Archiv für Februar 2020

Emmanuel Macron: Discours sur la stratégie de défense et de dissuasion devant les stagiaires de la 27ème promotion de l’Ecole de guerre

Freitag, 14. Februar 2020

Mit seiner Rede über die Verteidigung und Abschreckung  vor dem 27. Jahrgang der École de guerre, École militaire hat Emmanuel Macron  am 7. Februar 2020 seine bisherigen Reden zu Europa – > Macron und Europa – mit einer Rede zur europäischen Sicherheitspolitik ergänzt. Macron bietet den Mitgliedsstaaten der EU Gespräche zu strategischen Fragen der Verteidigung an.

> Le discours du Président Emmanuel Macron sur la stratégie de défense et de dissuasion devant les stagiaires de la 27ème promotion de l’école de guerre – site du Palais de l’Élysée

> Rede des französischen Staatspräsidenten zur Verteidigungs- und Abschreckungsstrategie – Website der französischen Botschaft in Berlin

Was hat Macron gesagt?

>Macron, Trump und die NATO  – 4. Dezember 2019

Claudia Major
> Die Rolle der Nato für Europas Verteidigung
Stand und Optionen zur Weiterentwicklung aus deutscher Perspektive
SWP-Studie 2019/S 25, November 2019, 42 Seiten

Klaus Wittmann, Die Nato braucht eine neue Strategie – Der Tagesspiegel, 14.2.2020

Zu seiner Analyse gehört die Aussage, das Gleichgewicht der Abschreckung zwischen den Mächten sei instabil geworden.
Man müsse darüber nachdenken, um vorbereitet zu sein, wie die Kriege von morgen aussehen könnten. Die strategische Sicherheit durch das Gleichgewicht der Kräfte sei heute nicht mehr gegeben. Wenn Europa seinen Multilateralismus in den Dienst der kollektiven Sicherheit stellen wolle, ergäben sich, so der Präsident daraus zwei Forderungen: Die Förderung einer internationalen Agenda hinsichtlich der Beherrschung der Waffen und eine europäische Investition in die Verteidigung. Diese Forderungen ergäben sich aus der Souveränität und der Handlungsfreiheit, die er seit seiner Wahl für Europa unterstütze.

Hinsichtlich des Endes des Vertrages über die Mittelstreckenraketen müsse Europa eine klaren Standpunkt einnehmen und über die Prioritäten zugunsten der Abrüstung nachdenken, die gleichzeitig die nationale Sicherheit verbessert. Hinsichtlich dieser Fragen wolle Frankreich mit seinen Partnern eine internationale Strategie vorschlagen, die überall dort gelten solle, Europa aktiv sei.

Frankeich leiste seinen Teil zur Abrüstung zugunsten der Stabilität und der Sicherheit in der Welt. Der Präsident zählt die Maßnahmen Frankreich zur Abrüstung auf, es besitzt weniger als 300 Atomwaffen. Die anderen Staaten sollten Frankeich unterstützen. Dabei gehe es um den Artikel des TNP und vor allem um vier Punkte:

Atomwaffensperrvertrag, Verbot von Atomtests, Fortsetzung der Überprüfungen der atomaren Abrüstung, Anstrengungen zur Reduktion strategischer Risiken. In diesem Zusammenhang wünscht Macron die« trilatéralisation » oder die „ multilatéralisation der Abkommen zur Reduzierung der Atomarsenale. Gerade seit dem Ende Vertrags über die Mittelstreckenraketen sollte Europa jetzt seine Stimme erheben.

Noch für lange Zeit Könne Europa seine Stärke nur aus den nationalen Armeen gewinnen. Aber unter Europäern habe man schon begonnen, Grundsätze zu entwickeln, die das gemeinsame Bewußtsein betonen, die gleichen Interessen verteidigen, autonom Handeln und solidarisch Vorgehene, wenn es notwendig werde, womit die Zusammenarbeit mit der NATO auch aus französischer Sicht keinesfalls in Frage gestellt werde.

