Am Samstag, 23.6., findet in Gießen das Fachforum Französisch statt.
Das Staatliche Schulamt für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis bietet die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt für den Landkreis Marburg-Biedenkopf an. Partner sind die Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer, das Maison de France Mayence, das Bureau du Livre de Jeunesse Frankfurt sowie die großen Schulbuchverlage, darunter auch Klett.
Das Forum nimmt die neuesten bildungspolitischen Entwicklungen auf und möchte Französischlehrerinnen und -lehrern Impulse für eine kompetenzorientierte Unterrichtspraxis geben.
Der Klett Verlag beteiligt sich darüber hinaus mit einer großen Ausstellung des Fremdsprachen-Sortiments sowie finanziell an der Ausrichtung des Forums. Die Veranstalter erwarten mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Ein Schulbuch enthält meistens den Lernstoff eines Schuljahres, der für die alle Schülerinnen und Schüler der Klasse verbindlich ist. Aber gerade das Erlernen einer Fremdsprache ist ein höchst individueller Vorgang, der von Vorkenntnisse, Vorlieben, Abneigungen, Neugier, Lerngewohnheiten, Begabung, der eigenen Einschätzung aber auch von der persönlichen Bewältigung von Erfolg und Misserfolg abhängt. Aus diesem Grund ist ein Lehrbuch sogar für den Lehrer immer nur eine Art Drehbuch, aus dem er bei der Unterrichtsvorbereitung die Teile der Lektion auswählt, mit denen er am besten die Progression im Unterricht gestalten kann. Das Schulbuch ist eine wichtige Grundlage den Lernstoff überhaupt und für die nächste Klassenarbeit, bei der alle Schüler die gleichen Aufgaben bearbeiten müssen. Geht es aber um den ganz persönlichen Lernerfolg der Schüler selbst, wird eine Dokumentation der eigenen Lerntätigkeiten im Rahmen der neuen Sprache Wunder bewirken.
Das Mehrheitswahlrecht bewirkt also, dass eine Partei, die im ersten Wahlgang 43 Prozent der Stimmen erhält, möglicherweise mehr als 500 der 577 Plätze erhalten kann, während sich die anderen Partei die restlichen 76 Plätze teilen müssten.
1. Cf. A. Camus, Le discours de Suède, Paris 1959.
Kürzlich hat mich ein Journalist im Zuge seiner Vorbereitungen für eine Sendung über Albert Camus, der vor 50 Jahren den Nobelpreis für Literatur erhalten hat, gebeten, Camus‘ Aktualität kurz zusammenzufassen. Hier ist meine Antwort:
Der ästhetische Anspruch der Werke Albert Camus’ (1) ist der bloßen Feststellung, dass die Welt absurd sei, weit überlegen. Das Absurde in seinen Werken ist nur eine Art Diagnose, die die Stellung des Menschen zur Welt betrifft; danach folgen die Überlegungen, aus denen die Verpflichtung des Künstlers, sich für die Freiheit und Unabhängigkeit einzusetzen, entsteht.
Die Unbeugsamkeit seiner Gegner in den 50er Jahren bestätigte ihn darin, moralischen und ideologischen Lehrsätzen zu misstrauen. Die Kunst und die Literatur können ihre Autonomie nur dann wahren und zur eigenen Verteidigung einsetzen, wenn sie ideologische Vorgaben verweigern.
Seine > Werke (u.a. Der Fremde, Der Mythos vom Sisyphos, Die Pest, Der Mensch in der Revolte, Der Fall) sind heute noch so aktuell, weil sie in so eindringlicher Form fundamentale Fragen nach der Freiheit und der Verantwortung des Menschen stellen. Die Antworten auf diese Fragen wollte er keinesfalls den Ideologien überlassen, den es sind nur die Künstler, Schriftsteller und Intellektuellen, die über die notwendige Unabhängigkeit verfügen, um diese Fragen beantworten können. Trotz der offenkundigen, im übrigen unaufhebbaren Zeitgebundenheit verleiht > Camus’ Ästhetik – ich meine damit die besondere Bedeutung der Kunst – seinem Werk eine Aktualität, die nichts von ihrer Intensität verloren hat.