Archiv für Januar 2018

2018: 50 Jahre Mai 68
Vortrag von Professor Antoine Compagnon
“1968, ou tout s’est joué en 1966” – War das wahre 68 eigentlich schon 66?

Dienstag, 30. Januar 2018

> Mai 68 (I). Nachgefragt. Antoine Compagnon: 68 a-t-il commencé en 1966 ?

Donnerstag 01.02.18 20.00 Uhr
> Literaturhaus Stuttgart
Übersetzung: Jürgen Stähle

Eintritt: Euro 10,-/ 8,-/ 5,- > Eintrittskarten kaufen

> Antoine Compagnon, Collège de France

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> La Littérature, pour quoi faire ?
30 novembre 2006 Leçon inaugurale La Littérature, pour quoi faire ? Antoine Compagnon

2018: 50 Jahre Mai 68

Im Frühjahr 2018 jährt sich der französische „Mai 68“, Anlass genug, die “68er-Revolution” und die damaligen Ereignisse aus heutiger Sicht noch einmal genauer anzuschauen: Der Vortrag von Antoine Compagnon geht der Frage nach, ob das wahre “68” nicht eigentlich auf das Jahr 1966 rückdatiert werden müsste. Denn für Compagnon ist das Jahr 1966 ein > „annus mirabilis“ – so der Titel seiner am Pariser Collège de France gehaltenen Vorlesungsreihe –, ein bemerkenswertes und richtungsweisendes Jahr, in dem sowohl kulturell also auch politisch und gesellschaftlich viele Weichen für die “revolutionären” Prozesse von 1968 gestellt wurden.


1966 : Annus mirabilis

Choix

> Pourquoi 1966 ? Video
Antoine Compagnon, Collège de France – 04 janvier 2011 16:30 Cours

> Les nouveaux intellectuels Video
Antoine Compagnon, Collège de France – 11 janvier 2011 16:30 Cours

> La culture jeunes Video
Antoine Compagnon, Collège de France – 18 janvier 2011 16:30 Cours

> Tous contre Sartre Video
Antoine Compagnon, Collège de France – 15 mars 2011 16:30 Cours


Im Frankreich des ökonomischen Aufschwungs, der allgemeinen Modernisierung und der Konsumgesellschaft erreichen die Babyboomer der Nachkriegszeit zum ersten Mal die Universität. Während im Film mit Godard, Bresson, Rivette , in der Literatur mit Genêt und Perec neue Meilensteine gesetzt werden, ernten Denker wie Roland Barthes, Michel Foucault, Jacques Lacan, oder auch Louis Althusser überraschende Publikumserfolge.

In dem Vortrag werden soziologische, politische, philosophische Aspekte mit Phänomenen der Hoch- und Populärkultur miteinander in Beziehung gesetzt und mit dem Geist von 1968 konfrontiert. Antoine Compagnon war bis Herbst 2017 Professor an der Columbia University, New York. Seit 2006 hat er den Lehrstuhl für Littérature française et contemporaine am Collège de France inne, unter dessen Dach sich 54 renommierte französische – und einige internationale – Professor*innen aller wissenschaftlichen Disziplinen versammeln.

> 30 novembre 2006 Leçon inaugurale La Littérature, pour quoi faire ? Antoine Compagnon

Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Frankreich Schwerpunktes des IZKT der Universität Stuttgart und des Institut français Stuttgart. In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Stuttgart

Die Veranstaltung wird von der Robert Bosch Stiftung mit Mitteln der DVA-Stiftung gefördert.

