Archiv für die Kategorie 'Literatur'

Vor 8 Jahren. Das Attentat auf Charlie Hebdo
Philippe Lançon, Der Fetzen, Tropen 2019

Sonntag, 7. Januar 2024

“Manchmal gibt es Momente, Stunden oder Tage, die ein ganzes Leben zweiteilen, ein Vorher und ein Nachher. Für Philippe Lançon war dieser Tag der 7. Januar 2015, als etwa gegen 11 h 28 als zwei bewaffnete Attentäter in die Redaktionsräume von Charlie Hebdo in Paris eindrangen, elf Personen töteten und mehrere verletzten:

> L’attentat sur CharlieHebdo: “Un attentat terroriste, cela ne fait pas de doute” François Hollande – 7. Januar 2015

Der Journalist Philippe Lançon überlebt das Attentat, aber eine Kugel hatte ihm den Unterkiefer zerschmettert. Für ihn beginnt ein langer Leidensweg. 17 Operationen werden notwendig sein, um die Folgen der Verletzung zumindest visuell ein wenig abzumildern. In dem Roman > Der Fetzen in der Übersetzung von Nicola Denis schildert er die Rekonstruktion seines Unterkiefers und damit auch seines Lebens, die so schwierige Rückkehr in seinen Beruf als Journalist bei Libération und Charlie-Hebdo.

Als er nach der ersten Notoperation wieder erwacht, steht sein Bruder Arnaud neben ihm. Der Schock, der Trauer um die Freunde, die Schmerzen: Lançon fällt nicht ganz ins Bodenlose, sein Bruder, seine Eltern, seine Freundin Gabriela und viele andere wie auch die Ärzte, besonders seine Chirurgin Chloé, die sogar Staatspräsident Hollande bei seinem Besuch bei Lançon  beeindruckt (vgl. S. 270 f., 275 f.) , stehen ihm bei, sorgen für ihn und ebnen ihm den Weg in die Realität zurück.

Seine anderen Helfer und Unterstützer sind die Schriftsteller. Eigentlich sollte Lançon noch im Januar zu einer Vortragsreise über Literatur nach Princeton in die USA aufbrechen. Daraus wird nichts. Aber sein beeindruckendes Wissen über die Literatur hilft ihm über seine düsteren Stunden hinweg. Zuerst erzählt er von dem Stück Was ihr wollt von Shakepeare, das er am Vorabend des Attentats zusammen mit Nina im Théâtre des Quartiers Ivry besucht hatte. Die Details der Aufführung? Was ihn umtreibt ist die Suche nach Zeichen für das Kommenden, für das was über ihn nach dem Stück hereinbrechen wird. Er liest das Stück immer wieder auf der Suche nach der Passage.

Würde unsere Redaktion alle Schriftsteller nennen, die Lançon zitiert, wäre unser Lesebericht doppelt so lang. Nun, er soll blogmäßig nicht so lang werden. Aber darin steckt die Leseempfehlung für dieses Buch: Mit der Literatur solche Wunden und Schmerzen überstehen.

Und dann ist da Michel Houellebecqs Roman Unterwerfung, das gerade in diesen Tagen erschien. Lançon hatte eine Rezension in Libération veröffentlicht – Houellebecq et le Coran ascendant  erinnerte sich daran, dass er es vermieden hatte, irgendetwas über das Buch irgendwo zu lesen, um sich klugerweise den Blick auf das Buch nicht verstellen zu lassen. Für den nächsten Sonntag war ein Gespräch mit Houellebecq geplant: „Er sollte mir nicht erklären, was ich hätte lesen sollen und ich wollte nicht erklären, was ich vermeintlich gelesen hatte. Die meisten Interviews mit Schriftstellern oder Künstlern sind überflüssig. Sie paraphrasieren nur das zu Grunde liegende Werk. Sie befeuern den Werbe- und Personenrummel. Meiner Funktion entsprechend trug ich mit dazu bei. Meinem Naturell entsprechend stieß er  mich ab. Ich sah darin eine Verletzung der Intimsphäre der Autonomie des Lesers, die durch die neu aufgebotene Information nicht auszugleichen war. Der Leser hätte Stille gebraucht und ich etwas Neues, aber wie alle, die das Buch für Sonderveröffentlichung gelesen hatten, wusste ich, dass es um Unterwerfung nicht still bleiben würde …“ (S. 29)

