Manche schreibe oder sagen unserer Redaktion, wir würden zu viel über Paris schreiben, auch wenn wir manchmal nur > einen Tag dorthin reisen. Deshalb nutzen wir die günstige Gelegenheit, Sie heute mit Hilfe von France-Culture nach Lyon mitzunehmen. Wo sind Ihre Kopfhörer und haben Sie jetzt 4 Stunden Zeit? Bestimmt werden Sie in Kürze dann nach Lyon fahren. Und wenn unsere Redaktion die Fotos aus Lyon wiedergefunden hat, werden die hier auch als Foto-Album angezeigt:
Es muss ja nicht immer Musik, Politik oder gar Fachdidaktik auf diesem sein. Wussten Sie das schon? Die Hälfte aller aus dem Französischen ins Deutsche übersetzten Bücher sind Comics. Kein Wunder: Erstens ist das einfach zu machen, dann bringt schon eine Auflage von 500-1000 Rentabilität – und außerdem gibt es neben Asterix, Lucky Luke, den Schlümpfen und Gaston so viele andere tolle Figuren: Keine französische (oder belgische) Stadt ohne nicht mindestens einen Comicladen, mehr als 1000 (In Worten: Tausend) Neuerscheinungen im Jahr in Frankreich, Messen und Sendungen und Sonderseiten und Magazine und… und… und. Die „Neunte Kunst“ ist ein typischer Zug der französischen Kultur. Gehen Sie in Frankreich in einen Buchladen. Dort sitzen nicht nur Kinder in der Comic-Abteilung. Setzen Sie sich einen Augenblick dort unter ihre Altersgenossen und Sie werden bestimmt auch mit einem Comic zur Kasse schreiten. N’est-ce pas?
Der französischste aller ARD-Sender frönt jetzt mit dem dortigen Monsieur Chanson Gerd Heger dieser „Kulturvermittlung“ – auf der Seite > www.sr.de/bd gibt es ab sofort regelmäßig Tipps und Kritiken zu frankophonen Comics in Deutschland (und dazu immer die Angaben fürs Original) – für Fans, Frankophile, Frankophone – und solche, die es werden wollen. Oder gibt es (neben der Musik) eine witzigere Art, Französisch zu lernen?“
–>Staatspräsident Emmanuel Macron meint es ganz ernst mit dem “Renouveau de la culture” en Europe. In einem Interview, das er kürzlich dem Spiegel – s. hier unten – gegeben hat, berichtet er über seine literarischen Vorlieben.
Das betrifft nicht nur den digitalen Wandel, bei dem er daraufdringt, dass die Rechte der Autoren nicht vergessen werden:
Rede in der Sorbonne > Initiative für Europa: “Wenn wir heute da stehen, wo wir sind, wenn wir alle von mir vorhin erwähnten Herausforderungen bewältigt haben, wenn wir aufrecht stehen, dann deshalb, weil wir Gefühle, eine gemeinsame Kultur haben, weil diejenigen, die die etymologischen Boten dessen sind, was uns wirklich zusammenhält, die wahre Autorität in Europa, das sind die Autoren. Deshalb müssen die Urheberrechte in diesem modernen digitalen Raum verteidigt werden. Und es ist die Würde Europas, es ist seine ureigene Fähigkeit zu existieren und sich nicht in einem derartigen Bereich aufzulösen, was dazu führt, dass wir diesen Wandel nur schaffen können, wenn wir die gerechte Entlohnung aller Autoren und aller Formen künstlerischen Schaffens in der digitalen Welt verteidigen.
Sein erster Roman sei noch in der Schublade, erklärt Staatspräsident Macron den Journalisten des Spiegels. @Emmanuel Macron : Darf www.france-blog.info den als erster rezensieren?
Und der Staatspräsident berichtet über seine Lektüreliste:
Unsere Zersplitterung ist nur oberflächlich. Sie ist eigentlich unsere größte Chance. Und anstatt die Fülle unserer Sprachen zu bedauern, sollten wir daraus einen Vorteil machen! Europa soll jener Raum werden, in dem jeder Studierende bis 2024 mindestens zwei europäische Sprachen spricht. Anstatt unsere zerstückelten Gebiete zu beklagen, stärken wir lieber den Austausch! Bis 2024 soll die Hälfte einer Altersgruppe bis zu ihrem 25. Lebensjahr mindestens sechs Monate in einem anderen europäischen Land verbracht haben. Seien es Studierende oder Auszubildende. Deshalb gerade hier, wo einige Vorreiter wie in Bologna, Montpellier, Oxford oder Salamanca an die Kraft der Lehre, des kritischen Geists und der Kultur geglaubt haben, möchte ich, dass wir auf der Höhe dieses großen Entwurfs sind.
Stets die perfekte,sich selbst aktualisierende Schulaufgabe > Französisch-deutsches Twittern auf unserem Blog. So machen sich (nicht nur) ihre Schüler/innen für jede deutsch-französische Diskussion fit.
Die Politik in Frankreich hat in den letzten Monaten unsere ganze Aufmerksamkeit verlangt. Und das ist noch gar nicht zu Ende. Nach der > Ernennung von Edouard Philippe zum Premierminister, erwarten wir für morgen die Bildung der neuen Regierung in Paris. Und dann die > Wahlen #legislatives2017 am 11. und 18. Juni. Und dann eine starke Erneuerung der deutsch-französischen Kooperation zugunsten Europas. Werden die Briten es bedauern, dass ihnen zu Europa nur noch > Brexit einfällt? Präsident Macron ist offenkundig fest entschlossen, Europa auf eine neue Grundlage zu stellen. Wird es ihm gelingen, die EU zu Reformen zu führen? Das ist auch eine Aufgabe von uns allen.
In Frankreich kann man nicht zur Schule zu gehen, ohne je mit Jean de la Fontaines lebendigen Fabeln in Berührung zu kommen: Auswendiglernen und lautes Vortragen der Fabeln sind ein fester Bestandteil in der Erziehung und haben sich dementsprechend tief ins Gedächtnis der meisten Franzosen eingeprägt. Es ist allerdings zu bezweifeln, ob Kinder sich die metaphorische Bedeutung dieser Tiergeschichten, die mitunter eine scharfe Gesellschaftskritik des 17. Jahrhunderts bergen, vollständig erschließen.
Mit mehr Abstand zu den Texten und einem geschärften Blick auf die Welt – bereichert durch ihre künstlerische Erfahrung – kehren Eloïse Cotty und Elsa Farbos als Erwachsene zu diesen besonderen Werken der französischen Literatur zurück. In „Fabulations“ präsentieren sie eine Gegenüberstellung ihrer unabhängig voneinander entwickelten künstlerischen Arbeiten, in denen sich das Imaginäre der Fabeln im Dialog zwischen Malerei und Bildhauerei bewegt.
Der Eintritt ist frei
Ausstellungsöffnungszeiten: Di-Do 10.00-18.00 Uhr, Fr 10.00-16.00 Uhr
Veranstalter: Institut français Stuttgart. In Zusammenarbeit mit der GEDOK.