Unterzeichnung einer Gemeinsamen Absichtserklärung zu DELF scolaire im Institut français in Stuttgart

Donnerstag, 25. Januar 2018

Neue Themen auf unserem Blog:

> Deutsch-französischer Tag 2018 – 22. Januar 2018 –

> Hörensagen: „Das Europa der Vaterländer“ – 22. Januar 2018

> Fachdiaktik

Schon gesehen?
> Froodel.eu

Am 24. Januar haben die Botschafterin Frankreichs, S.E. Anne-Marie Descôtes, die Kultusministerin des Landes Baden-Württemberg, Dr. Susanne Eisenmann und Stéphane Foin, Directeur adjoint au Centre international d’études pédagogiques in Paris, eine “Gemeinsame Absichtserklärung zur Einführung einer Klassenarbeit an allgemein bildenden Gymnasien in Klasse 10 im Fach Französisch mit Zertifizierungsoption DELF scolaire B1 zwischen der Französischen Botschaft in Deutschland/ dem Institut français d’Allemagne, dem Centre International d’Etudes Pédagogiques und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg” unterzeichnet:

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Diese Absichtserklärung ist ein sehr wichtiger Beitrag für die dringend notwendige Förderung des Französischunterrichts. Im Abschnitt 1 der Erklärung heißt es “Die Französische Botschaft/ IFA, das CIEP und das Kultusministerium setzen sich dafür ein, die deutsche Sprache in Frankreich und die französische Sprache in Baden-Württemberg zu stärken. In Umsetzung dieses Anliegens soll Schülerinnen und Schülern, die an allgemein bildenden Gymnasien in Baden-Württemberg im Fach Französisch unterrichtet werden, in diesem Fach eine Klassenarbeit in Klassenstufe 10 angeboten werden, die zugleich eine Zertifizierungsoption DELF scolaire Niveaustufe B1 umfasst.

Unser Archiv :

> Frau Botschafterin, warum sollen unsere Schüler/innen Französisch lernen?

Das DELF ist ein international anerkanntes Sprachzertifikat für Französisch als Fremdsprache. Es bescheinigt Kompetenzniveaus entsprechend dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER). Die Zertifikate werden vom französischen Bildungsministerium ausgestellt. Das Sprachzertifikat DELF ist unbegrenzt gültig und attestiert die Beherrschung der vier Sprachkompetenzen Hörverstehen, Leseverstehen, schriftlicher und mündlicher Ausdruck.”
Der Abschnitt 2 regelt die Prüfungsmodalitäten und die Zuständigkeiten: “Die Klassenarbeit soll vom Kultusmi-nisterium in Kooperation mit dem Centre International d’Etudes Pédagogiques (CIEP) durchgeführt werden. Hierbei muss die Gesamtheit der Richtlinien des CIEP beachtet werden. Dem Kultusministerium soll Zugang zum Aufgabenmaterial des CIEP für die drei gemeinsamen schriftlichen Prüfungsteile der einmal jährlich stattfindenden Klassenarbeit mit Zertifizierungsoption DELF scolaire B1 gewährt werden sowie zum Begleitmaterial zur Durchführung der Prüfung und Korrektur. …”

Abschnitt 4 ist der Kern der Erklärung, da die Klassenarbeit für die Schüler/innen ein erster Schritt sein soll, das DELF-Zertifikat zu erwerben: “(1) Die Schülerinnen und Schüler entscheiden im Anschluss an die Klassenarbeit, ob sie ergänzend dazu eine mündliche Prüfung ablegen und das DELF-Zertifikat beantragen. In diesem Fall erfolgt durch die Schule eine Registrierung der Schülerin bzw. des Schülers bei der zuständigen DELF-Prüfungseinrichtung. Das Ergebnis der Klassenarbeit wird entsprechend den Anforderungen für die DELF-Prüfung an die zuständige DELF-Prüfungseinrichtung übermittelt. (..)”

Die weiteren Abschnitt regeln Details, wie Abschnitt 6 “(1) Das Verfahren soll erstmalig im Schuljahr 2017/2018 an 40 bis 50 baden-württembergischen Pilotschulen Anwen-dung finden.
(2) Ein bilateraler technischer Ausschuss wird mit der Koordinierung, Beobachtung und Bewertung der Umsetzung beauftragt.”