Während Lançon am Morgen des 7. Januar zu Hause seine Turnübungen macht, bereiten sich die Mörder auf ihr Verbrechen vor, und Houellebecq als Gast in France-Inter ordnet seinen Roman als „Satire“ und als „’nicht übermäßig glaubwürdige Politik-Fiktion“ ein: „Die Welt , in der Houellebecq lebte, hatte noch mehr Fantasie als die er beschrieb.“ (S. 41)

Auf dem Frankreich-Blog: > Michel Houellebecq, Soumission – 29. Januar 2015

Die Textnachweise S. 550 f. deuten nur an, dass dieses Buch neben der Leidensgeschichte von Lançon vor allem verrät, wie er die Qualen und Schmerzen mit Hilfe der Literatur überstanden hat. Es stehen aber bei weitem nicht alle Namen der Schriftsteller auf dieser Liste, die Lançon in den Monaten nach dem Attentat begleiten.

Malerei und Literatur und Filme sind die Koordinaten, zwischen denen sich der Intellektuelle Lançon bewegt. Visuelle Eindrücke, wichtige Passagen der Literatur und das eigene Schreiben werden zu seinen Haltegriffen, die ihm Orientierung vermitteln: „Diese kleine Zeitung, die niemandem am Leder flicken wollte.“ (S. 126) Als Schreibender ist er wieder unter den Lebenden.  Als er später in eines der Hefte sieht,  findet er das, was er in den Tagen nach der ersten OP geschrieben hat: „Ich nehme eine Fackel und gehe durch die Höhle, über die ich zurückgekehrt bin.“ (S. 129)

Am Tag nach dem Attentat denkt er an Pascal (1623-1662), Pensées: „Alles Unglück der Menschen kommt daher, das sie nicht verstehen, in Ruhe in einem Zimmer zu bleiben.“ (S. 139) Xavier de Maistre (1763-1852) in Reise um mein Zimmer (1794) konnte das und beschreibt in seinem Buch seine Reise, die 42 Tage dauerte. Lançon denkt dabei an seine 52 Schritte über den Krankenhausflur, 52 hin 52 zurück. Lançon ordnet sich die Welt neu mithilfe von Big Brothers Neusprech aus George Orwells (1903-1950) Roman 1984: Vg. S. 141 f. Die ersten Duschen werden zu einer Qual. Er übersteht sie und denkt an Omaatas, der von den Ureinwohnern in Die Insel, dem Roman seiner Jugend, von Robert Merle (1908-2004) betreut wird. (vgl. S. 151)

Unter Polizeischutz bleibt er monatelang im Krankenhaus. Emergeny Room (1994) hatte er nicht gesehen, dafür aber Dr. House. Einen seiner Pfleger nannte Lançon Bill: „Wer durch diese Pforte tritt, lass jede Hoffnung fahren,“ stand auf seinem Spind: Dante (1265-1321), Inferno. Zwei Schwestern bewachen seine Aufwachphase und lösen Kreuzworträtsel: „Madame Bovary mit vier Buchstaben,“ sagt die eine, Lançon kritzelt „Emma“ auf sein Whiteboard: Gustave Flaubert, Madame Bovary, 1857: „Danke Flaubert“ (s. 214)

Bei der schwersten Operation wird ein Stück Knochen aus seinem Wadenbein entnommen, damit der Kiefer wieder geflickt werden kann. Und ein Fetzen (S. 263), ein Hautfetzen sollte transplantiert werden.  Marcel Proust (1871-1922): Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (in der alten Pléiade-Ausgabe von Pierre Clarac) „diente mir als permanenter Fundus, um über meinen Zustand und über Chloé nachzudenken oder zu lachen.“ (S. 238) Und er liest immer wieder die Passagen über die Krankheit und den Tod der Großmutter.

