Archiv für Januar 2014

Der Elysée-Festvortrag:
Pierre-Yves le Borgn’ : Braucht die deutsch-französische Zusammenarbeit ein neues Fundament?

Freitag, 24. Januar 2014

Di, 28. Januar 2014 19:30
> Stadtbibliothek Stuttgart, Mailänder Platz 1, 70173 Stuttgart

Kaum ist das Jubiläumsjahr zum 50. Jahrestag des deutsch-französischen Vertrages (> 63 Beiträge auf diesem Blog) vorbei, geht es weiter. Nun überprüfen wir, ob die vielen Zusagen eingehalten werden: Eine solch enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zweier souveräner Staaten ist weltweit einmalig und wird international bewundert. Gegenwärtig geraten ganz alltägliche Fragen in den Fokus wie die Frage eines einheitlichen Familienrechts das Tausende deutsch-

Auf unserem Blog:

> Nachgefragt: Henri Murger, Scènes de la vie de bohème

> Premierminister Jean-Marc Ayrault erneuert sein Versprechen einer Steuerreform

> Der Computer im Französischunterricht

> Haben Sie diesen Blog heute schon weiterempfohlen?

französischer Familien betrifft. Die größte Herausforderung liegt jedoch in der Harmonisierung konkurrierender europapolitischer Vorstellungen. Nicht nur die Politik, auch die Ideen und Vorstellungen der Zivilgesellschaft sind gefragt.

Pierre-Yves le Borgn’ (PS) ist “Député des Français de l’étranger. Circonscrition Allemagne, Europe centrale et orientale” des > 7. Auslandswahlkreises. Er ist von den Franzosen gewählt worden worden, die in Deutschland, Mittel- und Osteuropa wohnen. 2008 hat Frankreich mit einer Verfassungsreform die Welt in elf Wahlkreise aufgeteilt. Daher hat Pierre-Yves le Borgn’ sein Wahlkreisbüro in Köln.

Vortrag auf Deutsch

Die Veranstaltung wird von der DVA-Stiftung gefördert.

Anmeldung erforderlich unter > helene.rondeau@izkt.uni-stuttgart.de

> Une visite à l’Assemblée Nationale. Une interview avec Pierre-Yves Le Borgn’ – Frankreich-Blog
> L’interview : Pierre-Yves Le Borgn’, Député à l’Assemblée Nationale – Frankreich-Blog

> M. Pierre-Yves Le Borgn’ Assemblée Nationale
> Persönliche Website von Pierre-Yves Le Borgn’
> Pierre-Yves Le Borgn’ – Wikipedia
> Facebook – Pierre-Yves Le Borgn’
> Pierre-Yves Le Borgn – Twitter

Gelesen: Jacques Ferrandez, L’Étranger d’après l’œuvre d’Albert Camus

Freitag, 24. Januar 2014

Abiturempfehlung für NRW 2015/16

Im Ernst Klett Verlag erscheint als Bande dessinée Albert Camus / Jacques Ferrandez: > L’Étranger d’après l’oeuvre d’Albert Camus. Meursault, ein Büroangestellter aus Algier reist zur Beerdigung seiner Mutter nach Marengo. Ein paar Tage nach seiner Rückkehr trifft er sich mit Freunden am Strand. Es kommt zu einem Streit mit Arabern. Später trifft Meursault einen der Araber am Strand, dieser zückt ein Messer und Meursault erschießt den Araber. Es folgt der Prozess und die Verurteilung Meursaults.

Jacques Ferrandez stammt aus Algier. Er besuchte die Kunstakademie in Nizza und begann 1987 eine Reihe “Carnets d’Orient über die Geschichte Frankreichs in Algerien, die er bis 2007 fortsetzte. Von ihm stammt auch die Bearbeitung von Albert Camus’ Novelle > L’hôte. Seine Zeichnungen erzählen die Geschichte Meursaults und eignen sich vorzüglich als Vorlage für eigene Berichte der Schüler über die Erlebnisse Meursaults, genauso wie auch der Comic selber von den Schülern mit der Romanvorlage verglichen werden könnte. Seine Aquarellzeichnungen geben die Dramatik der Ereignisse gekonnt und eindrücklich wieder. Viele Details verraten, was auch bei der aufmerksamsten Lektüre oder dem Wiederlesen des Romans nicht unbedingt auffällt. Die Zeichnungen der vielen unterschiedlichen Charaktere, von denen viele im zweiten Teil vor Gericht noch einmal auftauchen, machen diesen Comic zu einem Film.

