Archiv für die Kategorie 'Französisch'

Restaurants des Herzens, Les Restos du Cœurs

Dienstag, 17. Oktober 2006

Wie in vielen anderen modernen oder sich modernisierenden Gesellschaften ist auch Frankreich von einer sozialen Spaltung in Wohlhabende und Mittelose betroffen. Dem Staat gelingt es nicht mehr sozialen Ausgleich zu schaffen. Dies hat fatale Folgen, wie es die „Fracture Sociale“ zeigt: 6,3 % der Bevölkerung, also 3,7 Millionen Personen, verdienen weniger als 645 Euro im Monat.

Wenn der Staat versagt, müssen die Bürger selbst, die Zivilgesellschaft, einen Ausgleich zu schaffen, um den französischen Wert der Fraternité, der Brüderlichkeit, zu verwirklichen. Wenn vom unpersönlichen Staat keine Hilfe eingefordert werden kann, so doch von den Mitmenschen.
Diese humanistische Einstellung findet ihren Ausdruck in zahlreichen Initiativen und Vereinigungen der französischen Zivilgesellschaft, von denen nur wenige so bekannt sind, wie die von dem Schauspieler Michel Joseph Coluche 1985 gegründeten „Restos du Cœurs“ (Restaurants des Herzens), die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Bedürftigen Essen auszugeben. Das Projekt entstand durch eine offen ausgesprochene Idee Coluches im Radiosender Europe 1 am 26.9.1985:

„Ich habe eine kleine Idee… wenn es Menschen gäbe, die bereit wären, für eine kostenlose Kantine zu spenden, die man erst in Paris, dann in den großen Städten von Frankreich einrichten würde, dann würden wir so ein Projekt durchführen. Es hätte zum Ziel 2.000 bis 3.000 kostenlose Essen pro Tag zu verteilen.”

Der Sänger Jean Jacques Goldman komponiert ein Lied, dessen Text von Persönlichkeiten wie von Coluche selbst, Nathalie Baye, Catherine Deneuve, Michel Drucker, Yves Montand und Michel Platini gesungen wird. Millionen französischer Bürger spenden für die Restaurants. Im Dezember 1985 werden mit Hilfe von 5.000 ehrenamtlichen Helfern 8,5 Milllionen Essen verteilt.

Zur Finanzierung seines Projekts schlug Coluche im Januar 1986 in einer Fernsehsendung ein Gesetz vor, dass für Privatpersonen einen Steuerabzug bis 1.000 FF für Spenden vorsah. Tatsächlich wurde das Gesetz vom französischen Parlament mit überwältigender Mehrheit 1988 verabschiedet und trug somit auch zum Erfolg der Restos du Cœurs, die in der französischen Bevölkerung von allen Vereinigungen das höchste Vertrauen genießen. 1988 wurden in den 2.500 Zentren in ganz Frankreich bereits 25 Millionen Essen ausgegeben, im Jahre 2004 sogar 65 Millionen!

Diese Zahlen verweisen auf das bedeutende Ausmaß nicht stattlicher, solidarischer Initiativen.

Der Winter wird bald kommen.
Wer spenden oder helfen möchte: www.restaurantsducoeur.com

DELF en Rhénanie-Palatinat

Donnerstag, 28. September 2006

french german 

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Warum für Frankreich bloggen?

Dienstag, 26. September 2006

Als ich gestern vom Frankreich-Blog erzählte, wurde ich nach dem Zweck dieses Projekts gefragt: Hier kommt die Antwort. Doch zunächst die Frage: Was ist eigentlich ein Blog?

Ein Blog, das Wort ist aus „Web„und „Logbuch“ entstanden, bekommt wie eine Internet-Seite eine Adresse im Netz. Die Seite wird durch Einträge oder Artikel gefüllt, die mehr oder weniger regelmäßig im Blog escheinen. Die neuesten Artikel kommen zuerst. Ältere Artikel werden auch in den Kategorien abgelegt. Man sagt übrigens das Blog, auch wenn der Duden glaubt, „der Blog“ erlauben zu dürfen. Ist aber falsch.

Blogs werden durch andere Techniken als die üblichen bei Websites im Internet bekannt gemacht. Dabei ist u.a. auch die Überschrift wichtig und der > RSS-Feed, der vom Blog automatisch hergestellt und von dafür geeigneten Diensten, u.a.  >  Technorati, im Netz gelesen werden kann. Technorati scheint zur Zeit überfordert zu sein, jedenfalls wird dort dieses Blog zur Zeit  nicht aktualisiert: :-(   Vielleicht weiß ein Leser einen Rat, wie Technorati geweckt werden könnte? NACHTRAG; Technorati gelobt besserung, hat aber meinen Blog immer noch nciht gefunden, w. 26.9.06 –  Je besser die Überschrift die aktuellen Suchbegriffe trifft, um so besser wird sie von Suchmaschinen für Blogs wie Technorati gefunden gefunden. Wie gesagt diese Suchmaschine ist zur Zeit wohl etwas überlastet, denn es gibt weltweit schon 55 Millionen Blogs, die von Technorati gelistet werden.

