Archiv für Februar 2020

Nachgefragt: Bertrand Pulman, Salons. rencontres et surprises

Dienstag, 25. Februar 2020

Im September 2019 ist bei Dunod in Paris der Band von Bertrand Pulman, > Salons. Rencontres et surprises erschienen.

Nachdem unsere Reaktion in Laufe der beiden letzten Jahrzehnte schon so oft Buchmessen und auch anderen Messen  – > Retroclassics 2019 in Stuttgart – besucht hat, haben wir jetzt endlich  die theoretische Grundlage für jeden Messebesuch gefunden:  Bertrand Pulman, Professeur de sociologie à l’UFR Santé, Médecine, Biologie Humaine de l’université Paris 13, Sorbonne Paris Cité lehrt die Fächer Soziologie und Anthrologie, er betreut einen master Santé, Populations, Politiques Sociales (EHESS – UP13), und er ist  Mitglied  des Conseil scientifique du Forum Européen de Bioéthique et de l’Institut de recherche interdisciplinaire sur les enjeux sociaux (Unité Mixte de Recherche 8156 CNRS – 997 Inserm – EHESS – UP13) hat kürzlich eine Studie über die Salons und Messen in Frankreich verfasst. „Ich interessiere mich für eine „sociologie d’enthousiasme“ erklärt er unserer Redaktion, damit meint er Ereignisse, wo Menschen besonders viel Energie und Leidenschaft investieren – wie beim Sport  vgl.  Nachgefragt: Bertrand Pulman, Rouge est la terre -, die 365 Tage lange ein Großereignis wie einen Salon vorbereiten, dann ihn eine Woche lange betreuen, und für jeden investierten Euro etwa mit 8 Euro Umsatz rechnen dürfen.

Im Gespräch über sein Buch hat er uns berichtet, wie er das Thema entdeckt hat,  wie er geforscht hat, welche Salons er besucht hat und welche Beobachtungen in sein Buch eingeflossen sind. Wie wir beobachtet auch er gerne die letzten Vorbereitungen morgens für dem ersten Eröffnungstag und dann am Messetag die Beziehungen zwischen den Ausstellern und den Kunden. Nein, die Digitalisierung wird die direkte Begegnung der Wirtschaftspartner nicht ersetzen können. Aber mit Apps werden Termine und Treffen vorbereitet (match-making), so dass der Messebesuch optimal organisiert werden kann. Im übrgen ist der Salon, die Messe, „un fait social total“, durch Austausch ein Beitrag zum Frieden leisten: „Les échanges sont l’armature humaine“ selon Claude Lévi-Strauss.

 Hier eine Auswahl von Fotoserien aus den letzten Jahren:

> Fotoalbum: #FBM18 Frankreich auf der Frankfurter Buchmesse 10.-14. Oktober 2018 – 15. Oktober 2018

>#FRAFRA2017 Der Pavillon des Gastlandes Frankreich auf der Frankfurter Buchmesse 2017 – 17. Oktober 2017

> Renault ! Ein Besuch bei der Firma Schweier auf der Retroclassics in Stuttgart – 11. März 2019

> Salon du Livre in Paris 2014 – 25. März 2014

> Salon International de l’Agriculture – 25. Februar 2020

Die Fotos unseres Kollegen vom Klett-Cotta-Blog:

> Klett-Cotta, Tropen und Schattauer auf der Frankfurter Buchmesse 2019 – 23. Oktober 2019

Bertrand Pulman,
> Salons. Rencontres et surprises
Paris: Dunod, 224 pages
EAN 9782100784196

Salon International de l’Agriculture – 22. Februar – 1. März 2020

Dienstag, 25. Februar 2020

Jedes Jahr findet in Paris an der Porte de Versailles der Salon International de l’Agriculture. Nach dem Interview mit Bertrand Pulman zu seinem Buch > Salons. Rencontres et surprises hat unsere Redaktion auf dem Salon die Atmosphäre eingefangen:

> Salon International de l’Agriculture – 22. Februar – 1 . März 2020

Paris – 22. – 24. Februar 2020

Dienstag, 25. Februar 2020

Unsere Redaktion war am letzten Wochenende in Paris:

Auf unserem Blog:

> Office de tourisme Paris Info
> www.parisbalades.com/
> www.visitparisregion.com/

