Archiv für die Kategorie 'Außenpolitik'

Éditorial : Trump, Poutine et les Européens

Donnerstag, 6. März 2025

Manchmal ist es den Zeitgenossen gar nicht so richtig bewusst, dass sie gerade eine ganz besondere Zäsur erleben. Heute kann sich jeder genau erinnern, wo er gerade war, als am 9. November 1989 sich die Mauer öffnete. In diesen Tagen seit der Wiederwahl von Donald Trump jagt eine Nachricht die andere und ihre Summe gibt uns das Gefühl ode die Vorahnung, vielleicht sogar auch noch mehr, dass sich das Verhältnis der amerikanisch-europäischen Beziehungen gerade grundlegend ändert. Im Augenblick sind daieeiden in der Ukraine an. Wird er zu ihren Lasten geschlossen werden? Und folglich auch zu Lasten der Europäer? Oder besinnt sich Trump auf elementare Regeln der Demokratie und des Völkerrechts? Wird er einen Deal mit Putin vereinbaren? Inwieweit werden die Europäer miteinbezogen? Nochmal, gerade in diesen Wochen ist es absolut fatal, dass Frankreich und Deutschland nicht wirklich zusammen auftreten können. Ist nicht die Absprache über die Außenpolitik im > Vertrag von Aachen 2019 festgeschrieben worden? „Artikel 3: Beide Staaten vertiefen ihre Zusammenarbeit in Angelegenheiten der Außenpolitik, der Verteidigung, der äußeren und inneren Sicherheit und der Entwicklung und wirken zugleich auf eine Stärkung der Fähigkeit Europas hin, eigenständig zu handeln. Sie konsultieren einander mit dem Ziel, gemeinsame Standpunkte bei allen wichtigen Entscheidungen festzulegen, die ihre gemeinsamen Interessen berühren, und, wann immer möglich, gemeinsam zu handeln.“


Auf unserem Blog:

> L’adresse du président de la République aux Français : „…les évènements historiques en cours qui bouleversent l’ordre mondial.“ – 6. März 2025

> Die Zeitenwende: Das Ende der amerikanisch-europäischen Partnerschaft? – 25. Februar 2025


Haben die Europäer zu lange eine Exit-Strategie hinsichtlich des Kriegs in de Ukraine vernachlässigt? Wechseln die USA gar die Seite und vergessen, dass Russland der Aggressor ist? Eine Beendigung des Krieges ist natürlich das vorrangige Ziel. Putin wird aber sein Wahlversprechen, den Krieg in der Ukraine (in 24 Stunden – das will die AfD auch so machen) zu beenden nur wahrmachen können, wenn er auf dem Rücken der Ukrainer erhebliche Zugeständnisse macht und Putin hilft, seine völkerrechtswidrigen Kriegsziele zu erreichen. Aber es ist ein schlechter Weg zum Frieden, wenn man die Schuld am Krieg der Ukraine in die Schuhe schiebt, also der russischen Propaganda folgt und ihr dabei hilft, das Völkerrecht neu zu interpretieren und auf den Kopf zu stellen. Der frühere Premierminister Gabriel Attal hat diese Situation in wenigen kurzen Sätzen zusammengefasst:

Es ist fatal, dass die Regierungsbildung in Berlin auf sich warten lässt. Vielleicht noch wichtiger als das viele Geld wäre jetzt die Nachricht, dass die Regierungsbildung allerhöchste Priorität hat, damit der deutschen Bundeskanzler auf den Gruppenfotos neben Macron und Starmer stehen kann und Deutschland nicht mehr vom 3. Rang aus dem Geschehen zusehen muss:

Dieser Wunsch nach einer schnellen Regierungsbildung hat auch etwas mit der Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen zu tun. Lange Zeit sind die europapolitischen Vorstellungen von Präsident Macon leichtsinnigerweise in Berlin ignoriert worden.

Gerade hat sich Macron in Washington für einen Frieden in der Ukraine stark gemacht: „Es ist also ein Plan für einen soliden, dauerhaften und überprüfbaren Frieden, den wir gemeinsam mit den Ukrainern und mehreren europäischen Partnern ausgearbeitet haben und für den ich vor zwei Wochen in den USA und in ganz Europa eingetreten bin. Und ich möchte glauben, dass die USA an unserer Seite bleiben werden: aber wir müssen bereit sein, falls dies nicht der Fall sein sollte. “ sagt er in einer Adresse an die Franzosen am 5. März 2025.