Auf dem Frankreich-Blog > Nachgefragt: Luc Fraisse, Lire Marcel Proust aujourd’hui – 3. März 2016

Und er erinnert sich an Coupeau aus Der Totschläger von Émile Zola (1840-1902) und Oscar Thibault aus Die Thibauilts von Roger Martin du Gard (1881-1958). (vgl. S. 267). Kurz vor dem Einschlafen vor einer neuen Operation erinnert er sich an „Weder Wolke noch Sonne wird es geben…“ ein Gedicht von John D0nne (1572-1631).

Paul Valéry (1871-1945) schrieb Die Palme, ein Gedicht, das Rainer Maria Rilke 1875-1926) übersetzt hat: „Diese Tage, die leer dir scheinen / und wertlos für das All / haben Wurzeln zwischen den Steinen / und trinken dort überall,“ das durch seine Morphiumvisionen geisterte: S. 302.

Er hatte eine Maske mit einer Sauerstoffsonde und memoriert Charles Baudelaires (1821-1867) Die Reise: „Tod! alter Seemann – auf zum ankerlichten! /dies land hier sind wir müd – o tod voraus.“ Und noch der letzte Vers vor dem Schlaf: „Zum Unbekannte nach des Neuen spur!“ Il arrive à l’inconnu, sagte Rimbaud über den Dichter.

Thomas Mann (1875-1955), Der Zauberberg (1924) berichtet von Castorp, der im Sanatorium ankommt und sich so denkt, er werde drei Wochen dableiben: „Die springen hier um mit der menschlichen Zeit, das glaubst Du gar nicht.“ (S. 366)

„Schreiben ist das beste Mittel, um aus sich herauszutreten, selbst wenn nur von einem selbst die Rede ist.“ S. 390

> Tous les articles de Philippe Lançon publiés dans Libération.

Und wieder Marcel Proust. An ihm hat sich Lançon abgearbeitet: „Hör endlich auf den Überlegenen zu spielen…“ (S. 406, vgl. S. 406 f.) raunzte er den Autor der Recherche an: „Die Empörung gab meiner Bewunderung Nachrung.“ S. 406 – Ein richtig guter Satz: „Die Zeit rief sich von mir selbst ins Gedächtnis.“ (S. 408)

Franz Kafka (1883-1924) schriebt im Frühjahr 1920 aus Meran: „Im übrigen ist das Nachdenken über diese Dinge unnütz. Es ist so wie wenn man sich anstrengen wollte, einen einzigen Kessel in der Hölle zu zerschlagen, erstens gelingt es nicht und zweitens, wenn es gelingt, verbrennt man zwar in der glühenden Masse, die herausfließt, aber die Hölle bleibt in ihrer ganzen Herrlichkeit bestehen, Man muss es anders anfangen. Zunächst aber jedenfalls sich in einem Garten legen und aus der Krankheit, besonders wenn es keine eigentliche ist, so viel Süßigkeit ziehen, als nur möglich. Es ist viel Süßigkeiten darin.“ Lançon: „Diese Sätze dient mir fortan als Brevier, ja als Wegzehrung. (S. 410 f.)

Sogar Ernst Jüngers Bericht  vom 11. Juni 1940, wie er in Laon das zerstörte Portal der Bibliothek durchschreitet, wird zitiert, als Lançon von Hôpital de la Salpêtrière ur Rehabilitation in das Hôpital des Invalides verlegt wird.

Weiter kämpft Lançon gegen die Schmerzen, zuweilen muss er zu Operationen wieder zurück in das Hôpital de la Salpêtrière. Der Pholosoph Nicolas Malebranche (1638-1715) steht ihm zur Seite: „An all diesen Dingen ist zu erkennen, dass man beständig den Anstrengungen des Körpers gegen den Geist widerstehen und sich nach und nach daran gewöhnen muss, nicht zu glauben, was uns die Zimmer von den umgebenden Körper zutragen, welche sich immer  unserem Augenmerk und unserer  Wertschätzung empfehlen, denn es gibt nichts Sinnhaftes, bei dem wir verweilen oder um das wir uns kümmern sollten“ (S. 443)

Nach einen ersten Besuchen bei sich zu Hause, die Wohnung, die er am 7. Januar 2015 morgens verlassen hatte, denkt er wieder an Proust und sagt sich „Hier verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart miteinander. Es ist die vermischte Zeit. (S. 519, vgl. auch S. 531 f..)

