Archiv für die Kategorie 'Gilets jaunes'

Jeudi 25 avril 2019: L’intervention d’Emmanuel Macron en conclusion du grand débat national

Donnerstag, 25. April 2019

Präsident Macron: „Alors qu’a dit ce mouvement et qu’est-ce que j’ai saisi de ce Grand débat ? D’abord, on l’a tous entendu, un profond sentiment d’injustice : injustice fiscale, injustice territoriale, injustice sociale. Ce sentiment est là, il est installé, il faut lui apporter une réponse:“

> Conférence de presse à l’issue du Grand Débat national – Propos liminaire – 25 avril 2019 – Seul le prononcé fait foi:

„J’ai souhaité vous rencontrer devant les Français qui nous écoutent et nous regardent pour tirer les conclusions du Grand débat national et proposer au pays les orientations du nouvel acte qu’appelle l’attente de nos concitoyens, nouvel acte de notre République. Que s’est-il passé au fond depuis le mois d’octobre dernier dans notre pays ? Un mouvement inédit, le mouvement des gilets jaunes qui a dit sa colère, son inquiétude, qui a dit aussi son impatience que les choses changent plus vite, plus radicalement et que le peuple français puisse avoir sa part de progrès dans un monde incertain et où il faut bien le dire, il a eu le sentiment durant plusieurs années de plutôt subir des reculs….“

Sur notre Blog: > Le grand Débat national

Präsident Emmanuel Macron hat am 25.4. im Rahmen einer Pressekonferenz vor 300 Journalisten im äElysée-Palast die Schlussfolgerungen erläuterte, die er aus dem Grand Débat national ziehen möchte. Am 15. April hatte er seine Rede im Fernsehen in letzter Minute wegen des > Brandes von Notre-Dame verschoben.

Das unterste Rentenniveau soll auf 1000 Euro gegenüber heute 637 Euros angehoben werden. Es sollen in jedem der 4000 Kantone ein « France Services » angeboten werden, in dem die wichtigsten Dienstleistungen der Behörden angeboten werden, um das Abhängen der Randzonen zu vermindern. Außerdem will Macron am Ziel der Vollbeschäftigung für 2015 festhalten.

Hinsichtlich der Reform der Institutionen will Macron eine Dosis Verhältniswahlrecht einführen, die ca. 20 % umfassen soll. Die Zahl der Abgeordneten soll um 30 oder 25 % gesenkt werden. Das Referendum kann künftig von einer Million Stimmen statt wie aktuell 4,7 Mio beantragt werden: aber ein Fünftel der Abgeordneten muss weiterhin zustimmen. Präsident Macron möchte zudem « le droit de pétition local » stärken. Auch künftig will Macron das > vote blanc nicht anerkennen.

Die Ecole nationale d’administration (ENA) wird aufgelöst werden. Das ist wirklich eine Revolution, damit will Macron die Fortsetzung der Elitenbildung künfitg verhindern und die Ausbildung der hohen Beamten volksnäher gestalten.

Präsident Macron will das Renteneintrittsalter von 62 Jahren nicht verändern, es werde aber Anreize geben, länger zu arbeiten. Die Renten unter 2000 Euro sollen ab Januar 2010 wieder die Inflation berücksichtigen, so wie die Gelben Westen dies fordern. Macron will das Gesetz über die 35 Stunden nicht antasten, aber die Wüchenarbeitszeit könnte erhöht werden, darüber sollten die Sozialpartner Verhandlungen aufnehmen.

Die Einkommenssteuer vor allem für die Mittelschicht soll gesenkt werden und er ließ durchblicken, dass die Abschaffung der Vermögenssteuer überdacht werden soll.

Mit Nachdruck sprach sich Macron für eine Reform des Schengen-Abkommens aus. Mitgliedsstaaten, die eine gemeinsame Einwanderungspolitik nicht teilen, könnten aus der Zone der Europäischen Freizügigkeit ausgeschlossen werden.

Präsident M. Macron favorisiert einen weiteren Schritt in Richtung Dezentralisierung.