Natürlich gibt es viele unterschiedliche Arten von Blogs. Einige schreiben in ihr Blog tatsächlich eine Tagebuch, dann gibt es Blogs zu bestimmten Themen oder wie hier eben über Frankreich und die deutsch-französischen Beziehungen. Die Idee für dieses Frankreich-Blog entstand bei Klett, und weil der Autor dieses Blogs seit 10 Jahren eine > Internet-Seite für Romanisten betreut, die vom Romanischen Seminar der TU Dresden gehostet wird, soll auch weiterhin die Themenbreite möglichst vielfältig sein, wobei in einer Kategorie aber auch Schulbücher erwähnt werden dürfen.

Man kann Beiträge kommentieren _ Sagen Sie ihre Meinung oder Widerspruch – vor allem alles das, was sie Leser des Blogs noch weiterbringt! Danke! – und diese Einträge werden von der Redaktion freigeschaltet. Man kann sich auch als Autor neuer Beiträge bei der > Redaktion  anmelden. Frankophone Schüler sind auch willkommen. Man kann hier auch auf Französisch oder in beiden Sprachen schreiben. 

Hier geht es um alle Themen, die Frankreich, die französische Sprache und die deutsch-französischen Beziehungen betreffen. Vielleicht finden wir Schulen oder Schüler,die über ihre Austauschkontakte berichten wollen, oder gar am > Programme Brigitte Sauzet des DFJW teilnehmen wollen oder teilgenommen haben. Erfahrungen und Erfolge oder beim Austausch mit Frankreich, die würden mich sehr interessieren.

Der Zweck des Projekts: Es geht um das das Interesse am Ausprobieren dieses Mediums, das statischen Websites durch die Aktualität der Themen und der Kommentare überlegen sein kann, schneller als eine Zeitung ist, und wenn es geschickt geschrieben wird, die richtigen Interessenten erreichen kann.

Demnächst mehr zur Blogtheorie.

Französisch lernen

Freitag, 22. September 2006

Bei Schülern ist immer noch die Mär von der Schwierigkeit der französischen Sprache besonders im Vergleich mit Englisch weit verbreitet. Zudem wählen viele Schüler Französisch ab, bevor sie einen Einblick in die französische Literatur bekommen haben. Sie nutzen die Chancen nicht, die ihnen die französische Sprache bietet.

Auf der Website der  Vereinigung der Französischlehrerinnen und Französischlehrer (VdF), die seit 2006 als Sektion im > Gesamtverband Moderne Fremdsprachen fortbesteht, gibt es eine nützliche > Liste aller Argumente für Französisch, die auch Empfehlungen für Französisch ab der 5. Klasse enthält.

Blog, Weblog, bloc oder bloc-notes ?

Freitag, 22. September 2006

french german 

George W. Bush und Albert Camus

Donnerstag, 14. September 2006

Im August rief mich ein Redakteur der Süddeutschen Zeitung an: Herr Bush lese gerade „Der Fremde“. Was kann er von Camus lernen? Tatsächlich hatte Bush-Sprecher Tony Snow berichtet, er habe mit dem amerikanischen Präsidenten eine kurze Unterhaltung über die Entstehung des französischen Existentialismus und Camus und Sartre, gehabt. (Libération, 31. August 2006). Hier ist die Antwort an die SZ, die den Text gedruckt hat. Leider wurden wohl wegen Platzmangels die letzten Sätze weggelassen:

Was kann Herr Bush von Camus lernen?

Der Roman „Der Fremde“ (1942) von Albert Camus (1913-1960) erzählt, wie Meursault einen Araber am Strand erschießt, nachdem dieser sein Messer gezückt hatte. Im anschließenden Gerichtsverfahren, in dem der Staatsanwalt auf die angeblichen moralischen Verfehlungen des Angeklagten verweist, die mit der Tat nichts zu tun haben, wird dieser zum Tode verurteilt. „Der Fremde“ wird oft zu Unrecht wie Camus‘ Werk selbst auf die Schilderung des Absurden reduziert. Allzu leichtfertig folgen viele Leser dem Staatsanwalt und bezeichnen ebenfalls Meursault als gefühllos, obwohl dieser jedes Detail um sich herum aufmerksam beobachtet und sich lediglich an die Wahrheit hält. Camus selber erklärte im Vorwort der amerikanischen Ausgabe zu seinem Roman, jemand der bei der Beerdigung seiner Mutter nicht weine, riskiere zum Tode verurteilt zu werden. In seinem Gesamtwerk setzt er die Autonomie der Kunst den Ideologien des 19. und 20. Jahrhunderts entgegen, (vgl. > Albert Camus. Kunst und Moral) so wie er in seiner Nobelpreisrede (1957) betont hat, daß der Künstler sich nie isolieren darf, denn er ist immer der Wahrheit und der Freiheit verpflichtet und muß sich stets allen Fragen seiner Zeit stellen. Der amerikanische Präsident könnte mit Camus verstehen, daß Kunst und Kultur eine größere Bedeutung als Waffen haben. Außerdem kann er Camus als einen entschiedenen Gegner der Todesstrafe kennenlernen, der in seinen „Betrachtungen zur Todesstrafe“ (1957) erklärte: „Weder im Herzen des einzelnen noch in den Sitten der Gesellschaft wird es einen dauerhaften Frieden geben, solange der Tod nicht aus den Gesetzen verbannt ist.“

Bei Klett gibt es CDs mit einer Originalaufnahme des L’étranger, so wie Camus ihn 1952 im französischen Rundfunk gelesen hat.

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