In Ihren Ansprachen unterstrichen der Generalkonsul und Direktor des Institut français in Stuttgart, Nicolas Eybalin, die französische Botschafterin, S. E. Mme Descôtes, und die Kultusministerin, Dr. Susanne Eisenmann, den Erfolg dieser Vereinbarung. Dr. Eisenmann erinnerte zu Recht an die deutsch-französsoiche Aussöhnung und die Reformvorschläge von Präsident Emmanuel Macron, mit denen sich eine Erneurung der deutsch-französischen Zusammenarbeit in Europa abzeichne: vgl. > Rappel : Les discours du Président de la République et l’Europe. Außerdem verwies sie auf Initiativen Ihres Ministeriums zur Förderung des Französischunterrichts. In Baden-Württemberg lernen zur Zeit etwa 150.000 Schüler/innen Französisch an öffentlichen und privaten Schulen.

> Sprachdiplom DELF als Leistungsnachweis an Gymnasien – Website des Kultusministeriums in Baden-Württemberg

> Ein Interview in der Französischen Botschaft in Berlin: > DELF – diplôme d’études en langue française

> Argumente für Französisch

Und in anderen Bundesländern:

> «Vive le français – vive le DELF!» – 16. Dezember 2017 – Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht
“Am Dienstag, 12. Dezember 2017 wurden in der 6. Stunde im Forum insgesamt 42 DELF-Diplome aus dem Prüfungszeitraum Mai/Juni 2017 an GZE-Schülerinnen und Schüler verteilt.”

Journée franco-allemande 2018 – 22 janvier 2018
Deutsch-französischer Tag 2018 – 22. Januar 2018

Montag, 22. Januar 2018

french german 

> DFI und Institut français : Fr. 26.1.2018 Deutsch-französischer Tag für Französischlehrer/innen Mit Fotoalbum

Aktuell: > PROPOSITION DE RÉSOLUTION Pour un nouveau Traité de l’Élysée Accroître le rôle des parlements dans la coopération franco-allemande – Site de l’Assemblée nationale


> 50 Jahre Élysée-Vertrag – Diskussion im Kanzleramt

Horizons Dossier: France-Allemagne

<<< Horizons Dossier - > La France, l’Allemagne et l’Europe

Das thematische Aufbau­dossier La France, l’Allemagne et l’Europe setzt auf dem Basis­dossier und den dort vermittelten Strategien auf. Es enthält zahlreiche ­Kopiervorlagen („Schüler-Teil“) sowie Lösungen, Zusatzinforma­tionen und methodische Hinweise („Lehrer-Teil“). Weiterlesen


Diese Artikel auf unserem Blog könnten zum Deutsch-französischen Tag, 22. Januar 2018 wiedergelesen werden:
Un choix d’articles sur notre blog pour la la relecture:

> 50 ans Traité de l’Élysée – 65 articles
> Centenaire: 1914-1918 – Bibliographie und Sitographie
> Deutsch-französische Beziehungen 388 articles

davon eignen sich für eine Lektüre am Deutsch-französischen Tag ganz besonders:

> Bericht von Frau Annegret Kramp-Karrenbauer und Herrn Jean-Marc Ayrault zur Förderung der Integration in unseren Gesellschaften – 9. April 2016
> Liste aller deutsch-französischen Organisationen und Akteure, die in diesem Bericht geannt werden.

Découvertes Atelier
> La journée franco-allemande

Zur Vor­bereitung und Durchführung des deutsch-französischen Tages, der jedes Jahr am 22. Januar gefeiert wird. Das Heft enthält Texte, Übungen und Spiele mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden für einen motivierenden und erfolgreichen Unterricht. Auch in Vertretungsstunden oder fächerübergreifend einsetzbar.

