Archiv für die Kategorie 'Deutsch-französische Beziehungen'

Nachgefragt: Die deutsch-französischen Beziehungen
Ein Gespräch im DFI mit Henrik Uterwedde

Montag, 20. Januar 2014
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Präsident Hollande hat in seiner > Pressekonferenz am vergangenen Dienstag die Ankündigung in seiner Neujahrsansprache zusammen mit Deutschland neue Initiativen zugunsten einer Stärkung der Europäischen Union vorlegen zu wollen, präzisiert:

> Wirtschafts- und Sozialkonvergenz zwischen Deutschland und Frankreich
> Die Schaffung eines deutsch-französischen Unternehmens für die Energiewende
> Eine neue Initiative für die Verteidigung: “Ich wünsche, dass ein deutsch-französisches Paar für ein Europa der Verteidigung handeln kann.”

Heute hatten wir eine Gelegenheit, Professor Henrik Uterwedde, den stellvertretenden Leiter des > Deutsch-französischen Instituts in Ludwigsburg nach den Ergebnissen der Pressekonferenz von François Hollande zu befragen.

Also zuerst die Wirtschafts- und Sozialkonvergenz zwischen Deutschland und Frankreich“. Was meint der französische Präsident damit? Verbirgt sich dahinter ein wirkliches Projekt, ist das mehr als die übliche Formel, „wir wollen künftig enger zusammenarbeiten“? Es gab auch ein kleines Lob für die Große Koalition in Berlin. Der Mindestlohn sei ein richtiger Schritt auf diesem Weg. Ist diese Bemerkung ein Zeichen dafür, dass Hollande die Zusammenarbeit mit der Großen Koalition leichter fallen wird als mit der vorhergehenden Regierung?

> Die Schaffung eines deutsch-französischen Unternehmens für die Energiewende: Hollande spricht von einer „entreprise“, man muss ja genau hingucken, meint er ein Projekt oder wirklich ein Wirtschaftsunternehmen für die Energiewende?

Der dritte Vorschlag > Eine neue Initiative für die Verteidigung: “Ich wünsche, dass ein deutsch-französisches Paar für ein Europa der Verteidigung handeln kann,” klingt sehr vage, eher wie eine Absichtserklärung. Kann da mehr daraus werden?

Hollande hat einen „pacte de responsabilité » angekündigt. Kann er damit eine Wende in Frankreich schaffen?

Herr Uterwedde, Sie haben kürzlich zusammen mit Jacques Mistral einen Aufsatz in dem Band von Lorenzi und de Boissieu „Si le soleil se levait à nouveau sur l’Europe“ veröffentlicht, in dem Sie zu Beginn auf die notwendige Kompromisse zwischen Frankreich und Deutschland hinweisen, ohne die es keine Kompromisse und folglich keinen Fortschritt in Europa gebe. Hat man da in den letzten Jahren etwas verpasst?

< Christian de Boissieu, Jean-Hervé Lorenzi Et si le soleil se levait à nouveau sur l'Europe ? Paris Fayard 2013. Rezension: > Die politische und wirtschaftliche Zukunft Europas – www.romanistik.info

Die Eurokrise hat Abstimmungsproblem offenbart. Von einer Haushaltsdisziplin mochte man in Frankreich zunächst nicht recht was hören, gleichzeitig wurden die deutsche Exporterfolge als schädlich für die Partner kritisiert. Wird sich das jetzt ändern?

Ist die Einigung auf die Bankenunion ein richtiger Schritt auf dem Weg zur Stabilisierung des Euros?

Wird Hollande das Vertrauen der Franzosen wiederzurückgewinnen können, wenn er jetzt den angekündigten Reformplan wirklich in die Tat umsetzt?

Oft wird vom deutsch-französischen Motor gesprochen, Sie wollen ihn gerade jetzt wieder anwerfen: Sie sehen drei Baustellen: die Steuerunion, die Bankenunion und die politische Union. WO sind wir heute und wo sollte Europa in fünf Jahren sein

P. S. Olivier Pastré stellt in dem zitierten Band „Si le soleil se levait à nouveau sur l’Europe“ den Zusammenschluss von Frankreich und Deutschland im Jahr 2025 vor. Wir haben Professor Uterwedde gefragt, ob das ein Gedankenspiel, eine Vision oder ein Projekt sei?