Jonathan Parienté, Maxime Vaudano et Assma Maad > Annonces de Macron : ce qui est nouveau, ce qui est flou, ce qu’il a précisé – LE Monde 25.5.2019

Les Grand Débat national : Un entretien avec le Député Frédéric Petit

Freitag, 22. Februar 2019

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Demonstration der „Gelben Westen“ am 16.2.2019: Demonstranten beleidigen den Philosophen Alain Finkielkraut

Montag, 18. Februar 2019

Aktualisiert, 18.2.2019, 0h 50, 08 h 34. Da war zuerst die überbordende Gewalt, mit der die „Gelben Westen“ auf sich aufmerksam machen wollten, oder wurden sie von Mitläufern, die sie nicht kontrollieren konnten, überrascht? Mittlerweile verschafft sich der Protest auch mit antisemitischen Parolen Gehör. Es müssen nicht alle Sympathisanten der „Gelben Westen“ diesen Hass teilen, aber ihre Anführer müssten sich dezidiert, öffentlich und unmissverständlich von derartigen Übergriffen distanzieren: Am Samstag, 16. Februar 2019, wurde der Philosoph und > Mitglied der Académie française Alain Finkielkraut auf dem Boulevard du Montparnasse an der Ecke zur Rue Campagne-Première im 14. Arrondissement von Paris, von Demonstranten mit gelben Westen wüst beschimpft und beleidigt. Dabei sollen auch einige Ausdrücken mit antisemitischen Inhalten, so LE MONDE, die diesen Vorgang am 16. Januar um 19 h meldete > Alain Finkielkraut sifflé et cible d’insultes antisémites par des « gilets jaunes », ihm zugerufen worden sein: > Videoaufnahmen haben die Szene dokumentiert.

Viele Politiker haben sofort reagiert und diese Angriffe auf das Schärfste verurteilt. Mittlerweile hat die französische Jutiz eine Untersuchung des Vorfalls wegen „injure publique en raison de l’origine, l’ethnie, la nation, la race ou la religion“ eingeleitet. Präsident Macron, so LE MONDE, habe den Philosophen angerufen. Ein Tweet des Präsidenten

erklärt, die antisemitischen Beleidigungen, die an ihn gerichtet wurden wurde, seien eine absolute Verneinung dessen, was wir seien und was aus uns eine große Nation mache. Wir werden sie nicht tolerieren.

Alain Finkielkraut: „Une violence pogromiste…“: Einer der gelben Westen habe ihn begleitet, damit er den anderen entkomme: > Antisémitisme, Gilets jaunes, Grand débat : ce qu’il faut retenir de l’intervention d’Alain Finkielkraut sur LCI ce dimanche matin – LCI, 17.2.2019

> Tweets vom 16.-17.2.2019 zu Alain Finkielkraut

Gerade erst hatte Alain Finkielkraut dem FIGARO ein Interview gegeben und angemahnt, dass der Erfolg einiger Führer der Gelben Westen, im TV aufzutreten, ihnen zu Kopf gestiegen sei und sie das Lager gewechselt hätten.

Der Vorgang zeigt wieder ein Problem der Bewegung der gelben Westen, der es nicht gelingt, sich von den Mitläufern extremistischer Gruppierungen zu trennen.

Auf unserem Blog:
> Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Frankreich ist 2018 um 74% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – 17. Februar 2019

Nachgefragt: Ein Gespräch mit Isabelle Bourgeois über die Bewegung der „Gelben Westen“

Freitag, 8. Februar 2019

french german 

Les Gilets Jaunes

Mittwoch, 9. Januar 2019

Mit der Kritik an der geplanten Ökosteuer auf Benzin fing die Bewegung an, als zwei Videos mit Kritik an der Steuerpolitik der Regierung in den sozialen Netzwerk auftauchten.