Lehrermaterial mit Audio-CD
978-3-12-522038-6 (3-12-522038-6)

> Les voeux du Président de la République : 18 minutes et 1 minute – 1. Januar 2018

> „L’Europe ne doit pas se faire dans le silence.“Entretien avec Christian Lequesne, Professeur à Sciences po à Paris – 18. Dezember 2017

> Un entretien avec Alfred Grosser

> Une interview avec Pierre-Yves Le Borgn’, député des Français de l’étranger

> Pierre-Yves le Borgn’ : Braucht die deutsch-französische Zusammenarbeit ein neues Fundament?

> Prof. Dr. Frank Baasner (dfi): 50 Jahre Élysée-Vertrag Wie steht es um die deutsch-französischen Beziehungen?

> Hollande, Merkel, Europa und die Jugendarbeitslosigkeit

> Juni 2013: Deutschland aus französischer Sicht

> Nachgefragt: Ein Gespräch mit Markus Ingenlath, Generalsekretär des DFJW

> Die deutsch-französische Zusammenarbeit weiter vertiefen: Aber auch: “Prüfen, straffen, reformieren”

> Außenminister Guido Westerwelle in Paris: « L’Allemagne, la France et l’avenir de l’Europe »

> Expertenkommission: Das Grundgesetz in Deutschland und die Verfassung in Frankreich – > 1. April 2013

> 22.1.2013: Gemeinsame Erklärung des Bundestages und der Assemblée nationale

> Mobiliser la jeunesse au bénéfice de l’amitié franco-allemande- Erklärung des Deutsch-Französischen Ministerrats zum 50. Jahrestag des Elysée-Vertrags

> Allocution du Président de la République au Bundestag, 22. janvier 2013

> Die gemeinsame Sitzung der französischen Nationalversammlung und des Deutschen Bundestages in Berlin

> Discours du Président de la République devant les membres des Parlements français et allemands

> Der Elysée-Vertrag von 22. Januar 1963 (I)


Internet-Angebote zum Deutsch-Französischen Tag

> Der deutsch-französische Vertrag von 1963 dt/fr

Mehr als komplett: > Themendossier: Der Elysée-Vertrag auf der Website des Deutsch-französischen Instituts in Ludwigsburg

> Im virtuellen Museum des Google Cultural Institute: Auf dem Weg zum Élysée-Vertrag>

> 22 janvier : journée franco-allemande – > education.gouv.fr

> www.ofaj.org/journee-decouverte-franco-allemande-2015

> www.adeaf.net/spip.php?article54 : “L’ADEAF s’engage pour la promotion de la langue allemande, de son enseignement et de son apprentissage, dans une perspective de pluralisme linguistique.”

> Franco-Allemand – Académie de Versailles

> Organisation de la journée franco-allemande 2015 – Académie de Nice

> Voeux 2015 et journée franco-allemande à Reinheim




Hörensagen: “Das Europa der Vaterländer”

Montag, 22. Januar 2018

Ergänzung: Während seiner Pressekonferenz am 4. Feburar 1965 erklärte Charles de Gaulle auf die Frage nach der Deutschen Einheit auf eine einfache und einleuchtende Weise wie er das Verhältnis zwischen den europäischen Völkern und Europa sehe: “”En vérité c’est seulement par l’entente et par l’action conjuguée des peuples qui ont été de tout temps, qui sont aujourd’hui, qui resteront principalement intéressés au sort de leur voisin germanique, c’est-à-dire les peuples européens, que peut être trouvée la solution d’une question qui est essentiellement européenne.” Zitiert hier: > Charles de Gaulle 1890-1970 – 9. Januar 2020 von


Unsere Redaktion hat wichtige Aussagen de Gaulles zu Europa auf Französisch und Deutsch hier dokumentiert: > Ein vereintes Europa – Une Europe unie – auf dem Weg zu einer Konföderation – 16. Mai 2019