> Ortsbesichtigung: Notre-Dame de Paris – 8. September 2019

> La restauration de la cathédrale Notre-Dame de Paris – 17. Juli 2019

> Nouveau réseau bus à Paris – 24. Mai 2019

> Les trottinettes à Paris – Elektrotretroller in Paris – 4. April 2019

> Auf nach Paris – 21. Oktober 2018

> Für einen Tag nach Paris

> Paris im Juni 2018

> Paris im April 2018

> Juni 2017 in Paris: Vom Panthéon zum Palais Royal und wieder zurück

Hanau – 20. Februar 2020

Freitag, 21. Februar 2020

Auf unserem Blog:

> “Rassismus ist ein Gift,” sagte Bundeskanzlerin Merkel nach dem Attentat von Hanau – 26. Februar 2020

> Ansprache von Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble zum Anschlag von Hanau – 5. März 2020 – Website des Deutschen Bundestages


Nach dem Terror und den Morden in Hanau am 20. Februar 2020, bei dem der mutmaßliche Attentäter neun Menschen erschoss, dann offenbar seine Mutter tötete und sich selber das Leben nahm, hat Bundeskanzlerin Merkel den „Rassismus als ein Gift“ bezeichnet und meinte damit jede Form von Ausgrenzung und Hass, besonders den auf Migranten jeder Herkunft.

Der mutmaßliche Täter war selbst ein Opfer äußerst kruder Verschwörungstheorien, die ihn zu einem wirren Gedankengut mit dem Ziel der Auslöschung vieler Völker geführt haben. Auch wenn der Hanauer Attentäter sehr offenkundig geistig krank war, so ist dennoch nicht zu übersehen, dass der Rechtsextremismus mit seinen Warnungen vor Migranten, seine Hetze gegen Fremde, und den Warnungen gar vor einem „Bevölkerungsaustausch“, ein Stichwort, „le grand remplacement“, dass es auch in Frankreich gibt – dass man in vielen Statements der AfD finden kann, zu den Motiven des Täters beigetragen haben. Die Gedanken unserer Redaktion sind bei den Opfern dieser Bluttat und ihren Angehörigen.Die vielen Bürgerinnen und Bürger, die sich in vielen deutschen Städten zu Mahnwachen zusammengefunden haben signalisieren eine klare Haltung gegen jede Form von Rechtsextremismus, Rassismus, Hass und Hetze gegen Fremde.

Der Rechtsextremismus und der Hetze gegen Andere ist kein nationales Problem, er betrifft uns alle. Gemeinsam in Europa können wir und müssen wir uns gegen dieses schleichende Gift entschieden zur Wehr setzen.

> Unsere Berichte über die Commission consultative des droits de l’homme CNCDH auf unserem Blog

https://twitter.com/RichardFerrand/status/1230494740136833025

Nein, M. Mélenchon, den Rechtsextremismus mit seinem Hass, seiner Hetze und seinem Rassismus müssen wir alle zusammen bekämpfen:

Stichwort Verschwörungstheorien:
> L’observatoire du conspirationnisme : > www.conspiracywatch.info

Auf unserem Blog:

> La lutte contre le racisme et l’antisémitisme, priorité de la coopération franco-allemande en 2020 – 28. Januar 2020

> Der Kampf gegen Rassismus und Hass

> Erinnerungskultur

> Populismus 31. Januar 2020

> Die Attentate vom 13.11.2015 – 12. November 2016

> Éditorial : Die Attentate in Paris und der Marche républicaine – 12. Januar 2015

> 13 novembre 2015 – 13. November 2017

> Die Migranten und die Menschenrechte – 6. September 2016

> Nachgefragt. CNCDH: Le rapport sur la lutte contre le racisme, l’antisémitisme et la xénophobie – 6. Mai 2016

> Paris et Berlin, 14 novembre 2015 – Éditorial – #NousSommesUnis – 14. November 2015

Die Freiheiten bewahren und der Kampf gegen islamistische Parallelgesellschaften

Freitag, 21. Februar 2020

Am 18. Februar hat Präsident Macron in Mulhouse eine Pressekonferenz zum Thema der Parallelgesellschaften gegeben: > Protéger les libertés en luttant contre le séparatisme islamiste : conférence de presse du Président Emmanuel Macron à Mulhouse. Ihm geht es auch um den Kampf gegen den Hass. In den betroffenen Stadtteilen von Mulhouse versucht man mit vielen Maßnahmen dem Hass zu begegnen. Ausgrenzung, Hass und Hetze tragen zur Entstehung von Parallelgesellschaften bei und erschweren die Integration, so lautet die Botschaft Macrons und er nennt die Aktionen, die der Staat unternimmt, um den Parallelgesellschaften, dem „Separatismus“ und den Diskriminerungen entgegenzuwirken:

Präsident Macron: “ Il faut bien le dire, depuis maintenant plusieurs décennies, nous avons le sentiment dans notre pays que – puisque le sentiment, c’est une réalité – des fractures se sont installées. Le sentiment que la République n’était pas toujours au rendez-vous de ses promesses, c’est ce que vous m’avez dit tout à l’heure, quand on parle d’emploi, quand on parle d’éducation ou autre. Sentiment aussi qu’il y a des parties de la République qui veulent se séparer du reste, qui, au fond, ne se retrouvent plus dans ces lois, dans ses codes, ses règles que nous avons une partie de notre population qui se sépare du reste, en tout cas qui considérant peut-être qu’on l’a fait vivre longtemps derrière des murs, décide d’en bâtir de nouveaux et de le faire, c’est pour ça que toutes les choses se mélangent souvent dans notre débat public, au titre d’une religion dont elle déforme les aspirations profondes et en faisant de cette religion un projet politique et au nom de l’islam. “

„Kommen Sie mit und hören Sie meine Rede…“

Der Tipp unserer Redaktion:
L’observatoire du conspirationnisme : > www.conspiracywatch.info ***

Französischlehrer/innen-Tagung der Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer e.V in Tübingen am 20.3.2020

Mittwoch, 19. Februar 2020

Theater im Fremdsprachenunterricht Französisch & 50 Jahre Francophonie
Französischlehrer*innen-Tagung der Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer e.V., Landesverband Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Deutsch-Französischen Kulturinstitut Tübingen am Freitag, 20.03.2020 ab 13 h 30

Programm zum Download: > VdF-Fobi-Tübingen-20-03-2020_Theater-Francophonie

Anmeldung: Damit wir planen können, bitten wir Sie, sich bis 18.03.2020 mit einer kurzen E-Mail anzumelden: vdf.bw@gmx.de
Wir freuen uns, wenn Sie uns Ihren Namen und die Nummern der Vorträge/Workshops angeben, die Sie besuchen möchten. Dies hilft uns bei der Vorbereitung der Räume und Handouts. Herzlichen Dank!

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Veranstaltungsort: Deutsch-Französisches Kulturinstitut Tübingen e.V., Doblerstraße 25, 72074 Tübingen

Auf unserem Blog:

> 58 Artikel zur Frankophonie

Die Zukunft Europas: Emmanuel Macron und Armin Laschet auf der Sicherheitskonferenz 2020 in München

Montag, 17. Februar 2020
Tout un système :
> 12 Reden über Europa: Macron und Europa

Während Staatspräsident Emmanuel Macron noch immer nicht eine wirklich umfassende Berliner Reaktion auf seine vielen europapolitischen Reden seit seinem Amtsantritt 2017 bekommen hat, kritisierte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen > Armin Laschet auf der > Münchner Sicherheitskonferenz, 14.-16. Februar 2020, dass die Berliner Koalition bisher den > Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD für die 19. Legislaturperiode „Ein neuer Aufbruch für Europa. Eine neue Dynamik für Deutschland. Ein neuer Zusammenhalt für unser Land“ besonders hinsichtlich des Kapitels 1 dieses Vertrages „Ein neuer Aufbruch für Europa“ (S. 6) nicht eingehalten habe:

> Munich Security Report 2020: Westlessness

Zuweilen muss man keine lange Rede halten oder einen langen Artikel verfassen. Als Ministerpräsident Laschet von Annalena Baerbock, eine der beiden Bundesvorsitzenden der GRÜNEN, auf der Bühne gefragt wird: „Düsseldorf oder Berlin?“, um etwas über seine Ambitionen zu erfahren, lächelt er und sagt nur „Aachen„. Kurz, knapp und präzise, lautet so sein Resümee mit der Kritik an der Bundeskanzlerin und der Bundesregierung, sie habe bisher die Europapolitik vernachlässigt.