 

Philippe Lançon
> Der Fetzen
Roman
Aus dem Französischen von Nicola Denis
(Orig.: Le Lambeau)
2. Druckaufl. 2019, 551 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-50423-1

Albert Camus 7.11.1913-4.1.1960

Donnerstag, 4. Januar 2024

| L’hôte | Camus und Sartre | La peste | L’Étranger | Macron et Camus | Parc des Princes 1957 | Iris Radisch | Les justes | L’homme révolté |


Am 4.1.1960 kam Albert Camus bei einem Autounfall in der Nähe von Villeblevin (Yonne) ums Leben.

> Wiedergelesen:
Albert Camus, Die Pest
> FR 3 : Les vies d’Albert Camus – 20. Januar 2020

Der Fremde (1942) von Albert Camus ist wirklich ein Meilenstein der französischen Literaturgeschichte:

Ein Roman, den manche so gerne als den absurden Roman par excellence bezeichnen? Absurd? Wie oft kommt das Wort absurd in dem Roman vor? Einmal. Der Fremde eine “Hauptwerk des… Absurdismus” (Wikipedia)? Man sollte den Roman also nochmal ganz genau lesen. “Die Gleichgültigkeit Meursaults”? Gibt es einen zweiten Roman Der Fremde? Camus gibt zu verstehen, dass alle Beteiligten in die Falle des Staatsanwalts fallen, auch die Leser. Meursault ist ein genauer Beobachter. Im zweiten Teil des Romans folgen alle Beteiligten dem Staatsanwalt. Keiner von ihnen – außer dem Hausmeister der zugibt, Meursault den Milchkaffee angeboten zu haben – will, kann oder möchte Meursault entlasten. Und der Leser, der ihn als passiv und als gleichgültig emindet bezeichnet, kann es auch nicht.

> Camus, die Kunst, die Freiheit, die Revolte – 4. Januar 2020 von H. Wittmann

Camus schrieb im Vorwort zur amerikanischen Ausgabe des Fremden: er ist “ein Fremder in der Gesellschaft, in der er lebt, wo er herumirrt, am Rande, in den Vororten des privaten Lebens, solitär, gefühlsvoll. Und deshalb haben die Leser in ihm eine Art Strandgut gesehen. Man würde einen besseren Eindruck seiner Person gewinnen, wenn man sich fragen würde, warum er das Spiel nicht mitspielt. Die Antwort ist ganz einfach. Er weigert sich zu lügen.” Dazu mehr: > Schaubühne , Berlin: Albert Camus, Der Fremde.

A voir :

Auf unserem Blog > Albert Camus

> Relire : Albert Camus, L´Étranger – 22. August 2018

> Vergleich: Sartre oder Camus? – 3. September 2018


Heiner Wittmann
Albert Camus, Revolte und Kunst
Albert Camus konzentriert sich in seinem Gesamtwerk keineswegs nur auf die Beschreibung einer absurden Welt. Sein Werk enthält nicht nur in Der Mensch in der Revolte. Essai. (1951) dezidierte Aufforderungen, mit einer Revolte dem Absurden zu begegnen. Genauso wie innerhalb des Gesamtwerks ein präziser Plan erkennbar ist, der die Abfolge seiner Werke erläutert , so belässt er es nicht einfach bei einer bloßen Revolte, sondern gibt ihr in seinen Werken auf ganz unterschiedliche Arten präzise Formen, die zusammen eine umfassende Antwort auf das Absurde formulieren. Es ist – und das wird oft übersehen – die Kunst im Werk von Camus, die eine wesentliche Aufgabe im Rahmen der Revolte einnimmt.

> Albert Camus
> Centenaire Albert Camus 1913-1960


Sartre, Camus und die Kunst. Die Herausforderung der FreiheitNach der englischen Ausgabe 2009 liegt dieses Buch seit September 2020 auf Deutsch vor, ergänzt um zwei Kapitel über die Studien die Jean-Paul Sartre zu den Werken von Jean Genet und Stéphane Mallarmé angefertigt hat:

Heiner Wittmann, > Sartre, Camus und die Kunst. Die Herausforderung der Freiheit. Reihe Dialoghi/Dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs. Hrsg. v. Dirk Hoeges, Band 18, > Verlag Peter Lang, Frankfurt, Berlin, Bern u.a., 2020. Hardcover. ISBN 978-3-631-83653-8.