> Frankreich-Bibliothek

Der Deutsch-Französische Tag am 22. Januar 2014

Montag, 20. Januar 2014

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Ludwigsburg: Eine kulinarische Lesung

Freitag, 10. Januar 2014

Am 29.01.2014 laden das deutsch-französische Institut und die Stadtbücherei Ludwigsburg dazu ein, Literatur mit allen Sinnen zu genießen. Eine kulinarische Lesung, organisiert von Studenten der Hochschule der Medien in Zusammenarbeit mit dem deutsch-französischen Institut Ludwigsburg und der Stadtbibliothek Ludwigsburg mit kulinarischen Zitate aus deutscher und französischer Literatur werden erfahrbar gemacht indem passende kleine Gerichte serviert werden. Vorgetragen und interpretiert werden die Zitate von Niko K, einem französischem Slam-Poeten und Schauspieler.

Das Studienprojekt: „Cuisine et Littérature/Kulinarische Romane“ findet im Rahmen des Studienganges „Bibliotheks- und Informationsmanagement“ an der Hochschule der Medien in Stuttgart statt. Es soll dazu anregen Literatur mit anderen Sinnen wahrzunehmen und soll an Frankreich interessierten Deutschen einen ungewohnten Einstieg in französische Literatur bieten.

Oft ist der Beginn am Schwersten, doch sind die ersten Seiten in einer anderen Sprache erst gelesen, wird es immer leichter, den Inhalt zu begreifen. Leichter fällt es, wenn Teile des Inhaltes bekannt sind: der Geruch und Geschmack einer Madeleine – da denken wir gleich alle an Proust! d. Red. – frisch aus dem Ofen, ein wunderbarer runder Käse – so wird der Genießer zum Teil der Geschichte.

Eintritt 10 Euro

Im kleinen Saal des Kulturzentrums in Ludwigsburg am 29.01.2014 um 19:00 Uhr

Kulturzentrum Ludwigsburg – Wilhelmstr. 9/1 – 71638 Ludwigsburg/Württemberg

> Anmeldung ) oder per Telefon (07141 – 93030) oder per Fax (07141 – 930355).

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Martin Villinger, Leiter der Frankreich-Bibliothek (villinger@dfi.de – 07141 – 930335).

Wir würden uns freuen, Sie bei unserer Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Villinger

Staatsminister Michael Roth ist neuer Beauftragter für die deutsch-französische Zusammenarbeit

Donnerstag, 9. Januar 2014

Das Bundeskabinett hat heute Staatsminister Michael Roth zum Beauftragten für die deutsch-französische Zusammenarbeit ernannt. Damit ist er Nachfolger in beiden Ämtern von > Michael Link, den wir kürzlich in Ludwigsburg interviewt haben. In Paris ist der Minstre d’État Thierry Repentin mit der Aufgabe des Beauftragten ür die deutsch-französische Zusammenarbeit betraut.

Aus Anlass seiner Ernennung erklärte Staatsminister Roth:
„Damit Europa vorankommt, ist eine enge und vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich unverzichtbar. Das gilt 2014 mehr denn je.

In diesem Jahr gedenken wir einschneidender historischer Ereignisse, wenn sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal und der Ausbruch des zweiten Weltkriegs zum 75. Mal jähren. Die friedlichen Revolutionen in Mittel- und Osteuropa haben uns Europäer vor 25 Jahren wieder zusammengeführt.

Mit meinem französischen Amtskollegen Thierry Repentin bin ich mir einig, dass wir gerade in diesem Gedenkjahr den Bürgerinnen und Bürgern verdeutlichen wollen: Europa ist mehr als der Euro und Krisenmanagement. Europa ist vor allem eine Werte- und Solidaritätsunion. Hier wollen wir gemeinsam deutliche Akzente setzen.“

Ein wichtiger bevorstehender Termin in der bilateralen Agenda der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich sind die nächsten deutsch-französischen Regierungskonsultationen am 19. Februar 2014 in Paris.