Pierre- Yves le Borgn‘ : „Le mouvement des gilets jaunes est un appel à l’aide. En cet hiver 2019, plus d’un trimestre après le premier acte et deux mois après les annonces du Président de la République, sans doute en retient-on d’abord les violences du samedi, désormais que l’expression dominante semble être confisquée par quelques chapelles extrémistes, réactionnaires, complotistes ou antisémites et par une poignée de « leaders » autoproclamés sujets à l’ivresse des cimes…. “ > Ma contribution au grand débat sur la démocratie et la citoyenneté


Die Gelbe Weste wurde zum Symbol der Bewegung, die es sich angewöhnt hat, jeden Samstag in Frankreich (actes I-…) zu demonstrieren und Kreisverkehre und Zahlstellen der Autobahnen zu besetzen. Dabei wurde (wird) nicht nur am

> Équipements obligatoires pour une voiture : gilet de sécurité, éthylotest,…
Website des > www.service-public.fr

„Le conducteur doit posséder :

un gilet de sécurité fluorescent homologué, avec un marquage CE apposé sur celui-ci, à l’intérieur du véhicule, dans un endroit permettant de le prendre facilement avant de sortir du véhicule,
et un triangle de signalisation de danger homologué, avec un marquage E 27 R apposé sur celui-ci, à l’intérieur du véhicule.

Le gilet et/ou le triangle doivent être utilisés en cas d’immobilisation du conducteur ou du véhicule sur la chaussée ou ses abords suite à un arrêt d’urgence.

Le triangle doit être placé à une distance de 30 mètres au moins du véhicule ou de l’obstacle à signaler.

Les feux de détresse doivent également être allumés.

Le non-respect de ces obligations est passible d’une amende pouvant aller jusqu’à 375 €.“

Rande der Demonstration massiver Sachschaden angerichtet und es kam zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Gendarmerie und der CRS. Sehr schnell haben die „Gilets jaunes“ ihre Forderungen ausgeweitet. Im Zentrum steht ihr Ruf nach der Demission von Präsident Macron und die Einführung eines „Référendum d’initiative citoyenne“.  Hinter den „Gilets Jaunes“ steht keine politische Organisation, ihre Anhänger organisieren sich über soziale Netzwerke, deren hohe Like-Zahlen oder Follower aber keinen wirklichen Eindruck erlauben, wie ihr Rückhalt in der Bevölkerung tatsächlich ist.

Unsere Redaktion hat Professor Seul, Universität Nanterre, im Dezember nach seiner Einschätzung gefragt. Er hat uns eine ausführliche Stellungnahme geschickt > Gelbwesten-Bewegung in Frankreich – eine politische Einschätzung – Hier zum Herunterladen als *.pdf –

Professor Seul skizziert die bisherige Reformpolitik unter Macron, die Unzufriedenheit im Land und den unmittelbaren Anlass für die Demonstrationen ab November: „Die zur Finanzierung der Energiewende geplante, höhere Besteuerung von fossilen Benzin- und Dieselkraftstoffen aber löste binnen weniger Tage eine Protestbewegung aus, die ganz Frank-reich erfasste und bis heute anhält. Meinungsumfragen zufolge unterstützen drei Viertel der französischen Bürger die Gelbwesten und halten ihre Demonstrationen für gerechtfertigt.“ Otmar Seul nennt eine Deutung der Ursprünge der Demonstrationen: „Wer sich als Opfer ‘sozialer Ungleichheit’ betrachtet, zögert nicht, sich gesellschaftlich als ausgegrenzt, als ‘abgehängt’ zu wähnen, und die Schuld bei den ‘Eliten’ zu suchen. Damit gerät Frankreichs Präsident unter Beschuss. Denn der 2017 vom Wähler offenbar honorierte innovative Charakter seiner Politik liegt nicht zuletzt darin, dass er die Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse verschlanken und damit beschleunigen will, ohne an die unter der V. Republik übliche, oft als lähmend empfundene ‘Interaktion’ (Pierre Rosanvallon) mit Parteien, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden, Kammern, Gebietskörperschaften und anderen ‘Zwischenkörperschaften’ (corps intermédiaires) gebunden zu sein.“ Zum einen handelt es sich, wie Macron dies auch sagte, um tieferliegenden Unmut, der sich („il vient de loin“) an dem Gefühl (von den Eliten) zurückgelassen worden zu sein und zum zweiten, dass unter Macron, die Zügigkeit der Reformen, die Sozialpartner vernachlässigt habe. Jetzt stellt sich die Frage, ob die von Macron versprochene Serie der Konsultationen, über die er bald per Brief an die Franzosen informieren möchte geeignet sein wird, den Forderungen der Demonstranten entgegenzukommen: „Auch wenn nicht erwartet werden kann, dass der Präsident sich bei der Wahrmachung seines Wahlversprechens, die Weichen für eine ‘partizipative’ Demokratie im Lande zu stellen, als ‘Basisdemokrat’ profiliert, ein kooperativerer Politikstil als bisher ist ihm zuzutrauen.“ Alerdings notiert Otmar Seul auch: „Es wäre naiv, anzunehmen, dass ein baldiger – wie auch immer gearteter – Vergleich zwischen Regierung und Gelbwesten einer Lösung der durch Protestbewegung und staatliche Gegenmaßnahmen aufgeworfenen Fragen gleichkomme. Die Geschehnisse offenbaren eine gesellschaftliche Polarisierung, die an die Grundfesten der 5. Republik rührt und, auf jeden Fall, Macrons steuerpolitisch fundierten Reformkurs gefährdet.“

