Archiv für die Kategorie 'Geschichte'

Gelesen: Jacques Ferrandez, L’Étranger d’après l’œuvre d’Albert Camus

Freitag, 24. Januar 2014

Abiturempfehlung für NRW 2015/16

Im Ernst Klett Verlag erscheint als Bande dessinée Albert Camus / Jacques Ferrandez: > L’Étranger d’après l’oeuvre d’Albert Camus. Meursault, ein Büroangestellter aus Algier reist zur Beerdigung seiner Mutter nach Marengo. Ein paar Tage nach seiner Rückkehr trifft er sich mit Freunden am Strand. Es kommt zu einem Streit mit Arabern. Später trifft Meursault einen der Araber am Strand, dieser zückt ein Messer und Meursault erschießt den Araber. Es folgt der Prozess und die Verurteilung Meursaults.

Jacques Ferrandez stammt aus Algier. Er besuchte die Kunstakademie in Nizza und begann 1987 eine Reihe „Carnets d’Orient über die Geschichte Frankreichs in Algerien, die er bis 2007 fortsetzte. Von ihm stammt auch die Bearbeitung von Albert Camus‘ Novelle > L’hôte. Seine Zeichnungen erzählen die Geschichte Meursaults und eignen sich vorzüglich als Vorlage für eigene Berichte der Schüler über die Erlebnisse Meursaults, genauso wie auch der Comic selber von den Schülern mit der Romanvorlage verglichen werden könnte. Seine Aquarellzeichnungen geben die Dramatik der Ereignisse gekonnt und eindrücklich wieder. Viele Details verraten, was auch bei der aufmerksamsten Lektüre oder dem Wiederlesen des Romans nicht unbedingt auffällt. Die Zeichnungen der vielen unterschiedlichen Charaktere, von denen viele im zweiten Teil vor Gericht noch einmal auftauchen, machen diesen Comic zu einem Film.

> Albert Camus hat den Roman L’étranger 1942 veröffentlicht. Im gleichen Jahr erschien seine Untersuchung über das Absurde „Le mythe de Sisyphe“. 1946 legte Camus seinen Roman „La peste“ vor und 1951 erschien „L’homme révolté“, das Buch, das zum Streit und dem Bruch der Freundschaft mit > Jean-Paul Sartre führte.

Camus‘ L’étranger ist bis heute eine der meist gelesenen Schullektüren. Sartre hatte 1943 in seiner Rezension des L’étranger unter der Überschrift „Explication de L’étranger“, (in: id., Situations I, Critiques littéraires) eine sehr treffende Analyse des Romans vor allem auch in sprachlicher und stilistischer Hinsicht vorgelegt. Er unterstreicht die einfache Sprache und zugleich die Autonomie dieses Romans, über den er sagt: „ […] jedes Wort ist eine Insel.“

„Schlagen wir den Artikel über den Roman > Der Fremde in Wikipedia auf (aufgerufen am 12.2.2013): „In dem Artikel über L’étranger liest man „Der Roman erzählt die Geschichte eines introvertierten Mannes namens Meursault…‘ und ‚Meursault zeigt sich als Mensch, der antriebslos in den Tag hineinlebt, der zwar Details seiner Umgebung wahrnimmt, jedoch Gewalt und Ungerechtigkeit emotionslos akzeptiert. Kurz nach der Beerdigung seiner Mutter beginnt er eine Liebesaffäre, was später als Beweis für seine emotionale Kälte angeführt wird. Der Protagonist gibt sich zufrieden, wenn sein Alltag routinemäßig wie eh und je abläuft.“