Aber unsere Sicherheit, so Macron, verlange eine größere Handlungskapazität seitens der Europäer. Noch einmal sagt Macron ausdrücklich:“Die NATO und Europa sind die beiden Säulen der kollektiven Sicherheit in Europa. In diesem Sinne hätten die Amerikaner Recht, mehr Engagement von den Europäern zu verlangen. Nebenbei bemerkt Macron, die Sicherheit Europas hänge von einer Vielzahl von Faktoren (Digitalisierung, Normen, Infrastruktur), die nicht in Reichweite der USA seien. Auf diesen Gebieten müsse Europa unbedingt seine Souveränität wiederfinden.

In diese Rahmen einer europäischen Strategie gehöre auch der > Fonds européen de défense (s. a. > Europäischer Verteidigungsfonds – Website der EU-Kommission) und die Initiative européenne d’intervention, die Macron vorgeschlagen habe und die umgesetzt wurde.

Die Nuklearstrategie Frankreichs diene der Verhinderung eines Krieges. Die Unabhängigkeit Frankreichs hinsichtlich der Entscheidungen, die Atomstreitmacht betreffen sei, mit einer unerschütterlichen Solidarität mit den europäschen Partnern vereinbar: „Seien wir ganz deultich, die vitalen Interessen Frankreichs haben künftig eine europäische Dimension.“ Un detzt kommt der entscheidende Satz dieser Rede. „In diesem Sinne, wünsche ich die Entwicklung eines strategischen Dialogs mit unseren europäischen Partners über die Rolle der der französischen Nuklearabschreckung in bezug auf unsere kollektive Sicherheit.“ Die Zusammenarbeit mit der NATO, den amerikanischen und britische n Streitkräften bleibe natürlich bestehen.

Es folgen im letzten teil der Rede Macrons einige Überlegungen zur Bedeutung der Nuklearstrategie: „Erkennen wir an, dass die Abschreckungsstrategie nicht reicht,um den Frieden zu begründen, es genüge nicht die Gealt einzudämmen, es müsse eine wirkliche Zusammenarbeit und Eintracht zwischen allen geben.“

Zur Erinnerung:

Die Bilanz nach einem Jahr: > La souveraineté de l’Europe: Eine Bilanz der Sorbonne-Rede vom 26. September 2017 – 2. November 2018 – Website des Elyséepalastes

Dazu: > 3ème point d’étape de l’initiative pourl’Europe Website des Elyséepalastes

> Der Gastbeitrag von Emmanuel Macron: Ein Appell zugunsten Europas – 5. März 2019

> 13 janvier 2019 : La Lettre d’Emmanuel Macron aux Français – 13. Januar 2019

> Pierre-Yves Le Borgn’ : “L’Europe doit retrouver le lien citoyen.“ – 24. Mai 2019

Voir aussi: > Europe: Les Consultations européennes / Europa: Die Bürgerbefragungen – 10. September 2018

Anstatt immer nur uns Diskussionen über Migranten aufzwingen zu lassen, sollten wir mehr über die Erfolge und die Aufgaben Europas sprechen.

Tout un système : >

La refondation de l’Europe passe par la culture: >#fbm17 #FRAFRA2017 Le discours d’ouverture d’Emmanuel Macron

Nos atouts : >

Un programme : >

La chance de nous tous : >

> Discours du Président de la République devant le Parlement réuni en Congrès à Versailles – 10. Juli 2018

Rappel: > Nachgefragt: “L’Europe ne doit pas se faire dans le silence.”Entretien avec Christian Lequesne, Professeur à Sciences po à Paris

Aktuell:

Professor Dr. Dirk Hoeges (1943-2020)

Donnerstag, 13. Februar 2020

french german 

Ein Gesetz regelt die Videos von unter 16-Jährigen

Donnerstag, 13. Februar 2020

In erster Lesung hat die Nationalversammlung in Paris gerade den Gesetzesvorschlag des Abgeordneten Studer > la proposition de loi visant à « encadrer l’exploitation commerciale de l’image d’enfants de moins de seize ans sur les plateformes en ligne » in erster Lesung verabschiedet.

