Archiv für die Kategorie 'Geschichte'

Institut Culturel Franco-Allemand in Tübingen
Ausstellungseröffnung „Im Westen nichts Neues?“

Mittwoch, 17. Oktober 2018

17. Oktober 2018 Beginn: 19:00-21:00 Uhr – Eintritt frei
> Institut Culturel Franco-Allemand, Doblerstraße 25, 72074 Tübingen

Eröffnung der Ausstellung „Im Westen nichts Neues“ zu den unbekannten Zeichnungen von Georges Victor-Hugo mit einem Vortrag von Dr. Rademacher, dem Kurator der Ausstellung. Dazu gibt es Leckereien von Tartes Cézanne.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind wie folgt:
Dienstag 14:00 – 18:30
Mittwoch 10:00 – 12:00 und 14:00 – 18:30
Donnerstag 14:00 – 18:30
Freitag 12:00 – 16:00

Mit freundlicher Unterstützung des Klett-Verlags.

Schulführungen nach Absprache: > mediathek@icfa-tuebingen.de oder (07071) 5679-16.

Auf unserem Blog:

> Institut français: 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg –  9. Juli 2018

> #FredericB_1418 – Ein Projekt des Lycée Clémence Royer in Fonsorbes – 11. Juni 2018

> Staatspräsident Macron und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnen die Gedenkstätte auf dem Hartmannswillerkopf – 10. November 2017

> Pierre-Yves Le Borgn’ : Conférence à l’Université de Mannheim sur les leçons de la bataille de Verdun – 22. Oktober 2016

> 54 Artikel zum 1. Weltkrieg auf unserem Blog

Charles Aznavour 1924-2018

Montag, 1. Oktober 2018

Charles Aznavour ist im Alter von 94 Jahren in seinem provenzalischen Haus gestorben – und tatsächlich trotz seiner hohen Alters plötzlich und unerwartet. : Er hat mehr als 1300 Lieder komponiert und 60 Filme gedreht

Die Hommagen beim SR auf dieser Seite:

> https://www.sr.de/sr/home/kultur/charles_aznavour_gestorben100.html

Auch im RendezVous Chanson heute Abend (Dienstag 2. Oktober2018, 21h, www.sr2.de) wird natürlich des letzten der ganz Großen im klassischen Chanson gedacht – mit einem kleinen radiophonischen Film zu seiner Person und seinem Leben:

> www.sr2.de/rendezvous-chanson

Am 16.10. besteht das RendezVous Chanson dann komplett aus Liveaufnahmen des Mannes der über 1000 Chansons und übe 180 Millionen verkaufter Tonträger – aber vor allem des Mannes mit der unerreichten Bühnenwirkung.

> Le chanteur Charles Aznavour est mort LE MONDE 1.10.2018

Markus Ingenlath ist in Paris mit den Montgelas-Preis ausgezeichnet worden

Freitag, 14. September 2018

Die Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V. hat einen Preis gestiftet, der jährlich verliehen wird. Dieses Jahr wurden der frühere Generalsekretär des Deutsch-französischen Jugendwerks DFJW/OFAJ und jetzige Geschäftsführer von Renovabis, Dr. Markus Ingenlath und Didier Migaud, Erster Präsident des Französischen Rechnungshofes mit diesem Preis ausgezeichnet.

Die > Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V. wurde 1993 gegründet. Die Gesellschaft hat ihren Namen in Erinnerung an den Juristen und Historiker Maximilian Graf von Montgelas (1759-1838) gewählt. Er war ein bayerischer Staatsmann savoyardischer Herkunft, der in Bayern inspiriert von den Ideen der französischen Aufklärung und der Revolution grundlegende Reformen eingeführt hat: > Maximilian von Montgelas – Wikipedia. Unter dem Kurfürsten und späteren König von Bayern Maximilian I. (1756-1825) war Montgelas 1799 bis 1817 Minister. Er führte eine umfassende Reform der öffentlichen Verwaltung in Bayern ein. In seiner Amtszeit wurde die Säkularisation, die Gleichstellung der christlichen Konfessionen, die Reform des Finanz- und Steuerwesens und der Rechtspflege durchgeführt. In seiner Zeit kam es zusammen mit dem zweimaligen Bündniswechsel hin zu und weg von Napoleon Bonaparte zu einer Erweiterung des bayerischen Staatsgebiets, aus der der seither existierende Flächenstaat Bayern hervorging.

