Archiv für die Kategorie 'Aachener Vertrag'

XXXV. Jahrestagung des dfi: Deutsch-französische Zusammenarbeit 2.0

Montag, 1. Juli 2019

(Ergänzt am 3. Juli 2019, es folgen noch weitere Ergänzungen) In Ludwigsburg fand vom 28.-29.6.2019 die XXXV. Jahrestagung des Deutsch-französischen Instituts dfi statt.Der Höhepunkt war am Samstagmorgen die Rede von Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble zu Europa und den deutsch-französischen Beziehungen. Viele Abgeordnete, die an der Ausarbeitung des Aachener Vertrages und des Deutsch-französischen Parlamentsabkommens mitgewirkt haben, waren aus Anlass dieser Tagung nach Ludwigsburg gekommen: Unter ihnen Christophe Arend, der Präsident der deutsch-französischen Parlamentariergruppe in der Nationalversammlung, Frédéric Petit, der Abgeordnete für die Auslandsfranzosen und Nils Schmid und Angehörige des Außenministerien in Paris und Berlin.

Wir zeigen hier das Fotoalbum dieser Tagung. Bitte öffnen Sie es mit einem Klick auf ein Foto, wenn diese Seite ganz geladen ist:

Wir erinnern an > Ernst Weisenfeld (1913-2009), mit dem wir mehrmals von Bonn aus zur Jahrestagung des DFI gefahren sind.

Früher war diese Jahrestagung ein Treffen mit dem Titel Sozialwissenschafticher Arbeitskreis der deutschen Frankreichforscher, zu dem einige Akteure aus der Politik und der Wirtschaft eingeladen waren. Mittlerweile hat sich das Format dieser Veranstaltung sehr geändert: Heute kommen hier nicht nur Frankreichforscher , sondern neben ihnen auch eine große Zahl von Akteuren zusammen, die in den Ministerien oder den Botschaften an der Ausarbeitung der jüngst zwischen Frankreich und Deutschland vereinbarten Verträge und Abkommen maßgeblich beteiligt waren. Das macht dieses Tagung zu einer ganz besonderen Gelegenheit mit einem Blick hinter die Kulissen. Die Offenheit, mit der die Teilnehmer aus ihren Bereichen berichteten, vermittelte spannende Einblicke in die deutsch-französische Zusammenarbeit:

Im Mittelpunkt der Arbeitsgruppe Wirtschaft stand der Artikel 20 des Aachener Vertrags:

Artikel 20
(1)
Beide Staaten vertiefen die Integration ihrer Volkswirtschaften hin zu einem deutsch-französischen Wirtschaftsraum mit gemeinsamen Regeln. Der Deutsch-Französische Finanz- und Wirtschaftsrat fördert die bilaterale Rechtsharmonisierung, unter anderem im Bereich des Wirtschaftsrechts, und stimmt die wirtschaftspolitischen Maßnahmen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik regelmäßig ab, um so die Konvergenz zwischen beiden Staaten zu befördern und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Volkswirtschaften zu verbessern.
(2)
Beide Staaten richten einen deutsch-französischen „Rat der Wirtschaftsexperten“ ein, der sich aus zehn unabhängigen Fachleuten zusammensetzt und das Ziel verfolgt, ihren Regierungen wirtschaftspolitische Empfehlungen zu unterbreiten. “

