Archiv für die Kategorie 'Veranstaltungen'

Berufsfeld: Französischunterricht –
Welche Rolle spielt die Literaturwissenschaft?

Montag, 28. September 2009

Romanistentag Sektion V.1:

Die Mittagspause ist vorbei:

Birgit Schädlich (Göttingen)
Vom wissenschaftlichen Studium zum Berufsfeld Französischunterricht:
Welche Rolle spielt die Literaturwissenschaft?

Im Tagungsreader steht:
„Der Bologna-Prozess gibt vor allem der Lehrerausbildung eine harte Nuss zu knacken: In immer kürzerer Zeit und mit immer deutlicherer Fokussierung auf Überblickswissen sollen Lehrerinnen und Lehrer im Studium auf das Berufsfeld Schule vorbereitet werden. Für intensive Leseprozesse bleibt da kaum Zeit, und von vielen Studierenden wird die Auseinandersetzung mit Literatur auch als mühsam, zeitraubend und praxisfern wahrgenommen: Der Übergang von literaturwissenschaftlichem Studium zu schulischer Unterrichtspraxis ist geprägt von vielerlei Brüchen, offenen Fragen und Unsicherheiten. Diese betreffen sowohl die Zielsetzung der Literaturarbeit, als auch die Textauswahl sowie schließlich die methodisch-didaktische Anlage fremdsprachlichen Literaturunterrichts.

Der Beitrag wird diskutieren, wie die universitäre Literaturwissenschaft auf diese Brüche reagieren kann; Begriffe wie literarischer Kanon, Kompetenzorientierung und Persönlichkeitsbildung stehen dabei im Mittelpunkt der Überlegungen.“

Zwei gegenläufige Tendenzen sind zu beobachten: Verschulung und Überblick. Das Erstellen von Dossiers und Thematischen Reihen fällt den Studenten schwer. Woran liegt das? Zeitmangel und fehlende Übung: Bezüge zu anderen Texten herzustellen. Die Arbeit mit Literatur wird von den Studenten als zeitraubend empfunden. In welchen Bezügen könnte ein Text relevant werden. Es geht um die literaturwissenschaftliche Kompetenz der Französischlehrer. Sie sollten die mittelbare Relevanz von Texten erkennen und vermitteln. Diese Fähigkeit kann nur durch Handeln und Üben, ausprobieren und verwerfen, erworben werden. Sie ist die Grundlage für die Erstellung schulrelevanter Dossiers. B. Schädlich nennt dies auch Problemlösen.

Literaturwissenschaft und -didaktik: Zwei Beispiele. La Rochefoucauld, Maximes et réflexions diverses (1678) – Damit könnten Schüler echt was lernen! w. – Eignet sich als Einstieg in Unterrichtsreihen, so, B. Schädlich. Qu’est-ce que le bonheur? als eine Unterrichtsreiche könnte von einer seiner Maximes ausgehen. Trouvez des exemples à cette maxime? An den Erfahrungshorizont der Schüler anknüpfen. Die Maximen können als Impuls genutzt werden. Stichworte: Schüleraktivierung und Lebensweltbezug. Eine weitere Funktion für diesen Text ist die Bereicherung für ein Uni-Seminar, z. B. bei der Erarbeitung rhetorischer Stilmittel. Diese Übung auf akademischen Niveau befähigt die künftigen Lehrer literaturdidaktisches Wissen zu entwickeln.

Zweites Textbeispiel: Pennac, Kamo l’agence Babel (1992). Hier geht es um die literaturwissenschaftlichen Kategorien: Intertextualität und Erzähltechnik. Z. B. wie beeinflusst die Erzähltechnik die Wahrnehmung? kann hier gefragt werden.

Mein Fazit: Der Rückgang des Literaturunterrichts ist auch einer der Hautgründe für das schwindende Interesse der Schüler am Französischunterricht. Es ist wie in der Politik. Verlorenes Vertrauen und Interesse muss mühsam wieder errungen werden. Schüler dürften keine Chance haben, Französisch abzuwählen, ohne jemals einen Eindruck von der französischen Literatur erhalten zu haben.

Gucken Sie mal auf unseren Blog > 88 Beiträge zur Literatur im Französischunterricht.

EIn Zuhörer verweist mit Recht auf die notwendige und systematische Entwicklung von Lesestrategien. Recht hat er. Aber, es muss um mehr gehen, als um eine simple Informationsentnahme. Das ästhetische Moment darf aber auch hier nicht zu kurz kommen.