> Albert Camus hat den Roman L’étranger 1942 veröffentlicht. Im gleichen Jahr erschien seine Untersuchung über das Absurde “Le mythe de Sisyphe”. 1946 legte Camus seinen Roman “La peste” vor und 1951 erschien “L’homme révolté”, das Buch, das zum Streit und dem Bruch der Freundschaft mit > Jean-Paul Sartre führte.

Camus’ L’étranger ist bis heute eine der meist gelesenen Schullektüren. Sartre hatte 1943 in seiner Rezension des L’étranger unter der Überschrift „Explication de L’étranger“, (in: id., Situations I, Critiques littéraires) eine sehr treffende Analyse des Romans vor allem auch in sprachlicher und stilistischer Hinsicht vorgelegt. Er unterstreicht die einfache Sprache und zugleich die Autonomie dieses Romans, über den er sagt: „ […] jedes Wort ist eine Insel.“

“Schlagen wir den Artikel über den Roman > Der Fremde in Wikipedia auf (aufgerufen am 12.2.2013): “In dem Artikel über L’étranger liest man “Der Roman erzählt die Geschichte eines introvertierten Mannes namens Meursault…’ und ‘Meursault zeigt sich als Mensch, der antriebslos in den Tag hineinlebt, der zwar Details seiner Umgebung wahrnimmt, jedoch Gewalt und Ungerechtigkeit emotionslos akzeptiert. Kurz nach der Beerdigung seiner Mutter beginnt er eine Liebesaffäre, was später als Beweis für seine emotionale Kälte angeführt wird. Der Protagonist gibt sich zufrieden, wenn sein Alltag routinemäßig wie eh und je abläuft.”

Die französische Fassung des Wikipedia-Artikels über > L’étranger (aufgerufen am 12.2.2013) ist keinen Deut besser: ‘L’existence ici-bas n’a pas de sens. Les événements s’enchaînent de manière purement hasardeuse, et c’est une sorte de fatalité qui se dresse devant nous.’ Der deutsche Wikipedia-Artikel versucht sogar, eine Moral zu konstruieren, die Meursault verletzt haben soll: ‘Der zweite Teil des Buches behandelt den Prozess. Hier wird der Protagonist erstmals damit konfrontiert, wie er durch sein gleichgültiges Verhalten auf Gottesfürchtige wirkt. Den Vorwurf, er sei gottlos, nimmt er kommentarlos hin und verteidigt sich nicht.’ Und die meist anonymen Autoren des Artikels verhalten sich wie der Staatsanwalt: ‘Aus der Waffe löst sich (angeblich versehentlich) ein Schuss, der den Araber tötet. Wegen des Abstands der beiden scheint jedoch keine direkte Bedrohung gegeben.’ Introvertiert? Unmoralisch? Weltfremd? Man muss schon Mut haben, um nach der Lektüre dieses Romans seine eigenen Beobachtungen zu formulieren: Meursault ist sehr wohl aufmerksam und kommentiert immer wieder die Aussagen um sich herum und die der anderen, nicht mehr und nicht weniger als jeder normale Mensch mit den üblichen Schwächen. Wollen die Mitschüler behaupten, Meursault sei passiv, dann finden sie genügend Belege, die ein solches Urteil rechtfertigen, sie müssen nur alle anderen weglassen.”(1)

