alleine aufgestellt und verantwortet… die Abgeordneten entscheiden darüber.

Auf unserem Blog: Die schwierige Regierungsbildung in Paris nach der Auflösung und den Neuwahlen
26. August 2024

Auch wenn seine Gegner so tun, als gebe es die Realitäten der kritischen Finanzlage Frankreichs nicht, müsste auch jede Regierung, für die sie die Verantwortung tragen würden, sich auf die Bekämpfung des wachsenden Defizits konzentrieren. Aber François Bayrou hatte keine glückliche Hand hinsichtlich er Gespräche mit der Opposition. Ein Stillhalteabkommen mit der PS hat er durch unvorsichtige Bemerkungen über die Migranten aufs Spiel gesetzt. Obwohl er den Sommer in seinem Amtssitz in Paris verbracht hat, ließ er verlauten, die anderen seien im Urlaub gewesen, um die unterlassene Kontaktaufnahme mit ihnen zu rechtfertigen.

War die Vertrauensfrage, die 47. nach Artikel 46 Abs.1 seit 1958, die bisher immer erfolgreich waren, weil es eigentlich immer stabile Mehrheiten gab, eine Art politische Selbstmord? Clément Guillou und Corentin Lesueur fragten in LE MONDE, was man tun müsse, um „comprendre les ressorts de cette variante béarnaise du seppuku“. Bei der Lage der Dinge hätte Bayrou nicht einen Fünkchen Hoffnung haben können, das Vertrauen der Abgeordneten zu erhalten.

Gestern hat Emmanuel Macron den bisherigen Verteidigungsminister Sébastian Lecornu (39) zum Premierminister ernannt, mit der Maßgabe, zunächst die Kompromissmöglichkeiten in der Nationalversammlung zu erkunden:

Seine Hauptaufgabe, das Budget für 2026 mit einer deutlichen Reduzierung der Schulden auf den Weg zu bringen:

Zur Erinnerung. Hier kann man die Mehrheitsbildung in der aktuellen Nationalversammlung prüfen: > Pourquoi il est difficile de trouver une majorité à l’Assemblée nationale : testez notre simulateur de coalition

„Außenseiter“ von Hans Mayer: Tagung am 19. und 20. September 2025 in Köln

3. September 2025 von

„Die Hans-Mayer-Gesellschaft führt gemeinsam mit Wissenschaftler*innen der Universität Köln, hier vor allem des mit der Lehrkräfteausbildung betrauten Institut für deutsche Sprache und Literatur 2, eine Tagung zu Hans Mayers „opus magnum“ durch. Wir fragen nach der Aktualität des 1975 erschienen Buches. In den drei Hauptkapiteln schreibt Mayer eine Geschichte von „Leitfiguren der Grenzüberschreitung“, die allein durch ihre Geburt, und nicht erst durch die Entscheidung des Verstandes zu Außenseitern wurden. In „Judith und Dalila“ entwickelt er die Geschichte von Frauen, denen der Gleichheitsstatus durch das Geschlecht versagt wird, in „Sodom“ geht er den Diffamierungen der Homosexuellen nach, die durch ihre „körperlich-seelische Eigenart“ ausgegrenzt wurden, und schließlich untersucht er in „Shylock“, wie den Juden allein durch ihre „Abkunft“ das Recht auf Emanzipation in der Geschichte verwehrt wurde …“ >

Hans Mayer GesellschaftHans Mayer äußerte sich in seinem Buch „Außenseiter“ auch ausführlich zu Jean Genet, dem Jean-Paul Sartre 1951 die Untersuchung „Saint Genet Komödiant und Märtyrer“ widmete. In einem Vortrag werden die Ansätze von Hans Mayer und Jean-Paul Sartre, die Geschichte des Jean Genet, vom Dieb zum gefeierten Schriftsteller, zu analysieren, miteinander verglichen: H. Wittmann, „… Befreiung über Arbeit und Genie“ – Sartre und Mayer über Jean Genet“ – Samstag, 20. September, gegen 10:00 Uhr.

Vgl. H. Wittmann, Sartre, Camus und die Kunst. Die Herausforderung der Freiheit, Reihe Dialoghi/Dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs. Hrsg. v. Dirk Hoeges, Band 18, Verlag Peter Lang, Berlin, Bern u.a., 2020. S.72-79.

Weitere Informationen auf der Website der Hans-Mayer-Gesellschaft

Die Tagung findet am 19. und 20. September im EL-DE-Haus / NS-DOK am Appellhofplatz 23-25 in Köln statt.

Flyer zum Download: > „Außenseiter“-Tagung am 19. und 20. September 2025 in Köln in Köln

Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Ihre Anmeldung wird durch eine Mail mit dem Titel der Veranstaltung an die nachstehende Adresse registriert. Eine gesonderte Bestätigungsmail gibt es nicht. Bitte informieren Sie uns auch kurzfristig, wenn Sie/Ihr nicht kommen können.

Anmeldung bitte an: aussenseitertagung@hans-mayer-gesellschaft.de

Nochmal und immer wieder: Mit der KI lernen?

