Archiv für die Kategorie 'Didaktik'

Kernbereiche des interkulturellen Lernens im Französischunterricht am Ende der Sekundarstufe I

Montag, 28. September 2009

Romanistentag Sektion V.1:

Nächster Vortrag:

Christine Wesselhöft (Osnabrück)
Multiperspektivität und interkulturelles Lernen im Französischunterricht – am Beispiel fremdsprachlichen Literaturunterrichts am Ende der Sekundarstufe I

Im Tagungsreader steht:
„Die Begegnung mit literarischen Figuren gilt im muttersprachlichen Literaturunterricht als „Königsweg des motivierten literarischen Lesens“ (Hurrelmann): Der Lesegenuss entsteht in Identifikation und Abgrenzung zu den Figuren sowie durch das Nachvollziehen ihrer Erlebnisse, inneren Konflikte und sozialen Beziehungen.

Welche Bedeutung haben fiktionale Charaktere indes im fremdsprachlichen Literaturunterricht und für dessen Leitziel der interkulturellen Handlungsfähigkeit?

Dieser Frage geht der Vortrag nach, indem der durch literarische Figuren initiierte „Perspektivwechsel“ in den Mittelpunkt der Überlegungen gestellt wird: Wie lässt sich dieser häufig bemühte Begriff im Rückgriff auf Methoden der Texterschließung konkretisieren? Aufgezeigt werden soll, wie derartige Methoden, die in der Sekundarstufe I zunächst im muttersprachlichen Deutschunterricht erworben werden, für den Französischunterricht nutzbar gemacht und an die fremdsprachliche Unterrichtssituation angepasst werden können. Den narratologischen Kompetenzen der Lehrenden kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu.“

Interkulturelles Lernen führt im Französischunterricht immer noch ein Schattendasein. Im bisherigen Schuluntericht ist ist interkulturelles Lernen kaum oder nur marginal vorgesehen. Bisherige Kompetenzbeschreibungen, so die Referentin, eigenen sich (nur) für den mutterspachlichen Deutsch- oder Politikunterricht.

Interessant, wie die Referentin, die Anwendung der Erstsprache im Unterricht als notwendig zur Reflexion komplexer Zusammenhänge gerade im Bereich des interkulturellen Lernens als sinnvoll beschreibt. Im übrigen lässt ihr Vortrag erkennen, mit welcher Passion sie ihr Fach vertritt. Leider umgehen auch die Lehrwerke (=Lehrpläne) häufig diese Frage und erwähnen Interkulturelles eher nur halbherzig am Rand. Sprachliche und pädagogische Ziele sollten aber auch in der Sek. I in Einklang gebracht werden. Die Schüler beherrschen das formale Denken, aber sie stehen mitten im sozialen Lernen, das durch interkulturelle Kompetenzen sinnvoll ergänzt werden kann.

Der Referentin ist es gelungen, eine wichtige Anforderung an den Französischunterricht in knapper Form mit einleuchtenden Bgründungen zu vermitteln.

Die ganze Vielfalt des Romanistentages und damit auch dieses Faches finden Sie im Tagungsband.

Berufsfeld: Französischunterricht –
Welche Rolle spielt die Literaturwissenschaft?

Montag, 28. September 2009

Romanistentag Sektion V.1:

Die Mittagspause ist vorbei:

Birgit Schädlich (Göttingen)
Vom wissenschaftlichen Studium zum Berufsfeld Französischunterricht:
Welche Rolle spielt die Literaturwissenschaft?

Im Tagungsreader steht:
„Der Bologna-Prozess gibt vor allem der Lehrerausbildung eine harte Nuss zu knacken: In immer kürzerer Zeit und mit immer deutlicherer Fokussierung auf Überblickswissen sollen Lehrerinnen und Lehrer im Studium auf das Berufsfeld Schule vorbereitet werden. Für intensive Leseprozesse bleibt da kaum Zeit, und von vielen Studierenden wird die Auseinandersetzung mit Literatur auch als mühsam, zeitraubend und praxisfern wahrgenommen: Der Übergang von literaturwissenschaftlichem Studium zu schulischer Unterrichtspraxis ist geprägt von vielerlei Brüchen, offenen Fragen und Unsicherheiten. Diese betreffen sowohl die Zielsetzung der Literaturarbeit, als auch die Textauswahl sowie schließlich die methodisch-didaktische Anlage fremdsprachlichen Literaturunterrichts.

Der Beitrag wird diskutieren, wie die universitäre Literaturwissenschaft auf diese Brüche reagieren kann; Begriffe wie literarischer Kanon, Kompetenzorientierung und Persönlichkeitsbildung stehen dabei im Mittelpunkt der Überlegungen.“

Zwei gegenläufige Tendenzen sind zu beobachten: Verschulung und Überblick. Das Erstellen von Dossiers und Thematischen Reihen fällt den Studenten schwer. Woran liegt das? Zeitmangel und fehlende Übung: Bezüge zu anderen Texten herzustellen. Die Arbeit mit Literatur wird von den Studenten als zeitraubend empfunden. In welchen Bezügen könnte ein Text relevant werden. Es geht um die literaturwissenschaftliche Kompetenz der Französischlehrer. Sie sollten die mittelbare Relevanz von Texten erkennen und vermitteln. Diese Fähigkeit kann nur durch Handeln und Üben, ausprobieren und verwerfen, erworben werden. Sie ist die Grundlage für die Erstellung schulrelevanter Dossiers. B. Schädlich nennt dies auch Problemlösen.