Die Wirtschaftsrätin der Französischen Boschaft, Catherine Rozan, verglich in ihrem Beitrag den Vertrag von 1963, „der eine Verwirklichung des Friedens zwischen unseren beiden Ländern schuf“ mit dem Aachener Vertrag, „der unter anderem das Ziel eines echten Wirtschaftsraums anstrebt.“ Diesen Wirtschaftsraum gibt es schon: „Frankreich ist der drittwichtigste Wirtschaftspartner Deutschlands und Deutschland der wichtigste Partner Frankreichs. 4.000 französische Unternehmen sind in Deutschland mit 380.000 Mitarbeitern aktiv. In den 4.500 deutschen Unternehmen in Frankreich sind 310.000 Mitarbeiter beschäftigt,“ erklärte C. Rozan. Der Aachener Vertrag öffnet die Perspektiven für neue Instrumente, „um die Konvergenz unserer Wirtschaften und Gesellschaften voranzutreiben. Dazu nennt Rozan drei Meilensteine: 1. Die bestehenden Instrumente wie der deutsch-französische Ministerrat, der Deutsch-Französische Finanz- und Wirtschaftsrat  werden durch die deutsch-französische parlamentarische Versammlung, dessen erste Sitzung am 25. März 2019 stattfand. Artikel 14 nennt den neun Ausschuss für grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Der Artikel 20, Abs. 2 enthält die Schaffung eines deutsch-französischen Rat der Wirtschaftsexperten vor. 2.“ Der Aachener Vertrag, der einen Fahrplan für die deutsch-französische Zusammenarbeit für die kommenden Jahre vorsieht, soll auch den anderen Mitgliedstaaten der EU dienen. Das deutsch-französische Paar arbeitet in der Tat für den europäischen Wirtschaftsraum.“ In diesem Zusammenhang geht es um die Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion und der Bankenunion. Dazu kommt eine Reform des europäischen Rechtsrahmens mit der Anpassung des Wettbewerbsrechts.

C. Rozan erinnerte an das deutsch-französische Manifest für eine europäische Industriepolitik des 21. Jahrhunderts, das Peter Altmaier und sein französischer Kollege Bruno Le Maire am 19.2.2019 vorgestellt haben, das beide als gesamteuropäisches Projekt verstehen. Rozan nannte auch zwei Beispiele: „Dieses deutsch-französische Bestreben für eine europäische Industrie wurde schon durch das Projekt zur IPCEI (Important project of Commun European Interest) für Batterien verwirklicht. Darüber hinaus haben die Wirtschaftsminister Bruno LE MAIRE und Peter ALTMEIER in Anwesenheit von Herrn Vizepräsident SEFCOVIC am 2. Mai eine deutsch-französische Produktion von Batteriezellen für E-Autos verkündet.“

3. C. Rozan erinnerte an die Reformen  die 2017 in Frankreich umgesetzt werden: „Das Europa-orientierte Programm von unserem Präsidenten ist teilweise von dem deutschen Modell inspiriert. Das war zum Beispiel der Fall in der Umsetzung eines flexibleren Arbeitsrechts, oder auch bei Reformen, die in Bereichen der Ausbildung, der Qualifizierung und der Lehrlingsausbildung ausgeführt wurden.“ – „Deutschland kann sich von Frankreich inspirieren lassen: Beispielsweise was die Digitalisierung, die Finanzierung von Innovationen oder auch die sehr erfolgreiche Steuergutschrift für Forschungszwecke (CIR) angeht. Frankreich hat sich aufgrund dieser Maßnahmen zu einem der attraktivsten Wirtschaftsstandorte der Welt entwickelt.“

Rozan betonte auch, „Deutschland und Frankreich haben dabei eine herausragende Verantwortung für das Gelingen Europas. Im Aachener Vertrag entsteht eine Geisteshaltung von Komplementarität zwischen Frankreich und Deutschland. Es ist jetzt der Moment diese Geisteshaltung tatsächlich umzusetzen.“

In einer zweiten Arbeitsgruppe (Stefan Bantle, Auswärtiges Amt, Luc Jouvence, État-major des Armées françaises, Prof. Dr. Hans Stark, Institut français des relations intgernationales ifri) wurden auch Fragen der Verteidigungspolitik diskutiert.

Dazu auf unserem Blog:

> Rüstungsexporte. Nachgefragt: Brigadegeneral a.D. Dr. Klaus Wittmann antwortet auf unsere Fragen  – 20. Mai 2019

Bemerkenswert sind auch die Vereinbarungen und Perspektiven zum grenzüberschreitenden Verkehr im Kapitel 4 des Vertrags.