Wäre es denkbar, dass Trump den Bogen überspannt? Noch ist die Begeisterung der Republikaner im Kongress groß, wenn Trump ruft, Amerika sei zurück. Was ist aber, wenn die Amerikaner den Preis ihrer neuen Größe zu spüren bekommen… ? Wird es wirklich möglich sein, die USA wie ein Großunternehmen zu führen, völlig unberührt davon, wie sich das Image der USA in der Welt entwickelt? Nach > Cyberangriffen aus Russland – CNN – soll in den USA nicht mehr gefahndet werden, so Turm in einer seiner unzähligen Anweisungen. Als Antwort auf diese Maßnahme soll Frankreich der Ukraine Geheimdienstinformationen angeboten haben. (Zeit-Online, 6. März 2025)

Die Gefahren lauern im Augenblick überall. Es ist deren Summe, die zur Zeit das Gefühl der wachsenden Unsicherheit so enorm vergrößert. Putin als Aggressor, Trump, der gemeinsame Sache mit Russland machen will, die Zölle, die die Weltwirtschaft durcheinanderbringen werden, die Unsicherheit, ob die NATO morgen noch hinsichtlich des Artikels 5 funktionieren werde.

Heute sind in Brüssel bei einem Gipfel der Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammengekommen. Selensky dankte ihnen ganz ausdrücklich für ihre Unterstützung gerade zu einer Zeit, in der Trump die US-Militärhilfe für die Ukraine einfriert, die Deutschland, so Verteidigungsminister Pistorius heute in Brüssel, zu einem guten Teil kompensieren will. Le Monde berichtet heute, dass gegenüber den Erklärungen Donald Trump Wladimir Putin „seltsam stumm“ bleibe, auch wenn Trumps Absichten darin bestehen, sich jetzt Russland anzunähern. Es gab nur einen Kommentar von Dmitri Peskow, der Sprecher des Kreml, am Mittwoch, den 5. März: „Dieser amerikanische Ansatz ist insgesamt positiv, aber es gibt Nuancen“, ein Satz, mit dem er die Rede Trumps vor dem Kongress quittierte.

Die Reaktionen sind harsch: Der ukrainische Botschafter im Vereinigten Königreich und ehemalige ukrainische Generalstabschef Valeri Zaluzhni früchtet, nachdem Washington die Militärhilfe für die Ukraine und auch noch den Austausch von Geheimdienstinformationen mit Kiew eingestellt hatte, dass die NATO aufhören könnte zu existieren und warnte, dass das nächste Ziel Moskaus „Europa sein könnte“.

Der Senator Claude Malhuret – Les Indépendants – République et territoires (LIRT) – hat gerade im Senat gezeigt, dass Europa die neue Situation verstehen muss. Es geht um die Aufrüstung Europas, aber auch um die moralische Aufrüstung Europas. Und er zählt auf, welche Unterstützung Trump in den USA genießt und wie sein Popularitätswert (> Les Américains restent sceptiques face à la politique de Donald Trump, en particulier sur l’économie, selon un sondage – francetvinfo.fr – chon zu sinken beginnt:

Der Text seiner Rede: > Claude Malhuret : situation en Ukraine et sécurité en Europe – www.independants-senat.fr

Der frühere Diplomat Johannes Regenbrecht hat kürzlich in einem bemerkenswerten Aufsatz > Im Schatten von Carl Schmitt: Putins und Trumps Ideen zur Aufteilung Europas – Zentrum Liberale Moderne die Gedankenwelten von Donald Trump und Wladimir Putin miteinander verglichen.

S. auch Michel Eltchaninoff, > In Putins Kopf. Logik und Willkür eines Autokraten. Aus dem Französischen von: Till Bardoux, Stuttgat: Klett-Cotta 3. Druckauflage, 2022.

Dazu: Heiner Wittmann > Lesebericht und Nachgefragt: Michel Eltchaninoff, »In Putins Kopf. Logik und Willkür eines Autokraten«

Die Zeitenwende: Das Ende der amerikanisch-europäischen Partnerschaft?

Dienstag, 25. Februar 2025

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Frankreich, Deutschland und die Rede von J. D. Vance in München | Partons en France – Reisen wir nach und durch Frankreich | Rap | Alfred Grosser | Asylpolitik in Deutschland und Frankreich | Künstliche Intelligenz in der Schule | Der Holocaust-Gedenktag 2025 | Vor achtzig Jahren: Die Befreiung Frankreichs und die deutsche Kapitulation am 8. Mai 1945 | Préparer le Sommet international pour l’action sur l’IA – Paris 10/11 février 2025 | Deutsch-französischer Tag 2025 |


Ergänzt am 25. Februar 2025 – 16:05

Les États-Unis et l’Europe

1. Renseignez vous sur la visite d’Emmanuel Macron à la Maison blanche. Ecrivez un article.

2. L’Europe doit réformer son architecture de sécurité. Quelles sont les attentes en France en ce qui concerne un éventuel Chancelier Friedrich Merz ?

3. Pouvons-nous attendre un renouveau des relations franco-allemandes ?

Le discours d’Emmanuel Macron sur l’Europe à la Sorbonne (2)

Donnerstag, 25. April 2024

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À suivre.