Den Beauftragten steht in beiden Ländern ein Stellvertreter aus dem Außenministerium des Partnerlandes als Austauschbeamter zur Seite.

> Deutsch-französische Zusammenarbeit – Website des Auswärtigen Amtes

„L’Europe a besoin de la relation entre la France et l’Allemagne“

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Wieder ein wunderbare Übung für Schüler. 1. Pressestatement des Präsidenten ansehen, evtl. 2 mal. 3. Zeitungsmeldung schrieben und dann erst die Übersetzung lesen.

… so lautet die Überschrift über dem Statement, dass Präsident Holland und Bundeskanzlerin Merkel (III) im Elysée-Palaste gestern vor der Presse abgegeben haben.
Einem guten Brauch folgend war die Bundeskanzlerin nach ihrer Wiederwahl und Wiederernennung durch Bundespräsident Gauck sogleich nach Paris gereist. Nach den langen Koalitionsverhandlungen und dem Teilen der Macht mit der SPD, könnte sich die Bundeskanzlerin nun – zusammen mit der SPD – viel stärker auf die Europapolitik konzentrieren – nicht nur um den Euro zu retten -, um gemeinsam mit Frankreich eine Vision zu entwickeln, wo die europäische Reise hingehen soll. > Der > Der Koalitionsvertrag für die 18. Legislaturperiode – wäre eigentlich besser, wenn er vorher als Wahlprogramm formuliert worden wäre?? –

Im > Koalitionsvertrag steht der 6. Abschnitt Starkes Europa: „Wir werden die Zusammenarbeit mit Frankreich und Polen im Weimarer Dreieck intensivieren.“ (S.165) und „Die Bundesregierung erklärt sich in Absprache mit den OSZE-Partnernationen, insbesondere Polen und Frankreich, dazu bereit, mehr Verantwortung in der OSZE zu tragen. “ (S. 167) . Das ist mager. Aber das gestrige Treffen lässt hoffen, dass die neue Bundesregierung diesen Abschnitt mit konkretem Inhalt füllen wird.


Siehe auch: > Koalitionsvertrag und die deutsch-französischen Beziehungen


Merkel: „Den ersten Auslandsbesuch machen wir nach der Regierungsbildung hier in Paris. Das zeigt den besonderen Stellenwert des deutsch-französischen Verhältnisses.“ Der neue (alte) Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) begleitete sie: > Besondere Verantwortung für deutsch-französisches Miteinander.

Vor seinem Reiseantritt erklärte der deutsche Außenminister: „Die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich ist einzigartig, die Partnerschaft zwischen unseren Ländern unersetzlich. Laurent Fabius und ich tragen als Außenminister eine besondere Verantwortung, das deutsch-französische Miteinander zu pflegen und zu entwickeln. Wir wollen unsere Kräfte, unsere Entschlossenheit und unsere Kreativität bündeln – für das Wohlergehen unserer Länder und für das Gelingen Europas.“ Früher bekam man den Inhalt einer solchen Erklärung am Rande mit, heute genügt eine Zeile Code, und das Video wird hier angezeigt:

Präsident Hollande begrüßte Frau Merkel mit den Worten: „Wir haben nun Zeit – Frau Merkel hat vier Jahre, wir haben etwas weniger Zeit. Aber wir haben nun ein gemeinsames Ziel und wir haben auch eine gemeinsame Agenda; denn Europa braucht die deutsch-französischen Beziehungen – eine vertrauensvolle Beziehung, eine starke Beziehung, eine offene Beziehung.“ (> Übersetzung gemäß des Textes auf der Website der Bundeskanzlerin)


Zur Erinnerung: > Deutsch-Französische Agenda 2020


Hollande bedankte sich bei der Bundeskanzlerin: „Das gilt zum Beispiel auch für das Thema der Bankenunion, bei dem wir einen großen Fortschritt erzielt haben. Ich möchte Angela Merkel zu ihrer entscheidenden Aktion beglückwünschen, dass wir einen Kompromiss erzielt haben – einen Kompromiss, der es uns ermöglicht, Sicherheit und Zuverlässigkeit zu garantieren, ohne dass wir die Sparer und die Steuerzahler zusätzlich belasten.“