Le Festival de la Bande Dessinée à Angoulême 2024

Mittwoch, 3. Januar 2024

| 222 Gründe für Französisch | Ein Jahr Französischunterricht auf Schloss Bieberstein | 10. Sitzung der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung (DFPV) in Bonn | COP28 – La crise climatique nous concerne tous | Nachgefragt: Christophe Braouet, Deutschland und Frankreich schaffen das | Geopolitik | Mobbing | Antisemitismus | L’ouverture de la Cité internationale de la langue française : Und was macht Deutschland? | Goethe-Institute: ” fermeture à Lille, Bordeaux et Strasbourg décidée, Toulouse a déjà perdu son service linguistique” | ChatGPT |


Les bandes dessinées en cours de français :

> Bande dessinée – Französisch-Unterricht einmal anders

> La bédé, le neuvième art
> Links zum Thema bédé – Landesbildungsserver Baden-Württemberg

> bandes dessinées: textes dessinés – Friedrich Verlag

> Bandes dessinées ***** – Radio France

PONS vous soutient toujours :

Dieses Festival gibt es seit Januar 1974! Das 51. Festival de la Bande Dessinée à Angoulême wird vom 25. – 28. Januar 2024 stattfinden. Wer in dieser Szene Rang und Namen hat wird zu diesem internationalen Festival reisen, zu dem jährlich wachsende Besucherzahlen erwartet werden, 2024 sollen es über 6000 gewesen sein. Sie verteilten sich auf 20 verschiedene Ausstellungsorte in der ganzen Stadt, acht thematische Räume (Jugendraum, Jugendviertel, Verlagsraum, Mangaraum, …), Comic-Shows, eine Meister Klasse und sogar ein christliches Comicprogramm in der Kathedrale St. Pierre und der Kirche St. Martial (Ausstellungen, Treffen, Verkauf von Alben). Dieser Artikel ist für unsere Redaktion eine Gelegenheit ganz aktuelle Comics zu nennen, aber eine Auswahl von Comics zu nennen die bei Ernst Klett Sprachen erhältlich sind, und über die wir hier auf dem Blog bereits berichtet haben.


> Quelles bandes dessinées lire cet été ? Par Anne Douhaire-Kerdoncuff – France-Inter 15 juin 2023


Seid Ihr für 2024 bereit?

Concours Festival d'Angoulême 2024

> Concours Jeunes Talents 2024 : Et pourquoi pas toi ?

Ihr habt schon mehrere Regal von Comics… Ihr habt auch schon mal daran gedacht… was zu zeichnen? Dann macht hier mit:

“Eine vollständige Geschichte von einem bis drei Bildern.

Der Wettbewerb “Junge Talente” ist ein kostenloser Wettbewerb, der allen Comiczeichnern offen steht, die mindestens 17 Jahre alt sind und noch nie professionell veröffentlicht wurden. Die Teilnehmer/innen erstellen eine vollständige Geschichte von ein bis drei Tafeln im Format A3.” Alles Weitere steht auf der Festivalseite. Das Festival erwartet deine Bilder bis zum 3. November 2023.

Der Trailer des Festivals 2023:

Festival d’Angoulême : > Noch mehr Videos,

Ihr sucht die aktuellsten Comics:

Riad Sattouf wurde zum Großen Preis der 50. Ausgabe des Internationalen Comicfestivals von Angoulême gewählt.

Liest man die Leseempfehlungen von LE MONDE, fällt die ungeheure Vielfalt der Bande dessinée auf, die wohl ohne Ausnahmen alle Themen, alle literarischen Genres, von Romanen über Krimis et que sais-je encore, aber eben in Comicform bedienen.

Maran Hrachyan, Une nuit avec toi, Glénat, 168 p.