Was nimmt es Wunder, dass von deutscher Seite der Absatz bezüglich der Förderung der Nachbarsprache so ausgedünnt worden ist. Frankreich wollte gerne mehr hineinschreiben, die deutsche Seite dachte an ihre Bundesländer und deren Kulturhoheit:

Artikel 10
Beide Staaten führen ihre Bildungssysteme durch die Förderung des Erwerbs der Partnersprache, durch die Entwicklung von mit ihrer verfassungsmäßigen Ordnung in Einklang stehenden Strategien zur Erhöhung der Zahl der Schülerinnen, Schüler und Studierenden, die die Partnersprache erlernen, durch die Förderung der gegenseitigen Anerkennung von Schulabschlüssen sowie durch die Schaffung deutsch-französischer
Exzellenzinstrumente für Forschung, Ausbildung und Berufsbildung sowie integrierter deutsch-französischer dualer Studiengänge enger zusammen.“

Auf unserem Blog:

> Aachener Vertrag

> Deutsch-französisches Parlamentsabkommen

à suivre

Paris-Berlin. Nachgefragt: Christian Lequesne répond à nos questions

Mittwoch, 17. April 2019

Es klingt wirklich besorgniserregend, wenn Libération dem Artikel von Jean Quatremer, ihrem Korrespondenten aus Brüssel den Titel > Le couple franco-allemand au bord du divorce, 14 avril 2019, gibt. Was ist da los? Wir haben Christian Lequesne, Professeur à Sciences Po in Paris, nach diesen Unstimmigkeiten gefragt. Sie seien doch etwas übertrieben, meinte er aber ergibt doch zu verstehen, dass die Visionen von Präsident Emmanuel Macron hinsichtlich Europas in Berlin so nicht ganz geteilt werden.

Man könne schon erkennen, dass die CDU weniger in Bezug  auf Europa weniger föderalistisch geworden sei und weniger supranational eingestellt sei. Die Angst vor Kosten in Europa nannte Lequesne etwas „obsessionnel„. Möglicherweise habe man in Paris die Kapazitäten von Bundeskanzlerin Merkel auf die Europa-Vorschläge von Macron einzugehen überschätzt und die innenpolitischen Zwänge in Berlin unterschätzt.

> Nachgefragt: “L’Europe ne doit pas se faire dans le silence.”Entretien avec Christian Lequesne, Professeur à Sciences po à Paris – 18. Dezember 2017

Les relations franco-allemandes.Entretien avec Christian Lequesne au CERI de l’Institut d’Études politiques de Paris – 25 März 2014

> Der Gastbeitrag von Emmanuel Macron: Ein Appell zugunsten Europas – 5. März 2019 – mit allen Links zu seinen Reden über Europa.

Die Nationalversammlung stimmt der Einrichtung einer Deutsch-französischen Parlamentsversammlung zu

Dienstag, 12. März 2019

Die Nationalversammlung hat am 11. März 2019 den Vorschlag für die Einrichtung einer die Deutsch-französische Parlamentsversammlung gebilligt. Ihre 100 Abgeordnete – 50 aus Frankreich, 50 aus Deutschland werden zum ersten Mal am 25. März 2019 zusammenkommen. Und sich dann jährlich zwei Mal treffen.

Auf unserem Blog: Die Vorbereitung des deutsch-französischen Parlamentsabkommen

> Plä­doyers für eine inten­sive­re deutsch-franzö­sische Zusammen­arbeit – Website des Deutschen Bundestages

> Stichwort Parlamentsabkommen – Website des Deutschen Bundestages

Über die Deutsch-französische Parlamentsversammlung hat unsere Redaktion mit Henrik Uterwedde gesprochen:

Sehen Sie hier das vollständige Interview: > Nachgefragt: Henrik Uterwedde antwortet auf unsere Fragen zu den Gelben Westen, Grand Débat National und Aachener Vertrag – 26. Februar 2019

> Projet d’accord parlementaire franco-allemand / Entwurf deutsch-französisches Parlamentsabkommen – 14. November 2018

> Vers un accord parlementaire franco-allemand historique, élaboré dans le cadre du renouvellement du Traité de l’Elysée – 24 September 2018

Les Grand Débat national : Un entretien avec le Député Frédéric Petit

Freitag, 22. Februar 2019

french german 

Débat citoyen sur l’Europe avec la Chancelière allemande Angela Merkel

Donnerstag, 24. Januar 2019

Nach der Unterzeichnung haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Macron mit Studenten zu einem Bürgerdialog getroffen: (Französischsprachige Version) > Übersetzung mit deutscher Übersetzung:

Unsere Blog-Artikel über den > Aachener Vertrag

#TraitedAixlaChapelle Die Unterzeichnung des #AachenerVertrags

Donnerstag, 24. Januar 2019

Am 22. Januar 2019 haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsident Emmanuel Macron im Krönungssal des Aachener Rathauses den neuen, wie sein offizieller Titel lautet, „Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration“ unterzeichnet:

Rede von Präsident Macron vor der Unterzeichnung des Aachener Vertrages mit dem Text des Vertrages

> Rede von Bundeskanzlerin Merkel zur Unterzeichnung des Vertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration am 22. Januar 2019 in Aachen

Der Festtakt in der Live-Sendung:

> Projets prioritaires pour la mise en œuvre du Traité d’Aix-la-Chapelle – Website des Élysée-Palastes

> Deutsch-Französische Agenda: Prioritäre Vorhaben in Umsetzung des Vertrags von Aachen – Website der Bundesregierung

> Online #Französisch-lernen I ff.: Die Übersicht

> Le Traité d’Aix-la-Chapelle sur la coopération et l’intégration franco-allemandes – Website des Außenministeriums

> Den Text des Aachener Vertrags

Twittern für die deutsch-französische Kooperation

Vor Unterzeichnung des Aachener Vertrages wurden Gerüchte, neudeutsch Faked News, in die Welt gesetzt, im Internet gestreut und geteilt, Frankreich werde Elsass oder Lothringen an Deutschland geben, die Elsässer müssten jetzt Deutsch lernen oder Frankreich würden seinen Sitz im Sicherheitsrat der UN künftig mit Deutschland teilen. Und es gab Vermutungen, Frankreich werde seine Souveränität aufgeben: Der Élysée-Palast wies diese Vermutungen zurück:

> La VÉRITÉ (rien que la vérité) sur le traité franco-allemand d’Aix-la-Chapelle

Es gibt bereits konkrete Projekte, die den Aachener Vertrag mit Leben erfüllen sollen:
> Projets prioritaires pour la mise en œuvre du Traité d’Aix-la-Chapelle

> Prioritäre Vorhaben in Umsetzung des Vertrags von Aachen – Website der Bundesregierung

22. Januar 2019: Der Aachener Vertrag
Le Traité d’Aix-la-Chapelle

Montag, 21. Januar 2019
> Élysée-Vertrag von 1963

Auf unserem Blog:

Für den Französischunterricht:
> Französisch-deutsches Twittern über den Aachener Vertrag: #AachenerVertrag – #TraitédAixlaChapelle

> Vom Élysée-Vertrag zum Aachener Vertrag im Januar 2019

> Signature d’un nouveau traité de coopération et d’intégration franco-allemand – site du Palais de l’Élysée:

> Gemeinsam für Europa: Deutschland und Frankreich schließen Aachener Vertrag – Website des Auswärtigen Amts

> Journée franco-allemande 2018 – 22 janvier 2018 – Deutsch-französischer Tag 2018 – 22. Januar 2018

> 50 ans Traité de l’Élysée (66)

> Staatspräsident Emmanuel Macron hat in Aachen den Karlspreis erhalten – 11. Mai 2018

Éditorial. Liest man den > Élysée-Vertrag von 1963 und bald auch den neuen Aachener Vertrag fällt zuerst gar nicht mehr auf, um was für besondere Verträge es sich handelt.

Der Aachener Vertrag ist zwar ein neuer Vertrag, aber er ersetzt ausdrücklich nicht den Élysée-Vertrag, er ergänzt ihn.

Der Text des > Aachener Vertrags und hier > > Deutschland und Frankreich schließen Vertrag von Aachen – Website der Bundesregierung. Die französische Fassung: > Traité de coopération franco-allemand d’Aix-la-Chapelle – Website des Außenmisteriums in Paris.