Immer mehr Jugendliche und Kinder veröffentlichen Videos in sozialen Netzwerken wie YouTube. Zunehmend setzen auch Eltern Videos mit ihren Kindern ins Netz. Die Beteiligung von Minderjährigen an diesen Filmen ist bisher gesetzlich nicht geregelt. Die Gesetzesinitiative, also die „Proposition de loi“ des Abgeordneten Brumno Studer, La REM, aus Straßburg will diese Lücke schließen: > @BrunoStuder67 Député #LaREM_AN #circo6703 – Président > #AfCultAN – Commission > @AN_AfCult,> @Assembleenat und > Francebrunostuder.fr.

Das > „Exposé des motifs“ erläutert diesen Vorschlag: Für die Kinder Spaß und Jux aber juristisch gesehen ist ihre Beteiligung an vielen Videos als Arbeit zu verstehen
und sollte, so die Absicht dieser Gesetzesinitiative, auch den Schutzbestimmungen unterliegen, die das Arbeitsrecht vorsieht. Es entstehen dabei auch Honorare, die bisher durch keine sozial- oder steuerrechtlichen Bestimmungen geregelt sind. Außerdem will die Initiative auch die Gefahren wie das „Cyber-harcèlement“ in den Blick nehmen. Das Gesetz sieht vor, dass Videos, die ohne Genehmigung eingestellt wurden, sofort zu löschen seien. Ein Artikel definiert die Verbreitung von Videos, die das Arbeitsrecht nicht berühren, ein anderer erinnert an die Verantwortung besonders hinsichtlich der Unter-16-jährigen. Artikel 5 legt das Recht auf vergessen fest, Artikel 6 enthält Sanktionen, die sich an die Verantwortlichen der Plattformen richten, die die etwaigen Aufforderungen zur Löschung von Inhalten nicht befolgen.

https://twitter.com/BrunoStuder67/status/1227639828369563648

> la proposition de loi visant à « encadrer l’exploitation commerciale de l’image d’enfants de moins de seize ans sur les plateformes en ligne » – site de l’Assemblée nationale.

> Proposition de loi Enfants influenceurs – Website von Bruno Stauder, LaREM

Bertrand Pulman : Salons. Rencontres et surprises

Donnerstag, 13. Februar 2020

Im September 2019 ist bei Dunod in Paris der Band von Bertrand Pulman, > Salons. Rencontres et surprises erschienen.

Nachdem unsere Redaktion auf so vielen Messen in Stuttgart, Hannover, Köln, Frankfurt und Leipzig gewesen ist, kommt dieser Band des Pariser Professors für Soziologie und Anthropologie an der der Sorbonne Paris Cité gerade recht. Nichts schöner als morgens kurz vor der Öffnung der Messe durch die Hallen zu streifen, wenn alle Bücher schon da sind, die Lichter gerade angehen und die Besucher noch nicht da sind. Dann der Gong, die Besucher kommen, die Messe geht los. Für ein paar Tage wird der Schreibtisch mit dem bunten Messetreiben vertauscht. Termine, Veranstaltungen, Gespräche, Fotos, > Videos: Rencontres et surprises, wie Pulman im Untertitel sein Vorhaben nennt.