Bundeskanzlerin Merkel versprach einen Neuanfang: „Wir haben in den letzten Monaten schon sehr intensiv zusammengearbeitet, aber wir können jetzt eine neue Etappe beginnen. Deshalb ist es ein sehr gutes Signal, dass wir schon am 19. Februar mit unserer und der französischen Regierung deutsch-französische Regierungskonsultationen durchführen können und dann auch die Projekte unserer bilateralen Beziehungen noch einmal vertiefend beraten können. Das sind Projekte, die sicherlich zum Teil etwas mit Europa zu tun haben, aber zum Teil eben auch mit Deutschland und Frankreich und mit den Notwendigkeiten, unsere Zivilgesellschaften zusammenzuführen und zu zeigen, dass wir in der Gemeinsamkeit mehr für die Menschen in unseren Ländern erreichen können, als wenn wir das getrennt tun.“

Das Pressecommuniqué, mit dem das Treffen angekündigt wurde, war ganz kurz:
„Entretien avec Mme Angela MERKEL
Publié le 17 Décembre 2013
Le président de la République, François HOLLANDE, recevra Mme Angela MERKEL, Chancelière de la République fédérale d’Allemagne, le mercredi 18 décembre, à l’Elysée, au lendemain de son élection par le Bundestag et de sa nomination par le Président de la République fédérale d’Allemagne, M. Joachim GAUCK.

PROGRAMME

18h30 Entretien avec Mme Angela MERKEL suivi d’une déclaration conjointe à la presse

19h00 Dîner de travail“

Die Übersetzung des Pressestatements steht auf der Website der Bundeskanzlerin:

Mitschrift Pressekonferenz
> Pressestatements von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Staatspräsidenten François Hollande am 18. Dezember 2013 in Paris

Das Treffen war nur ein Auftakt, am 19. Februar treffen sich beide Regierungen zu gemeinsamen Konsultationen.

> „Eine neue Etappe beginnen“ – Website der Bundesregierung

PONS Wörterbuch online

Geliebte Feinde – die Doku-Reihe über Deutsche und Franzosen auf ARTE

Montag, 2. Dezember 2013

„Er liebt mich, er liebt mich nicht…“ Gänseblümchen rupfen war gestern, jetzt gibt’s Geliebte Feinde – die Doku-Reihe über Deutsche und Franzosen auf ARTE!


Brauchen Deutsche und Franzosen einander, um wirklich zu wissen, wer sie sind? Was ist dran an der so genannten „Erbfeindschaft“? ARTE legt in der zehnteiligen Reihe, die ab 2. Dezember montags bis freitags jeweils um 19.30 Uhr ausgestrahlt wird, großen Wert auf historische Korrektheit – aber nicht zwangsläufig auf Political Correctness: „Germania“ (Annette Frier) und „Marianne“ (Antonia de Rendinger) liefern sich als parteiische National-Heldinnen immer wieder zarte Wortgefechte und stellen dabei liebgewonnene Klischees auf den Prüfstand.

Begleitend zur TV-Reihe bieten wir Ihnen einen so unterhaltsamen wie informativen Internetauftritt: Auf > www.arte.tv/geliebtefeinde finden Sie zu jeder Folge kleine virtuelle „Amuse-Gueule“, die hoffentlich auch bei Ihnen häppchenweise den Appetit wecken auf mehr deutsch-französische Beziehungskost.

Quasi als Beipackzettel liefern wir Ihnen auf dieser Seite das kostenlose eBook zur Filmreihe gleich mit. Natürlich freuen wir uns auch, wenn Sie #GeliebteFeinde über Facebook und Twitter folgen und mit uns diskutieren.

Einen ersten Vorgeschmack auf die Serie finden Sie bereits bei Youtube:> http://bit.ly/17XKQT2

1. Foto: ZDF ©Marc Riemer 2. Foto: ZDF ©Roland Breitschuh

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