Die junge Pariserin Brune begegnet oft den Blicken von Männern, die sich nach ihr umdrehen. Nach einer Party schlägt ihr ein Freund vor, sie nach Hause zu fahren. Brune denkt nicht so recht nach… was könnte ihr passieren? Tatsächlich beginnt eine Nacht voller Ängste. Plötzlich ist da eine Leiche. Also ein düsterer Kriminalroman, ein richtig spannender Thriller, der Schuld und unterdrückte Gewalt thematisiert

De Tardi, 20 ans en mai 1871, Les Éditions Martin de Halleux, 32 p.

Das Grabmal von Adolphe Thiers steht auf dem Pariser Friedhof Père-Lachaise. Er war der erste Präsident der Zweiten Republik. Er war im Mai 1871 die blutige Unterdrückung der Kommunarden verantwortlich.

Die Hauptperson dieses Comics ist im Mai 1871 20 Jahre alt. Am Ende seines Lebens erinnert er sich an seine immer noch  ungebrochene Wut als Kommunarde.  Mehr als 15.000 Männer, Frauen und Kinder starben damals unter den Kugeln und Bajonetten der Truppen. Sieben Tage, vom 21. bis zum 28. Mai, dauerte es, um die Kommune zu beenden. Am Ende dieses Aufstandes wurden  147 Föderierte an der Umfassungsmauer des Friedhofs, der heute ihren Namen trägt und zum symbolischen Ort für die Feierlichkeiten der Kommune wird, erschossen.


Michael Le Galli et Collectif , Alfred et David Chauvel (Hrsg.)
> Paroles sans papiers

45 Seiten ISBN 978-3-12-591554-1

Warum verlässt man sein Heimatland für ein anderes?
Wie werden Menschen auf der Flucht in die Illegalität gedrängt?
Wer sind diese Menschen und wie leben sie?

Sechs Erlebnisberichte. Sechs Autoren. Sechs ergreifende Geschichten, um zu versuchen eine Realität zu verstehen, die uns alle betrifft:

Prostitution sans papiers von Pierre Place
Une jeunesse clandestine
von Alfred
Esclavage ordinaire
von Brüno
Survivre sans papiers
von Kokor
Éloignement à la française
von Jérôme Joufray
Résister sans papiers
von Cyril Pedrosa

> Noch mehr Comics für Französisch> bei Ernst Klett Sprachen

Sophie Carquain, Oliver Grojnowski
> Simone de Beauvoir, une jeune fille qui dérange

Vom Mädchen zu einer der berühmtesten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts: Simone de Beauvoir wächst in einem konservativen Milieu auf. Ihre Bestimmung: eine gute Ehefrau zu werden. Doch sie hat nur ihre Bücher im Kopf und träumt davon, die Welt zu entdecken. Als sie Jean-Paul Sartre begegnet, ist sie nicht mehr aufzuhalten.
> Zur Reihe: Bandes dessinées
Einführung sowie ein praktisches Vokabelverzeichnis als Klappentext
Motivierender Zugang (weniger Text!)
Interessantes Zusammenspiel von Bild und Text

119 Seiten – ISBN 978-3-12-591618-0

Jacques Ferrandez, Albert Camus > L’Hôte d’après l’oeuvre d’Albert Camus

Daru, Lehrer in einer einsam gelegenen Schule in den algerischen Hauts Plateaux, weigert sich, seinen „Gast“, einen arabischen Mörder, an die französische Justiz zu überstellen, und gerät so zwischen alle Fronten.

Besprechung dieses Comics auf unserem Blog: Lesebericht: Albert Camus, L’hôte (BD)

Jacques Ferrandez, Albert Camus
> L’Hôte d’après l’œuvre d’Albert Camus
Bande dessinée, version originale annotée
62 Seiten
Französische Bande dessinée mit Annotationen
ISBN 978-3-12-591559-6

Albert Camus, Jacques Ferrandez > L’Étranger d’après l’œuvre d’Albert Camus

Dieser Roman von Albert Camus präsentiert in der Bearbeitung des Zeichners Jacques Ferrandez strahlende Aquarellmalereien, die auf elegante Weise jene von der Hitze flirrenden Landstriche wiedergeben, in denen sich das Drama abspielt.

Der introvertierte Meursault hat einen Menschen getötet und soll zum Tode verurteilt werden. Aber was wiegt für das Gericht schwerer? Der Mord oder die Gleichgültigkeit des Angeklagten, die dieser seit der Beerdigung seiner Mutter an den Tag legt?