Die französische Fassung des Wikipedia-Artikels über > L’étranger (aufgerufen am 12.2.2013) ist keinen Deut besser: ‚L’existence ici-bas n’a pas de sens. Les événements s’enchaînent de manière purement hasardeuse, et c’est une sorte de fatalité qui se dresse devant nous.‘ Der deutsche Wikipedia-Artikel versucht sogar, eine Moral zu konstruieren, die Meursault verletzt haben soll: ‚Der zweite Teil des Buches behandelt den Prozess. Hier wird der Protagonist erstmals damit konfrontiert, wie er durch sein gleichgültiges Verhalten auf Gottesfürchtige wirkt. Den Vorwurf, er sei gottlos, nimmt er kommentarlos hin und verteidigt sich nicht.‘ Und die meist anonymen Autoren des Artikels verhalten sich wie der Staatsanwalt: ‚Aus der Waffe löst sich (angeblich versehentlich) ein Schuss, der den Araber tötet. Wegen des Abstands der beiden scheint jedoch keine direkte Bedrohung gegeben.‘ Introvertiert? Unmoralisch? Weltfremd? Man muss schon Mut haben, um nach der Lektüre dieses Romans seine eigenen Beobachtungen zu formulieren: Meursault ist sehr wohl aufmerksam und kommentiert immer wieder die Aussagen um sich herum und die der anderen, nicht mehr und nicht weniger als jeder normale Mensch mit den üblichen Schwächen. Wollen die Mitschüler behaupten, Meursault sei passiv, dann finden sie genügend Belege, die ein solches Urteil rechtfertigen, sie müssen nur alle anderen weglassen.“(1)

„Camus selber hat den Schlüssel zum Verständnis seines Romans vorgetragen: Die französischsprachige Fassung des Artikels L’étranger zitiert das Vorwort von 1955: ‚Ich habe den Étranger vor langer Zeit in einem Satz resümiert, der zugegebenermaßen sehr paradox klingt: ‚In unserem Jahrhundert riskiert jeder Mensch, der bei der Beerdigung seiner Mutter nicht weint, zum Tode verurteilt zu werden.’ Damit wollte ich sagen,, dass der Held des Buches verurteilt wird, weil er das Spiel nicht mitspielt. In diesem Sinne ist er ein Fremder in der Gesellschaft, in der er lebt, wo er herumirrt, am Rande, in den Vororten des privaten Lebens, solitär, gefühlsvoll. Und deshalb haben die Leser in ihm eine Art Strandgut gesehen. Man würde eine besseren Eindruck seiner Person gewinnen, wenn man sich fragen würde, warum er das Spiel nicht mitspielt. Die Antwort ist ganz einfach. Er weigert sich zu lügen.'“(1)

Oft wird in Interpretationen zu L’étranger das Wort absurd bemüht: „Die Lektüre von Le mythe de Sisyphe lehrt uns, nicht das Leben oder irgendetwas sei absurd, es ist die Stellung des Menschen gegenüber der Welt, die auf die Fragen vernunftwidrig schweigt, die Camus als absurd bezeichnet. Es ist schlicht gesagt falsch, das Leben selber als absurd zu bezeichnen und so Camus einen Pessimismus anzuhängen, der durch die Lektüre von Le mythe de Sisyphe nicht zurechtfertigen ist. Camus’ Auffassung ähnelt der des Autodidakten, der in Sartres La nausée (1938) auf Roquentins Frage nach dem Sinn des Lebens erklärt: ‚La vie a le sens que vous voulez bien lui en donner.'“(1)

<< Alle Lektüren für Französisch und Latein 2014 Bande dessinée
Albert Camus / Jacques Ferrandez
> L’Étranger d’après l’oeuvre d’Albert Camus
Buch (Comic)
B1/B2
978-3-12-591558-9 (3-12-591558-9)

(1) Heiner Wittmann, Albert Camus, Revolte, Kunst und Moral, Vortrag auf dem Bundeskongress der Vereinigung der Französischlehrerinnen und –lehrer in Bochum, 28.2.-2.3. 2013. Vgl. id., Albert Camus. Kunst und Moral, Frankfurt/M. 2002.

