GrAFiTi 2012“ zum dritten Mal in Saarbrücken
Studenten-Theater-Festival der Großregion

10. April 2012 von H. Wittmann



Vorhang auf“ heißt es vom 23. bis 29. April in Saarbrücken: Die Landeshauptstadt wird wieder zur Bühne für studentische Theatergruppen aus Luxemburg, Belgien, Frankreich und Deutschland. 14 Produktionen sind an verschiedenen Schauplätzen zu sehen. Eröffnet wird das GrAFiTi-Festival am Montag, 23. April, um 19 Uhr, im Foyer der Mensa auf dem Saarbrücker Campus von der Vizepräsidentin für Europa und Kultur, Prof. Patricia Oster-Stierle.

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Eintrittspreise: Einzelaufführung 10 Euro, ermäßigt 5 Euro;
Abo (drei Aufführungen) 20 Euro, ermäßigt 10 Euro; teilweise ist der Eintritt auch frei.

„Das Festival ist lebendig und voller Überraschungen“, „Die Großregion zu Gast bei Freunden“, „Bühnenzauber“, „Viele Sprachen, viel Theater“ – so titelten die Medien in den vergangenen beiden Jahren. 2012 vereint das Festival GrAFiTi bereits zum dritten Mal das Studententheater der Großregion. Stücke von Lessing und Brecht, aber auch Experimentelles und Improvisationen erwarten die Zuschauer. Gespielt wird in deutscher, englischer, französischer und spanischer Sprache.

Die Theatergruppen der Universität des Saarlandes ACT, Los Mutantes und Le Pont treten gemeinsam mit anderen Gruppen aus Deutschland, Luxemburg, Belgien und Frankreich vor das Saarbrücker Publikum – so im Theatersaal des Saarbrücker Schlosses, dem Theater im Viertel sowie im diesjährigen Festivalzentrum, dem Gemeindezentrum Alte Kirche, wenige Meter vom St. Johanner Markt entfernt. Tieferen Einblick hinter die Kulissen verspricht eine Workshop-Reihe, die in Kooperation mit dem Saarbrücker Staatstheater für Theaterschaffende und Interessierte im Festivalzentrum angeboten wird.

Sprachen und Kulturen, Campus und Stadt einander näher bringen – das ist das Ziel des GrAFiTi-Festivals; die Abkürzung steht für „Großregion“ und „Festival internationalen Theaters“. Entstanden ist es aus einer studentischen Initiative. Veranstalter sind die Universität des Saarlandes in Zusammenarbeit mit arteatro; Studenten und Theaterschaffende der Saar-Uni gründeten die Agentur für internationale Kulturkonzepte im Jahr 2008. Insbesondere der Regionalverband und die Stadt Saarbrücken, das Städtenetzwerk QuattroPole sowie die Universität der Großregion (UGR) und das Studentenwerk im Saarland e.V. unterstützen das Festival.

> Programm, Informationen, Reservierungen

PROGRAMM

Montag, 23.04.:
13:00 Uhr: Le Pont & arteatro präsentieren ihre Kollektivarbeit „Mein Tag“, Campus Saarbrücken, Freilufttheater DFKI, in deutscher und französischer Sprache, Eintritt frei! – „Improvisationen rund um uns und unsere Zukunft, unsere Ängste, Hoffnungen und Zweifel. Ein Tag wie jeder andere.“

19:00 Uhr Eröffnung des Festivals im Foyer der Mensa der UdS (Campus Saarbrücken).

19:30 Uhr: TURLg aus Liège spielt „Lux in Tenebris“ von Berthold Brecht im Theatersaal der Mensa, in vorwiegend französischer Sprache:
Das von Brecht im Alter von 20 Jahren geschriebene Stück positioniert sich als massive Kritik am Kapitalismus im Gesundheitswesen seiner Zeit, ist heutzutage jedoch nicht weniger aktuell.

