Archiv für die Kategorie 'Deutsch-französische Beziehungen'

Studieren in Frankreich

Donnerstag, 12. Mai 2011

Vom 20. bis 21. Mai findet die StudyWorld 2011, die 6. internationale Messe für Studium, Praktikum und akademische Weiterbildung, in Berlin statt.

> www.studyworld2011.com

> Studieren in Frankreich ist der diesjährige Schwerpunkt der Messe.

„Studieren in Frankreich“ ist Schwerpunkt der StudyWorld 2011. Neben der Deutsch-Französischen Hochschule sowie dem Informationsbüro Studieren in Frankreich / Campus France der französischen Botschaft in Deutschland, stellen sich Bildungsinstitutionen unter anderem aus Bordeaux, Grenoble, Lyon, Paris oder Straßburg vor und präsentieren auf der Hochschulmesse ihre Angebote. Darüber hinaus können sich Messebesucher über Stipendien- und Förderungsmöglichkeiten informieren und im direkten Gespräch mit Experten diskutieren. Im Vortragsprogramm zur Messe werden Vorträge zum Bildungsziel Frankreich angeboten.

Der Videofilm. Nachgefragt: Alfred Grosser,
Die Freude und der Tod. Eine Lebensbilanz

Mittwoch, 4. Mai 2011

Grosser, LebensbilanzAlfred Grosser hat kürzlich den Band > Die Freude und der Tod. Eine Lebensbilanz (Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2011) veröffentlicht, dem auf diesem Blog bereits ein
> Besprechung gewidmet wurde. Am 2. Mai hat er in Paris auf Fragen zu seinem Buch geantwortet: Nachgefragt.

Alfred Grosser ist Franzose deutscher Abstammung. 1933 emigrierte seine Familie aus Deutschland nach Frankreich. 1947 besteht er als erster die Agrégation allemand. Ab 1951 ist er Assistent für Germanistik an der Universität Paris. 1954 kommt er zum Institut d’Études politiques, wo er ab 1954 bis zu Ihrer Emeritierung 1992 als Professor lehrt. Alfred Grosser hat weit über 30 Bücher verfasst, viele über Deutschland und die deutsche Geschichte, Bücher über die Ethik in der Politik, wie Au nom de quoi? (1969) mit dem Untertitel Fondements d’une morale politique / In wessen Namen? Oder die 1975 erschienene Aufsatzsammlung Gegen den Strom. Aufklärung als Friedenspolitik, die auch seine Rede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels enthält, den er 1975 erhalten hat. Er hat auch viel über die Außenpolitik Frankreichs und Deutschland geschrieben, 2009 erschien Von Auschwitz nach Jerusalem. Über Deutschland und Israel.

Bei dem Gespräch über sein Buch habe ich Alfred Grosser gefragt, wie es eigentlich kam, dass er Anfang der 50er Jahre von der Literaturwissenschaft zur Politikwissenschaft wechseln konnte?

Eine Thema, was für ihn besonders wichtig ist: Welche Bedeutung hat für Sie die Ethik in der Politik? Gibt es eine Moral in der Politik? Bei einer Tagung über Karls Jaspers in Heidelberg ist er einmal als Moralpädagoge bezeichnet worden. Die Grundlage der Wissenschaft ist seiner Meinung der Vergleich: Dazu hat Grosser in unserem Gespräch Beispiele genannt.

Grosser erwähnt in seiner Lebensbilanz mehrmals > Albert Camus. Warum sollte er heute immer wieder gelesen werden? In „Jonas ou l’artiste au travail“ (in: L’exile et le royaume, in: A. Camus, Å’uvres complètes, hrsg.v. R. Gay-Croisier, t. IV 1957-1959, Paris 2008, S. 59-83) schreibt Jonas am Ende quer auf die Leinwand: „solidaire et solitaire“. Herr Grosser, Solidaire sind Sie ganz ohne Zweifel. Aber sind Sie auch manchmal Solitaire? Alleine? Und stört Sie das? lauteten meine Fragen.