PONS Wörterbuch online

Nachgefragt: Henri Murger, Scènes de la vie de bohème

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Il y a quelques jours, nous avons eu le grand plaisir de rencontrer Henri Murger à Paris. Il vient d’achever un roman Scènes de la bohème, plus tard Scènes de la vie de bohème. Son roman présente des artistes et des intellectuels qui se mêlent de tout. Plus tard, en 1896, Giacomo Puccini s’inspire de ce livre en composant son opéra, La Bohème. Murger a publié son roman en 1851, trois ans après la Révolution de février et l’élection de Louis-Napoléon à la présidence de la République. En décrivant l’indépendance et la liberté des artistes, Murger montre en même temps que la littérature a un pouvoir de prédication. Il anticipe, dans son roman, la nouvelle constellation politique du > Second Empire, en en faisant le cadre de son roman. Souvent, ce n’est pas la politique qui crée de nouveaux styles d’art, souvent la politique suit aussi les artistes. Malgré la censure, l’indépendance et la persévérance des artistes ouvrent la voie du succès. De toute façon, Murger évoque le rapports entre les artistes et leur société, un rapport qu’on peut bien reconstruire notamment sous le Second Empire: „L’art, l’architecture et l’histoire ne sont pas seulement au service du pouvoir, ils influencent de façon décisive la politique, les évolutions et la représentation du pouvoir.“ > Napoleon III. Macht und Kunst.

La parution du livre de Murger est donc une bonne occasion de poser quelques questions à son auteur. Il a repris le titre de sa pièce de théâtre, parue en 1849 et qui a connu un grand succès. Nous avons voulu savoir de quelle bohème parle-t- il ? De bons vivants à la charge de la société? Des fainéants ? Quelle est la Bohème qu’il représente dans son livre ? La Bohème a connu, sans doute, une longue histoire ? La bohème compte aussi bien d’autres poètes et artistes ? Nous avons parlé de la Bohème moderne. Comment devient-on artiste aujourd’hui? Où trouve-t-on la Bohème dont Murger parle ? Cette Bohème n’a pas beaucoup de chance, elle ne rencontre aucun bonheur? Il y a une bohème intellectuelle ?

La bohème dont parle Murger vit en danger permanent :

Mais il est convaincu que rien ne peut arrêter les jeunes bohémiens: „Pluie ou poussière, ombre ou soleil, rien n’arrête ces hardis aventuriers, dont tous les vices sont doublés d’une vertu. L’esprit toujours tenu en éveil par leur ambition, qui bat la charge devant eux et les pousse à l’assaut de l’avenir: sans relâche aux prises avec la nécessité, leur invention, qui marche toujours mèche allumée, fait sauter l’obstacle qu’à peine il les gêne.“

Ecoutez l’interview:

> Murger, Henry (1822-1861). Scènes de la vie de bohème (Nouvelle édition entièrement revue et corrigée) par Henry Murger. 1880.

> Henri Murger – Wikipédia

> Scènes de la vie de bohème (1847-49) sur le Projet Gutenberg

Wollen Sie Henri Murger auch besuchen? Das Denkmal von > Henri Murger stammt von Henri Théophil Bouillon. Wenn Sie, die Rückseite des Odeon-Theaters in ihrem Rücken, den Luxemburg-Garten betreten, links vom Palais, dann steht linker Hand Henri Murger.


Les interviews imaginaires sur notre blog:

> Nachgefragt: Denis Diderot parle de l’Encyclopédie

> Devons-nous retourner à la nature? – Un entretien avec Jean-Jacques Rousseau

> Une visite chez Gustave Flaubert

> Une visite chez M. Zola

> Une interview avec François Guizot, Ministre de l’instruction publique et des cultes>

> Une visite chez Michel de Montaigne

> Une visite chez Honoré de Balzac


Präsident Hollande eröffnet das Gedenkjahr 1914-2014

Samstag, 9. November 2013

> Cérémonie du 95ème anniversaire de l’armistice du 11 novembre 1918

Derweil die Parteien in Berlin mit der Bildung einer großen Koalition beschäftigt sind, und man noch nicht weiß, ab wann diee neue Bundesregierung uns regieren wird, hat Präsident François Hollande am vergangenen Freitag mit einer Rede im Elysée-Palast das Gedenkjahr 1914-2014 eröffnet:

> Allocution pour le lancement des commémorations du Centenaire de la Première guerre mondiale *.pdf

Auf unserem Blog
> 1914 – 2014 : Centenaire de la première guerre mondiale


> Mission du Centenaire 14-18

Dieses Komitee betreibt auch eine Facebook-Seite: > Mission du Centenaire 14-18 und einen > Twitter-Account: >Mission du Centenaire 14-18.


