Geben Sie einem deutschen und/oder einem französischen Gedicht eine neue Gestalt! Ob als Video, Vertonung oder klassische Übersetzung: übertragen Sie Poesie ins Deutsche oder Französische und machen Sie bei deutsch-französischen Projekts „VERSschmuggel“ mit.
Nicolas Sarkozy und Angela Merkel sind heute nach dem gemeinsamen Ministerrat von David Pujadas für France 2 und ZDF-Chefredakteur Peter Frey für das ZDF interviewt worden. Das Interview wurde während der Nachrichten von France 2 um 20 Uhr ausgestrahlt. Das Interview kann auf der Website des > ZDF angesehen werden. Die Bundeskanzlerin und der Präsident antworten auf Fragen zu Europa und zur Kooperation zwischen Frankreich und Deutschland. Sie werden auch zur Schuldenkrise befragt.
Das Gespräch des Präsidenten und der Bundeskanzlerin unterschied sich nicht besonders von dem Rahmen einer Pressekonferenz nach einem ihrer Gipfel: s. hier unten am Ende dieses Beitrags. Aber diesmal fragten nur zwei Journalisten und die Bundeskanzlerin und der Präsident saßen ihnen gegenüber. Ihr wichtigstes Thema, ihre Botschaft an diesem Tag, wir sind uns einig. Aber sie wollten auch vermitteln, wir arbeiten zusammen zugunsten von Europa. Und wir lernen voneinander. Die Deutschen können etwas von der Familienpolitik in Frankreich lernen (Das wird ja auch Zeit…) und die Franzosen können etwas vom Knowhow deutscher Exportwirtschaft abgucken. Einige Sätze zum Fiskalpakt, der aber gegenseitig nicht wehtun darf, er soll die Staaten gutes Wirtschaften nahebringen, sonst würden Sanktionen automatisch greifen. Ob ein Automatismus besser als die bisherigen – nicht angewendeten – Maßnahmen oder Bestimmungen greifen wird? hätten die beiden konkret gefragt werden müssen:
Die „Geschichte“ Frankreichs und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg sei „ein Wunder“, so die Kanzlerin wenig konkret. Meint Sie die deutsch-französische Aussöhnung, die Gründung der EWG? Den deutsch-französischen Vertrag von 1963? Dann geht sie doch auf das Verhältnis zum Präsidenten ein: „Wir beide sind in einer ganz besonderen historischen Situation. Und es war uns nicht in die Wiege gelegt, dass wir uns gut verstehen, dass wir gut zusammenarbeiten, dass wir uns aufeinander verlassen. Aber wir haben es aus historischer Verantwortung und auch aus persönlicher Zuneigung getan.“ Es hat also am Anfang geknirscht -„es war uns nicht in die Wiege gelegt“ deutet auch mehr an, jetzt versteht man sich und arbeitet aufgrund der Verantwortung und der Zuneigung zueinander miteinander. Oder zusammen aufgrund der guten gemeinsamen Perspektiven? Oder wegen europäischer Notwendigkeiten? Es gibt aber auch Unterschiede, und Sarkozy nennt die teurere Energie in Deutschland, derweil Frankreich sich auch künftig seiner Nuklearanlagen bedienen wird. Schade, in diesem Punkt wurde ganz offensichtlich die Chance zu deutsch-französischem Handeln eindeutig verpasst. Ein bisschen Wahlkampf gibt es auch. Frau Merkel lässt durchblicken, dass es Wichtigeres gebe, als François Hollande zu empfangen, und Sarkozy will sich nicht vorstellen, dass der Fiskalpakt unter einem Nachfolger in seinem Amt neu verhandelt werde. Und Frau Merkel merkte an, die Jugendarbeitslosigkeit müsse in Frankreich reduziert werden.
Das Doppelinterview ist interessant, weil die Kanzlerin und der Präsident immer durch kaum wahrnehmbare Redaktionen, Mimiken, ja sogar die Art, wie sie ihre Hände halten, trotz allen Versuchen, das alles zu überspielen, eben doch ein bisschen davon zu erkennen gaben, wie beide über ihre/n Gesprächspartnerin denken. Griechenland und die Pleite. Sarkozy will davon nichts wissen. Und Frau Merkel, ihre Mimik verrät, dass darüber vielleicht das letzte Wort noch nicht gesprochen worden ist.
Pascal Thibaut ist seit 1997 Korrespondent für RFI in Berlin. Sein Blog > L’Allemagne hors les murs bietet aus der Sicht eines Franzosen viele spannende Hintergrundberichte zu Deutsch-französischem aus der Hauptstadt un aus der deutschen Politik. Bei ihm findet man viele Gedanken und Einsichten, die man so nicht in der Presse findet. Gestern hat er einen Beitrag über die Zeitschrift Paris-Berlin > „ParisBerlin“ publie le premier baromètre de la relation franco-allemande veröffentlicht.
Cool. Cannes critique – Der deutsch-französische Cannes-Blog FÜr das das größte Filmfestival der Welt in Cannes ab dem 12. Mai bloggen in diesem Jahr 24 deutsche und französische Schüler. Sie wurden ausgewählt und eingeladen vom > Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW). Hier > Cannes critique – Der deutsch-französische Cannes-Blog gefunden. Ein wunderbares Training für angehende Journalisten und Filmkritiker.