Dienstag, 24.04.:
13:00 Uhr: „Revue de la flotte“ aus Metz spielt „Quatre à quatre“ von Michel Garneau; Campus Saarbrücken, Freilufttheater DFKI, in französischer Sprache, Eintritt frei!
Tochter, Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und Ihr! „Quatre à quatre“ spricht vom Vermächtnis, von Frauen, dem Unausgesprochenen, von Männern und Sex; von ewiger Jugend und lästigem Erbe. Vier Frauen die sich finden, sich erinnern und gegenseitig stützen, sich lieben und hassen, getragen von den poetischen Versen Michel Garneaus.

19:00 Uhr: ACT aus Saarbrücken: „Stones in his pockets“ von Marie Jones im Theater im Viertel (TiV) in englischer Sprache.
Ein Filmteam aus Hollywood dreht im Südwesten Irlands, viele Einheimische werden als Statisten eingestellt. Doch plötzlich platzt die Nachricht eines Selbstmordes herein.
Alle fünfzehn Sprechrollen werden von zwei Darstellern gespielt. Weibliche und männliche Rollen wechseln sich ab oder werden vertauscht.

21:00 Uhr: Los Mutantes (Saarbrücken): „Las Tremendas Aventuras de la Capitana Gazpacho“ von Gerardo Mancebo del Castillo im Schlosskeller (Theatersaal des Saarbrücker Schlosses). In spanischer Sprache.
Das aus Mexiko stammende Stück nimmt das Publikum mit auf eine tragikomische Reise: Es vermischt Fiktion und Realität, Surreales und Reales, Gegenwart und Vergangenheit und konfrontiert die Protagonisten in teils absurden, teils alltäglichen Szenen mit ihren eigenen Unfähigkeiten, Ängsten und Enttäuschungen.

Mittwoch, 25.04.:
19:00 Uhr: Die Giessener Compañia del Sur führt „Pedro y el Capitán“ von Mario Benedetti im Theater im Viertel (TiV) in spanischer Sprache auf:
Gibt es gute und schlechte Folter? Ist es möglich, dass man aus der Folter eine alltägliche Beschäftigung macht? Und kann man dabei ein guter Mensch sein bzw. bleiben? „Pedro und der Hauptmann“ ist eine in schonungslosem Realismus gehaltene Anklage und hoffnungsvolles Plädoyer für die Würdigung der Menschenrechte.

21:00 Uhr: Lessings „Miss Sara Sampson“ im Schlosskeller (Theatersaal des Saarbrücker Schlosses). Das Stück entstand aus der Lehrveranstaltung „Text & Inszenierung“ an der Saar-Uni. In deutscher Sprache.
Einst als erstes deutsches bürgerliches Trauerspiel gefeiert, zwischenzeitlich etwas in Vergessenheit geraten, jetzt mit einer tempo- und pointenreichen Inszenierung neu akzentuiert, was nach wie vor aktuell ist: Leidenschaft, Gefall- und Eifersucht bestimmen das Handeln der Protagonisten entgegen all ihren Bemühungen, es anders darzustellen. Und unversehens beschwört die verzweifelte und besessene Suche eines Auswegs aus dem Irrgarten der Empfindungen und Täuschungen – eines jeden auf seine Weise – eine Katastrophe herauf.

Donnerstag, 26.04.:
19:00 Uhr: Kreuz & Quer aus Trier zeigt Szenen aus Augusto Boals „Madonna der Unterdrückten“ im Gemeindezentrum Alte Kirche, auf Deutsch:
Brasilien 1964: Mit Hilfe der USA putscht sich das Militär an die Macht.
Entführung, Folter und Terror gehören zum Alltag. Allein die katholische Kirche besitzt noch die Religionsfreiheit, sie darf weiter Prozessionen abhalten! So werden die Heiligen zum letzten Mittel, um der Diktatur die Stirn zu bieten. Die Glaubensschwestern Edith und Zuleika nutzen diese Freiheit, um eine Prozession für die erfundene „Madonna der Unterdrückten“ zu veranstalten.