Hollande erklärte u.a.: „Dans notre histoire française, la Grande Guerre occupe une place particulière. Elle est l’épreuve la plus dure qu’ait connue la population française dans son ensemble. Elle a profondément marqué, transformé la société française. Et notre sol a été, non pas le seul, mais le principal théâtre du conflit. C’est pourquoi la Grande Guerre suscite encore et toujours, cent ans après, et alors que tous les survivants ont disparu, une attention et même une passion que le temps non seulement n’altère pas, mais ranime.“

Präsident Hollande kündigte das Treffen in Frankreich am 3. August 2014 mit Bundespräsident Joachim Gauck an:
„Le 3 août, la France commémorera, dans la gravité et le recueillement, l’entrée en guerre. Dans l’enchaînement infernal de l’été 1914, il se trouve que c’est l’Allemagne qui, le 3 août au soir, a déclaré la guerre à la France. C’est pourquoi j’ai proposé que le président de la République fédérale, M. GAUCK, vienne en France à l’occasion de l’évocation de cet acte tragique pour nos deux pays. Il l’a accepté et je l’en remercie.“

Und in Deutschland? Noch gibt es kein Ergebnis wenn man mit einer bekannten Suchmaschine sucht: > Bundesregierung 1914. Aber das kann sich ja noch ändern, wenn erst einmal die neue Bundesregierung im Amt ist. Bis dahin stellt Klaus Wiegrefe auf SPIEGEL ONLINE (9.11.2014) fest: > Weltkriege und Mauerfall: Gauck muss das Super-Gedenkjahr retten

Sur le Blog de Pierre-Yves Le Borgn‘ (député des Français de l’étranger, circonscription Allemagne, Europe centrale et orientale): > Un an avant le Centenaire de la Première Guerre mondiale.

Le blog de Gallica

Samstag, 9. November 2013

Schon mehrmals haben wir wiederholt, dass > www.gallica.fr das interessanteste Internet-Angebot ist, das wir kennen.

Zu Gallica gehört auch ein Blog, wo gerade der Beitrag > La littérature pour la jeunesse dans Gallica veröffentlicht wurde:

Was für eine Vielfalt! „Aujourd’hui le partenariat de la BnF avec > la médiathèque du Carré Saint-Lazare et son passionnant fonds de l’Heure joyeuse permet de démarrer un programme de numérisation concertée en littérature pour la jeunesse.“

Oder > Cafés, cabarets, bistrots, caboulots, guinguettes, gargotes, estaminets, bars, assommoirs, restaurants du Paris du XIXe siècle.

U. v. a.: Jacques Arago, > Comment on dîne à Paris, Paris 1842.

Charles Virmaître, > Paris oublié, Paris 1886:

Centenaire 1914-2014: un choix de séminaires

Samstag, 9. November 2013

> La Première Guerre mondiale, guerre du XIXe siècle, guerre du XXe siècle

Ce séminaire, organisé par l’École des Hautes Études en Sciences Sociales et l’Institut Historique Allemand, se déroulera le premier lundi de chaque mois, du 4 novembre 2013 au 5 mai 2014.