General De Gaulle dachte Anfang der sechziger Jahre gar an eine politische Union mit Deutschland und wollte mit dem Deutsch-französischen Vertrag Deutschland an Frankreich mehr binden und war mächtig enttäuscht, als der Bundestag bei der Abstimmung über das Ratifikationsgesetz zum Elysée-Vertrag ihm eine Präambel vorsetzte, in dem die Wünsche de Gaulles in ihr Gegenteil verkehrt wurden und die Bindung Deutschlands an das Atlantische Bündnis und die Weiterentwicklung der EWG betont wurden. Nun, das wird mit dem Aachener Vertrag nicht passieren. Trotz aller Einschränkungen in der Beurteilung des Élyséevertrages, bleibt festzuhalten, dass er sich  als Wunder erwiesen hat: zwei Länder verpflichteten sich zu halbjährigen Konsultationen auf höchster Ebene. So was ähnliches wird jetzt auch dem Aachener Vertrag beschlossen, der den Élysée-Vertrag ergänzen soll: künftig müssen Paris und Berlin sich vor den EU-Gipfeln treffen – das machen sie ohnehin schon immer. In manchen Teilen wirkt dann der Aachener Vertrag auch wie ein Protokoll der Entwicklungen der letzten Jahre: Aber auch die deutsch-französischen Beziehungen sind ein Prozess, ganz so wie die EU, aber ein aufregender Prozess, da ein solcher Vertrag zwischen keinen anderen Ländern auf der Welt existiert. Und dazu noch zwischen zwei Ländern, die in der jüngsten Geschichte drei erbitterte Kriege miteinander geführt haben. Man muss den neuen Vertrag sehr genau lesen, er wird das Erreichte beschreiben und dem Neuen eine Form bieten, die es zu füllen gilt. Dahinter verstecken sich mehr als Absichtserklärungen, es sind gegenseitige Vorschläge an die Adresse Deutschlands und Frankreichs, das wollen wir zusammen machen, in diesem Rahmen werden wir uns bewegen. Diese Lektüre des Vertrags wird zeigen, dass er ein bemerkenswerter Meilenstein der deutsch-französischen Beziehungen werden kann.

Wieviele erfolglose Versuche gab es in der Geschichte, den Krieg zu verbannen? Frankreich und Deutschland zeigten der Welt, wie man das macht. Danach kommen erst die anderen Probleme oder Kritteleien am den beiden Verträgen, die wir dann alle auf das genannte Konto der fortlaufenden Prozesse buchen können. Neu ist auch das Parlamentsabkommen, mit denen 100, 50 französischen und 50 deutschen Abgeordneten die Möglichkeit gegeben wird, die deutsch-französischen Beziehungen zu verfolgen, sie müssen künftig von beiden Regierungen informiert werden.

Der Hörtipp:
> Neuauflage des Elysée-Vertrags – Neuer Schub für die deutsch-französische Achse
von Antonia Koch – DLF – Sendung vom 21.01.2019

Der Aachener Vertrag ist auch ein Zukunftsprogramm. Man muss nicht darüber klagen, was nicht drin steht, sondern man darf staunen über alles das, was sich in den deutsch-französischen Beziehungen künftig entwickeln kann und in den Vertrag passt. Der Élysée-Palast hat das wunderbar formuliert und nennt den Aachener Vertrag „einen Kooperations- und Integrationsvertrag“. Er gibt eine Form vor, die die Politik und die Zivilgesellschaften künftig noch besser als bisher füllen sollen. Alfred Grosser hat das mal so formuliert: „Expliquer, expliquer, toujours patiemment exliquer.“

Der Élysée-Vertrag besiegelte 1963 die Aussöhnung nach 1945 – an der Alfred Grosser u.a. mit dem Comité pour l’échange avec l’Allemagne nouvelle einen solch großen Anteil hatten. Und der Élyséevertrag hatte damals schon einen programmatischen Charakter, aber heute ist der Aachener Vertrag noch viel mehr ein Programm auf der Basis der in den letzten 56 Jahren erreichten Zusammenarbeit. Er öffnet jetzt ein neues Kapitel für unsere beiden Länder. Zum Vorteil von Europa.