“Europa der Vaterländer?” Wenn die Fraktionsvorsitzende der AfD, Alice Weidel, heute im Deutschen Bundestag das “Europa der Vaterländer” zitiert hat, das man gerne – wenn es passt – dem früheren > Staatspräsidenten Charles de Gaulle in den Mund legt, um auf dieses Zitat ihre Rede gegen Europa aufzubauen, müssen wir doch mal nachprüfen, ob das Fundament ihrer Rede stimmt, vielleicht hat ja de Gaulle etwas anderes gemeint, etwas anderes gesagt. Es geht um die Staaten, die im Sinne de Gaulles (nicht der AfD) Europa bauen. Lesen wir nach. Faktencheck:

“Europa der Vaterländer” klingt nach Abschottung, klingt nach Nationalismus, klingt nach Abwehr von Europa, suggeriert, dass de Gaulle genauso total gegen Europa war, wie die AfD es heute ist. Im übrigen, und das sei hier angemerkt, hatte de Gaulle 1963, als er Bundeskanzler Adenauer in Paris den Elysée-Vertrag vorschlug, weit mehr im Sinn, nämlich eine Art politische Union mit Deutschland, der der Bundestag mit einer Präambel zum Ratifizierungsgesetz des deutsch-französischen Vertrages, die die Verpflichtung zu engen politischen, wirtschaftlichen und verteidigungspolitischen Beziehungen mit den USA, Großbritannien und der NATO unterstrich. Beides Absichten, die de Gaulle mit dem Vertrag eigentlich durchkreuzen, wenn nicht zumindest schwächen wollte.
Lesen wir bei dem Journalisten nach der die IV. und die V. Republik und als Begründer des ARD-Studios in Paris ein ausgewiesener Kenner der Deutsch-französischen Beziehungen und Korrespondent der ARD in Paris war: Ernst Weisenfeld > Zum Tee bei Ernst Weisenfeld – 21. Januar 2008 und > Zur Erinnerung an Ernst Weisenfeld – 7. Januar 2014. Ernst Weisenfeld berichtet in seinem Buch Charles de Gaulle. Der Magier im Elysee, München: Beck 1990 über die Pressekonferenz de Gaulles am 15. Mai 1962: – > Conférence de presse du 15 mai 1962 (questions européennes)

De Gaulle ließ er sein Misstrauen gegenüber einer Integration erkennen, die von den USA inspiriert wäre. Und er fügte hinzu: “Sehen Sie, wenn man von großen Dingen spricht, denkt man gern an die Wunderlampe, die Aladin nur zu reiben brauchte, um der Wirklichkeit entrückt zu werden. Doch es gibt keine Zauberformel, die es ermöglichte, etwas so Schwieriges wie ein geeintes Europa zu schaffen. Machen wir darum die Realität zur Grundlage des Gebäudes. Und wenn wir diese …” Und Weisenfeld kommentiert: “Die realen Grundlagen der Europäischen Einigung waren für ihn die Staaten mit ihren unterschiedlichen Interessen:” De Gaulle “Gibt es ein Frankreich, ein Deutschland, ein Italien, ein Holland, ein Belgien und ein Luxemburg, die bereit wären, in einer für sie unter nationalen oder internationalen Gesichtspunkten wichtigen Frage etwas zu tun, was sie für schlecht halten, weil andere es ihnen befehlen? Würden sich das französische, das deutsche, das italienische, das holländische, das belgische und das luxemburgische Volk Gesetzen unterwerfen, die von fremden Abgeordneten beschlossen worden wären und die vielleicht im Gegensatz zu ihrem innersten Wollen ständen?Das gibt es nicht. Es ist zur Stunde nicht möglich, eine Nation, die sich sträubt, einer ausländischen Mehrheit zu unterwerfen.” “Die Autorität, Gesetze und Anordnungen für Völker zu beschließen, hätten nur die Regierungen,” fügt Weisenfeld hinzu
“In diesem Zusammenhang ging er auf die Formel vom «Europa der Vaterländer» ein, die ihm oft in den Mund gelegt wurde. Er habe sie nie gebraucht. (De Gaulle:)’Das will nicht heißen, daß ich mein Europa verleugne. Im Gegenteil: Ich bin ihm stärker verbunden als je zuvor. Außerdem glaube ich nicht, daß Europa eine lebendige Einheit werden kann, wenn es nicht Frankreich mit seinen Franzosen, Deutschland mit seinen Deutschen, Italien mit seinen Italienern usw. umfaßt. Dante, Goethe und Chateaubriand gehören ganz Europa, gerade weil sie in erster Linie Italiener, Deutsche und Franzosen waren. Sie hätten Europa keinen großen Dienst erwiesen, wenn sie Staatenlose gewesen wären und in irgendeinem integrierten oder <Volapük> gedacht und geschrieben hätten.
Es ist nun mal so, daß Vaterland ein menschliches, gefühlsmäßiges Element darstellt und daß Europa nur auf Elemente der Aktion, der Autorität, der Verantwortung aufgebaut werden kann. Welche Elemente? Nun die Staaten! Denn es gibt nichts anderes als die Staaten, die zuständig, legitimiert und in der Lage wären, in dieser Hinsicht etwas zu verwirklichen. Ich sagte es bereits, und ich wiederhole es: Außer dem Europa der Mythen, der Phantasie und des Scheins ist zur Zeit kein anderen möglich als das der Staaten.'” Gaulle, id., Charles de Gaulle, op. cit., S. 48f.)