Die Montgelas-Gesellschaft fördert die Kenntnis über sein Leben und Werk in Bayern und in Frankreich. Die Gesellschaft unterstützt die Entwicklung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit in allen Bereichen durch die Organisation des Gedanken- und Personenaustausches und durch Fortbildungsmaßnahmen. SIe unterstützt Kooperationsprojekte und möchte die Verbreitung von Informationen über Bayern in Frankreich und über Frankreich in Bayern ausbauen.

Im großen Saal des Palais Camobon, das die Grand’Chambre de la Cour des Comptes in Paris beherbergt fand am Mittwoch, den 12. September die diesjährige Preisverleihung des Montgelas-Preises statt:

Der Vorsitzende des Geschichtskomitees des Französischen Obersten Rechnungshofes, Christian Descheemaeker, begrüßte die Gäste und erinnerte an die Bedeutung der Reformen von Maximilian Graf von Montgelas. Der Gesandte bei der Deutschen Botschaft in Paris, Prof. Dr. Pascal Hector, wies in seiner Begrüßung auf die engen Beziehungen zwischen Frankreich und dem Freistaat Bayern hin. Pierre Lanapats, Generalkonsul in Bayern, hob die Vorbereitungen für den neuen Elyséevertrag ( > Comment prépare-t-on le nouveau traité de l’Élyséee? – Wie wird der neue deutsch-französische Vertrag erarbeitet?) hervor und erinnerte an die intensiven kulturellen Verbindungen zwischen Bayern und Frankreich, als Beispiele nannte er u. a. den Schulaustausch und die Städtepartnerschaften. In seiner Anspreche begrüßte Pierre Wolff, der Vorsitzende und Gründer der Montgelas-Gesellschaft auch Mme la Comtesse de Montgelas und hob den mit Montgelas verbundenen Wissenstransfer zwischen Frankreich und Deutschland hervor: > Montgelas und sein Ansbacher Memoire von 1796 – Haus der Bayerischen Geschichte.

Bitte klicken Sie erst dann auf eines der Bilder des Fotoalbums, wenn diese Seite vollständig geladen ist.

Der Abgeordnete > Christophe Arend überreichte Markus Ingenlath den Preis und unterstrich in seiner Laudatio das Engagement des Preisträgers für die deutsch-französische Kooperation im europäischen Rahmen, das sei umso wichtiger, als es heute gelte, auch den populistischen Bestrebungen in Europa entgegenzutreten.

 

Christophe Arend betonte die Solidarität zwischen Bayern und Frankreich. Arend, der auch Mitglied der > Parlamentariergruppe ist, die den deutsch-französischen Vertrag vorbereitet, berichtete, dass mit dem neuen Elysée-Vertrag die Einrichtung einer größeren ständigen Parlamentariergruppe geplant wird, die regelmäßig die Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen verfolgen wird. Es geht darum, heute unserer Jugend die Bedeutung des Friedens in Europa zu vermitteln, wozu das DFJW einen entscheidenden Beitrag leiste. Künftig müssten die Mittel des Jugendwerks erhöht werden, damit es dieser Aufgabe besser gerecht werden könne. Zur Zeit gebe es einen Austausch zwischen dem Bundestag und der Nationalversammlung: je ein Beamter, das sei zu wenig und müsse unbedingt verbessert werden. In seiner Dankesrede kam Markus Ingenlath auf diesen Punkt zurück und erinnerte daran, dass es ein Ziel des DFJW sei, dass jeder Jugendliche einmal an einem Austausch teilgenommen habe.