Le séminaire propose cette année son second temps de réflexion autour du centenaire de la Grande Guerre. À travers la toute récente production savante et universitaire, seront scrutés les enjeux commémoratifs nationaux, européens et extra-européens de 1914-1918. L’objectif de cette année est double : d’une part, porter le regard sur les cérémonies d’hier (1870-1871, 1919, 1928, 1940, 1968, 1998….) dans leur diversité : manifestations, célébrations, commémorations, ritualisations, etc. D’autre part, bâtir une analyse critique des enjeux actuels du centenaire : de quoi se souvient-on en 2014 ? Chaque séance proposera une réflexion sur une manifestation ou un débat lié au présent centenaire, une séance de lecture commune d’ouvrages particulièrement marquants ainsi que la présentation de recherches novatrices liées aux manifestations du souvenir.

Les séances se dérouleront le premier lundi de chaque mois de 9 h à 13 h à l’Institut Historique Allemand, du 4 novembre 2013 au 5 mai 2014.
8 rue du Parc-Royal, 75003 Paris

> Le programme du séminaire „La Première Guerre mondiale, guerre du XIXe siècle, guerre du XXe siècle“ *.pdf
à suivre

Albert Camus (1913-1960)
Geburtstagsfeier im Literaturhaus Stuttgart
Iris Radisch liest aus ihrer Biographie

Donnerstag, 7. November 2013

Gestern abend haben wir in Stuttgart in Camus‘ Geburtstag heinengefeiert. Das > Literaturhaus Stuttgart wieder einmal überfüllt. Um 19 Uhr wurde in Kooperation mit ARTE der Dokumentarfilm von Joël Calmettes „Albert Camus, Lektüre fürs Leben“ (ARTE France 2013, 54 Min.) gezeigt. Danach stellte Iris Radisch – sie schreibt seit 1990 für DIE ZEIT – ihre jüngst bei Rowohlt erschienene Biographie Camus – Das Ideal der Einfachheit vor:

„Ein Mann, der zum Mörder wird, weil ihn die Sonne blendet – bis heute ist „Der Fremde“ eine der berühmtesten literarischen Figuren der Welt. Albert Camus, sein Schöpfer, ist der Philosoph des Absurden, der Denker der Revolte – und immer der Anwalt der Einfachheit, die dem Algerienfranzosen das Grundgegebene unter der Sonne und zugleich das am stärksten Gefährdete war. »Aktueller denn je«, lautet der Befund der Literaturkritikerin Iris Radisch, die uns aus Anlass seines 100. Geburtstages auf eine faszinierende Reise mitnimmt: von Belcourt, dem ärmlichen Viertel Algiers, in dem Camus mit einer stummen Mutter aufwächst, in das graue Paris, das unter deutscher Besatzung die Moral der jungen Existenzialisten herausfordert,“ hieß es in der Ankündigung des Literaturhauses. Die Moderation des Abends hatte Hinrich Schmidt-Henkel, der Jüngst zusammen mit Uli Aumüller die Dramen Camus‘ in einer neuen Ausgabe neu übersetzt hat.

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Albert Camus notiert im Sommer 1951: „Antwort auf die Frage nach meinen zehn bevorzugten Wörtern: ‹Die Welt, der Schmerz, die Erde, die Mutter, die Menschen, die Wüste, die Ehre, das Elend, der Sommer, das Meer.“ Iris Radisch stellte sie Worte ein wenig um, und hatte damit schon das Inhaltsverzeichnis ihres Buches.

Iris Radisch gelang es, ihre Zuhörer in ihren und Camus‘ Bann zu ziehen. Sie berichtete von seiner Einfachheit, seiner schweigsamen Mutter, von seinen Jahren in Paris, seinem Streit mit Jean-Paul Sartre, der zum endgültigen Zerwürfnis zwischen den beiden Freunden führte. Mit der Vorstellung ihres Buches hat sie den Zuhörern eindrucksvoll vermittelt, was Camus für uns heute bedeutet, und was man nach der Lektüre seiner Werke für sich und andere daraus machen kann.