“Camus selber hat den Schlüssel zum Verständnis seines Romans vorgetragen: Die französischsprachige Fassung des Artikels L’étranger zitiert das Vorwort von 1955: ‘Ich habe den Étranger vor langer Zeit in einem Satz resümiert, der zugegebenermaßen sehr paradox klingt: ‚In unserem Jahrhundert riskiert jeder Mensch, der bei der Beerdigung seiner Mutter nicht weint, zum Tode verurteilt zu werden.’ Damit wollte ich sagen,, dass der Held des Buches verurteilt wird, weil er das Spiel nicht mitspielt. In diesem Sinne ist er ein Fremder in der Gesellschaft, in der er lebt, wo er herumirrt, am Rande, in den Vororten des privaten Lebens, solitär, gefühlsvoll. Und deshalb haben die Leser in ihm eine Art Strandgut gesehen. Man würde eine besseren Eindruck seiner Person gewinnen, wenn man sich fragen würde, warum er das Spiel nicht mitspielt. Die Antwort ist ganz einfach. Er weigert sich zu lügen.'”(1)

Oft wird in Interpretationen zu L’étranger das Wort absurd bemüht: “Die Lektüre von Le mythe de Sisyphe lehrt uns, nicht das Leben oder irgendetwas sei absurd, es ist die Stellung des Menschen gegenüber der Welt, die auf die Fragen vernunftwidrig schweigt, die Camus als absurd bezeichnet. Es ist schlicht gesagt falsch, das Leben selber als absurd zu bezeichnen und so Camus einen Pessimismus anzuhängen, der durch die Lektüre von Le mythe de Sisyphe nicht zurechtfertigen ist. Camus’ Auffassung ähnelt der des Autodidakten, der in Sartres La nausée (1938) auf Roquentins Frage nach dem Sinn des Lebens erklärt: ‘La vie a le sens que vous voulez bien lui en donner.'”(1)

<< Alle Lektüren für Französisch und Latein 2014 Bande dessinée
Albert Camus / Jacques Ferrandez
> L’Étranger d’après l’oeuvre d’Albert Camus
Buch (Comic)
B1/B2
978-3-12-591558-9 (3-12-591558-9)

(1) Heiner Wittmann, Albert Camus, Revolte, Kunst und Moral, Vortrag auf dem Bundeskongress der Vereinigung der Französischlehrerinnen und –lehrer in Bochum, 28.2.-2.3. 2013. Vgl. id., Albert Camus. Kunst und Moral, Frankfurt/M. 2002.

PONS Wörterbuch online

Das Saarland ist Brücke zwischen Frankreich und Deutschland.
Eckpunkte einer Frankreichstrategie für das Saarland

Donnerstag, 23. Januar 2014

“Das Frankreichjahr 2013 der Landesregierung aus Anlass des 50. Jubiläums des Élysée-Vertrages hat die deutsch-französische Freundschaft vertieft”, erklärte inisterpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer auf der Landespressekonferenz am 22. Januar 2014.

“Das Saarland versteht sich als Brücke zwischen Deutschland und Frankreich. Die historisch gewachsene und in den letzten Jahrzehnten mit großen Anstrengungen ausgebaute Frankreichkompetenz ist eine große Chance für die Zukunft und die Eigenständigkeit unseres Landes. Der Erfolg der deutsch-französischen Versöhnung, der

Der Elysée-Festvortrag:
> Pierre-Yves le Borgn’: Braucht die deutsch-französische Zusammenarbeit ein neues Fundament?
Stuttgart, Stadtbibliothek, Di., 28.1.2014, 19 h 30



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sich im Saarland auf allen Gebieten zeigt, ist ein Modell für gelungene europäische Integration und Kohäsion,” heißt es in den > > Eckpunkten einer Frankreichstrategie für das Saarland, wo auf 38 Seiten die Projekte der saarländischen Landesregierung für die deutsch-französische Kooperation vorgestellt werden. Hier geht es nicht mehr um die immer so gelobte Vertiefung oder künftig engere Kooperation, wie so oft Worthülsen geschmiedet werden; in diesem Papier geht es um konkrete Projekte mit der die Landesregierung die Kooperation mit Frankreich prägen möchte: “Das Saarland soll im Bundesgebiet erster Ansprechpartner für deutschfranzösische
Beziehungen werden. Die sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen seiner Bevölkerung bilden die Basis dieser Entwicklung.” S. 10