Birgit Schädlich ist Juniorprofessorin an der Georg-Augustus-Universität in Göttingen.

Wie gebildet müssen künftige Französischlehrer sein?

Montag, 28. September 2009

Romanistentag Sektion V.1:

Armin Volker Wernsing (Krefeld)
Wie gebildet müssen künftige Französischlehrer sein?

Im Tagungsreader steht:
„In Zeiten, in denen durch Rendite legitimierte Systeme eine weltweit krachende Pleite hingelegt haben, ist es vielleicht angebracht, die Weisheit der Kosten-Nutzen-Rechner, Standardisierer und Output-Fetischisten in Bildungs-Systemen in leise Zweifel zu ziehen. «Boens fut li siecles al tens anciënur», nein, dieses (Alexius-) Lied soll hier nicht gesungen werden, schon weil es einem Französischlehrer so wenig nützlich ist und daher entfallen kann. Dafür bekommt man dann Lehrer, die Molière für den Propagandisten von liberté, égalité, fraternité halten und ihren Schülern nicht erklären können, warum sie eigentlich Französisch lernen sollten; flott ausgebildete Lehramtsanwärter, welche die Texte ihrer Schüler nicht verstehen und fehlerhaft korrigieren, weil sie nie um Verständnis gerungen haben und auch die Sprache nur dürftig beherrschen, von Landeskunde gar nicht zu reden. Eine inhaltsleere Mittelmäßigkeit ist das beste Rezept, das Wahlfach Französisch an die Wand zu fahren. Jenseits aller Nostalgie: Wer seinen Schülern nichts zu sagen hat, sollte nicht versuchen, das auf Französisch zu tun, auch nicht mit viel didaktischem Aufwand. Ein anregender und von den Schülern angenommener Französischunterricht ist Persönlichkeitsbildung – das Studium dazu sollte es ebenfalls sein.“

A. Wernsing berichtet von seinen Erlebnissen beim 11. Sprachenturnier in Bad Wildbad, 24.-27.2009, in deren Verlauf er Schülerinnen und Schüler mit exzellenten Sprachkenntnissen kennengelernt hat.

Aber der Kontrast zwischen den Literaturkenntnissen 1963 und den Kenntnissen der heutigen Französischschüler heute könnte gar nicht größer sein. Es besteht der Verdacht, dass die aktuellen „Standards“ an diese Kenntnisse angepasst worden ist. Kompetenzen müssen aber mit Inhalten definiert werden. Dabei darf aber die Persönlichkeitsbildung nicht vernachlässigt werden. Der Trend zum Zentralabitur steht einer solchen Anforderung entgegegen. In diesem Zusammenhang erwähnte A. Wernsing auch eine „Entmündigung des Lehrers“. Die neue Schule wird mit den „“Pseudo-Kompetenzen“ bald zusammenbrechen.

Wie gebildet müssen künftige Französischlehrer sein? Die Antwort ist einfach: Schüler müssen die Gelegenheit bekommen, sich wieder über kompliziertere Gegenstände äußern zu können, meinte A. Wernsing und zeigte einen frei gehaltenen Vortag einer Schülerin des Jahrgangs 13.1. an der RWTH über das „fait divers“, der mit einer Betrachtung über Stendhal schloss. „Schwerer, aber interessanter“, erklärte A. Wernsing. Ein Referat vor fremdem Publikum einen Vortrag halten, diese Fähigkeit nützt in vielen Berufen, und das kann im Französischunterricht gelehrt werden. Die Folge: Die Leistungskurse boomen wieder am > Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium in Krefeld. Die Schule hat 7 neue Lehrerinnen und Lehrer eingestellt und die Schule ist um 300 Schüler gewachsen.

Wie werden Französischlehrer ausgebildet?

Montag, 28. September 2009

Heute morgen:
Sektion V. 1: Romanistik – Schnittstelle zwischen Universität und Schule
DIe Sektion wird von Sandra Schmidt (Osnabrück) geleitet.

