Beim erneuten Hören der beiden Vorträge der Professoren Lappenküper und Uterwedde, die gestern im Institut français in Stuttgart anlässlich der 50 Jahre der V. Republik gehalten wurden, kann ich nicht umhin, Schülern und Studenten beide Vorträge nochmal wärmstens zu empfehlen. Für die einen sind beide Konferenzen ein wunderbare Übung, beim Hören Notizen zu machen, das Mitschreiben zu trainieren, andere werden vor allem den esprit de synthèse zu schätzen wissen, mit dem beide Professoren ihren Ausführungen vorgetragen haben.
Zu beiden Vorträge gibt es aber noch mehr zu sagen. Zuallererst vermitteln beide Vorträge ein unabdingbares Basiswissen, um die Bedeutung der deutsch-französischen Beziehungen verstehen zu können. Der Vortrag von Ulrich Lappenküper erklärt vor allem auch den Einfluss der Staatsmänner, die für den Erfolg der beiderseitigen Beziehungen für beide Partner und auch im Rahmen Europas verantwortlich sind, ohne dabei die Rolle der > Zivilgesellschaft zu vergessen. Henrik Uterwedde hat in sehr einleuchtender Weise die wirtschaftliche Entwicklung Frankreichs seit 1945 erklärt un die Zusammenhänge mit den Institutionen der V. Republik zu erläutern.
Beide Vorträge sind eine gute Vorbereitung für den deutsch-französischen Tag im nächsten Januar.
Adolf Kimmel, Hendrik Uterwedde (Hg.), > Länderbericht Frankreich, Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe (Bd. 462), 2005.
Joachim Schild/Henrik Uterwedde (Hrsg.). > Frankreichs V. Republik. Ein Regierungssystem im Wandel. Festschrift für Adolf Kimmel. Aus der Reihe: Frankreich – Studien Bd. 11. – Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2005, 243 S.
Une manifestation de l’Institut français de Stuttgart et du Regierungspräsidiums Stuttgart, Abteilung Schule und Bildung, avec le soutien de la Fondation Dr. Karl Eisele & Elisabeth Eisele.
Am Montag, 17.11. 2008, 9.00-15.30 Uhr, fand im Institut français de Stuttgart eine Tagung anläßlich des 50 Jahrestages der Gründung der V. Republik statt. Die Tagung untersuchte mit einem Rückblick und einem Ausblick auf die Entwicklungen von Institutionen, Wirtschaft und Gesellschaft in Frankreich seit 1958.
Der Generalkonsul und Direktor des Institut français, M. Christian Dumon, und sein stellvertretender Direktor, Thierry Sète, haben die Teilnehmer begrüßt und die Konferenz eröffnet:
Prof. Dr. Ulrich Lappenküper, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Otto-von- Bismarck-Stiftung in Friedrichsruh und außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte an der Universität Bonn, sprach in seinem Vortrag über die Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen während der V. Republik: Ich empfehle unseren Schülern sehr, diesen Vortrag von Ulrich Lappenküper zu hören, der hier eine sehr klare Darstellung der letzten 60 Jahre der deutsch-französischen Beziehungen vorträgt. Und er zeigt auch , dass diese Beziehungen auch heute noch viel Engagement verlangen.
ca. 65 Minuten
Prof. Dr. Henrik Uterwedde stellte einen «regard franco-français» auf die vergangenen 50 Jahre in Frankreich vor. Prof. Dr. Henrik Uterwedde ist stellvertretender Direktor des > deutsch-französischen Instituts in Ludwigsburg, das vor einigen Monaten seinen 60. Gründungsstag begangen hat. Sein exzellenter Vortrag vermittelte auch einen Einblick in die Arbeitsweise seines Instituts.
Sein Vortrag ermöglicht ein besseres Verständnis der Herausforderungen, denen Nicolas Sarkozy sich stellen muss. Uterwedde hat auch einige Gründe für deutsch-französische Missverständnisse erläutert. Die Ausführungen von Uterwedde zeigen auch einen interessanten Einblick in die Arbeit des Deutsch-französischen Instituts, wie man auf der Basis von Analysen zu Einschätzungen und Erklärungen gelangen kann.
ca. 75 Minuten
Professor Uterwedde nannte in seinem Vortrag folgende Veröffentlichungen:
Adolf Kimmel, Hendrik Uterwedde (Hg.), > Länderbericht Frankreich, Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe (Bd. 462), 2005.