In Deutschland ist Allfred Grosser als einer der besten Kenner der deutsch-französischen Beziehungen bekannt, – schon 1947 waren er dabei, als Emmanuel Monnier das Comité français d’échanges avec la l’Allemagne nouvelle gründete und wurde dann Geschäftsführer und Herausgeber der Zeitschrift Allemagne. Aber Grosser hat NIE, wie er selber in seiner Lebensbilanz ausdrücklich betont, ein Buch über die deutsch-französischen Beziehungen geschrieben. Dennoch wird er gerade in Deutschland als Mittler so geschätzt. Man kann zwischen vielem vermitteln, welche Rolle ist Ihm als Mittler am wichtigsten, wollte ich von ihm wissen

Zur Außenpolitik hatte ich mir diese Fragen notiert: In letzter Zeit knirscht es wieder ein wenig mehr im Gefüge der Außenpolitik, besonders zwischen Frankreich und Deutschland. jeder Gipfel wird vom Versprechen begleitet künftig enger zusammenarbeiten zu wollen. Hat Frankreich mit der deutschen Enthaltung bei der Libyen-Resolution in der UN gerechnet? Läuft da was schief zwischen Deutschland und Frankreich?

Schon 1947 hat Grosser Sendungen für deutsche Jugendliche gemacht. 1974 bekam er im Sender Freies Berlin eine eigene Sendung, um monatlich eine Viertelstunde zu jugendlichen deutschen Zuhörern zu sprechen. Angenommen, das wäre heute wieder so, und die Sendung würde wirklich in einem Sender laufen, den Jugendliche hören, welche Themen würden er heute für sie parat halten?

Grosser sagt von sich, er sei Atheist, aber er ist trotzdem „ein fellow traveller der engagierten Christen“, wie passt das zusammen? Er erinnert die Christen ja schließlich nicht dauernd daran, dass es keinen Gott gibt? Aber er ist ein bibelfester Nichtgläubiger. Rät er Atheisten, die Bibel zu lesen?

Eines seiner Hauptanliegen ist die Freiheit. Die letzte Frage lautete, wird heute in Europa genug für die Freiheit getan?

> Alfred Grosser wird heute 85 Jahre alt, 1. Februar 2010
> Ein Gespräch mit Alfred Grosser, 19. Juni 2008

La coopération franco-allemande (I)

Donnerstag, 21. April 2011

french german 

Lesebericht:
Alfred Grosser, Die Freude und der Tod. Eine Lebensbilanz

Freitag, 15. April 2011

Grosser, LebensbilanzAlfred Grosser, Politikwissenschaftler und Germanist, Franzose deutscher Abstammung, Jahrgang 1925, war von 1956 bis 1992 Professor am Institut d’Études Politiques in Paris. Autor von mehr als 30 Büchern, darunter Au nom de quoi ? A la recherche d’une éthique politique, (Paris : Seuil 1969), Deutschlandbilanz. Geschichte Deutschlands seit 1945, (München: Hanser 1974), Wider den Strom. Aufklärung als Friedenspolitik (München: Hanser 1975) und Von Auschwitz nach Jerusalem. Über Deutschland und Israel, (Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2009).

Jetzt hat Alfred Grosser, der Mittler und Reformpädagoge, wie er sich zu recht gerne selber nennt, seine Lebensbilanz vorgelegt: Die Freude und der Tod. Eine Lebensbilanz (Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2011). Es ist eine Autobiographie, die aber neben den Kapiteln über die Emigration seiner Familie im Dezember 1933 nach Frankreich, seinen akademischen Werdegang, über seine Mutter, seine Frau und seine Familie seine persönlichen Grundsätze zu den Themen „Politik erklären und betreiben“ und „Geld, Macht und Opfer“ enthält. Grosser hat seine Lehre und seine Bücher immer an einer Ethik orientiert, die für ihn auch „ein Minimum an Kohärenz und Handeln“ (S. 22) bedeutet. Und seine Gewährsleute heißen > Montaigne, Erasmus und eben auch Camus. Bei Camus fand er nach der Befreiung im August 1944 in der Widerstandszeitung Combat die Leitartikel von Camus mit der „Verbindung von Politik und Moral“, die er später vermisst hat. Camus‘ Worte „Solidaire et solitaire“ (die Jonas – in Jonas, ou l’artiste au travail – auf die leere Leinwand schreibt) haben Grosser immer beeindruckt. Solidarität mit allen Schwachen und Leidenden und die Unabhängigkeit, soweit das irgendwie möglich ist, auch wenn sein Einzelgängertum manchmal einigen unbequem ist.