Kann es sein, dass Ernst Weisenfeld sich irrt, hat er ein Dokument übersehen? Fragen wir doch de Gaulle: Anlässlich einer Pressekonferenz am 15. Mai 1962 erklärte der Staatspräsident: > https://www.ina.fr/video/I00012372

Zum Mitlesen und Mitschreiben: ” Vous allez être assez étonnés, mais je n’ai jamais, quant à moi, dans aucune de mes déclarations, parlé de l’Europe des patries, bien qu’on prétende toujours que je l’ai fait. Ce n’est pas, bien sûr, que je renie, moi, la mienne, bien au contraire. Je lui suis attaché plus que jamais. Et d’ailleurs, je ne crois pas que l’Europe puisse avoir aucune réalité vivante si elle ne comporte pas la France avec ses Français, l’Allemagne avec ses Allemands, l’Italie avec ses Italiens, etc. Dante, Goethe, Chateaubriand appartiennent à toute l’Europe dans la mesure-même où ils étaient respectivement et éminemment italiens, allemands et français. Ils n’auraient pas beaucoup servi l’Europe s’ils avaient été des apatrides et qu’ils avaient pensé, écrit en quelque esperanto ou volapük intégré. Alors, il est vrai que la patrie est un élément humain sentimental et que c’est sur des éléments d’action, d’autorité, de responsabilité qu’on peut construire l’Europe.” Quelle: > https://fresques.ina.fr/de-gaulle/fiche-media/Gaulle00078/conference-de-presse-du-15-mai-1962-questions-europeennes.html

Wie stellt sich de Gaulle die Entwicklung Europas vor? In seinem Sinne waren die Staaten dafür zuständig. SIe, so darf man ihn interpretieren müssen erstmal ihre Hausaufgaben erledigen, dann wird man weitersehen: “Voyez-vous, quand on évoque les grandes affaires, et bien, on trouve agréable de rêver à la lampe merveilleuse, vous savez, celle qu’il suffisait à Aladin de frotter pour voler au-dessus du réel. Mais il n’y a pas de formule magique qui permette de construire quelque chose d’aussi difficile que l’Europe unie. Alors, mettons la réalité à la base de l’édifice. Quand nous aurons fait le travail, nous pourrons nous bercer aux contes des Mille-et-une nuits.” Mit den Staaten werde Europa gebaut: “Alors, il est vrai que la patrie est un élément humain sentimental et que c’est sur des éléments d’action, d’autorité, de responsabilité qu’on peut construire l’Europe. Quels éléments ? Et bien, les Etats.”