“Innerhalb einer Generation, d.h. innerhalb von 30 Jahren, soll die Amts- und Bildungssprache Deutsch möglichst konsequent durch Französisch als weitere Verkehrssprache ergänzt werden.” S. 10

“Das Saarland ist Brücke zwischen Frankreich und Deutschland. Diese gilt es auszubauen und zu stabilisieren. Hierzu bedarf es einer verstärkten Profilierung des Landes in der Außenwirkung nach Frankreich. Zielgruppe sind dabei sowohl französische Unternehmen als auch die Regierung, Institutionen und die breite Öffentlichkeit. Durch Präsenz in der französischen Hauptstadt Paris und weiteren französischen Metropolen stellt sich das Saarland als Mediator französischer Interessen und „Türöffner“ zu Deutschland dar.” (S. 12)

> Eckpunkte einer Frankreichstrategie für das Saarland
> Les grands axes d’une stratégie « France » pour la Sarre

> Das Saarland baut Frankreichkompetenz aus – Bildungsklick

> 22. Januar 2012: Deutsch-französischer Tag. Ein Interview mit Annegret Kramp-Karrenbauer

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zu Besuch in Paris

Dienstag, 21. Januar 2014

“Wir wollen den Beziehungen zwischen Berlin und Paris neuen Schwung geben. Ein deutsch-französischer Schulterschluss stärkt die europäische Außenpolitik. Wenn Deutschland und Frankreich an einem Strang ziehen, geht es voran in Europa,” erklärte > Frank-Walter Steinmeier vor der heutigen Reise nach Paris.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und sein Amtskollege Laurent Fabius haben heute auf ihre Art den in den Schulen unserer beiden Länder anstehenden schon traditionellen > deutsch-französischen Tag mit einem Treffen in Paris gefeiert. Die Pressekonferenz der beiden Außenminister:

>

> Entretien de Laurent Fabius avec son homologue allemand, Frank-Walter Steinmeier (Paris, 21 janvier 2014) – Website des Quai d’Orsay

Die beiden Außenminister haben über Zentralafrika, die Sahel-Zone und Syrien gesprochen. Sie untersuchen, wie die Kooperation zwischen ihren beiden Ministerien verstärkt werden könne.

Liest man die folgende Erklärung gibt es einen Auslegungsspielraum oder es werden auch Erwartungen geweckt. Sicher ist, dass, wei man auf französisch sagt: le courant passe entre les deux: Welche Vertretungen Deutschlands und Frankreichs im Ausland werden zusammengelegt werden? Bei welchen Auslandsreisen werden beide Minister gemeinsam auftreten?

Aus ihrem Gespräch entstand eine als Pressemitteilung verteilte > Gemeinsame Erklärung von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und Außenminister Laurent Fabius zur deutsch-französischen Zusammenarbeit, die wir hier anzeigen:
“Bei ihrer heutigen Zusammenkunft in Paris haben der französische Außenminister Laurent Fabius und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ihr gemeinsames Ziel bekräftigt, die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland nachdrücklich zu stärken.

Es wurde folgendes vereinbart:

– Die Minister werden sich systematisch vor den Sitzungen des EU-Außenministerrates und des EU-Rates für Allgemeine Angelegenheiten abstimmen.

– Die Minister werden gemeinsame Reisen in Regionen planen, die für beide Länder und für die Europäische Union von besonderem Interesse sind. Im Anschluss können die Minister den zuständigen Ausschüssen der Assemblée nationale und des Bundestags darüber berichten.

– Die Minister haben beschlossen, die Zusammenarbeit bei der Früherkennung von Krisen und der Krisenprävention voranzubringen.

– Die Minister werden konkrete Möglichkeiten einer gemeinsamen Unterbringung von diplomatischen Einrichtungen im Ausland prüfen.