Auf unserem Blog: > Vom Élysée-Vertrag zum Aachener Vertrag im Januar 2019

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Emmanuel Macron
werden am 22. Januar 2019 in Aachen den neuen deutsch-französischen Vertrag unterzeichnen, dazu hat das Bundeskabinett in seiner Sitzung am 9. Januar seine Zustimmung gegeben. Unsere Redaktion ist auf den endgültigen Vertragstext, der schon “Aachener Vertrag” genannt wird, sehr gespannt.

https://twitter.com/ofaj_dfjw/status/1082995448049266689

Jetzt heißt er nicht mehr Freundschaftsvertrag, jetzt wird er Kooperations- und Integrationsvertrag genannt, aber der Freundschaftsvertrag von 1963 gilt weiter:

> Signature d’un nouveau traité de coopération et d’intégration franco-allemand – site du Palais de l’Élysée:

“ Le 22 janvier 2019, le Président de la République française, Emmanuel MACRON, et la Chancelière de la République fédérale d’Allemagne, Angela MERKEL, signeront un nouveau traité de coopération et d’intégration franco-allemand. La cérémonie de signature aura lieu dans la salle du couronnement de l’hôtel de ville d’Aix-la-Chapelle.

Le traité d’Aix-la-Chapelle s’appuiera sur le socle fondateur du Traité de l’Élysée de 1963, …“

> Außenminister Maas zum neuen deutsch-französischen Vertrag– Website des Auswärtigen Amtes:
„Der neue Vertrag wird den Elysée-Vertrag von 1963 nicht ablösen, sondern fortschreiben. Beide Verträge sollen gleichberechtigt nebeneinander stehen.“

Da steckt wohl noch mehr dahinter:
> Paris und Berlin wollen einen gemeinsamen Wirtschaftsraum gründen – Handelsblatt – 9.1.2019

Es gibt schon eine heftige Debatte in den sozialen Netzwerken aufgrund der Vorwürfe von Marine le Pen, Rassemblement National RN, vorher Front National, die Emmanuel Macron wegen des Aachener Vertrages Verrat vorwirft: Die Reaktion von > Sabine Thillhaye, LaREM, Abgeordnete des 5.Wahlkreises des Departements Indre-et-Loire und Mitglied des Verteidigungsausschusses der Nationalversammlung kam prompt. Ebenso hat Samuel Laurent (LE MONDE) die Position von Marine le Pen scharf kritisiert
L’intox de Marine Le Pen sur le traité d’Aix-la-Chapelle qui « affaiblit la France »: „Elle affirme que la France va « partager » son siège au Conseil de sécurité de l’ONU avec l’Allemagne à cause de ce traité. C’est faux.“

https://twitter.com/FranceBlogInfo/status/1084555918384222210

Französisch-deutsches Twittern über den Aachener Vertrag: #AachenerVertrag – #TraitédAixlaChapelle

Freitag, 18. Januar 2019
> Élysée-Vertrag von 1963

> Online #Französisch-lernen I ff.: Die Übersicht

> Le Traité d’Aix-la-Chapelle sur la coopération et l’intégration franco-allemandes – Website des Außenministeriums

> Den Text des Aachener Vertrags

Twittern für die deutsch-französische Kooperation
Auf unserem Blog:
> 22. Januar 2019: Der neue Élysée-Vertrag heißt Aachener Vertrag – Le nouveau Traité de l’Élysée s’appelle Traité d’Aix-la-Chapelle – 17. Januar 2019

> Vom Élysée-Vertrag zum Aachener Vertrag im Januar 2019

> Signature d’un nouveau traité de coopération et d’intégration franco-allemand – site du Palais de l’Élysée:

> Gemeinsam für Europa: Deutschland und Frankreich schließen Aachener Vertrag – Website des Auswärtigen Amts

> Journée franco-allemande 2018 – 22 janvier 2018 – Deutsch-französischer Tag 2018 – 22. Januar 2018

> 50 ans Traité de l’Élysée (66)

> Staatspräsident Emmanuel Macron hat in Aachen den Karlspreis erhalten – 11. Mai 2018

Unsere Leser kennen schon den Artikel >Französisch-deutsches Twittern, in dem die Tweets der französischen Botschaft in Berlin und der deutschen Botschaft in Paris gegenübergestellt werden – verbunden mit Aufgaben (die stehen diesmal hier am Ende dieses Beitrags) zum Vergleichen und Auswerten dieser Tweets.