Für Schüler wieder einmal eine Hör- und Sehübung. Ansehen und dann einen kurzen Bericht schreiben, danach den Text der Rede lesen und den eigenen Bericht korrigieren.
Holland macht die deutsch-französische Kooperation zur persönlichen Chefsache und nennt sie vor dem Absatz, mit dem er die wirtschaftlichen Reformen ankündigt. Die Überwindung der Schuldenkrise in Europa wird nur gemeinsam gelingen. Und Hollande wird nicht zögern, auch Deutschland in verstärktem Maße in die Pflicht zu nehmen. Es wird Zeit, den ewigen Versprechungen Taten folgen zu lassen, lautet seine Botschaft und er vermittelt den Eindruck, als wolle er sagen, wir werden den Ausstieg aus der Schuldenkrise gestalten, anstatt uns von ihr weiter treiben lassen. – Wie wird Sarkozy in den nächsten Tagen auf diese Vorlage antworten? Angela Merkel hat der UMP aktive Wahlkampfhilfe versprochen, auch ein Novum im französischen Wahlkampf. ALs ist sie mit dabei. Was wird sie zu Vorschlägen Hollandes sagen?
Die Leiterin des Kulturamtes der Stadt Stuttgart, Frau Susanne Laugwitz-Aulbach, und Dr. Peter Theiner (Bosch-Stiftung),
Michel Charbonnnier, Französischer Generalkonsul in Stuttgart Director des Institut français Stuttgart, und Professor Dr. Wolfram Pyta begrüßten den Gast des Abends:
Aus der Ankündigung des Internationales Zentrums für Kultur- und Technikforschung IZKT: „Krisen hat es in den deutsch-französischen Beziehungen immer gegeben – sei es aus sachlichen Gründen, sei es, weil sich die handelnden Personen nicht gut verstanden. Das ist dieses Mal anders: die Finanz- oder Euro- oder Schuldenkrise stellt grundsätzliche Fragen der europäischen Integration (Stichwort Wirtschaftsregierung) und lässt nicht viel Raum für Formelkompromisse – etwa über die Rolle des künftigen ESM oder die künftige Fiskalpolitik –, auf die man sich früher geeinigt hat. Ob es zu einem qualitativen Integrationssprung oder ob es zu einer Rückbildung der Integration kommt, hängt dieses Mal davon ab, ob sich Berlin und Paris über substantielle Fragen einig werden.
Günther Nonnenmacher ist Journalist und Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Er studierte in Freiburg im Breisgau, Frankfurt am Main und an der Universität Heidelberg Politikwissenschaft, Geschichte, Staatsrecht und Philosophie. Seit 2009 ist er Honorarprofessor für Politik- und Kommunikationswissenschaft an der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig.
Prof. Dr. Günther Nonnenmacher vermittelte eine spannende Analyse des gegenwärtigen Stands der deutsch-französischen Beziehungen. Er zweifelt daran, ob die gegenwärtige Krise nur als Schuldenkrise bezeichnet, denn sie sei vor allem eine Krise der Währungsunion. Ihre Auflösung sei kein gangbarer Weg, bedenkt man, wie stark der Euro trotz der Krise geblieben sei. Die Folgen einer eventuellen Auflösung der Währungsunion seien unabsehbar mit einer raketenhaften Aufwertung der DM verbunden mit allen Schäden für die Exportwirtschaft. Zugleich würde die Drachme dramatisch abgewertet werden. In Bezug auf Griechenland fielen einige deutliche Worte hinsichtlich des Fehlens einer soliden Finanzverwaltung oder dem Fehlen eines Katasters. Ein Austritt aus der Währungsunion ist in den Verträgen nicht vorgesehen, für Griechenland bliebe nur der Austritt aus der EU.
Wenn die Auflösung der Währungsunion keine Perspektive ist, bleibe nur der Weg einer stärkeren Vereinheitlichung über den Fiskalpakt zu einer Fiskalunion, ein „Roßkur“, wobei auch die Unterschiede des Renteneintrittsalters in den Mitgliedstaaten anzupassen seien. Nach dem Versuch François Mitterrands 1981 das Gemeinsame Programm zu verwirklichen, das 1983 in einer schmerzlichen Prozedur „la rigueur“ zurückgestutzt wurde, mag kaum noch ein Politiker in Frankreich dieses Wort benutzen. Nonnenmacher konstatiert zwischen Deutschland und Frankreich eine Annäherung der Standpunkte in der Krise. Die Hilfen für Griechenland habe die Spekulation der Märkte erst recht angeheizt. Hier seien Fehler gemacht worden. Allerdings gebe es auch Warnungen wie die des Luxemburger Premierministers Jean-Claude Juncker vor einem deutsch-französischen Direktorium. Auf die Frage, wer in der Krise. beherzter geführt habe, antwortet Nonnenmacher, beide Staaten seien in der Krise Getriebene. Allerdings habe sich in der Krise auch wieder bestätigt, dass sie in Europa nicht zu ohne die deutsch-französische Zusammenarbeit nicht zu lösen sei.