In mehr als > 11 Reden über Europa: Macron und Europa hat Staatspräsident Macron seit seinem Amtsantritt am 14. Mai 2017 seine Vorstellungen von einer notwendigen „refondation de l’Europe“ vorgestellt. Mittlerweile ist deutlich geworden, wie wenig Deutschland bisher auf die vielen Initiativen Macrons bezüglich der Zukunft Europa geantwortet hat. Es gab verschiedene Statements und Gelegenheiten, – wie auch  > am 10. Mai  2018 die   Rede von Staatspräsident Emmanuel Macron anlässlich der Verleihung des Karlspreises für seine Verdienste um die europäische Einigung – mit der > Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel – aber keine umfassende Antwort, die Macrons Forderungen nach einem neuen Aufbruch Europas würdigt: Auch zu seiner Idee einer Souveränität Europas, die die nationalen Souveränitäten schützt und weiterentwickelt, war wenig aus Berlin zu hören. Die in einem Hintergrundgespräch im Quai d’Orsay schon vor einem Jahr gehörte Befürchtung, man werde auf diese Weise eine historische Chance verpassen, ist ernstzunehmen.

In seinem Podiumsgespräch mit dem Initiator der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger hat Präsident Macron seine europapolitischen Vorstellungen und Ansichten wiederholt:

Der Text des Gesprächs mit Präsident Macron und Wolfgang Ischinger > Conférence sur la sécurité de Munich : faire revivre l’Europe comme une puissance politique stratégique. – Site du Palais de l’Élysée.

> Auszüge aus dem Gespräch von Emmanuel Macron mit Wolfgang Ischinger bei der Münchener Sicherheitskonferenz – Website der Französischen Botschaft in Berlin

> Emmanuel Macron: Die Nato und Europa – 10. November 2019

Tout un système :
> 11 Reden über Europa: Macron und Europa

> Prag: Außenminister Jean-Yves Le Drian spricht über die Souveränität, Sicherheit und Digitalisierung in Europa – 9. Dezember 2019

>Macron, Trump und die NATO – 4. Dezember 2019

Klaus Wittmann, Die Nato braucht eine neue Strategie – Der Tagesspiegel, 14.2.2020

Claudia Major
> Die Rolle der Nato für Europas Verteidigung
Stand und Optionen zur Weiterentwicklung aus deutscher Perspektive
SWP-Studie 2019/S 25, November 2019, 42 Seiten

> Europa und die Kultur – 15. Juli 2019

Macron zeichnet ein Bild der aktuellen Weltpolitik und erklärt, sie  bestätige ihn in der Ansicht, dass Europa eine europäische Strategie benötige, die uns eine strategisch-politische Kraft wieder zurückgebe. Europa müsse souveräner, einiger und demokratischer werden.

Macron nennt das Aufgabenpaket in einem Satz: In den nächsten 10 Jahren, so der Präsident, sehe er ein Europa, dass seine Souveränität sichere hinsichtlich der Technologie, der Sicherheit, der Verteidigung, der Migration, Ernährung, Klima und Umwelt in Beziehung zu seinen Nachbarn, vor allem Russland, seiner Nahostpolitik und seiner Afrikapolitik.

Hier auf dem Blog gibt es neben Didaktik und Literatur eben auch viel über Politik. Das ist völlig gerechtfertigt, weil Präsident Macron in dieser Diskussion mit Wolfgang Ischinger über die Zukunft Europas, unsere Zukunft redet.

Macron betont den Schutz Europas für uns und gibt zu verstehen, dass keines der Mitgliedsländer alleine diesen Schutz gewährleisten könne.

Nein, er sei nicht wegen der fehlenden Antworten aus Berlin frustriert, dass sei nicht seine Sache und Macron erinnert an gemeinsame deutsch-französische Erfolge: „So, we’ve launched (inaudible) bilateral approach and we’ve launched a series of new initiatives at the European scale: on batteries, on universities, Europe of defense – with a lot of initiatives – and we will probably refer to that.“ Aber er gibt zu erkennen, dass er gerne schneller vorangehen würde: „C’est en européen qu’on peut changer les choses, c’est la bonne échelle, c’est le bon marché donc moi, je veux sur ces sujets, qu’en franco-allemand, on aille beaucoup plus vite, beaucoup plus fort avec beaucoup plus d’ambitions pour réussir et la clef de cela, c’est de prendre des risques.“ / „Als Europäer kann man die Dinge ändern, das ist der richtige Rahmen, ich wünsche mir, dass die deutsch-französische Kooperation auf diesem Gebiet schneller vorangeht, viel kraftvoller und ambitionierter. Der Schlüssel dazu sind aber auch Risiken zu übernehmen.“ Diplomatisch höflich spricht er von uns und meint Berlin: „On a su le faire par le passé. Si les Français, les Allemands ne prennent pas de risques sur ces sujets ça n’avance pas. Et c’est changer notre relation, je crois que c’est, profondément, au futur, et à l’investissement. Nous sommes en train de devenir un continent qui ne croit plus dans son futur.“ / „Das hat man auch in der Vergangenheit tun können. Wenn Franzosen und Deutsche bei diesen Themen keine Risiken übernehmen, geht es nicht voran. Es geht darum, unsere Beziehung zu ändern, das ist die Zukunft und die Investition. Wir sind dabei, zu einem Kontinent zu werden, der nicht mehr an seine Zukunft glaubt.“ (Übers. v. H. W.)