30. August 2025 von

french german 

Premierminister François Bayrou will am 8. September 2025 die Vertrauensfrage stellen

26. August 2025 von

Premierminister François Bayrou will am 8. September 2025 die Vertrauensfrage gemäß Artikel 49 (1) der Verfassung der V. Republik stellen. > Le coup de poker de François Bayrou – LE MONDE, 27. August 2025 –

François Bayrou berichtete am 25. August 2025 während seiner Pressekonferenz (O,30′), er habe Präsident Macron gebeten, die Nationalversammlung am 8. September zu einer außerordentlichen Sitzung einzuladen, bei der die Regierung die Vertrauensfrage stellen wolle. Die Erklärungen von François Bayrou klingen wie eine politische Abrechnung, in der er die Schwierigkeiten Frankreichs – trotz aller seiner Trümpfe – aufzeigt und auch auf das schwierige internationale Umfeld hinweist. Je stärker die Spitze der Pyramide sei, umso unsicherer sei ihre Basis, stellt der Premierminister fest. 2% des Gesamtbudgets sollen eingespart werden…

Probiert man alle > Konstellationen mit dem Simulator von LE MONDE aus, so stehen die Chancen eher schlecht bis sehr schlecht für die Regierung, zumal die linken Parteien und das RN angekündigt haben, mit Nein zu stimmen.

Eine Einigung der Parteien auf die Eckpunkte des Haushaltes, mit dem Bayrou erhebliche Sparmaßnahmen beabsichtigt, scheint in weiter Ferne zu sein. In dieser Situation hat sich Bayrou dazu entschieden, dei Vertrauensfrage nach Artikel 49 Absatz 1 zu stellen. Ein Versuch, den Ball in die Versammlung zurückzuspielen: Wenn Ihr meine Politik nicht mittragen wollt, müsst ihr mir das Vertrauen entziehen… Sozusagen, die Schuldfrage der Nationalversammlung zuzuschieben. Was passiert dann? Emmanuel Macron müsste eine/n neuen Premierminister/in ernennen. Er könnte auch die Nationalversammlung auflösen. de letzte Auflösung liegt 13 Monate zurück. Diese Vertrauensfrage ist ein Versuch von Bayrou, die Dramatik der finanziellen Lage und die Notwendigkeit, jetzt einschneidende Maßnahmen zu treffen, deutlich zu machen.

Wieder einmal scheiden sich die Geister an verschiedenen Maßnahmen wie die Streichung von zwei Feiertagen, die Aussetzung der Rentenanpassung und der Frage nach den Steuersätzen, durch die der Eindruck entstanden ist, die Lasten würden nicht gleichmäßig verteilt werden. Man kann es drehen und wenden, wie man will, eine Mehrheit für Bayrou ist nicht in Sicht, auch wenn Les Républicains mit 49 Sitzen die Regierung unterstützen wollen. Das Manöver ist hochriskant… der Eindruck drängt sich auf, dass Bayrou, trotz seiner Behauptung, wie „Hunde kämpfen zu wollen“, resigniert hat?

Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Linken und der RN, wenn sie am 8. September zusammen gegen die Regierung stimmen werden, sich nur und ausschließlich in dem Punkt einig sind, die Regierung stürzen zu wollen. Ob die Wähler diese Destruktion wirklich goutieren werden, falls Macron die Abgeordneten wieder zurück vor ihre Wähler schickt, steht auf einem andern Blatt.

> Qu’est-ce qu’un vote de confiance (article 49.1) ?

> Budget 2026 : le vote de confiance, dernière carte en main de François Bayrou TFI

> Konstellationen mit dem Simulator von LE MONDE

Paris wurde am 25. August 1944 befreit

25. August 2025 von

french german 

Das Massaker in Maillé am 25. August 1944

25. August 2025 von

> Haus der Erinnerung – Massaker von Maillé

Am 25. August 1944, der Tag, an dem Paris befreit wurde (> Vor 70 Jahren: Die Befreiung in Paris im August 1944 – 25. August 2014 ), verübten deutsche Soldaten mit der Waffen-SS in Maillé (Indre-et-Loire) eines der grausamsten Massaker der deutschen Besatzung in Frankreich. Sie erschossen, erstachen oder verbrannten 124 Menschen, darunter 48 Kinder. Maillé wurde ausgelöscht. „Je älter wir wurden, umso mehr dachten wir daran,“ sagte eine Überlebende. Von Maillé wurd das Massaker jahrzehntelang vergessen. 2008 kam mit Nicolas Sarkozy der erste Präsident, 2018 mit Michael Roth der erste Bundesminister an den Tatort. Die Täter wurde nie bestraft. Ein Unteroffizier, der in Bordeaux 1952 verurteilt worden war, konnte nie gefasst werden. Weitere Ermittlungen von deutscher Seite wurden 2017 eingestellt.

Der Verein „Pour le Souvenir de Maillé“ und das Land NRW organisieren jährliche 🇫🇷🇩🇪-Jugendaustausche.

Didier Arnaud, > Das vergessene Dorf Maillé Aus: Liberation (Paris), 24. August 2004, S. 11. – Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Auf unserem Blog:

> 25 août 1944: Le massacre de Maillé – 26. August 2008

> 2024 : le 80ème anniversaire de la Libération – 8. März 2024 von H. Wittmann

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