Für unseren Blog ist jeder Tag ein deutsch-französischer Tag. Der 22. Januar ist es aber immer noch ein bisschen mehr, seit unsere Regierungen vorgeschlagen haben, künftig besonders in den Schulen die Unterzeichnung des Elysee-Vertrages am 2. Januar 1963 mit einem deutsch-französischen Tag zu begehen. Dieser Jahrestag ist ein Geburtstag, aber dieser Tag ist für Schüler und Lehrer auch eine Gelegenheit, einmal ein wenig mehr die deutsch-französischen Beziehungen zu untersuchen. Und für die > Zivilgesellschaft wie für unsere Politiker beiderseits des Rheins ist dieser Tag eine gute Gelegenheit, sich wieder auf die Möglichkeiten der deutsch-französischen Kooperation zu besinnen.
Mit der deutschen Wiedervereinigung begann eine neue Etappe. Die Schuldenkrise scheint von neuem die deutsch-französischen Beziehungen zu verändern. Jetzt favorisiert Nicolas Sarkozy offener denn je das deutsche Modell in Frankreich.
Dennoch wird seit einiger Zeit immer wieder kritisiert, dass der deutsch-französische Motor nicht so richtig rundlaufe. Kommt das wegen unterschiedlicher Sichtweisen und unterschiedlicher Meinungen, wie denn die Schuldenkrise zu lösen sei? Die Globalisierung spielt dabei auch eine Rolle. Die weltweite Abhängigkeit der Finanzmärkte ist eine Realität, die nicht mehr verschwinden wird. Frankreich und Deutschland haben heute mit 22 Staaten viel mehr Partner in der EU. Es ist für beide Länder immer schwerer wie früher an der Spitze der EU voranzugehen. Die Versuchung, den ewig wiederholten Gipfel-Versprechungen, künftig immer enger zusammenzuarbeiten u wollen, keine Taten folgen zu lassen wird immer größer. Und dennoch sind Frankreich und Deutschland zusammen ein Stabilitätsfaktor in Europa. Die Finanzmärkte sind äußerst sensibel und reagieren immer sofort auf die Qualität der Arbeit, die die Gipfelteilnehmer abliefern. Aber die deutsch-französischen Gipfel vermitteln immer mehr den Eindruck nur noch zu reagieren anstatt wie zu Zeiten von Giscard d’Estaing und Schmidt die Initiative zu übernehmen.
Am 10. Januar 2012 hat die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer, uns in ihrem Büro in der Staatskanzlei zu einem Gespräch empfangen.
Im Gespräch hat die Ministerpräsidentin auf unsere Fragen nach den Schwerpunkten bei ihrer Arbeit als Bevollmächtige geantwortet. Sie ist mit diesem Amt protokollarisch einem Bundesminister gleichgestellt. Mit dem Deutsch-französischen Vertrag von 1963 haben Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer die Bedeutung des Sprachunterrichts in beiden Ländern vertraglich vereinbart: „[…] beide Länder werden sich bemühen, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Zahl der deutschen Schüler, die Französisch lernen, und die der französischen Schüler, die Deutsch lernen, zu erhöhen. …“ Wir haben die Ministerpräsidentin gefragt, ob dafür bisher genug getan wurde? Und wie wird künftig dieser Vertrag mit Leben erfüllt werden? Und im Vertrag steht auch eine ganz besondere Klausel: Artikel I, Abs. 3a „Der Verteidigungs- und der Armeeminister treten wenigstens einmal alle drei Monate zusammen. Ferner trifft sich der französische Erziehungsminister in den gleichen Zeitabständen mit derjenigen Persönlichkeit…“, das ist in Deutschland die Bevollmächtige. Wir haben Frau Kramp-Karrenbauer gefragt, ob diese hinsichtlich der kulturellen Angelegenheiten Vorgabe eingehalten wird?
Und am Ende des Gesprächs hat Frau Kramp-Karrenbauer uns über ihre > Facebook– und Twitter-Aktivitäten berichtet.
Der Einwurf „ich sehe das Leuchten in Ihren Augen“ sollte an de Gaulle erinnern, der sich am 9. September 1962 in Ludwigsburg in einer ergreifenden Rede an die deutsche Jugend wendete:
„Man braucht ja nur die Flamme in Ihren Augen zu beobachten, die Kraft Ihrer Kundgebungen zu hören, und bei einem jeden von Ihnen die Leidenschaftlichkeit und in Ihrer Gruppe den gesamten Elan mitzuerleben, um überzeugt zu sein, dass diese Begeisterung Sie zu den Meistern des Lebens und der Zukunft auserkoren hat.“
Bei dem diesen Jahr anstehenden Jahrestag wird man daran erinnern, dass de Gaulle diese Rede auf > deutsch gehalten hat. Vielleicht wird der dann amtierende französische Staatspräsident diese Geste wiederholen, mit der er alle Schüler, die noch nicht Französisch lernen, und daher gegenüber ihren Mitschülern, die Französisch lernen, benachteiligt sind, erreichen und beeindrucken könnte.