Anschließend überreichte der Präsident des Bayrischen Obersten Rechnungshofes, Christoph Hillenbrand, dem Ersten Präsidenten des Französischen Rechnungshofes, Didier Migaud, den Montgelas-Preis. In seiner Laudatio unterstrich Hillenbrand den großen Wert der deutsch-französischen Kooperation und den Austausch zwischen dem Bayerischen und dem französischen Rechnungshof.

> Cour des comptes

> Histoire de la Cour des comptes

Lernen mit den Aufgaben auf unserem Blog

Donnerstag, 6. September 2018

Da wären wir wieder: > Septembre 2018 : Au revoir les vacances – bonjour la rentrée.

In meiner Klasse oder meinem Kurs wüssten die Schüler/innen nach ein paar Stunden, was sie mit neuen Texten machen dürften. Sie würden wissen, dass die > Beiträge mit Aufgaben für Schüler/innen nur Vorschläge für Aufgaben enthalten, die sie selber umbauen und ergänzen dürfen, nein sollen. Und sie wissen auch, dass man Twitter wie eine riesige Datenbank verstehen muss, aus der man alle möglichen Information in Form von kurzen Texten herausholen kann:

> Haben Sie im Französischunterricht schon mal mit Twitter gearbeitet? – 5. Oktober 2017

Twitter ist für den Französischunterricht so gut geeignet
, weil es kurze Texte mit bis zu 280 Zeichen + oder Videos zum Lesen anbietet. Klar mein Kurs hätte natürlich einen Account, mit dem er mit der Austauschschule in Frankreich – und mit dem Rest der Welt – Verbindung halten könnte.

Und es gibt noch so viele Möglichkeiten die Informationen, die in Twitter gefunden werden auszuwerten:
Lassen Sie Ihre Schüler/innen diesen Artikel lesen und lassen Sie sich dann von ihnen erzählen, was man daraus machen könnte. Sprechanlässe schaffen… das hehre Ziel von uns Fanzösischlehrern funktioniert dann wie von selbst. Und am charmantesten finde ich, dass man dazu im Unterricht kein Tablett braucht. Diese Aufgaben können die Schüler/innen zu Hause oder in Arbeitsgruppen nachmittags erledigen: > Tastatur oder Füller? – 31. Juli 2015. Nebenbei entdecken sie, was man mit Französisch alles machen kann: 3400 Artikel auf unserem Blog.

> Usages pédagogiques de Twitter– > Eduscol Website des Errziehungsministeriums in Paris


Unser > Twitter-Handbuch zum Französischlernen


Immer aktuell:

> Twittern für die deutsch-französische Kooperation

> Twittern. Frankreich und Deutschland in der EU

> Deutsch-französisches Twittern, aber diesmal aus der Perspektive der Außenministerien


Meine Schüler/innen wüssten auch, ohne dass es jedesmal einer neuen Erklärung bedarf, dass sowie sie eine > Twitterabfrage formuliert haben und dann einige Ergebnisse vorliegen, diese entweder als Kurznachricht, Zeitungsartikel, Kommentar, Mail an einen Freund, etc. formuliert werden. Im optimalen Falle machen sie das zu Hause, damit wir im Unterricht die Gelegenheit haben, dass jede/r unser ca 20 Schüler/innen mindestens 3-4 Sätze sagen kann. Dann bleibt keine Zeit mehr für das Arbeiten mit dem PC, Tablett oder Smartphone: > Frankreich verbietet das mobile Telefon für nichtpädagogische Zwecke in den Schulen – 31. Juli 2018

Lernziele: Selbständigkeit fördern, Kreativität wecken, Interesse für politische Themen fördern, Kenntnisse über die Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen verbreitern:

> Comment prépare-t-on le nouveau traité de l’Élyséee? – Wie wird der neue deutsch-französische Vertrag erarbeitet? -2. August 2018

Institut français: 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg

Montag, 9. Juli 2018

Jean-Noël Jeanneney brachte es mit dem Titel seines Buches auf den Punkt: > La Grande Guerre, si loin, si proche.