Macrons Bemerkung, der Unmut dieser Bewegung käme von weit her, offenbart ein Dilemma der französischen Politik, der der jetzt aufbrechende Unmut nicht unbekannt ist und immer wieder im Wahlkampf zu jedem Quinquennat Reformen versprochen hat, ohne dann wirklich Taten folgen zu lassen, weil viele Reformen oft im Keim erstickt wurden. Am letzten Montag hat Premierminister Philippe eine Verschärfung des Demonstrationsrechts angekündigt, nachdem am vorhergehenden Samstag Demonstranten mit einem „ausgeliehenen“ Baufahrzeug in ein oder zwei Anlaufen das Tor zu einem Ministerium eingerammt wurde. Der Staatssekretär beim Premierminister Benjamin Griveaux, der Sprecher der Regierung wurde durch eine Hintertür „exfiltriert“ in Sicherheit gebracht. Wie wird es weitergehen? Der Dialog mit den Demonstranden hat oberste Priorität. Die Regierung und Präsident Macron sucht mit ihnen den Dialog, wobei dieser sich nicht einfach gestaltet, weil sie bisher keine wirkliche Organisaiton hat / haben will. Der Rücktitt von Chantal Jouanno, der Präsidentin der Commission nationale du débat public (CNDP) > Le « grand débat » ou la difficile reconquête de l’opinion par Macron, den LE MONDE gerade ankündigt, wird den Start des Bürgerdialogs erschweren.

> „Gilets jaunes“ : Philippe annonce la mobilisation de 80 000 policiers et gendarmes samedi – franceinfo – 7. Januar 2019

Auf unserem Blog:

> Die Reaktionen auf die Demonstrationen der Gilets jaunes – 6. Dezember 2018

> Was wollen die Gilets jaunes?  – 4. Dezember 2018

>Die Gilets jaunes und das Chaos rund um den Triumphbogen – 3. Dezember 2018

Ohne die Gilets jaunes explizit zu nennen hat Präsident Macron Ihnen in seiner Neujahrsansprache geantwortet:
> Les vœux 2019 du Président de la République – 1. Januar 2019

> Heute, Montag 10. Dezember 2018, 20 h: L’allocution du Président de la République – 10. Dezember 2018

> Der Aufstand der Gelben Westen und die Energiewende in Frankreich – 28. November 2018

Die Reaktionen auf die Demonstrationen der Gilets jaunes

Donnerstag, 6. Dezember 2018

Ergänzungen: 18.12.2018, 9 h 10:

Ergänzungen: 12.12.2018, 15 h 10:

Christian Lequesne > Les gilets jaunes incarnent des pathologies françaises – Huff Post 12.12.2018

Ergänzungen: 7.12.2018, 15 h 10:

> „C’est une bataille qui donne déjà envie de pleurer“ : la tribune de Jean-Michel Aphatie à la veille de l’acte 4 des „gilets jaunes“ – EUROPE 1 – 7 décembre 2018

Ergänzungen: 7.12.2018, 16 h 12:


Die Erhöhung der Benzinsteuer (Ökosteuer) ist von der Regierung in Paris am 5. 12. 2018 für 2019 abgesagt worden, das teilte François de Rugy, Ministre d’Etat, Ministre de la Transition Écologique et Solidaire, am 5.12.2018 mit. In einer Fernsehrunde erinnerte er daran, dass die letzten Erhöhungen der Spritpreise keine Steuererhöhungen waren. Am 6.12.2018 erklärte Edouard Philippe, die geplante Erhöhung der Ökosteuer seien vom Tisch. Präsident Macron hatte deren definitive Aussetzung entschieden. : “ « La hausse des taxes sur le carburant ne sera pas réintroduite », confirme Philippe“, gemäß Le Monde.

Unsere Lektüreempfehlung:

> www.tandem-europe.eu: „Wir sind ein Netzwerk engagierter Europäer, die sich an der Diskussion über die deutsch-französische Partnerschaft und die Zukunft der EU beteiligen möchten.“

Zum Download: > Isabelle Bourgeois,> „Gilets jaunes“ : Aufstand für mehr demokratische Teilhabe, 2. Dezember 2018 – pdf

Mit freundlicher Genehmigung von Isabelle Bourgeois.

In mehrern Kapiteln „In Staudemm bricht“, Stadt-Land Gefälle, Eine „Zweiklassen“-Gesellschaft, La France périphérique ist aufs Auto (Diesel) angewiesen, „En région“ versus Paris, Basisdemokratie im digitalen Zeitalter analysiert Isabelle Bourgeois das Entstehen, die Absichten und die Zeile der Gilets jaunes.

Warum unsere Redaktion über die Gilets jaunes schreibt?  Françoise Fressoz liefert am 6.12.2018 in LE MONDE unter der Überschrift Un président qui n’est plus sûr de rien eine Erklärung: „Pendant un an, tout est allé très vite mais soudain le doute s’est installé : et si cela ne marchait pas ? Car de résultats, point, ou si peu. La croissance est restée faible, le chômage fort. Sur la scène européenne, Angela Merkel a joué l’Arlésienne tandis que sur la scène mondiale, l’incontrôlable Donald Trump parlait et agissait bien plus fort que le président français.“ Es ist wahr, Berlin lässt Paris immer noch auf grundlegende Antworten zu Europa warten. Während Macron schon ein beeindruckende Bilanz vorweisen kann, ist es bis auf eine Einigung in Sachen Euro auf kleinem Nenner und der Digitalsteuer in Berlin immer noch ziemlich still (Stichworte: Regierungsbildung, Seehofer-Krisen I und II, Vorsitz der CD). Das wäre es gewesen, wenn Berlin und Paris zusammen diese Bilanz > La souveraineté de l’Europe: Eine Bilanz der Sorbonne-Rede hätten schreiben können.

Unsere Redaktion sammelt hier Reaktionen:
Ergänzt am 4.11.’18 um 21 h 07,  5.12.2018, 14 h, 23 h, 6.12. 0 h 05:


> Daniel Cohn-Bendit über Gelbwesten – TAZ 7-12-2019: „Lasse mich nicht ins Trikot zwingen,“ sagtr Cohn-Bendit und kritisiert den autoritären Charakter der
Bewegung der Gelben Westen.

Raphaëlle Bacqué > D’Eric Drouet à « Fly Rider », les mots d’ordre des figures des « gilets jaunes » – LE MONDE 7 décembre 2018


Was ist da eigentlich in Frankreich passiert? Betrachtet man die Twitter-Accounts der gelben Westen, die es schon in vielen Städten gibt, es sind nicht Hunderttausenden, sondern, das die bewegen sich im vierstelligen, aber auch im fünfstelligen Bereich, aber die Likes halten sich doch sehr in Grenzen.