Nach ihrer Lesung traf sich Iris Radisch mit den Schülerinnen der Waldorfschule in Filderstadt zu einer Diskussionsrunde. Die Fragen der Schüler und die Antworten wirkten wie ein Ausschnitt aus einer längeren Diskussionsrunde. Durch ihren Unterricht waren die Schüler perfekt auf diese Runde vorbereitet. Es war ein Vergnügen, ihren Fragen zuzuhören und zugleich zu beobachten wie engagiert und präzise Iris Radisch ihre Fragen beantwortet hat:

Unbedingt lesen:

Iris Radisch, > „Er sagte: Hab keine Angst!“ > auf einer Seite lesen – DIE ZEIT, 7.11.2013

Um den 100. Geburtstag von Albert Camus auf unserem Blog gebührend zu feiern, zeigen wir hier nochmal unser erstes Video, das wir am 29. Januar 2010 im Institut français in Bonn anlässlich eines Vortrags von Rupert Neudeck über Camus aufgenommen haben:

Bereits anlässlich der Tagung Albert Camus und die Kunst (14. bis 16. November 2003) im Schwäbischen Tagungs- und Bildungszentrum Kloster Irsee hat Rupert Neudeck einen Vortrag mit dem Titel > Camus der Journalist gehalten. Nach seinem Vortrag berichtete Rupert Neudeck den Tagungsteilnehmern über die Geschichte der Hilfsorganisation CAP ANAMUR und über seine neue Organisation. Die entscheidende Stelle in La Peste, das Vademekum aller NGOs, lautet: „Ganz am Schluß rettet der windige Bursche Rambert dann doch noch die Würde des Journa-lismus. „Man kann sich schämen, allein glücklich zu sein“; „Mais il peut y avoir de la honte à être heureux tout seul,“ erklärte Neudeck in seinem Vortrag.

> Artikel über Albert Camus auf unserem Blog

> Un siècle avec Albert Camus – France-Inter

> Albert Camus. Kunst und Moral – www.romanistik.info

Macha Séry, > L’ami Camus, les parutions du centenaire – LE MONDE DES LIVRES | 06.11.2013

In diesen Tagen ist wieder viel vom Gegensatz zwischen Sartre und Camus zu lesen. Es wird an den Streit zwischen beiden erinnert, der auf die Rezension von Francis Jeanson folgte, der 1952 in Les Temps Modernes einen Verriss von Cams‘ L“homme révolté (1951) veröffetnlicht hatte. Camus beklagte sich darüber in einem offenen Brief an den Direktor der Zeitschrift Jean-Paul Sartre: „Monsieur le Directeur…“. Sartre verteidigte Jeanson und riet Camus L’être et le néant zu lesen, das sei aber sicher eine schwierige Lektüre für Camus und Sartre erinnerte an die Herkunft Camus aus einfachen Verhältnissen. In den 50er Jahren versuchte Sartre sich als „compagnon de route“ der P.C.F. zu betätigen, die aber von seinen Ideen zur Freiheit nicht viel hören wollte. Erst 1956 brach er öffentlich mit seinen Freunden, den sowjetischen Schriftstellern, weil sie den Einmarsch in Ungarn nicht verhindern konnten. Liest man sein 1947 erschienenes Manifest zur Literatur Qu’est-ce que la littérature? und z.B. seine Kritik am Marxismus besonders in Questions de méthode (1957), dann ergibt sich ein ganz anderes Bild, zu mal, wenn man bedenkt, dass er alle Ansprüche, die mit der Freiheit des Menschen verbunden sind, s. L’être et le néant (1943) nie aufgegeben hat. Das Buch > Aesthetics in Sartre and Camus untersucht die Ästhetik in den Werken der beiden Autoren. Der Streit zwischen beiden, der der Veröffentlichung von Camus‘ L’homme révolté (1951) folgte und im folgenden Jahr nach einem heftigen öffentlich in Form eines Briefwechsels ausgetragenem zum Bruch ihrer Freundschaft führte, unterstrich ihre Gegensätze. Wenn man aber die Funktion und die Bedeutung der Kunst und der Freiheit in ihren Werken untersucht, werden fundamentale Übereinstimmungen in ihren Werken erkennbar.

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