Am 22. Januar 2019 unterzeichnen Bundeskanzlerin Angela Merkel und  Staatspräsident Macron den > Aachener Vertrag, der den bisherigen Freundschaftsvertrag von 1963, genannt der Élysée-Vertrag, ergänzen soll.

Wir würden auch zu diesem Ereignis sehr gerne zwei Tweetlines gegenüberstellen, die einmal französische Tweets zum Traité d’Aix-la-Chapelle und zum anderen deutsche Tweets zum Aachener Vertrag enthalten, so ähnlich wie wir es in diesem Artikel gemacht haben: > Twittern für die deutsch-französische Kooperation.

Optisch müssen wir das hier allerdings etwas anders gestalten, da Twitter es schon seit ca. einem Jahr nicht mehr gestattet, eine Tweetline z. B. mit einem  > Hashtag wie z.B. #AachenerVertrag auf einer Website oder Blog einzubinden, das geht nur, wenn die Tweets, die eingebunden werden sollen, von einem einzigen Twitterkonto stammen (einschl. Retweets auf dieses Twitterkontos). Nun, das ist nur ein optisches oder Designproblem. Wir geben jetzt hier alle notwendigen Links an, um trotzdem mit Twitter die Meinungen zum Aachener Vertrag aus deutscher und französischer Sicht zu analysieren. Vielleicht ist diese Methode auch viel besser, weil sie den Schüler/innen die Entwicklung von viel mehr eigener Kreativität und Eigeninitiative erlaubt.

  1. Zuerst wird mit Hilfe von Tweets eine Stoffsammlung durchgeführt, wo bei man sich schon einmal vorher überlegen sollte, wonach man suchen möchte. Für meinen Kurs wäre diese Vorüberlegung wunderbar geeignet, da jede Schülerin und jeder Schüler selbständig arbeiten kann und wir hinterher viele Spezialisten haben, die über ihre Fragestellungen berichten können.  Deswegen kann die Twittersuche auch als Hausaufgabe durchgeführt werden, dann gibt es mehr Zeit zum Sprechen im Unterricht.> Haben Sie im Französischunterricht schon mal mit Twitter gearbeitet? – 5. Oktober 2017

  2. Danach oder gleichzeitig überlegen sich die Schüler/innen, wie sie ihre Ergebnisse präsentieren: Ein kurzer Leitartikel, ein Kommentar, eine Nachricht oder ein Statement… meine Schüler/innen würden sich bei diesen Twitterprojekten schnell daran gewöhnen, sich eigene Präsentationsformen auszudenken, die zu ihren Neigungen und Inhalten am besten passen

Nun zum Suchen: Man  kann das kleine Suchfeld oben rechts in Twitter nutzen oder die > Detailsuche erlaubt Ihren Schüler/innen, nach Stichworten, nach Zeiträumen zu suchen, etc. Am besten ausprobieren. Und es gibt noch > Suchoperatoren, mit denen man bei der Suche z. B. einstellen kann, in welcher Sprache man Tweets suchen möchte: lang: fr, lang:de, lang:en, etc. Schreibt man also „Brexit lang:de“ in das Suchfeld, werden nur deutschsprachige Tweets zum Brexit angezeigt:

Zwei Anwendungsbeispiele:
> Frankreich-Deutschland und der #Brexit (II) – Die Twitter-Analyse – 28. Juni 2016.

> A qui appartient la langue française ? – 4. Februar 2018

Übungsablauf:

Suchen wir nach > #AachenerVertrag – das ist kein Tippfehler, Hashtags bestehen immer nur aus einem Wort. Wer über diesen Vertrag twittert, fügt den Hashtag #AachenerVertrag hinzu. Wenn Sie in dem Suchfeld in Twitter oben rechts diesen Suchausdruck „#AachenerVertrag francebloginfo“ (=Wer schreibt über was?) eintragen, werden alle Tweets gefunden, die unsere Redaktion zum Aachener Vertrag verschickt hat. Man kann auch nach >  suchen, womit Sie einen weiteren Hashtag kennenlernen.