Wenn Meinungsumfragen mit hohen Zustimmungsquoten genannt werden, muss zwischen Sympathisanten, Zustimmung und Mitmachen unterschieden werden. Sicher auf Facebook ist der Zuspruch größer… aber wie leicht wird geklickt, wenn der Zeigefinger schon über der Maustaste schwebt. Steuern senken? Klick. SMIC erhöhen: Klick. Kritik an der Regierung: Klick.  Nicht jedes Teilen ist auch eine Zustimmung. Die Art und Weise wie soziale Netzwerke funktionieren – ihre Prozesse kanalisieren die Absichten ihrer Anhänger > Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (I-IV), 9. Januar 2017 – tragen dazu bei die Proteste zu verstärken, zugegeben, sie helfen bereits vorhandene Sorgen und Ängste zu artikulieren, die im Grunde genommen, weil schon viel früher entstanden im Prinzip nicht der heutigen Regierung anzulasten sind, auch wenn diese manches vielleicht übersehen hat. Es fällt auf, dass einige der Twitterkontos der Gelben Westen keine Statistik über Likes anzeigen.  Andererseits darf man auch nicht übersehen, dass in den letzten Monaten sehr erfolgreich > Consultations citoyennes in einem bisher nicht gekannten Ausmaß angeboten und durchgeführt worden sind. Wogegen wehren sich die Gelben Westen? Gegen die Reformen von Präsident Macron? Es ist so leicht, einfach mehr Geld, eine Senkung des Renteneintrittsalter und die Erhöhung des SMIC oder wie in Colombiers die Wiedererrichtung der Grenzen, etc. zu fordern. Die Erfolge der letzten 15 Monate werden dabei völlig ausgeblendet. Sind die Gelben Westen eine konservative Bewegung? Wirft man dem Präsidenten die vielen gleichzeitig auf den Weg gebrachten Reformen vor? Die Zitate, die sein Image trüben, ganz so als ob das die wichtigste Kritik wäre?

Die Bewegung der Gilets jaunes sind wohl nicht in der Mehrheit in Frankreich: Vgl. „Force est de constater que la contestation des ce n’est pas la majorité des “ [sagt] Laurent Segnis, fondateur des , der auf den Anteil der rechtsextremen Gruppierungen an den Demonstrationen vom letzten Samstag hinweist, zitiert David Poujdas ihn einem > Tweet.  Vgl. > twitter.com/LSEGNIS

„Cette colère vient de loin. Elle a longtemps couvé, elle est souvent restée muette, par pudeur et par fierté. Elle est aujourd’hui exprimée avec force et de façon collective. Cette colère, il faudrait être sourd et aveugle pour ne pas la voir, ni l’entendre. Comme le Président de la
République, comme les parlementaires, cette colère, je l’entends et j’en mesure à la fois la réalité, la force et la gravité.C’est la colère de la France qui travaille, dur, et qui peine à joindre les deux bouts, la colère des Français qui sont le dos au mur, celles aussi des mères de famille qui élèvent seules leurs enfants. Cette colère prend sa source dans une profonde injustice. Celle de ne pas pouvoir vivre dignement du fruit de son travail. De ne pas pouvoir subvenir aux besoins de ses enfants alors que les journées de travail commencent tôt et finissent tard, surtout si l’on y ajoute le temps de transport.“> > Édouard Philippe, Premier-Ministre 4-12-18

„Qu’est-ce qu’on constate depuis trois semaines ? On voit monter en France une colère profonde qui vient de loin. Qui a longtemps été cachée par pudeur et fierté. Aujourd’hui elle s exprime de manière collective. Colère de Français qui ont le sentiment d être dos au mur, qui travaillent et ne veulent pas être relégués,“ so wird Premierminister Edoaurd Philippe zitiert, der sich heute vor der Fraktion En Marche geäußert hat : > « Gilets jaunes » en direct : Edouard Philippe confirme le moratoire sur la hausse des carburants – LE MONDE, 4.11.2018

Le Monde meldet eben (4.11.’18, ): “« Gilets jaunes » : Matignon va annoncer un moratoire sur la hausse de la taxe sur les carburants”. Dieses Moratorium zusammen mit anderen Maßnahmen soll heute den Abgeordneten von En Marche vorgestellt werden. Außerdem ließ der Kulturminister Franck Riester (président du parti Agir), so LE MONDE verlauten, der Premierminister M. Philippe werde « annoncer un geste d’ouverture fort dans les prochains jours ».