– Mit Blick auf die Europäischen Wahlen wollen die Minister sich gemeinsam dafür einsetzen, den Bürgern in Frankreich und Deutschland die Bedeutung Europas zu erläutern.

Dieses Treffen bot den beiden Ministern außerdem die Möglichkeit, die vorrangigen Themen zu benennen, die sich für eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern eignen, insbesondere mit Blick auf den deutsch-französischen Ministerrat vom 19. Februar.”

Und sie haben über die Vorbereitung des deutsch-französischen Gipfel gesprochen, der am 19. Februar in Paris stattfinden wird.

> Deutsch-französischer Schulterschluss für Europa – Website des Auswärtigen Amts
> Besondere Verantwortung für deutsch-französisches Miteinander – Website des Auswärtigen Amts

Les vœux à la presse : le discours du Premier ministre Jean-Marc Ayrault

Dienstag, 21. Januar 2014

Am 20. Januar hat der Premierminster Jean-Marc Ayrault in seinem Amtssitz den Vertretern der Presse die Neujahrswünsche überbracht:

> Discours de Jean-Marc Ayrault Premier ministre – Voeux à la presse

Der Premierminister ist ohne Zögern gleich zu Beginn seiner Ansprache auf seine schlechten Umfragewerte eingegangen:

“C’est un rôle exigeant que le vôtre, et ce rôle porte en lui une responsabilité vis-à-vis de nos concitoyens. Cela mérite le respect des responsables publics, et je ne crois pas m’être écarté à aucun moment de cette ligne de conduite, contrairement à certains de mes prédécesseurs. J’ai pu, effectivement, avoir à me plaindre d’une certaine forme de « bashing », mais je l’ai dit : ce n’est pas le Ayrault-bashing qui me préoccupe, c’est le « France-bashing » que je n’accepte pas, parce que notre pays mérite mieux que ces critiques erronées et injustes.”

Hinsichtlich der wirtschaftlichen Situation Frankreichs hatte Ayrault eine gute Nachricht, und er machte zugleich die Entschlossenheit der Regierung, die notwendigen Reformen voranzutreiben:

“Le constat, c’est que la France est aujourd’hui en passe de s’en sortir. Elle est officiellement sortie de la récession, après cinq ans de croissance zéro en moyenne qui nous fait retrouver à peine aujourd’hui le niveau de richesse du pays en 2008. Les observateurs extérieurs comme les organisations internationales prévoient désormais une poursuite de la reprise, avec une croissance de l’ordre de 1% en 2014, et plus ensuite.
… La croissance et l’emploi sont en effet la clé de tout. C’est grâce à l’un et à l’autre que nous pourrons améliorer la situation de nos concitoyens. C’est donc à ce double objectif que le Président de la République m’a chargé, ainsi que tous les membres de mon Gouvernement, de consacrer toute notre énergie depuis le premier jour.”

Sparkurs und sozialer Fortschritt sind für den Premierminister keine Gegensätze:

“Certains de nos voisins européens, à qui on nous compare souvent, ont fait un choix somme toute plus facile, celui de financer leurs économies budgétaires par des coupes brutales dans la protection sociale et les services publics rendus aux citoyens.
Telle n’est pas ma conception de la réforme, ni l’esprit de la politique que nous menons. Nous prouvons que la modernisation, ce doit être aussi des droits nouveaux pour les salariés, et non pas systématiquement des droits en moins. Nous prouvons qu’on peut être rigoureux dans la gestion publique et en même temps volontariste dès qu’il s’agit du progrès social. Nous prouvons que notre pays peut se réformer dans le dialogue, y compris sur des sujets sensibles comme les retraites, et sans trahir ce qui fait son modèle et ses valeurs.”

Nachgefragt: Die deutsch-französischen Beziehungen
Ein Gespräch im DFI mit Henrik Uterwedde

Montag, 20. Januar 2014
[wp-cumulus]
Les articles sur notre blog.