Vergleiche dazu die Analyse zum deutsch-französischen Verhältnis in LE MONDE:


Es lohnt sich, Macrons Antworten auf die Fragen Ischingers sehr genau zu lesen. Alle Versuche der Mitgliedsstaaten, so darf man Macorn verstehen, die großen Probleme, Migration, Sicherheit, Klima und Euro alleine zu lösen, funktionieren nicht: „.,. la crise migratoire qui a bousculé – et je parle dans un pays qui a pris ces risques sur la crise migratoire -, mais qui a bousculé nos classes moyennes, qui a fait monter une inquiétude démographique, culturelle. La réalité c’est qu’aujourd’hui, en Europe, soyons lucides, ce qui était le cœur de nos démocraties, nos classes moyennes ont un doute sur l’aventure européenne parce qu’elles se disent : « dans ce continent, quand il y a un problème économique ou financier, c’est nous qui payons » ; « quand il y a un problème migratoire, c’est nous qui ajustons, et il n’y a plus de solidarité ».  / „…die Migrationskrise hat vieles durcheinandergebracht – und ich spreche in einem Land, das diese Risiken der Migrationskrise auf sich genommen hat -, aber die unsere Mittelschichten in Bedrängnis gebracht hat, die eine demographische und kulturelle Unruhe ausgelöst hat. Die Realität in Europa heute, seien wir klarsichtig, das was das Herz unserer Demokratien war, unsere Mittelschichten zweifeln am europäischen Abenteuer, weil sie sich sagen « wenn es auf diesem Kontinent ein wirtschaftliches oder finanzielles Problem gibt, sind wir es, die zahlen müssen » und « wenn es ein Migrationsproblem gibt, müssen wir es richten und es gibt keine Solidarität mehr ».“ (Übers. v. H. W.)

Es ist eine Warnung: Nationale Lösungsansätze ohne Europa sind halbherzig, weil sie den Bürgern das Gefühl vermitteln, man bezahle wegen eigener Probleme in Europa drauf, so darf man Macron interpretieren..

Es gebe keine gemeinsame Vision zugunsten Europas, obwohl es dazu allen Grund gebe: „Comment recréer du goût de l’avenir, du goût de la solidarité entre nous pour les classes moyennes ? Parce que l’Europe, c’est une aventure politique qui est démocratie, liberté individuelle, progrès pour les classes moyennes, « économie sociale de marché » dirait-on pour citer les bons auteurs en Allemagne.“ / „Wie verschafft man den Mittelschichten wieder Lust an der Zukunft und an der Solidarität unter uns? Weil Europa ein Abenteuer ist, eine Demokratie, individuelle Freiheit und Fortschritt für die Mittelschichten « soziale Marktwirtschaft», um die guten Autoren in Deutschland zu zitieren.“(Übers. v. H. W.)