Am 4.12. gegen Mittag hat der Premierminister im Fernsehen Stellung bezogen:

> Discours de M. Édouard PHILIPPE, Premier ministre Hôtel de Matignon – Mardi 4 décembre 2018

Schon erinnern die gelben Westen daran, dass die Steuer nicht verschoben sondern annulliert werden müsse. Hat die Regierung zu wenig angeboten? Oder müsste jetzt nicht doch der Staatspräsident im TV seine Sicht der Dinge darlegen? Die Bewegung der gelben Westen hat bereits eine so starke innere Dynamik gewonnen, dass ihre Reaktionen kaum vorhersagbar sind, sondern ihre Zeiger stehen z. Zt. nur auf Radikalisierung. Ihre drei Demo-Samstage haben zu einem Einknicken der Regierung geführt, was die Bewegung möglicherweise nur als Ermutigung für die Durchsetzung weitere Forderungen ausnutzen wird.

> Die Stellungnahme von Daniel Cohn-Bendit – France-Inter:
In einem > Tweet von qfranceinter wird Cohn Bendiit mit diesen Worten zitiert: .@DanyCohnBendit : „On n’est pas dans une période révolutionnaire, on est dans une période de tentation autoritaire.“ Möglicherweise kommt er auf diesen Gedanken, weil die Gilets jaunes sich volksnah geben, aber durch das gemeinsame Kennzeichen der gelben Westen allen möglichen politischen Tendenzen Unterschlupf gewähren und man im Umgang mit ihnen nicht weiß, mit wem man es zu tun hat, wer wen zu was und warum legitimiert? Die Zustimmung zu den Gilets jaunes soll in Frankreich hoch sein, aber welche Unterschiede gibt es zwischen Mitmachen, unterstützen, sympathisieren oder nur gut finden? Bis jetzt hat man den Eindruck, dass jede Art von Interesse an der Bewegung von ihr vereinnahmt wird. Akt der Verzweiflung sagen die einen, andere kritisieren die vielen Blockaden, die, wie wir schon angedeutet haben, zunächst noch am 17.11. keineswegs rundweg abgelehnt wurden. Immerhin, es ist erkennbar, dass es einzelne Stimmen der Bewegung sind, die den Kontakt mit dem politischen Establishment ablehnt, um den Druck auf die Regierung zu erhöhen und um sich weiteren Zulauf qua Fundamentalopposition gegen die da oben zu sichern. Das macht sie gefährlich und entspricht dem Befunde Cohn-Bendits, dass diese Bewegung auch Wünsche nach einer autoritären Lösung erfüllt. Die Bewegung der Gelben Westen nutzt die Lage der Parteien geschickt aus, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, dabei müssten auch ihre Follower skeptisch werden, wenn vom „Volk“ gesprochen wird, dass jetzt Forderungen erhebt. Zu den Forderungen der Gelben Westen und deren Verteilung auf der politischen Landschaft hat LE MONDE eine interessante Recherche vorgelegt:

> Sur un axe de Mélenchon à Le Pen, où se situent les revendications des « gilets jaunes » ? – LE MONDE – 4.12.2018

Die neue Website des Élyséepalastes zeigt an, dass auch Demonstrationen die Notwendigkeit von Maßnahmen, die die Folgen des den Klimawandels abfedern, nicht verhindern sollten:

Auf unserem Blog:

> Was wollen die Gilets jaunes? – 4. Dezember 2018

> Die Gilets jaunes und das Chaos rund um den Triumphbogen – 3. Dezember 2018

> Der Aufstand der Gelben Westen und die Energiewende in Frankreich – 28. November 2018

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