Er legt uns hier eine soziologische Betrachtung des Phänomens Salons vor. Ein Ergebnis einer wahren enquête, die Pulman auf verschiedenen Salons betrieben hat. Flugzeuge, Bücher, Tiere, Autos, Weine, Spiele (gamescom in Köln mit Bundeskanzlerin Merkel,  S. 36 !), Konfektionsware, Möbel, Genußwaren, Gemälde ziehen regelmäßig viele Besucher an. Es gibt Rituale und eine ganz spezifische Ästhetik der Salonkultur, die Pulman mit diesem Buch eingefangen hat. Die Aufregungen der monatelangen Vorbereitungen, die Anfahrt, der Aufbau, der erste Messetag, die Erschöpfung am 5. Messetag das Abbauen, die Anreise und der Termin für das nächste Jahr. Alles gleich? Weit gefehlt. Die Bilder mögen einander gleichen, aber trotzdem gibt es immer  Neues und feine Unterschiede:“ L’estétique de la rencontre: Un salon ne joue pas uniquement dans un rgistre matériel tissé de transactions économiques et d’impératifs de sécurité. Il est aussi un théâtre qui remplit les participants d’émotions partagées.“ (S. 128)Mit diesen und anderen Beschreibungen hat Pulman mit scharfer Beobachtungsgabe das Amnbiente, und die Atmosphäre der Salons festgehalten. Die hastenden Aussteller, die hektischen Besucher, die Flaneure, die sich treiben lassen. Man rennt schnell durch die Halle auf Terminjagd, oder man schlendert, guckt hier, guckt da und trifft dauernd nette Leute. Pulman beschreibt die Salons so, als seien Sie mit ihm zusammen dort gewesen: „Le souci esthétique a émergé incroyablement tôt au cours de l’hominisation.“ (S. 130)

Hier eine Auswahl von Fotoserien aus den letzten Jahren:

> Fotoalbum: #FBM18 Frankreich auf der Frankfurter Buchmesse 10.-14. Oktober 2018 – 15. Oktober 2018

>#FRAFRA2017 Der Pavillon des Gastlandes Frankreich auf der Frankfurter Buchmesse 2017 – 17. Oktober 2017

> Renault ! Ein Besuch bei der Firma Schweier auf der Retroclassics in Stuttgart – 11. März 2019

> Salon du Livre in Paris 2014 – 25. März 2014

> Retroclassics 2019 in Stuttgart – 10. März 2019 von H. Wittmann

> Ein Besuch beim RENAULT-Autohaus Schweier auf der Retro Classics , Messe Stuttgart – 23. März 2018

Die Fotos unseres Kollegen vom Klett-Cotta-Blog:

> Klett-Cotta, Tropen und Schattauer auf der Frankfurter Buchmesse 2019 – 23. Oktober 2019

> #fbm18 – Klett-Cotta und Tropen auf der Frankfurter Buchmesse 201822. Oktober 2018

Auf unserem Blog:

> Nachgefragt: Bertrand Pulman, Rouge est la terre – 6. Juli 2013

Bertrand Pulman,
> Salons. Rencontres et surprises
Paris: Dunod, 224 pages
EAN 9782100784196

Stadtbibliothek Stuttgart: Französische Philosophie in (post)kolonialer Kritik

Mittwoch, 12. Februar 2020

Prof. Dr. Michaela Ott | Hamburg
Französische Philosophie in (post)kolonialer Kritik
Mittwoch 12. Februar 2020, 19:30 bis 21:00

Die französische Philosophie des 20. Jahrhunderts hat wie keine andere zur Beachtung des „A/anderen“ aufgerufen und sich bis an die Grenze des Denkbaren und eurozentrischer Artikulation vorgewagt. Unter der Formel eines „Denkens des Außen“ wurden die Autorposition, die Konzentration der Philosophie auf die Frage der menschlichen Existenz, herkömmliche Ontologien und Unterteilungen wissenschaftlicher Disziplinen in Frage gestellt. Diese wurden ersetzt durch Versuche des Sprechenlassens der diskursiven Strukturen selbst, durch entgrenzende und entanthropomorphisierende Lektüren von Literatur und Kunst, durch Begriffserfindungen, disziplintransversale Theorieentwürfe usf.