21:00 Uhr: Le Pont (Saarbrücken): „Les Chenilles“ – eine szenische Auseinandersetzung mit Stéphan Hessels Werken „Indignez-vous“ und „Engagez-vous“ im Schlosskeller (Theatersaal des Saarbrücker Schlosses). Gespielt wird in französischer Sprache:
Inspiriert von Stéphan Hessels „Indignez-vous!“ und „Engagez-vous!“ entwickelt das Ensemble von Le Pont ein Stück, dessen Ziel es ist, die vielen Facetten von Empörung und Engagement zu zeigen. Was haben Enttäuschung, Trauer und Wut damit zu tun und was bedarf es, um von Empörung zu Engagement zu kommen?

Freitag, 27.04.:
19:00 Uhr: Ensemble edudrame (Luxemburg): „Our town / Luxembored? En dokumentaresche Prozess“, inspiriert von Thornton Wilders „Our town“, Gemeindezentrum Alte Kirche
Das Stück setzt sich mit dem Alltagsleben im Großherzogtum Luxemburg auseinander und versucht durch Videointerviews ein Bild zu zeichnen, ohne selbst zu werten. An der Produktion waren junge Menschen aus Luxemburg, der Ukraine, der Slowakei, Frankreich, Iran, Deutschland, Belgien, Senegal, Südkorea, Bulgarien, den Philippinen und Portugal beteiligt. Ein polnisch-luxemburgischer Musiker komponierte für die Inszenierung eigens 15 Titel.

21:00 Uhr: LaClínicA aus Bonn führt Federico García Lorcas „Bodas de sangre“ im Schlosskeller (Theatersaal Saarbrücker Schloss) in spanischer Sprache auf:
Das Schicksal dreier Familien ist auf tragische Weise miteinander verstrickt und lässt den Protagonisten keine Möglichkeit, sich daraus zu lösen. Die Bonner Inszenierung des weltbekannten Klassikers verhandelt die Fragen nach (familiärem) Ansehen, sozialer Norm und Macht im Kontext kultureller Konflikte neu und transportiert den Stoff des Werkes in die heutige Zeit.

Samstag, 28.04.:
19:00 Uhr: TUM (Metz): Sarah Kanes „4,48 Psychose“, Gemeindezentrum Alte Kirche. In französischer Sprache:
Der Monolog einer Frau im finalen Stadium ihrer Krankheit. Sie teilt mit dem Zuschauer ihre Reflexion, Analyse und wirren Gedanken über den eigenen bevorstehenden Tod. Sarah Kane, (*1971), als Regisseurin und Autorin ebenso gefeiert wie umstritten, beging 1999 in London Selbstmord. „4,48 Psychose“, erst posthum auf die Bühne gebracht, nimmt eine herausragende Rolle in ihrem Schaffen ein.

21:00 Uhr: TUM/Cie Des 4 Coins (Metz): „L’extraordinaire tranquilité des choses“ von L. Hamelin / S. Levey / P. Malone und M. Simone, Festsaal der VHS Saarbrücken. In französischer Sprache.
Die Stadt steht im Mittelpunkt dieses Stücks. Die Stadt, das heißt, was die Stadt ausmacht, egal welche, wenn sich beim Erwachen bereits das stürmische Voranschreiten des Tages ankündigt. Genau wie eben diese Stadt hier, mit ihren Menschen aus einem Vorort. Alle sind auf der Hut, leben, bewegen und begegnen sich, überwachen sich in der trägen Spannung privater Begebenheiten. Bis hin zur nächtlichen Feuersbrunst.

Sonntag, 29.04.:
13:00 Uhr: Panama Théâtre (Marseille): „Gloria“ von Jean-Marie Piemme im Gemeindezentrum Alte Kirche, in französischer Sprache:
In „Gloria“ ist die Realität oft gewalttätig: im Wort, in den Handlungen, dem Verhalten, der Unverfänglichkeit des Alltags aber auch in den Fehlern der Behörden. Es geht um Gerechtigkeit, die Versuche, sie möglich zu machen. Also auch um Unrecht…

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