Joachim Schild/Henrik Uterwedde (Hrsg.). > Frankreichs V. Republik. Ein Regierungssystem im Wandel. Festschrift für Adolf Kimmel. Aus der Reihe: Frankreich – Studien Bd. 11. – Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2005, 243 S.
Leitung: Dr. Klünemann
Eine Veranstaltung des Institut français de Stuttgart und des Regierungspräsidiums Stuttgart, Abteilung Schule und Bildung, mit der Unterstützung der Dr. Karl Eisele & Elisabeth Eisele Stiftung
Der Lesetipp:
Anschaulich beschreibt und analysiert Tilo Schabert die französische Politik in der Zeit der Wiedervereinigung bis zum Abschluß der »Zwei-Plus-Vier- Verhandlungen« im September 1990. Seine ausführliche Darstellung der Ereignisse, die zum Ende des Kalten Krieges führten, wirft ein neues Licht auf die Rolle Frankreichs beim Gelingen der deutschen Einheit.
„Les plages d’agnès“ : Sur son site, Agnès Varda propose un > dossier de presse.
Heute kam Agnès Varda nach Stuttgart, um ihren Film „Les plages d’Agnès“ vor Journalisten im Kino am Bollwerk im Rahmen der > Französischen Filmtage, die zur Zeit in Tübingen und Stuttgart stattfinden, vorzustellen. Der Film wird in Frankreich am 17. Dezember 2008 in den Kinos herauskommen.
Agnès Varda erzählt in diesem Film ihre eigene Biographie. Der Film beginnt an einm Strand, so wei sie ihre Stände in Belgien immer gelebt hat, wo sie als Kind ihre Ferien verbracht hat. Der Film erzählt aber nicht bloß ihre Erinnerungen, was aus ihm ein wahres Meisterwerk macht, ist die Kinokunst Vardas, die sie ganz nebenbei, sozusagen im Vorübergehen eindrucksvoll vorführt, ohne dass der zuschauer dies gelich merkt. Und sie rekonstruiert frühere Filmszenen, mischt sie mit Auszügen aus ihren Filmen und zwischendurch erscheint sie so, als würde sie durch ihr eigenes Archiv gehen. Sie zeigt nicht die Geschichte ihrer Filme, sondern sie stellt, ohne viel von ihrer Technik selbst zu sprechen, ihre Gewohnheit, Bilder zu sehen und Einstellungen auszudenken vor. Drei LKW-Ladungen vor ihrem Büro auf einer Pariser Straße genügten, um dort einen Strand zu eröffnen, auf dem der Büroalltag ihrer Mitarbeiter vorgestellt wird und Agnès Varda sitzt mitten unter ihnen: „Die Teekanne ist leer.“
Andrea Wenzek, Die Festivalleiterin, hat Agnès Varda empfangen und sie im Verlauf einer Pressekonferenz zu ihrem Film „Les plages d’Agnès“ befragt. Sie können hier einen kurzen Ausschnitt hören. Damit er nicht zu lang wird, habe ich die Übersetzungen hier weggelassen.
Dieser Film verdient eine ganz besondere Aufmerksamkeit. Und das Festival verleiht mit Recht Agnès Vadra einen Ehrenpreis.
Auf ihrer Tournee durch Baden-Württemberg hat Martine Pouchain vor Schülern im > Institut français de Stuttgart gelesen und auf ihre Fragen geantwortet.
Das Thema der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig (bis zum 23. November) lautet > OUT THERE Architecture beyond Buildung. Diese Ausstellung soll, wie ihr künstlerischer Leiter und Kurator der internationalen Ausstellung Aaron Betsky daran erinnern, dass Architektur und Gebäude nicht dasselbe sind. Häuser sind Häuser und die Architektur umfasst die Bauwerke und alles,was um sie herum ist. In diesem Sinne ist Architektur auch die Art, wie Bauwerke sich präsentieren. Frankreich zeigt in seinem Pavillon Modelle in Glaskästen, die sich in relativ dunklen Sälen befinden, und die die Gebäude, die sich meist auf das ökologische Bauen beziehen, sehr gelungen vorzeigen.
Der > deutsche Pavillon empfängt die Beuscher in gleißendem Licht= „64 kw Hitze unter dem Portikus“. Ein großer Teil der Ausstellung zeigt den Rahmen für eine Architektur und zeigt die Rettung der Natur.