Nie wieder! Präsident Emmanuel Macron und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schauen auf die Soldatengräber auf dem > Hartmannsweilerkopf, wo beide Staaten zusammen ein Historial errichtet haben.

Der Große Krieg, der Erste Weltkrieg ist jetzt fast über 100 Jahre her, in der Erinnerung weit weg, und doch so präsent. Wir haben seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine in der Welt beispiellose Aussöhnung mit Frankreich erlebt: > La réconciliation franco-allemande après 1945. Heute ist der Erste, der Große Krieg in unserer Erinnerungskultur nicht mehr so präsent wie in Frankreich, aber wir sollten uns dennoch an ihn erinnern. Die Geschichte ist kein bloßer lernstoff, sie bleibt für uns immer eine Verpflichtung. Das Engagement für den Frieden nicht nur in Europa, nicht nur allein egoistisch zu unseren Gunsten, sondern in der Welt müsste für die EU die vordringlichste Aufgabe sein. Mit dem Knowhow der deutsch-französischen Aussöhnung können viele Kriesenregionen in der Welt viel lernen. Mit der Angst, die bei uns vor Flüchtlingen geschürt wird, gerät unser Anspruch, die Menschenrechte überall verteidigen zu wollen, in Gefahr. „Man kann nicht alleine glücklich sein“, erklärt Rambert in La Peste de Camus und > Rupert Neudeck (1939-2016) hat diesen Satz in jedes Stammbuch der NGOs geschrieben

> Nachgefragt: “L’Europe ne doit pas se faire dans le silence.”Entretien avec Christian Lequesne, Professeur à Sciences po à Paris – 20. Dezember 2017

Aus der Geschichte können wir lernen, wie wertvoll der Friede von heute ist, unter welchen Umständen er 1914 verloren ging und wie er nach 1918 aufs Spiel gesetzt wurde. Heute ist der Frieden in Europa und die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland einer der wichtigsten Baustein für ein geeinigtes Europa. Das > Institut français in Deutschland schreibt auf seiner Website unter dem Titel > 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg : „Heute feiern wir den 1918 unterzeichneten Frieden, der unantastbar, aber nie selbstverständlich ist. Wir würdigen aber auch die wieder gewonnene Freundschaft zwischen den europäischen Ländern und insbesondere die Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. Heute feiern wir den 1918 unterzeichneten Frieden, der unantastbar, aber nie selbstverständlich ist. Wir würdigen aber auch die wieder gewonnene Freundschaft zwischen den europäischen Ländern und insbesondere die Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich.“

In diesem Jahr stehen die Gedenkfeiern zum Ende des Ersten Weltkriegs an:

> 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg – Website des Institut français in Deutschland


> 100 Botschafter für den Frieden:
Mehr Informationen finden Sie im > Informationsheft *.pdf.

Bei Fragen wenden Sie sich an: 100botschafter@institutfrancais.de


Auf unserem Blog:

> 1914-1918 – 55 Artikel

> Centenaire: 1914-1918 – Bibliographie und Sitographie

Rappel: Zwei Interviews

> Nachgefragt:Jean-Noël Jeanneney, La Grande Guerre, si loin, si proche – 25. März 2014

> Der Erste Weltkrieg und die ErinnerungskulturEin Interview mit Nicolas Offenstadt:“Der Historiker muss sich das Staunen bewahren können…” – 3. Dezember 2014

> Auch auf Deutsch.