Wolfgang Pütz (Köln)
Vom Bildungs- zum Ausbildungskonzept – Die Vorbereitung auf das Lehren von Französisch zwischen der Humboldt’schen Universität und der Universität nach dem Bolognaprozess

Im Tagungsreader steht zu diesem Vortrag:
„Im Zuge einer konzertierten Bildungsreform der internationalen europäischen Gemeinschaft verändern sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts auch in Deutschland die Studiengänge in einer Weise, die einem historischen Paradigmenwechsel entspricht. Die Auswirkungen dieser Umgestaltung markieren für die Befürworter eines traditionellen Bildungskonzepts die „Zerstörung der deutschen Universität“, während andere die Auffassung vertreten, dass Humboldts Universität heute der Vergangenheit angehört. Der Beitrag bezieht innerhalb dieser Kontroverse Position für eine Profilierung der didaktischen Theoriebildung und zugleich für eine Stärkung der praxisorientierten Ausbildung von Fremdsprachenlehrern.“

Die Lehrerausbildung muss sich mehr auf die Behebung der sprachlichen Defizite der Studierende konzentrieren. Ausserdem müssen mehr methodische Kenntnisse vermittelt werden. Romanisten sollen mit klaren nachweisbaren Profilen ihr Studium beenden.

W. Pütz wies auf die schlechten Aussichten für die Einstellung von Französischlehrern in NRW ab 2010 hin.

Der Romanistentag in Bonn

Montag, 28. September 2009

Am Sonntag, 27. 9. 2009 wurde der XXXI. Romanistentag eröffnet:

Bigband der Universität Bonn unter der Leitung von Oliver Pospiech: Bright Eye
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Grußwort des Rektors der Universität Bonn
Magnifizenz Prof. Dr. Jürgen Fohrmann
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Grußwort des Dekans der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn
Spektabilität Prof. Dr. Günther Schulz
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Grußwort des Ersten Vorsitzenden des Deutschen Anglistenverbands
Prof. Dr. Klaus Stierstorfer
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Eröffnungsrede des Ersten Vorsitzenden des Deutschen Romanistenverbands Prof. Dr. Paul Geyer: „Romanistik als Idee“
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Bigband der Universität Bonn: Speak Low
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Festrede von Jürgen Kaube, Ressortleiter für die „Geisteswissenschaften“ der FAZ: „Die Geisteswissenschaften und ihr Publikum“
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Bigband der Universität Bonn: Sea Spray
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Verleihung der Elise-Richter-Preise
Vorstellung der preisgekrönten Arbeiten
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Bigband der Universität Bonn: Belly Roll
~
Empfang im Fest- und Senatssaal

Der Romanistentag dauert bis zum 1.10.2009.

> www.romanistentag.de

Klett-Schülerwettbewerb 2009/2010 „La vie en BD“

Freitag, 25. September 2009

Der Ernst Klett Verlag ruft zum großen Wettbewerb „La vie en BD“ auf. Lehrerinnen und Lehrer, die das Thema im Unterricht behandeln, können die Arbeiten ihrer Schülerinnen und Schüler einreichen. Eine Jury aus Zeichnern, Schriftstellern und Fachdidaktikern wählt daraus die fünf schönsten Comics aus.

Der Schriftsteller Azouz Begag und Andreas Nieweler, Vorsitzender der Vereinigung der Französischlehrer und -lehrerinnen in Nordrhein-Westfalen, sind Mitglieder der Jury bei „La vie en BD“. Außerdem dabei sind Uta Grasse, Französischlehrerin und Schulbuchautorin, François Davot, Zeichner der Französischlehrwerke bei Klett, und Inge Rein-Sparenberg, Mitglied der Französisch-Sektion der Klett Akademie für Fremdsprachendidaktik.

Mitmachen und gewinnen

Teilnehmen können alle BDs, die eine Geschichte aus dem im Unterricht verwendeten Französisch-Lehrwerk oder einer im Unterricht behandelten Lektüre darstellen. Der Wettbewerb ist für alle Schularten und Lernniveaus offen. Teilnahmeschluss ist der 15. Januar 2010.

Auf den besten jungen Zeichner oder die beste junge Zeichnerin wartet eine Reise ins Centre Belge de la Bande Dessinée nach Brüssel. Die Plätze 2-5 werden mit Sachpreisen im Gesamtwert von 250 Euro belohnt. Die Plätze 6-25 erhalten einen Trostpreis.

Die besten fünf Comics sind auf der didacta 2010 in Köln am Stand des Ernst Klett Verlags zu sehen. Die betreuenden Lehrkräfte der besten fünf BDs im Wettbewerb erhalten freien Eintritt für einen Messetag ihrer Wahl.

Die genauen Teilnahmebedingungen, einen Überblick über die BDs in den Lehrwerken bei Klett und ein Interview mit dem französischen Comic-Zeichner Eric Dérian finden Sie im Internet unter > www.klett.de/bd.

9. November 1989: Der Mauerfall in Berlin

Donnerstag, 24. September 2009

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