Aber so radikal diese Ansätze bis heute erscheinen, so haben sie gerade aufgrund ihres Paradigmenwechsels Entscheidendes nicht wahrgenommen: die mit der Entkolonisierung sich mehrenden anderskulturellen Personen und ihr Wirken auf dem französischen Territorium, mithin die zunehmende politische Heterogenisierung Frankreichs selbst.

Michaela Ott, > Welches Außen des Denkens?
Französische Theorien in (post)kolonialer Kritik
Wien: Turia + Kant 2019

Michaela Ott fragt nach der methodischen Farbenblindheit dieses philosophischen Denkens, nach Stimmen, die zu hören gewesen wären und heute aus dem „Außen“ wahrnehmbar sind. Sie unternimmt einen historischen Durchgang durch die französische Theoriebildung von 1936 bis heute, durch ihre methodischen Umbrüche und die schwer nachvollziehbare Ausblendung von Alteritäten trotz ihrer Zentralstellung im Diskurs.

Die Veranstaltung wird von der Robert Bosch Stiftung mit Mitteln der DVA-Stiftung gefördert.

Prof. Dr. Michaela Ott hat in ihrem Vortrag an Jean-Paul Sartres Vorwort zur Anthologie de la nouvelle poésie nègre et malgache 1948 unter dem Titel Orphée noire, 1948 erinnert: „Le noir qui appelle ses frères de couleur à prendre conscience d’eux-mêmes va tenter de leur présenterl’image exemplaire de leur négritude et se retournera sur son âme pour l’y saisir. Il se veut phare et miroir à lafois ; le premier révolutionnaire sera l’annonciateur de l’âme noire, le héraut qui arrachera de soi la négritudepour la tendre au monde, à demi prophète, à demi-partisan, bref un poète au sens précis du mot „vates““  und “ „Ce qui fait, dit Senghor la négritude d’un poème, c’est moins le thème que le style, la chaleur émotionnelle qui donne vieaux mots, qui transmue la parole en verbe.“ On ne saurait mieux nous prévenir que la négritude n’est pas unétat, ni un ensemble de vices et de vertus, de qualités intellectuelles et morales, mais une certaine attitude affective à l’égard du monde.“ Und Ott verwies auf L’étre et le néant (1943), wo Sartre das Konzept des Anderen und autrui ausführlich begründet und entwickelt hat.1961 schreibt Sartre ein Vorwort zu Frantz Fanosn „Les damnés de la terrre“: „Européen, je vole le livre d’un ennemi et j’en fais un moyen de guérir l’Europe. Profitez-en.“ und „Ici Fanon s’arrête. Il a montré la route : porte-parole des combattants, il a réclamé l’union, l’unité du continent africain contre toutes les discordes et tous les particularismes. Son but est atteint. S’il voulait décrire intégralement le fait historique de la décolonisation, il lui faudrait parler de nous : ce qui n’est certes pas son propos. Mais, quand nous avons fermé le livre, il se poursuit en nous, malgré son auteur : car nous éprouvons la force des peuples en révolution et nous y répondons par la force. “ Zitieren wir einen weiteren Abschnitt aus dem Vorwort Sartre zu Fanons: Les damnés de la terre:

„Vous savez bien que nous sommes des exploiteurs. Vous savez bien que nous avons pris l’or et les métaux puis le pétri des “ continents neufs ” et que nous les avons ramenés dans vieilles métropoles. Non sans d’excellents résultats : des pals des cathédrales, des capitales industrielles ; et puis quand crise menaçait, les marchés coloniaux étaient là pour l’amortir ou la détourner. L’Europe, gavée de richesses, accorda de jure l’humanité à tous ses habitants : un homme, chez nous, ça veut dire un complice puisque nous avons tous profité de l’exploitation coloniale. Ce continent gras et blême finit par donner de ce que Fanon nomme justement le “ narcissisme ”. Cocteau s’agaçait de Paris, “ cette ville qui parle tout le temps d’el même ”. Et l’Europe, que fait-elle d’autre ? Et ce monstre sureuropéen, l’Amérique du Nord ? Quel bavardage : liberté égalité, fraternité, amour, honneur, patrie, que sais-je ? Cela nous empêchait pas de tenir en même temps des discours racistes, sale nègre, sale juif, sale raton. De bons esprits, libéraux tendres – des néo-colonialistes, en somme – se prétendaient choqués par cette inconséquence ; erreur ou mauvaise foi : ri de plus conséquent, chez nous, qu’un humanisme raciste puisque l’Européen n’a pu se faire homme qu’en fabriquant des esclaves et des monstres. Tant qu’il y eut un indigénat, ce imposture ne fut pas démasquée ; on trouvait dans le genre humain une abstraite postulation d’universalité qui servait couvrir des pratiques plus réalistes : il y avait, de l’autre côté c mers, une race de sous-hommes qui, grâce à nous, dans mi ans peut-être, accéderait à notre état. Bref on confondait genre avec l’élite. Aujourd’hui l’indigène révèle sa vérité ; du coup, notre club si fermé révèle sa faiblesse : ce n’était ni plus ni moins qu’une minorité. Il y a pis : puisque les autres se font hommes contre nous, il apparaît que nous sommes les ennemis du genre humain ; l’élite révèle sa vraie nature : un gang. Nos chères valeurs perdent leurs ailes ; à les regarder de près, on n’en trouvera pas une qui ne soit tachée de sang. S’il vous faut un exemple, rappelez-vous ces grands mots : que c’est généreux, la France. Généreux, nous ? Et Sétif ? Et ces huit années de guerre féroce qui ont coûté la vie à plus d’un million d’Algériens ? Et la gégène. Mais comprenez bien qu’on ne nous reproche pas d’avoir trahi je ne sais quelle mission : pour la bonne raison que nous n’en avions aucune. C’est la générosité même qui est en cause ; ce beau mot chantant n’a qu’un sens : statut octroyé. “

Außerdem stellte Michaela  Ott in Ihrem Vortrag die  Werke von Michel Foucault, Histoire de la folie (1961), Emmanuel Lévinas, Totalité et Infini : Essai sur l’extériorité, 1961 und Gilles Deleuze Mille Plateaux – Capitalisme et schizophrénie 2, en collaboration avec Félix Guattari, Paris, Les Éditions de Minuit, coll. « Critique », 1980 vor.

> Jean-Paul Sartre – Ausstellung in der BnF

Auf unserem Blog:

> Podiumsdiskussion im Lindenmuseum Stuttgart. Die Restitution des afrikanischen Kulturerbes – 20. April 2019

> Francophonie: Bibliographie et sitographie – 5. April 2019

> Nachgefragt: Alain Mabanckou, Une littérature-monde ? – 23. Januar 2017

> Nachgefragt: Shumona Sinha, Apatride – 23. Januar 2017

> Nachgefragt: Boualem Sansal, 2084 – 24. Januar 2017

> Nachgefragt. Azouz Begag: Wie steht es um die Immigration in Frankreich? – 26. Oktober 2016

> Un entretien avec Wilfried N’Sondé : Intégration ou assimilation ? – 9. Mai 2016

> Nachgefragt: Dany Laferrière „Tagebuch eines Schriftstellers im Pyjama“ – 28. April 2016

> La littérature de l’immigration en France. Bibliographie et sitographie – 2016

> Jean-Paul Sartre. Michel Sicard et ses entretiens avec Heiner Wittmann

> Das aktuelle Thema für den Französischunterricht: Immigration – intégration – 4. September 2015

> François Hollande: “L’histoire de l’immigration en France est notre histoire à tous” – 17. Dezember 2014

> Überlegungen zur Integration in Frankreich: Refondation de la politique d’intégration – 14. Dezember 2013

Bibliographie:

Mornet Joseph, > « Sartre et Fanon. Commentaire à la préface de Jean-Paul Sartre pour Les damnés de la terre de Frantz Fanon », VST – Vie sociale et traitements, 2006/1 (no 89), p. 148-153. DOI : 10.3917/vst.089.0148. URL : https://www.cairn.info/revue-vie-sociale-et-traitements-2006-1-page-148.htm

Senghor, Léopold Sédar > Discours de réception de Léopold Sédar Senghor – Académie française, 29 mars 1984
> Discours prononcé pour le cinquantième anniversaire de la Faculté des lettres de l’Université Laval, à Québec – 5 septembre 1987
> Allocution de Monsieur Léopold Sedar Senghor, Président de la République, au peuple sénégalais – 6.9.1960
” Léopold Sésar Senghor : La pensée et l’action politique “ *pdf, 269 Seiten, Actes du colloque organisé par la section française de l’Assemblée parlementai re de la Francophonie sous le haut patronage de M. Jean-Louis Debré, Président de l’Assemblée nationale, Président de la section française de l’Assemblée parlementaire de la Francophonie et de S.E. M. Abdou Diouf, Secrétaire général de la Francophonie SECTION FRANÇAISE Assemblée nationale – Salle Victor Hugo Paris – 26 juin 2006

Tardy Joubert, Hubert, « Sartre et la Négritude : de l’existence à l’histoire », Rue Descartes, 2014/4 (n° 83), p. 36-49. DOI : 10.3917/rdes.083.0036. URL : https://www.cairn.info/revue-rue-descartes-2014-4-page-36.htm

Die Ansprachen von Staatspräsident Emmanuel Macron in Polen

Mittwoch, 5. Februar 2020

Die Briten treten aus, weil Populisten ihnen vorgaukelten, alleine ginge alles besser, sie wollen zwar gerne die Vorteile Europas behalten… nun, Europa zieht weiter:

Der Besuch von Präsident Macron in Polen – vgl. Manuela Wiegel > Macrons neue Ostpolitik, FAZ, 3.2.2020 – wird mit drei Filmen hier dokumentiert. Diese drei Reden ergänzen alle bisherigen Stellungnahmen von Präsident Macron zu Europa, s. hier am Ende dieses Beitrags.

> Discours du Président Emmanuel Macron devant les étudiants de l’Université Jagellonne de Cracovie:

16′ 55“: ab hier müssen auch deutsche Schüler/innen diese Rede zur ansehen: „En analysant la pensée centre-europénne…“denn Präsident Macron spricht auch über ihre Zukunft, über unsere Zukunft in Europa. Das ist ganz ohne Zweifel ein komplexes Thema: Geschichte, Politik, Wirtschaft, Sicherheit, Klima, kaum ein Thema ist zu übergehen. Zuerst die Geschichte: „…nous ne construirons pas l’Europe dans l’oubli de l’Europe.“ Europa ist ein Projekt der Jugend. Aber man dürfe eben nicht die Vergangenheit vergessen, werde sie sie nicht berücksichtigt (Stichwort > Erinnerungskultur auf unserem Blog) werden wir wieder im Hass und in den Nationalismen gefangen sein, warnt Macron. Wie gesagt eine komplexe Aufgabe, die keine einfachen Lösungen verträgt. 2004 war keine bloße EU-Erweiterung, sondern eine Wiedervereinigung. Manche sei damals zu schnell gegangen, bekennt Macron und meint, das Wiederfinden habe nicht gut geklappt.