Besprechung auf unserem Blog: > Gelesen: Jacques Ferrandez, L’Étranger d’après l’œuvre d’Albert Camus

Bande dessinée : Jacques Ferrandez rouvre ses carnets algériens:

Albert Camus, Jacques Ferrandez
> L’Étranger d’après l’oeuvre d’Albert Camus
Bande dessinée, version originale annotée

134 Seiten
Französische Bande dessinée mit Annotationen

ISBN 978-3-12-591558-9

> Jacques Ferrandez : “Albert Camus, en écrivant «Le premier homme», ne pouvait se résoudre à envisager une Algérie sans sa communauté, ces Français de peu qui habitaient le pays” – France Culture – 13 octobre 2017

Marcel Proust: 10. Juli 1871 – 18. November 1922

Samstag, 12. November 2022

french german 

| Eine Krise zwischen Paris und Berlin? | Enquête: L’enseignement de l’allemand en France | Nachgefragt: David Chavalarias, Toxic Data | Rappel: Le traité entre la République française et la République fédérale d’Allemagne sur la coopération et l’intégration franco-allemandes – 2019 | L’article 49.3 de la Constitution de 1958 | Radio | Eine neue politische Konföderation in Europa? | 222 Argumente für Französisch | Apprendre le français et faire des exercices | Rimbaud in Stuttgart | Nachgefragt: Yana Grinshpun, Le genre grammatical et l’écriture inclusive en français |

Buchvorstellung in Stuttgart: Der Gehängte von Conakry von Jean-Christophe Rufin

Freitag, 9. September 2022

Am 13. September 2022 wird der Prix Goncourt-Preisträger Jean-Christophe Rufin im Institut français Stuttgart seinen Kriminalroman »Der Gehängte von Conakry« vorstellen.

Jean-Christophe Rufin, geboren 1952, ist Arzt und Schriftsteller, Mitbegründer und ehemaliger Vizepräsident von »Ärzte ohne Grenzen«. Er war Staatssekretär im französischen Verteidigungsministerium und beim Roten Kreuz. Er ist einer der erfolgreichsten und renommiertesten Autoren Frankreichs. 2001 gewann er den Prix Goncourt. Er ist das jüngste Mitglied der Académie française.

Aurel Timescu liebt Weißwein und lange Tweedmäntel. Was er hingegen nicht liebt, ist sein Job. Er ist französischer Konsul in Guinea, ein schlechter noch dazu. Viel lieber wäre er Kriminalkommissar. Als in der Stadt plötzlich eine Leiche auftaucht, sieht er seine Chance gekommen. Goncourt-Preisträger Jean-Christophe Rufin hat wohl einen der liebenswertesten Ermittler der Kriminalgeschichte geschaffen, herrlich schräg und ganz und gar nicht stilsicher.

Beginn: 13. September, 19.30 Uhr

Moderation: Susanne Weber-Mosdorf

Institut français Stuttgart, Schlossstr. 51, 70174 Stuttgart

Um Anmeldung wird gebeten: info.stuttgart@institutfrancais.de

Bruno Le Maire und Rainer-Maria Rilke

Donnerstag, 13. Januar 2022

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Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire hat kürzlich in einer Rede eine Passage aus dem Roman von „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigg“ von Rainer Maria Rilke vorgelesen. Auf Deutsch:

> Déclaration de M. Bruno Le Maire, ministre de l’économie, des finances et de la relance, sur la littérature étrangère, à Paris le 15 décembre 2021

Les questions pour les élèves :

1. Résumez trois aspects principaux de la littérature étrangère présentés par le ministre Bruno Le Maire.

2. Vous faites une liste avec les auteurs et leurs œuvres évoqués par Bruno Le Maire dans son discours.

3. Pourquoi pense Le Maire qu‘on ne lit jamais la littérature étrangère? Pourquoi cite-t-il Umberto Eco ?

4. Expliquez en quelques phrases, pourquoi le ministre cite ce passage précis de Rilke ?

5. Faites une recherche et expliquez l‘expression le “goût de l‘universel”.

6. Résumez le discours de Bruno Le Maire en trois/quatre phrases.

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