Zu Grossers Werten gehört in erster Linie die Wahrheit, Suche nach der Wahrheit, die er auch die „ständige Selbstbefragung“, (S. 27) nennt und die Überzeugung, es gibt immer mehrere Ursachen, sein Misstrauen gegenüber den Theorien und seine Vorliebe für den Vergleich. Seinen Studenten hat er immer wieder daran erinnert, dass man die richtigen Fragen stellen muss, sich nie mit einer vermeintlichen Wahrheit zufriedengeben darf. Als Moralpädgoge will er aufklären, auch wenn er zugibt, dass man sich manchmal zuerst durchsetzen muss, um anschließend die Analyse (und die Predigt) nachzuholen. (vgl. S. 41) Was macht er? Ein Politologe erklärt hinterher, wieso das Geschehene gesehen ist (S. 97). Er hat Lust am Widerspruch, auch an der Provokation, die aber beim näheren Hinsehen, die Betroffenen – zum Beispiel Peter Sloterdijk, weil er über alle Köpfe hinwegredet – oft selber verschuldet haben. Zu seinen Werten gehört die Freiheit, „die ständige Selbstbefreiung von Vorurteilen und Gebundenheiten“ (S. 264). Als Werte nennt Grosser, der für sich einen „atheistische Humanismus“ in Anspruch nimmt und auch das „Verständnis und Mitempfinden für das Leiden Anderer“ (S. 265).

Als Politikwissenschaftler hat er seinen Studenten beigebracht, dass es immer zwei Seiten der Realität gibt, die die man mit Vernunft sieht und die, die geglaubt wird. Also muss man gegen Mythen und falsche Überzeugungen kämpfen. Um was geht es und wie kann man Politik definieren? Grossers Antwort lautet: „Die Politik ist die Gesamtheit aller Ziele und der Mittel, die sich eine menschliche Gemeinschaft gibt, um zu versuchen, die Zukunft zu meistern.“ (S. 49) Aufklären, analysieren, deuten und geduldig erklären, Aufgaben, die er mit Leidenschaft und vielen Beispielen seiner Tätigkeit als Mittler erläutert. Wann darf man was zugunsten der Menschenrechte sagen? Man kann nicht immer alles überall sagen. Das musste auch Bernard Kouchner lernen, der als Intellektueller sich anders als der Außenminister Kouchner äußerte. (S. 84) Als Grosser in Ankara zu einem Vortrag eingeladen wird, bittet ihn der französische Botschafter, die Worte „Armenier“ und „Kurden“ nicht zu erwähnen. Darauf ging Grosser gerne ein und sagte in seiner Rede: „Sie müssen wissen, dass die Europäische Gemeinschaft ein Gebiet ist, wo jeder von den Verbrechen der anderen sprachen darf und von den eigenen Verbrechen sprechen soll.“ Grosser hat auch immer wieder über die deutsche Geschichte geschrieben und auch mit Kritik nicht gespart: Er zeigt sich überzeugt, dass Deutschland sich seit 1945 schwertut mit der nationalsozialistischen Vergangenheit: Und in Bezug auf die Shoah, schreibt Grosser: Wie ich es in meinem Buch Von Auschwitz nach Jerusalem. Über Deutschland und Israel versucht habe darzustellen, geht man zu weit und lässt sich immer wieder von der israelischen Regierung beeindrucken, sich sozusagen als Geisel des Verbrechens behandeln.“ (S. 65)

Grosser hat „Hochachtung für alle, die Leid anderer verhindern“ (S. 66). Seine Anmerkungen zur Bürgergesellschaft enthalten Lob und Anerkennung für alle „go-between Menschen“. Mit Kritik spart er nicht Das Deutsch-französische Jugendwerk DFJW gehörte bis 2005 zur Bürgergesellschaft. Nach der Reform seiner Struktur ist es auf eine zwischenstaatliche Einrichtung reduziert worden, die nur noch festlegen kann, „welchen Teilen der Bürgergesellschaft Unterstützung gewährt werden soll.“ (S. 138)