Und heute?
> Nachgefragt: “L’Europe ne doit pas se faire dans le silence.”Entretien avec Christian Lequesne, Professeur à Sciences po à Paris– 20. Dezember 2017

Claude Lanzmann (1925-2018)

Freitag, 6. Juli 2018

WM, 6.7.2018: : URU FRA 0:2


Der Film > Shoah von Claude Lanzmann ist in der Mediathek von ARTE bis zum 4.9.2018 online.

Am 5. Juli 2018 ist der Regisseur Claude Lanzmann in Paris gestorben. Er wurde 1925 als Enkel jüdischer Immigranten aus Osteuropa geboren. 1938 ist er über den Antisemitismus im Lycée Condorcet entsetzt, als Schüler im Lycée Blaise Pascal in Clermont-Ferrand ist er 1943 in Partisanenkämpfe verwickelt. 1947 studiert er in Tübingen Philosophie. Im folgenden Jahr ist er an der FU Berlin und leitet das Französische Kulturzentrum. Die Freundschaften mit Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir prägten sein Leben. Lanzmann unterzeichnet das > Manifest der 121 (September 1960).

Kein anderer hat die Erinnerungskultur mit einem vergleichbaren Engagement und Nachdruck geprägt. Er befragte Opfer und Täter: Wie konnte zu grausamen Massenmorden im Zweiten Weltkrieg kommen? Sein 9-stündiger Film Shoah, der 1985 nach 11-jähriger Produktionszeit erschien, sucht darauf Antworten und interviewt nur Zeitzeugen, keine Dokumentaraufnahmen. Er begann den Film nach 1968, als während der Mai-Ereignisse ein linker Antisemitismus erkennbar wurde. 2001 erscheint Sobibor, 14. Oktober, 16 Uhr. 2013 kommt der Film > Der Letzte der Ungerechten heraus

1972 drehte er einen ersten Film Pourquoi Israel. Verheiratet war er zuerst mit Judith Magre, ab 1971 mit Angelika Schrobsdorff, eine deutsche Schriftstellerin. Und mit Simone de Beauvoir lebte er eine Zeitlang zusammen, während Jean-Paul Sartre in seiner eigenen Wohnung wohnte. Nach dem Tod von Sartre und Beauvoir wurde er 1986 Direktor der von Sartre 1945 gegründeten Zeitschrift Les Temps Modernes.

Seine Memoiren Le lièvre de Patagonie erschienen 2009 bei Gallimard. (Der patagonische Hase. Erinnerungen., übers. v. Barbara Heber-Schärer, Erich Wolfgang Skwara, Claudia Steinitz. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2010) Frz. Ausgabe: S. 545: Warum habe das Buch diesen Titel? Erst wollte Lanzman es La Jeunesse du monde nennen und spielte damit auf die Zeit und die Ereignisse an, die nicht vergehen, die Grundvoraussetzung für den Film Shoah. Er erinnert an sein visuelles Gedächtnis. Und er wundert sich immer noch, wie das Theater der Welt ihm wie eine ständige Verarmung vorkommt, wenn Erstaunen und Enthusiasmus ausgeblendet werden, wenn Objekt und Subjekt derealisert würden. Mailand konnte für ihn erst wahr werden, wenn er dort die ersten Zeilen der Chartreuse de Parme von Stendhal rezitierte, viele Kapitel kannte er auswendig. Oder so wie der Name Treblinka auf den Straßenschildern dort steht, als sei nichts passiert. Oder die Hasen, die im Todeslager von Birkenau unter den Stacheldrähten hindurchliefen. Und dann war da der Hase, der im Scheinwerferlicht im Dorf EL Chalafate in Patagonien auftauchte, in dem Moment waren Patagonien und er wirklich wahr. Nous étions vrai ensemble. C’est cela l’incarnation. J’avais près de soixante-dix ans, mais tout mon être bondissait d’une joie sauvage, comme à vingt ans.“ Diese letzten Sätze seiner Biographie erklären am besten, wieso, wenn Sie sein Buch zur Hand nehmen werden, mit der Lektüre beginnen „J’ai beaucoup écrit, la main à la plume, au long de ma vie.“ (S. 13), alles um mich herum vergessen, bis Sie auf der letzten Seiten angekommen sind.