Literaturwissenschaft und -didaktik: Zwei Beispiele. La Rochefoucauld, Maximes et réflexions diverses (1678) – Damit könnten Schüler echt was lernen! w. – Eignet sich als Einstieg in Unterrichtsreihen, so, B. Schädlich. Qu’est-ce que le bonheur? als eine Unterrichtsreiche könnte von einer seiner Maximes ausgehen. Trouvez des exemples à cette maxime? An den Erfahrungshorizont der Schüler anknüpfen. Die Maximen können als Impuls genutzt werden. Stichworte: Schüleraktivierung und Lebensweltbezug. Eine weitere Funktion für diesen Text ist die Bereicherung für ein Uni-Seminar, z. B. bei der Erarbeitung rhetorischer Stilmittel. Diese Übung auf akademischen Niveau befähigt die künftigen Lehrer literaturdidaktisches Wissen zu entwickeln.

Zweites Textbeispiel: Pennac, Kamo l’agence Babel (1992). Hier geht es um die literaturwissenschaftlichen Kategorien: Intertextualität und Erzähltechnik. Z. B. wie beeinflusst die Erzähltechnik die Wahrnehmung? kann hier gefragt werden.

Mein Fazit: Der Rückgang des Literaturunterrichts ist auch einer der Hautgründe für das schwindende Interesse der Schüler am Französischunterricht. Es ist wie in der Politik. Verlorenes Vertrauen und Interesse muss mühsam wieder errungen werden. Schüler dürften keine Chance haben, Französisch abzuwählen, ohne jemals einen Eindruck von der französischen Literatur erhalten zu haben.

Gucken Sie mal auf unseren Blog > 88 Beiträge zur Literatur im Französischunterricht.

EIn Zuhörer verweist mit Recht auf die notwendige und systematische Entwicklung von Lesestrategien. Recht hat er. Aber, es muss um mehr gehen, als um eine simple Informationsentnahme. Das ästhetische Moment darf aber auch hier nicht zu kurz kommen.

Birgit Schädlich ist Juniorprofessorin an der Georg-Augustus-Universität in Göttingen.

Wie werden Französischlehrer ausgebildet?

Montag, 28. September 2009

Heute morgen:
Sektion V. 1: Romanistik – Schnittstelle zwischen Universität und Schule
DIe Sektion wird von Sandra Schmidt (Osnabrück) geleitet.

Wolfgang Pütz (Köln)
Vom Bildungs- zum Ausbildungskonzept – Die Vorbereitung auf das Lehren von Französisch zwischen der Humboldt’schen Universität und der Universität nach dem Bolognaprozess

Im Tagungsreader steht zu diesem Vortrag:
„Im Zuge einer konzertierten Bildungsreform der internationalen europäischen Gemeinschaft verändern sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts auch in Deutschland die Studiengänge in einer Weise, die einem historischen Paradigmenwechsel entspricht. Die Auswirkungen dieser Umgestaltung markieren für die Befürworter eines traditionellen Bildungskonzepts die „Zerstörung der deutschen Universität“, während andere die Auffassung vertreten, dass Humboldts Universität heute der Vergangenheit angehört. Der Beitrag bezieht innerhalb dieser Kontroverse Position für eine Profilierung der didaktischen Theoriebildung und zugleich für eine Stärkung der praxisorientierten Ausbildung von Fremdsprachenlehrern.“

Die Lehrerausbildung muss sich mehr auf die Behebung der sprachlichen Defizite der Studierende konzentrieren. Ausserdem müssen mehr methodische Kenntnisse vermittelt werden. Romanisten sollen mit klaren nachweisbaren Profilen ihr Studium beenden.

W. Pütz wies auf die schlechten Aussichten für die Einstellung von Französischlehrern in NRW ab 2010 hin.

Consolider la compréhension orale et écrite
oder mischen Sie Ihre Klasse mal so richtig auf.

Montag, 20. April 2009

french german 

VdF 2009: Préparer la visite à Jena

Montag, 23. März 2009

french german 

Der Vergleich:
Ausgewählte Websites der französischen und deutschen Regierungen

Freitag, 20. März 2009

french german 

Fachdidaktik Französisch: Lernaufgaben im Sprachunterricht

Montag, 23. Februar 2009

LernaufgabenDer > Vortrag von Eynar Leupold auf der Didacta in Hannover hat mich daran erinnert, dass ich hier sein Heft über > Lernaufgaben, das er als Gastherausgeber der Zeitschrift Der fremdsprachliche Unterricht Französisch verfasst hat, gar nicht erwähnt habe.

Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen zusammen mit den länderübergreifenden Bildungsstandards sowie neue Rahmenpläne sind eine gute Gelegenheit, die Aufgaben zur Ausbildung der Sprachkompetenz theoretisch und praktisch zu überdenken. Das vorliegende Heft, eigentlich ein Buch in Kurzform, denn alle Beiträge stammen von Eynar Leupold, stellt die Auswahl, die Gestaltung und die fachdidaktische Begründung von Lernaufgaben vor. Viele einzelne Aspekte wie PISA, überprüfbare Kompetenzen, Evaluation, GeR, Task-based Language learning beeinflussen die Gestaltung von Lernaufgaben, deren Formulierung auch Fragen der Progression berücksichtigen muss. Leupold stellt Beispiele von Lernaufgaben zu verschiedenen Kompetenzbereichen vor und erklärt, wie mit ihnen die Mediationskompetenz der Schüler gefördert werden kann.

Viele Lehrer klagen immer wieder darüer, dass ihre Schüler im unterricht nicht genug selber sprechen. Der Beitrag „Blog oder nicht Blog – voilà la question. Mit Lernaufgaben die Sprechkompetenz fördern“ ermuntert die Leser, diese Beispiele auszuprobieren. „Prendre d’abord un texte…“ enthält eine Checkliste zur Konzeption von Lernaufgaben. Diese können auch interkulturelle Kompetenzen fördern, genauso wie ihr zielgenauer Einsatz auch eine Differenzierung der Aufgaben erleichtert. Aber Lern- und Testaufgaben dürfen nicht miteinander verwechselt werden.

Die Vielfalt dieses Heftes ist auch ein Hinweis auf die Bewegung, die in die Fachdidaktik dieses Faches geraten ist. Im Sinne seines oben genannten Vortrags darf daran erinnert werden, dass der Autor mit einem bloßen Akzeptieren der neuen Richtlinien sich keinesfalls zufriedengibt. Er hat die Besucher seines Vortrags explizit aufgefordert, sich an den den theoretischen und praktischen Überlegungen seines Vortrags zu beteiligen. Im Grunde genommen zeigt dieses Heft verschiedene Bausteine zur Entwicklung einer modernen Fachdidaktik und fordert zum Dialog unter den Lehrern auf.

> Mark Bechtel (Didaktik der Romanischen Sprachen, Universität Bremen) wird auf dem VdF-Kongresses in Jena (26.-28. März 2009) am Freitag, 27. März 2009, zwischen 11:00 bis 11:45 Uhr einen Vortrag zum Thema „Kompetenz- und Aufgabenorientierung. Ein Schulbegleitforschungsprojekt zur Entwicklung, Implementierung und Evaluation von Lernaufgaben im Französischunterricht“ halten.

L’innovation en cours de langue
Innovation im Fremdspachenuntericht

Samstag, 14. Februar 2009

Unter dem Titel Bildungsstandards und Kompetenzorientierung: Wieviel Innovation braucht der Fremdsprachenunterricht? hat Professor Dr. Eynar Leupold am Mittwoch, 11. Februar 2009 in seinem Vortrag auf der Didacta in Hannover seine Überlegungen zur Situation und zur Zukunft des Französischunterrichts vorgestellt.

Eynar Leupold

Sicherlich erfordern neue Bildungsstandards und Kompetenzorientierung in mancherlei Hinsicht eine neue Ausrichtung des Französischunterrichts. Eynar LeupoldAber es darf auch die Frage gestellt werden, ob tatsächlich alles neu und anders werden muss? Ausser grundsätzlichen Anmerkungen zum Innovationsbegriff gab Professor Leupold mit diesem Vortrag auch einen Einblick in die Arbeit der > Klett Akademie für Fremdsprachendidaktik. Die ungebundene Möglichkeit der freien Diskussion in diesem Gremium führt Leupold auch dazu, nach dem Ursprung von Innovationen zu fragen, die der Eynar LeupoldFremdsprachenunterricht keinesfalls nur von oben her ertragen muss oder sollte. Er setzt auf Netzwerkbildung und auf die Impulse, die aus dem immensen Erfahrungsschatz der in den Schulen tätigen Kollegen kommen. Sein Vortrag war spannend, weil er theoretische Ansätze unmittelbar mit dem Schulalltag verbindet, und gerade das nochmalige Anhören des Vortrags seine Entschlossenheit, die Innovationen aus den Schulen heraus zu fördern und zu fordern, sehr eindrucksvoll vorführt. Aus seinem 45 minütigem Vortrag habe ich 14 Minuten ausgewählt, um hier zumindest die Problematik anklingen zu lassen.

Kooperation und NetzwerkbildungKatharina Maag Merki
> Kooperation und Netzwerkbildung.
Strategien zur Qualitätsentwicklung
Kallmeyer, ISBN: 978-3-7800-1012-4

Eynar Leupold, > Französischunterricht: Lernort für Sprache und Kultur

> Klett Akademie für Fremdsprachendidaktik

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