Spannend ist das Kapitel, in dem Grosser sein Verhältnis als Journalist und Publizist zu den Medien (S. 122-137) als Autor, Mitarbeiter und Kritiker beschreibt. Aus seinen Anmerkungen zu den Medien kann man viel über deren Beurteilung lernen. Die Kapitel über den Sport und die Kultur enthalten wieder biographische Anmerkungen, in denen Grosser seine Vorlieben und Erinnerungen beschreibt. Seine kulturelle Heimat ist Frankreich. Er hält gerne Reden, und glaubt, dass sein Rolle manchmal von der eines Schauspielers oder gar eines Predigers auch nicht weit entfernt ist. Er nennt sich einen bibelfesten Nichtgläubigen (S. 203) und gibt zu erkennen, dass ihn die Verbindung von Moral und Christentum immer interessiert und begleitet hat. An seiner Überzeugung „es gibt keinen Gott“ kann nicht gerüttelt werden. In der Tat seine Bibelkenntnisse sind beeindruckend und verleiten zum Nachlesen. Zum Beispiel das Lukas-Evangelium: „‚Selig, ihr Armen … Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. selig, die jetzt weint, denn ihr werdet lachen.‘ Andererseits: ‚Weh euch, die ihr reich seid, denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. Weh euch, die ihr jetzt satt seid, denn ihr werdet hungern.‘ Fazit (das ist immer noch der Text von A. Grosser:) Im Jenseits wird es euch gutgehen, und die Reichen werden bestraft – also haltet euch nur ruhig und versucht nicht, eure Lage mit Rebellion zu verändern.“ (S. 264)

Alfred Grosser ist ein Mittler zwischen Frankreich und Deutschland, obwohl er „NIE“ (S. 259) über deutsch-französische Beziehungen geschrieben hat, und dennoch gehört er zu den wichtigsten Stimmen im deutsch-franzöissichen Dialog, auch wenn er an Joseph Rovan (J. Rovan bin ich oft zusammen > Ernst Weisenfeld bei den Treffen des Arbeitskreises deutscher Frankreichreichforscher vom DFI in Ludwigsburg begegnet.) und den Jesuitenpater Jean du Rivau erinnert. Grosser hat über Frankreich geschrieben, über Deutschland, außerdem über die Außenpolitik und über Internationale Beziehungen (Les Occidentaux. Les pays d’Europe et les Etats-Uni depuis la guerre, Paris: Fayard 1978, dt. Das Bündnis, München, Hanser 1978). Die Rolle als Mittler zwischen Universität und Lehramt (S. 256) ist ihm nicht minder wichtig.

„Mein Leben hat den Sinn, den ich ihm gebe,“ (s. 271) und der Wunsch, „nach einer Moral zu handeln und handeln lassen“ resümieren sein Credo. Es gibt in der Geschichte und der Politik vielfältige Gründe für das menschliche Handeln. Auch in der politischen Analyse gibt es nicht die eine Wahrheit. Man kann versuchen, sich ihr anzunähern. Jeder andere Versuch, sie für sich zu reklamieren, ist immer zum Scheitern verurteilt. Genügt es doch, die täglichen Nachrichten anzusehen. Die Liste der Behauptungen, die uns jeden Tag als unverrückbare Wahrheiten verkaufen, ist immer recht lang. Obwohl deren Halbwertszeit oft sehr gering ist. Was dagegen hilft? Genau lesen, auch mal zwischen den Zeilen lesen, was in den Politikerreden nicht steht, die Beweggründe, mit denen dies oder jenes gesagt wird, berücksichtigen und sich gegen jeden Versuch einer Vereinnahmung wehren.

> Alfred Grosser wird heute 85 Jahre alt, 1. Februar 2010
> Ein Gespräch mit Alfred Grosser, 19. Juni 2008

Partnerland Frankreich: Premierminister Fillon bei der Eröffnung der Hannover-Messe

Mittwoch, 6. April 2011

Premierminister François Fillon hat bei der Eröffnung der Hannover 2011 eine Rede gehalten. Er sagte u.a.:

„Das deutsch-französische Paar hat wieder einmal gezeigt, dass es in der Lage ist, seine Differenzen zu überwinden und im allgemeinen Interesse zu handeln. Seinem Impuls ist es zu verdanken, dass die Mitgliedstaaten der Europäischen Union und des Euroraums wichtige Notfallmechanismen geschaffen haben. In nur einem Jahr haben sie einen ständigen Krisenreaktionsmechanismus ins Leben gerufen und für eine verbesserte wirtschaftspolitische Steuerung gesorgt. Ein europäischer Mechanismus zur Finanzstabilisierung wurde neu eingeführt und wird 2013 durch einen ständigen Stabilitätsmechanismus ersetzt. Natürlich wird dieser Mechanismus nur unter strengen Auflagen für die betreffenden Länder angewendet, Auflagen, die den Schutz der europäischen Steuerzahler gewährleisten. …“

Der Premierminister betonte übrigens die gemeinsamen Erfolge und ließ Differenzen nur nebenbei anklingen:

„Diese Ergebnisse sind die Früchte der deutsch-französischen Verständigung, die heute notwendiger ist denn je. Wir sind die Motoren Europas und wenn wir unsere Kräfte bündeln, dann kommt die gesamte Europäische Union voran. Allerdings haben beide Motoren ihre jeweiligen Besonderheiten – genau das macht sie so interessant.“

En français:

„Ces résultats, sont très largement le fruit de l’entente franco-allemande, qui est plus nécessaire que jamais.
Nous sommes les moteurs de l’Europe, et lorsque nous unissons nos deux forces c’est toute l’Union européenne qui avance. Mais ces deux forces – c’est justement tout leur intérêt – ont leur spécificité.“

Er sagte auch:

„Das neue Jahrhundert fängt mit ebenso bedeutsamen Ereignissen an: einer weltweiten Finanzkrise, die die Grundlagen des Kapitalismus erschüttert hat und deren Nachbeben noch immer zu spüren sind; einer Revolutionswelle in der arabischen Welt, die lauthals nach Freiheit und Achtung der Menschenrechte ruft; und schließlich die furchtbare Katastrophe, die Japan heimgesucht und für Tausende Todesopfer und Hunderttausende Obdachlose gesorgt hat.
Diese entfesselten Naturkräfte haben eine nukleare Katastrophe verursacht, die einige unserer Überzeugungen und unser Vertrauen in unsere technologischen Fähigkeiten erneut in Frage gestellt hat. …

Es ist schwer, über nachhaltige Entwicklung zu sprechen, ohne noch einmal die Katastrophe von Fukushima zu erwähnen. Es ist unsere Pflicht, die Lehren daraus zu ziehen. Der Europäische Rat hat beschlossen, alle Kernkraftwerke strengen, transparenten und überprüfbaren Belastungstests zu unterziehen. Deutschland und Frankreich haben in Brüssel dieselbe Haltung dazu vertreten: Die Tests müssen von den unabhängigen nationalen Behörden durchgeführt, von den Behörden anderer Mitgliedsstaaten kontrolliert und der Öffentlichkeit gegenüber transparent gehalten werden; und die ersten Ergebnisse sollen Ende 2011 vorliegen.
Ich habe die französische Behörde für nukleare Sicherheit mit der Überprüfung aller Anlagen in Frankreich beauftragt. Wir werden unsere Anlagen auf ihre Fähigkeit überprüfen, Erdbeben wie in Japan, Überschwemmungen wir nach dem Tsunami, Ausfällen aller Versorgungs- und Kühlungssysteme standzuhalten. Die französische Regierung wird unverzüglich alle sich daraus ergebenden Konsequenzen ziehen. Notwendige Änderungen an den Anlagen werden vorgenommen werden. Und wenn bestimmte Anlagen geschlossen werden müssen, so wird das auch geschehen. Auf internationaler Ebene hat Staatspräsident Nicolas Sarkozy angekündigt, dass wir im Mai in Paris ein Treffen der Behörden für nukleare Sicherheit der G20-Länder organisieren werden. Wir müssen strengere internationale Normen im Bereich der nuklearen Sicherheit festlegen.“