Er sei nicht frustiert, aber ungeduldig und er bestätigt das Ergebnis unseres Hintergrundgesprächs im Quai d’Orsay: „S’il n’y a plus pour les classes moyennes de perspective, il n’y a plus (inaudible) et c’est pour ça que vous voyez d’ailleurs le doute démocratique naître et le doute sur l’aventure européenne. C’est ce sujet qu’en franco-allemand, on doit adresser. Donc je n’ai pas de frustration. J’ai des impatiences parce que je pense que c’est une question aujourd’hui de rapidité de notre réaction et de la clarté de la réponse qu’on apporte à nos citoyens. Si le couple franco-allemand ne sait pas apporter et avec lui tous les partenaires européens, une réponse claire à ces défis, à ces sujets et une perspective d’avenir pour les classes moyennes, nous aurons fait une erreur historique.“ /  „Wenn es für die Mittelschichten keine Perspektive mehr gibt, gibt es keine (unverständlich), dann werden Sie einen Zweifel an der Demokratie entstehen sehen und einen Zweifel am europäischen Abenteuer. Das ist ein Thema in den deutsch-französischen Beziehungen, das man aufgreifen muss. Also empfinde ich keinen Frust. Ich bin ungeduldig, weil ich glaube, dass es heute eine Frage der Schnelligkeit unserer Reaktion ist und es um die Klarheit der Antworten geht, die wir unseren Bürgern geben. Wenn das deutsch-französische Paar zusammen mit den anderen europäischen Partnern keine klare Antwort auf diese Herausforderungen und diese Themen noch eine Zukunftsperspektive für die Mittelschichten geben kann, begehen wir einen historischen Irrtum.“ (Übers. v. H. W.)

Der Text des ganzen Podiumsgespräch: > Conférence sur la sécurité de Munich : faire revivre l’Europe comme une puissance politique stratégique. – Site du Palais de l’Élysée



Zur Erinnerung:

In seinen Reden zur Europa hat Präsident Macron bisher nahezu alle Aspekte systematisch behandelt: Es ergibt sich auf diese Weise eine wohldurchdachte Vision zur „refondation de l’Europe“, die in diesem Umfang bisher von deutscher Seite nicht genügend gewürdigt worden ist. Hier ein Auswahl:

Wir haben die folgende Liste der Reden von Präsident Macron ergänzt und in einen eignen Beitrag gestellt:

> L’Europe nous protège: Les discours d’Emmanuel Macron sur l’Europe

Élections municipales françaises de 2020 : les 15 et 22 mars 2020.

Montag, 17. Februar 2020

Die Gemeindewahlen (Élections municipales) 2020 sind ein besonderer Stimmungstest für die Regierung in Paris vor dem Hintergrund der Proteste der Gelbwesten, die zunächst ein lokaler Protest war, der das Abhängen ländlicher Gegenden kritisierte: vgl. >  Les Gilets Jaunes – 9. Januar 2019. Auch vor dem Hintergrund der langen Streiks und der andauernden Proteste gegen die geplant Reform der Renten kommt den Munizipalwahlen eine ganz besondere Aufmerksamkeit zu: > #Municipales2020. Der von den Sozialen Medien befeuerte Skandal um den Kanidaten von LaREM in Paris, Benjamin Griveaux, der nach einer Indiskretion mit der Versendung eines privaten Videos zurückgetreten (vgl. > Griveaux tritt nach Sexvideo zurück – www.tagesschau.de) und am 17.2. durch die bisherige Gesundheitsministerin Agnès Buzyn ersetzt wurde. Heute wurde der Abgeordnete Olivier Véran als ihr Nachfolger ernannt. Die Situation in Paris: > Municipales à Paris : Anne Hidalgo, très contestée mais favorite.

18 politische Formationen treten an: DC : Divers centre ; DG : Divers gauche ; DLF : Debout la France ; EELV : Europe écologie-Les Verts ; G. s : Génération. s ; LFI : La France insoumise ; LR : Les Républicains ; LREM : La République En marche ; MR : Mouvement radical ; ND : Nouvelle Donne ; NPA : Nouveau Parti anticapitaliste ; PP : Place publique ; PRG : Parti radical de gauche ; PS : Parti socialiste ; RN : Rassemblement national (ex-FN) ; SE : Sans étiquette ; UDE : Union des démocrates et écologistes ; UPR : Union populaire républicaine

> Les différentes élections – Ministère de l’Interieur > interieur.gouv.fr – Ministère de l’Intérieur

> Elections municipales 2020 / Elections – Ministère de l’Intérieur – Ministre de l’Intérieur

> Elections municipales 2020 : ce qu’il faut savoir – Les Echos – 6 février 2020
> Municipales 2020 : comment bien lire un sondage
> Municipales 2020 : ce que disent les derniers sondages

Viele Artikel: > Municipales 2020 – Le Figaro

> Les 11 plus grandes villes de France passées au crible de l’Institut Montaigne

> Élections municipales françaises de 2020 – Wikipédia

 

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