Macron betont den politischen Charakter des Projekts Europas als Friedensprojekt: „un projet fou“, die Mitglieder, die sich bekriegt hatte´, hätten beschlossen, keine Kriege mehr zu führen. und beschlossen eine politische Union zu bilden. Er erinnert an die Justizreform in Polen und versichert sich nicht einmischen zu wollen. Er sei weit entfernt davon sich einmischen zu wollen Aber „Un Etat membre n’a pas à donner d’instructions à d’autres Etats membres, mais c’est à la France de défendre les principes de l’Union européenne tels qu’ils sont dans nos textes, dans notre histoire, dans le projet politique que nous portons et tels qu’ils sont défendus par le Conseil de l’Europe et la Commission européenne. Ça, c’est notre responsabilité. Et d’avoir cette Commission, ce Conseil qui portent fort ces principes, moi, j’en appelle à un souci de cohérence et de ce qu’est l’Europe dans sa part politique que j’évoquais tout à l’heure.“

Man könne Patriot und Europäer sein: „Il n’y a rien dans les textes qui dit de ne pas aimer sa patrie.“ Und er trägt diese Gedanken so vor, als wenn tatsächlich nur ein Europäer sein Vaterland ganz besonders lieben kann, weil er den besonderen Wert die Vielfalt in der Einheit versteht.

Außerdem widmet der Präsident zwei weitere lange Passagen dem Klimaschutz und der Sicherheit in Europa.

Macrons Message ist eindeutig: „L’Europe est une aventure impossible, pensée par des rêveurs et portée par les peuples. Tous les cyniques ont toujours voulu la détruire. Tous les gens sérieux ont toujours cherché à la relancer. Soyez des fous ou des rêveurs.“

Kurzatmige, kleinteilige, geschichtsverlorene Ansätze müssen scheitern. Es gilt, dass Europäer aller hier genannten Themen zusammen in den Blick nehmen müssen. Europa ist ja gar nicht perfekt, aber es ist ein Projekt, dass 70 Jahre lang den Frieden in Europa gesichert hat. Die Verfälschung der Geschichte steht am Anfang von Hass und Nationalismen. Komplexe Probleme lassen sich nicht auf Schlagwörter reduzieren aus denen > Populisten einfache Antworten machen.

Genügend Stoff für mehrere Aufgaben:

1. Berichten Sie in einem kurzen Artikel, welche Vorzüge Macron in seiner Rede vor polnischen Studenten bezüglich des europäischen Projekts nennt
2. Welche Aufgaben muss Europa lösen?
3. Was bedeutet für Macron die Schaffung einer europäischen Souveränität?

> Discours du Président Emmanuel Macron à la communauté française de Pologne

Der Text dieser Rede ist noch nicht online.

Conférence de presse du Président Emmanuel Macron avec Mateusz Morawiecki, Président du Conseil des ministres de la République de Pologne:

Zur Erinnerung:

Die Bilanz nach einem Jahr: > La souveraineté de l’Europe: Eine Bilanz der Sorbonne-Rede vom 26. September 2017 – 2. November 2018 – Website des Elyséepalastes

Dazu: > 3ème point d’étape de l’initiative pourl’Europe Website des Elyséepalastes

> Der Gastbeitrag von Emmanuel Macron: Ein Appell zugunsten Europas – 5. März 2019

> 13 janvier 2019 : La Lettre d’Emmanuel Macron aux Français – 13. Januar 2019

> Pierre-Yves Le Borgn’ : “L’Europe doit retrouver le lien citoyen.“ – 24. Mai 2019

Voir aussi: > Europe: Les Consultations européennes / Europa: Die Bürgerbefragungen – 10. September 2018

Anstatt immer nur uns Diskussionen über Migranten aufzwingen zu lassen, sollten wir mehr über die Erfolge und die Aufgaben Europas sprechen.

Tout un système : >

La refondation de l’Europe passe par la culture: >#fbm17 #FRAFRA2017 Le discours d’ouverture d’Emmanuel Macron

Nos atouts : >

Un programme : >

La chance de nous tous : >

> Discours du Président de la République devant le Parlement réuni en Congrès à Versailles – 10. Juli 2018

Rappel: > Nachgefragt: “L’Europe ne doit pas se faire dans le silence.”Entretien avec Christian Lequesne, Professeur à Sciences po à Paris

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