Rezension: Christophe Braouet, Deutschland und Frankreich schaffen das

Montag, 27. November 2023

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Christophe Braouet
Deutschland und Frankreich schaffen das
Für eine neue Zusammenarbeit 60 Jahre nach dem Élysée-Vertrag
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Frank Baasner
Baden-Baden: Tectum Verlag 2023
260 Seiten, broschiert
ISBN 978-3-8288-4848-1

Emmanuel Macron: Internationale Solidarität

Freitag, 5. Mai 2023

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Les tâches pour les élèves :

1. Résumez les propos du Président de la République.

2. Expliquez ses deux grandes propositions

3. Imaginez la portée de cette initiative s’il s’agissait d’une proposition franco-allemande.

Frankreichs Außenpolitik: Zwischen den Ambitionen zur Größe Frankreichs und den Zwängen einer multipolaren Welt

Dienstag, 6. Dezember 2022

Marius-Mircea Mitrache und Sergiu Mișcoiu haben gerade unter dem Titel „The Mental Maps of French Foreign Policy: Between Ambitions of Grandeur and Constraints of Multipolarity in the Twenty-First Century“ einen Aufsatz in dem jüngst erschienen Band Great Powers’ Foreign Policy Approaching the Global Competition and the Russian War against the West (Leiden: 2023, S.198-273) veröffentlicht.

Dieser Artikel ist bemerkenswert, weil er in aller Kürze ein präzisen Überblick über die französische Außenpolitik seit dem 2. Weltkrieg liefert. Den Verlust der Großmachtstellung konnte Frankreich, so die beiden Autoren durch as verstärkte Engagement in Europa zumindest ein wenig wettmachen: „On the other hand, the European integration processes were perceived by the French top state officials, from De Gaulle to Mitterrand, as a chance to renew the country’s continental influence rather than a loss in terms of national sovereignty. In fact, the rapprochement with the Federal Republic of Germany and the progressive consolidation of the European Communities allowed France to preserve a privileged position in Europe and to avoid isolation.“ (S. 198)

Ganz richtig bewerten die beiden Autoren die Bedeutung des „domaine réservé“, womit die Aufgaben des Staatspräsidenten hinsichtich der Außenpolitik gemeint sind: „However, the constitution of 1958 does not make any specific references to the existence of an exclusive domain, but rather one comes to this conclusion by interpretation, perpetuated by practice since De Gaulle.“ (S. 201)

Im Kapitel 3 „3 How France Reacts, Adapts to and Impacts the Paradigm of Great-Power Competition werden aufgrund der Dokumente wie die Strategic Review fundamentale Orientierungen der französischen AUßenpolitk untersucht. Beide Autoren „passent á la loupe“ diese Unterlagen und zeigen nebenbei wie sorgfältig und imfassend sie ihre Quellen in diesem Aufsatz dokumentiert haben.

Moreover, the Strategic Review (Verteidigungsministeriums, “Defense and National Security Strategic Review,” 2017, > https://www.defense.gouv.fr/layout/set/popup/content/download/520198/8733095/version/2/file/DEFENCE+AND+NATIONAL+SECURITY+STRATEGIC+REVIEW+2017.pdf ) stresses the need for building a European strategic autonomy, defined as a “fresh perspective on European security conditions [that] will be achieved through pragmatic new initiatives”42 and proposes the creation of a European Defense Fund and strengthening the Permanent Structured Cooperation ( PESCO), all while assuring that “France strives to increase Europe’s strategic autonomy, which requires the development of a common strategic culture.”In diesem Zusammenhang wird man die Reden von Emenuel Macron über Europa mit Gewinn wieder lesen.

Man kann der Bewertung der beiden Autoren nur zustimmen “ Just as, in general, multilateralism is instrumental for France’s interests, so is Europe, which became the linchpin of postwar French foreign policy, both under the Fourth and the Fifth Republics, which saw in Europe a power multiplier helping France to avoid being relegated to a second-rate status on the world stage…“ (S. 214)

„When it comes to Europe, Germany is France’s indispensable partner, the French European policy often going first through Berlin and then through Brussels. After the German reunification, with the Bonner Republik transforming itself into a Berliner Republik of 80 million citizens and an economic and industrial hegemon, what Stanley Hoffmann used to call “l’équilibre des déséquilibres”77 between the political French senior partner, and the economic German junior partner, soon transformed into a full-fledged unequal partnership, with Paris lagging Berlin.“ (S. 217 f.) Da muss man genauer hinsehen, nicht immer klappt die auch im Aachener vertrag verabredete Kooperation und Austausch im Rahmen der Außenpolitik zwischen Berlin und Paris, wobei aber auch bei vermeintlichen Alleingängen, (vgl. > Eine Krise zwischen Paris und Berlin? 24. Oktober 2022) die gemeinsame Richtung nicht aus dem Blick verloren wird. Un der Bewertung der beiden Autoren ist zustimmen: „With respect to the European construction, over the decades, the Franco-German bilateralism transformed itself into an embedded bilateralism, meaning that once Paris and Berlin negotiate on a particular issue, the decision on that matter becomes multilateralized or communitarized for the rest of the Union, the other Member States usually rallying up behind one country or another during the negotiations.(S. 218)

Valentin Naumescu (Volume Editor)
Great Powers’ Foreign Policy

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