Nachgefragt: Michel Sicard parle de l’exposition “Enfermement”
24. April 2019 von H. Wittmann
Oft schreibt unsere Redaktion hier über die deutsch-französischen Beziehungen, aber auch über Literatur und Geschichte. Bisher kam die Kunst ein wenig zu kurz. Die Ausstellung > “Enfermement”, die vom 31. April bis 8. Oktober 2019 im Museum Musée d’art et d’histoire in Saint-Denis gezeigt wird, ist eine gute Gelegenheit, die moderne Kunst auf unserem Blog einmal in den Vordergrund zu rücken. An dieser Ausstellung, die von der Universität Paris I vorgeschlagen wurde nehmen 16 Künstler teil: Taysir Batniji, Victor Burgin, Dominique De Beir, Pierre Ferrenbach, Claude Lévêque, Ernest Pignon Ernest, Agnès Thurnauer, Hervé Bacquet, Dominique Blais, Pierre Juhasz, Olivier Long, Michel Sicard & Mojgan Moslehi, Michel Verjux, Diane Watteau, Bertille Bak. Ihre Arbeiten zeigen ganz unterschiedliche Interpretationen des Themas Enfermement mit physischem, psychischem oder auch ideologischem wie politischem Hintergrund.
Einige Werke wurden aus dem Anlass dieser Ausstellung vor Ort geschaffen, andere stehen in einer Beziehung zu diesem besonderen Museum, das sich in einem alten Karmeliter-Kloster befindet.
Unsere Redaktion mit ihrem TV-Team hatte vor einer Woche direkt nach der Vernissage dieser Ausstellung, das Glück, einen der Künstler, der an dieser Ausstellung mitwirkt, vor Ort zu treffen und ihn zu dieser Ausstellung befragen zu können. Das Ergebnis ist mehr als nur ein Interview zu dieser Ausstellung: Auch für Schüler/innen kann dieses Gespräch mit seinen vielfältigen Themen wie eine Einführung in die Betrachtung moderner Kunst angesehen und gehört werden. Unser TV-Team steht in einem Gang, der aus Glasscheiben gebaut worden ist und zwei Gebäudeteile miteinander verbindet. Von > Michel Sicard und Mjgan Moslehi stammt die Idee des Schriftzuges NON OEUVRE – NON PRÉSENCE que Michel Sicard nous explique dans cet entretien:
Zuerst sprechen wir über das Thema der Ausstellung: Enfermement, das keineswegs nur negativ verstanden werden soll, es geht auch darum, nach einer Phase der inneren Reflexion zu neuen Ufern aufzubrechen. Dazu passt die Arbeit mit den Spiegeln, deren Definition auf einer ästhetischen Ebene gar nicht einfach ist, aber von Sicard hier in einer kurzen und präzisen Form vorgetragen wird. Hören Sie sich das Interview an und Sie werden künftig, wenn Sie in einen Spiegel sehen, an Michels Sicards Bestimmung der Möglichkeiten, ja des Sein des Spiegels denken. Die Bilder, die er uns zeigt sind flüchtig, es ist nur folgerichtig, dass Sicard und Moslehi, hier je acht Spiegel mit einem Seil umschlungen haben. Und Sicard erläutert auch den Zusammenhang zwischen den Wörtern, also zwischen der Sprache und seinen Kunstwerken. Es geht auch um den Begriff des “espace”. Zur Vorbereitung auf dieses Interview, empfahl Sicard uns die Seiten 223 f. in Jean-Paul Sartres L’être et le néant (1943) nochmal zu lesen. 751 Seiten ! Eine sehr gute Einführung in dieses Werk aus der Feder von Traugott König steht im Nachwort der deutschen Übersetzung, die König bei Rowohlt veröffentlicht hat.
Michel Sicard ist für unsere Blogleser/innen kein Unbekannter:
> Jean-Paul Sartre. Michel Sicard et ses entretiens avec Heiner Wittmann
N.B. Unser Tontechniker ist mit dem Ton dieses Videos unzufrieden und hat ein neues Mikrophon bestellt.