Präsident Hollande hat in seiner > Pressekonferenz am vergangenen Dienstag die Ankündigung in seiner Neujahrsansprache zusammen mit Deutschland neue Initiativen zugunsten einer Stärkung der Europäischen Union vorlegen zu wollen, präzisiert:

> Wirtschafts- und Sozialkonvergenz zwischen Deutschland und Frankreich
> Die Schaffung eines deutsch-französischen Unternehmens für die Energiewende
> Eine neue Initiative für die Verteidigung: “Ich wünsche, dass ein deutsch-französisches Paar für ein Europa der Verteidigung handeln kann.”

Heute hatten wir eine Gelegenheit, Professor Henrik Uterwedde, den stellvertretenden Leiter des > Deutsch-französischen Instituts in Ludwigsburg nach den Ergebnissen der Pressekonferenz von François Hollande zu befragen.

Also zuerst die Wirtschafts- und Sozialkonvergenz zwischen Deutschland und Frankreich“. Was meint der französische Präsident damit? Verbirgt sich dahinter ein wirkliches Projekt, ist das mehr als die übliche Formel, „wir wollen künftig enger zusammenarbeiten“? Es gab auch ein kleines Lob für die Große Koalition in Berlin. Der Mindestlohn sei ein richtiger Schritt auf diesem Weg. Ist diese Bemerkung ein Zeichen dafür, dass Hollande die Zusammenarbeit mit der Großen Koalition leichter fallen wird als mit der vorhergehenden Regierung?

> Die Schaffung eines deutsch-französischen Unternehmens für die Energiewende: Hollande spricht von einer „entreprise“, man muss ja genau hingucken, meint er ein Projekt oder wirklich ein Wirtschaftsunternehmen für die Energiewende?

Der dritte Vorschlag > Eine neue Initiative für die Verteidigung: “Ich wünsche, dass ein deutsch-französisches Paar für ein Europa der Verteidigung handeln kann,” klingt sehr vage, eher wie eine Absichtserklärung. Kann da mehr daraus werden?

Hollande hat einen „pacte de responsabilité » angekündigt. Kann er damit eine Wende in Frankreich schaffen?

Herr Uterwedde, Sie haben kürzlich zusammen mit Jacques Mistral einen Aufsatz in dem Band von Lorenzi und de Boissieu „Si le soleil se levait à nouveau sur l’Europe“ veröffentlicht, in dem Sie zu Beginn auf die notwendige Kompromisse zwischen Frankreich und Deutschland hinweisen, ohne die es keine Kompromisse und folglich keinen Fortschritt in Europa gebe. Hat man da in den letzten Jahren etwas verpasst?

< Christian de Boissieu, Jean-Hervé Lorenzi Et si le soleil se levait à nouveau sur l'Europe ? Paris Fayard 2013. Rezension: > Die politische und wirtschaftliche Zukunft Europas – www.romanistik.info

Die Eurokrise hat Abstimmungsproblem offenbart. Von einer Haushaltsdisziplin mochte man in Frankreich zunächst nicht recht was hören, gleichzeitig wurden die deutsche Exporterfolge als schädlich für die Partner kritisiert. Wird sich das jetzt ändern?

Ist die Einigung auf die Bankenunion ein richtiger Schritt auf dem Weg zur Stabilisierung des Euros?

Wird Hollande das Vertrauen der Franzosen wiederzurückgewinnen können, wenn er jetzt den angekündigten Reformplan wirklich in die Tat umsetzt?

Oft wird vom deutsch-französischen Motor gesprochen, Sie wollen ihn gerade jetzt wieder anwerfen: Sie sehen drei Baustellen: die Steuerunion, die Bankenunion und die politische Union. WO sind wir heute und wo sollte Europa in fünf Jahren sein

P. S. Olivier Pastré stellt in dem zitierten Band „Si le soleil se levait à nouveau sur l’Europe“ den Zusammenschluss von Frankreich und Deutschland im Jahr 2025 vor. Wir haben Professor Uterwedde gefragt, ob das ein Gedankenspiel, eine Vision oder ein Projekt sei?

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