Er erinnerte immer an Frantz Fanon und Jean Améry und sagte « Il y a, c’est ma conviction, une universalité des victimes comme des bourreaux – elles se ressemblent toutes, ils se ressemblent tous. Cela ne veut nullement dire qu’il faille comparer les événements de l’Histoire, » zitiert Franck Nouchi > Claude Lanzmann, un séducteur insatiable, passionnément vivant. Le cinéma, la politique, les femmes…, LE MONDE, 5.07.2018

Laurent Joffrin beschreibt im Newsletter von Libération, wie Calude Lanzmann zu einem Dîner kommt: «Je n’accepterai rien d’autre qu’une admiration inconditionnelle.» „Demi-plaisanterie“, erklärt Joffrin, hochmütig und auch eitel, sei er gewesen, aber für seinen Film Shohah habe er alles getan: „Pour le film, comme pour les Temps modernes, Lanzmann était prêt à tout, même à se changer, lui, le cinéaste adulé, l’écrivain célébré, le journaliste et l’aventurier, en attaché de presse insistant, quémandeur, infatigable. Irritant ? Pas vraiment : luttant avec ces petits moyens pour une œuvre immense, Lanzmann avait raison. C’était un têtu, un acharné, un obsessionnel. Sans ces défauts, point de création.“ Und wir müssen auch noch zitieren, wie Joffrin den Film Shoah charakterisiert: „Film à nul autre pareil, ni fiction ni documentaire, mais monument, Shoah explore – «comme un maniaque», disait-il – la machinerie nazie, dont la vérité se trouve, d’abord, dans les détails, rapportés avec une précision vertigineuse. Evénement, donc, parce qu’il rejette toutes les règles : plus de neuf heures d’exploration, sans une image d’archives, sans un commentaire, avec ces longs plans d’aujourd’hui, sur les lieux mêmes, où l’on ne voit que le vent, le ciel serein, la terre refermée, ces voix d’outre-mort, ces survivants en larmes, ces bourreaux piégés, ces témoins polonais qui ont tout oublié, tout occulté. Dans la longue histoire du génocide, Shoah est une borne décisive, qui rend leur réalité aux victimes et aux bourreaux leur folie minutieuse, industrielle, administrative.“

1943 las er das gerade erschienene Buch L’être et le néant von Sartre und nach dem Krieg dessen Réflexions sur la question juive (1946): „Ce petit livre, schreibt Lanzmann, « fit plus que toutes les réparations et toutes les victoires pour nous libérer de la peur, de la honte, pour nous permettre de nous sentir chez nous en France tout en nous restituant l’orgueil d’être juifs. » C. Lanzmann, Mon Sartre, in: Les Temps modernes, nos 632-634, juillet-octobre 2005, p. 8.

1949  lernt Lanzmann Sartre kennen. „La presse et la liberté“, nannte Lanzmann seinen neuesten Artikel im Anklang an Marx, in dem er u.a. über die Macht der Propaganda schreibt. Und da Lanzmann gerade für France-Soir schrieb, aber Sartre den Text in den Temps Modernes (avril 1952)  veröffentlichen wollte, bekam Lanzman kurzerhand den Namen David Gruber, nach dem Mädchennamen seiner Mutter Grobermann. (Vgl. Le lièvre de la Patagonie, S. 216)   1952 liiert er sich mit Simone de Beauvoir, Sartre mit Eylyne Rey, Claude Lanzmanns Schwester, die Estelle in Huis clos spielt.

> Disparition de Claude Lanzmann – Website von Verlag Gallimard

> En 1985, Claude Lanzmann présentait son film « Shoah » aux Français – LE MONDE

> Claude Lanzmann, l’héritage sartrien – Le Monde

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