Twitter funktioniert wie eine riesige Datenbank, eigentlich ein Topf, in die / in den alle Teilnehmer etwas  hineinschreiben (twittern/zwitschern) und jeder Tweet sit ein Abfrage aus dieser Datenbank und mit Hilfe der > Detailsuche und den > Suchoperatoren kann man etwas aus diesem Topf herausholen.

Jetzt könnte unsere Redaktion noch seitenlang weitere Suchausdrücke nennen und Ergebnisse kommentieren. > Traité d’Aix la Chapell – manche nutzen auch keinen Hashtag. So findet man zur Zeit die Diskussion um die Vorwürfe von Marine le Pen, Rassemblement National RN, vorher Front National, die Emmanuel Macron wegen des Aachener Vertrages Verrat vorwirft: Die Reaktion von > Sabine Thillhaye, LaREM, Abgeordnete des 5.Wahlkreises des Departements Indre-et-Loire  und Mitglied des Verteidigungsausschusses der Nationalversammlung kam prompt. Ebenso hat Samuel Laurent (LE MONDE) die Position von Marine le Pen scharf kritisiert
L’intox de Marine Le Pen sur le traité d’Aix-la-Chapelle qui « affaiblit la France »: „Elle affirme que la France va « partager » son siège au Conseil de sécurité de l’ONU avec l’Allemagne à cause de ce traité. C’est faux.“

Par Adrien Sénécat et Marie Dédéban Publié le 18 janvier 2019 à 13h35 – Mis à jour le 18 janvier 2019 à 14h56

Immer aktuell:

> Twittern für die deutsch-französische Kooperation

> Twittern. Frankreich und Deutschland in der EU

> Deutsch-französisches Twittern, aber diesmal aus der Perspektive der Außenministerien

Es ist bei der Analyse von Tweets interessant zu beobachten, welche politischen Gruppierungen, den Vertrag wie auffassen – das würde aber für unsere Zwecke zu weit führen, aber auch dafür wäre die detaillierte Twittersuche geeignet, um sich zumindest einen Überblick über die Reaktionen zu verschaffen. Immerhin, die Analysen mit Twitter sind vor allem interessant, um herauszufinden, über welche Inhalte beiderseits des Rheins diskutiert wird:

Es ist ganz einfach, einen Tweet hier einzubinden: In Twitter mit der rechten Maustaste auf das Datum des Tweets klicken und dann den darunterliegenden Link mit LINKADRESSE KOPIEREN (im Zwischenspeicher) speichern, zum Blog wechseln und (im Editiermodus – über das Backend) den Link einfügen, dann wird automatisch der ganze Tweet mit seinen Funktionen, die Ihnen aus Twitter bekannt sind, hier angezeigt. Tweets können bis zu 240 Zeichen lang sein, vier Fotos oder einen Videoauszug bis zu 1,5 Minuten enthalten.

Oder man kann – man muss dazu bei Twitter angemeldet sein, damit hat man auch gleich ein Twitterkonto – Tweets „liken“, retweeten und dabei auch kommentieren und direkt darauf antworten:

https://twitter.com/FranceBlogInfo/status/1085891927789195264

https://twitter.com/FranceBlogInfo/status/1086184739093004288

https://twitter.com/FranzBotschaft/status/1086324939454640128

 

Aufgaben

1. Lisez les derniers 20/30 Tweets avec le #AachenerVertrag oder . Quels sont les thèmes majeurs des relations franco-allemande ?

Variante: Choisissez d’autres semaines. D’autres expressions, la recherche détaillée vous aidera.

2. De quoi parlent les tweets français  ?

3. De quoi parlent les tweets allemands  ?

4. Qu’est-ce qu’on attend du traité?

5. Parle-t-on du contenu du Traité ?

6. Vous établissez rapidement une liste avec le vocabulaire autour de la coopération franco-allemande.

7. Comment en parle-t-on dans d’autres pays d’Europe- de votre choix? Essayez la recherche détaillée. Utilisez lang=fr, etc.

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Alles über Twittern im und für den Französischunterricht: > Schule und Politik: Vom Twittern in Frankreich und Deutschland

 

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