> Conférence de presse du 15 mai 1962 (questions européennes):

> Charles de Gaulles. Paroles publics – INA

Vorgeschichte und Entstehung des Deutsch-Französischen Vertrags: Vgl. Giilbert Ziebura, Die deutsch-französischen Beziehungen seit 1945. Mythen und Realitäten, überarb. und akt. Neuausgabe, Stuttgart, Klett-Cotta 1997, S. 137-171.

Unsere Redaktion hat wichtige Aussagen de Gaulles zu Europa auf Französisch und Deutsch hier dokumentiert: > Ein vereintes Europa – Une Europe unie – auf dem Weg zu einer Konföderation – 16. Mai 2019

DFI und Institut français : deutsch-französischen Tag 2018 für Französischlehrerinnen und -lehrer mit Unterstützung des Klett-Verlags

Montag, 22. Januar 2018
Auf unserem Blog:

> Deutsch-französischer Tag – 22. Januar 2018

Am 26. Januar 2018 ab 13 h findet der Deutsch-Französische Tag für Französischlehrer/innen in Stuttgart im Institut français statt. Wieder mit einem spannenden Programm:

Martin Villinger, dfi Ludwigsburg, Inhaltliche und stilistische Neuerungen unter der Präsidentschaft Emmanuel Macrons

Prof. Dr. Jürgen Mertens, PH Ludwigsburg, Reform oder Konkurs? Oder: die Notwendigkeit eines Mai 68 für den Französischunterricht

Prof. Dr. Manuel Borutta, Ruhr-Universität Bochum, „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“? Die französische Besiedlung Algeriens in historischer Perspektive

Georges Leyenberger, Institut Français Stuttgart, l‘Éducation et l’autorité, 50 ans après Mai 68

Programm auf der Website des DFI

> Anmeldeformular unter .

Conférence de presse avec le Président de la République, Emmanuel Macron, et la Chancelière de la République fédérale d’Allemagne, Angela Merkel.

Samstag, 20. Januar 2018
Aktuelle Themen auf unserem Blog:

> Deutsch-französischer Tag – 22. Januar 2018

> Le projet de loi asile-immigration

> Videos auf unserem Blog

> GroKo

> FranceMobil et mobiklasse.de
Bewerben bis 18.2.2018

Schon gesehen?
> Froodel.eu

> Fachdiaktik

Am Freitag, 19.Januar 2018, ist Angela Merkel zu einem Gespräch mit Emmanuel Macron nach Paris gereist. Der kommende Montag ist der > 55. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags. Nach haben beide sich gegenüber der Presse geäußert:

Le texte de la conférence de presse: > Conférence de presse avec la Chancelière de la République fédérale d’Allemagne, Angela Merkel.

Le président Macron :”Le 22 janvier, nous adopterons ensemble une déclaration commune pour poursuivre l’élan de notre relation bilatérale et lancer les travaux pour la conclusion d’un nouveau traité pour définir une réponse commune aux défis de notre temps.”

> Deutsch-französischer Tag– 22. Januar 2018

Angela Merkel antwortete: “”Dieser Vertrag war ein mutiger Schritt. Und deshalb freue ich mich, dass wir uns entschieden haben und uns die Parlamente darum bitten werden, dass wir den Vertrag erneuern im 21. Jahrhundert mit neuen Herausforderungen.” > Website der Bundeskanzlerin

Macron: “De leur côté, l’Assemblée nationale et le Bundestag adopteront également une déclaration commune pour apporter leur contribution au cadre de ce nouveau traité et renforcer encore leur coopération.”

> PROPOSITION DE RÉSOLUTION Pour un nouveau Traité de l’Élysée Accroître le rôle des parlements dans la coopération franco-allemande – Site de l’Assemblée nationale

Man spürt in den Worten Macrons eine durchaus berechtigte Ungeduld, mit seinem Projekt der Erneuerung Europas endlkch starten zu können. Dazu > Rappel : Les discours du Président de la République et l’Europe.

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