Und

„Frankreich und Deutschland bringen allein 10 % der weltweiten Forschungsanstrengungen auf!
Diese Zahl spricht Bände über unser enormes Potential. Ich spreche von Potential, weil es uns gelingen muss, die Anstrengungen unserer großen Forschungszentren wie des CNRS oder der Max-Planck-Institute besser zusammenzubringen. Die Fähigkeiten unserer Kompetenznetze müssen besser miteinander verknüpft werden. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Fraunhofer-Instituten und Carnot-Instituten werden seit drei Jahren gemeinsame Ausschreibungen getätigt, um die Zusammenarbeit unserer Forscher an gemeinsamen Forschungsprojekten zu fördern. Unsere Partnerschaften haben großartige Projekte hervorgebracht: z. B. den deutsch-französischen Satelliten MERLIN, der Methanmessungen in der Atmosphäre vornimmt; Methan, das entscheidend zum Treibhauseffekt beiträgt.“

> Rede von Premierminister François Fillon *.pdf
> Discours de M. François Fillon

Frankreich auf der Hannover Messe 2011

Montag, 4. April 2011

(via www.botschaft-frankreich.de) Die französische Regierung hat das Angebot, als Ehrengast auf der Hannover Messe 2011 vom 4.-8. April 2011 vertreten zu sein, angenommen. Frankreich folgt damit als Partnerland auf Italien (2010), Südkorea (2009) und Japan (2008).

Das ausgewählte Motto „Innovation für ein nachhaltiges Wachstum“ soll die Wettbewerbsfähigkeit französischer Unternehmen in den folgenden vier Bereichen verdeutlichen: Saubere und erneuerbare Energie (ausgenommen atomare und fossile Energien), Die Stadt der Zukunft (Mobilität und Bauen), Umwelttechnologien und Innovative Materialien.

Frankreich stellt in 8 der insgesamt 24 Hallen aus. Mehr als 200 französische Aussteller werden vertreten sein, darunter 90 Unternehmen auf der Leitmesse „Industrial Supply“ (in den Hallen 3 und 4). Auf der Leitmesse „Space Research and Technology“ (Halle 2) werden sowohl 6 Carnot-Institute und die CEA als auch die Kompetenzzentren der Plattform Mecafuture mit ihren Mitgliedsunternehmen und Forschungspartnern ihre Innovationen vorstellen. Eine hohe Präsenz werden die französischen Unternehmen auch in den Hallen 20 und 25 der Leitmesse MDA [1] zeigen. Drei weitere Stände sind auf den Leitmessen „Oberflächentechnologie“ (Halle 6), „Energie“ (Halle 13) und „Prozessautomation“ in Halle 17 geplant.

Mit dem „Espace Prestige France“ setzt Frankreich im Herzen der Halle 13 neue Impulse für ein neues und nachhaltiges Wachstum: Auf einer 450m² großen Standfläche werden die Innovationen der französischen Industrie präsentiert. Teilnehmende Aussteller sind beispielsweise Citroën, der Energiekonzern EDF, die Agentur für Innovationsförderung OSEO und die Wirtschaftsförderungsagentur der Region Ost-Mosel. In diesem Zusammenhang und im Rahmen seiner Aufgabe der Förderung der deutsch-französischen Zusammenarbeit veranstalten die Wissenschaftsabteilung der Französischen Botschaft in Berlin, in Partnerschaft mit UBIFRANCE [2], am 5. April 2011 während der Hannover Messe zwei deutsch-französische Runde Tische zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die beiden Themen sind: Die neuen leichten Materialien im Bereich Transport und vollautomatisierte Verfahren.

Ziel ist es, die besten deutschen und französischen Experten im Rahmen dieser Runden Tische zusammenzuführen, damit sie ihre Projekte und Entwicklungsziele vorstellen. Dieser Austausch könnte eine Gelegenheit zur Schaffung von Partnerschaften sein.

[1] MDA — Motion, Drive & Automation — Antriebs- und Fluidtechnik .
[2] UBIFRANCE ist die französische Agentur für Außenhandel. Sie ist eine Einrichtung des öffentlichen Rechts, die dem französischen Ministerium für Wirtschaft, Industrie und Arbeit, dem Staatssekretär für Außenhandel und der Generaldirektion Finanzen untersteht. 22 interregionale Direktionen sind in Frankreich angesiedelt und Partner der lokalen Handelskammer. Mit einem weltweiten Netzwerk von 64 Büros in 44 Ländern unterstützt die Agentur französische Unternehmen mit Exportpotenzial.

Weitere Informationen auf dem Portal von > UBI-France

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