Vacances en France (VI) : Montpellier (IV) Quartier Port Marianne
Donnerstag, 24. November 2016> Port Marianne kelquartier
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Wir gratulieren Professor Karlheinz Stierle zu seinem 80. Geburtstag und erinnern an das Interview, das er uns 2013 gegeben hat > Romanistik als Passion.
LE MONDE,
22. November 2016 >>
Das Wahlergebnis der 3 Erstplazierten: François Fillon 44,1 %, Alain Juppé 28,6 % und Nicolas Sarkozy 20,6 %. Alle, Die Franzosen und die Meinungsinstitute sind von dem Ergebnis überrascht worden. Nicolas Sarkozy akzeptierte noch in der Nacht seine Niederlage auf konziliante Weise: „Die Zeit der Bruderkriege ist vorbei,“ – ein Satz, den bei den Linken auch jemand aussprechen müsste – und verspricht im 2. Wahlgang für für François Fillon zu stimmen. Wie viele Franzosen des linken Lagers haben wohl für François Fillon gestimmt, mit dem Ziel Nicolas Sarkozy auf den dritten Platz zu schicken?
Die Ausgangslage:
🔴 EN DIRECT – Suivez avec nous les résultats du premier tour de la primaire à droite! https://t.co/GdiOhLkbRt #laprimaire #primairedroite 📩 pic.twitter.com/R96wpfTGZq
— Le Figaro (@Le_Figaro) November 20, 2016
Die Stellungnahme von Nicolas Sarkozy
Je souhaite le meilleur pour mon pays et pour celui qui aura à conduire la France que j'aime tant – NS pic.twitter.com/xNYy61YUVV
— Nicolas Sarkozy (@NicolasSarkozy) November 20, 2016
Möglicherweise ist heute schon der Name des nächsten Staatspräsidenten bekannt:
In der Wahl am 20. November 2016 ermittelten die Rechte und das Zentrum, wen sie als ihren Kandidat nächstes Jahr für die Präsidentschaft nominierne werden. Auch diese Primärwahl ist eine Wahl mit zwei Wahlgängen. Die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen werden am nächsten Sonntag gegeneinander antreten. Der Sieger könnte möglicherweise gegen Marine Le Pen antreten müssen.
François Fillon: Aus dem Schatten getreten https://t.co/2c6LiqL7GV
— Handelsblatt (@handelsblatt) November 20, 2016
Candidat par candidat, @Pomme_ vous livre de très belles cartes des résultats #PrimaireDroite https://t.co/bv0BvmbJvh pic.twitter.com/cPjWqQtnYH
— Adrien Sénécat (@AdrienSnk) November 21, 2016
| > Présidentielle 2017 (I) 5. September 2016
> Présidentielle et législatives 2017 : les dates des élections précisées > Comment est élu le Président de la République ? – vie-publique.fr > Quel est le rôle du Président de la République ? – vie-publique.fr > Quelles sont les dates des prochaines élections ? > Charles de Gaulle, Discours de Bayeux, 16 juin 1946 – 16. Juni 2016 > L’élection du Président de la République au suffrage universel – 26. Januar 2007 > Le Président de la République: un roi élu ? – 9. April 2007 > 50 ans Ve République – Die V. Republik wird 50 – 4. Oktober 2008 > Apprenons un nouveau mot: la présidentialisation – 23. mai 2007 > Der Blick nach Frankreich: Das Wahlrecht für die Abgeordneten – 3. August 2015 > Expertenkommission: Das Grundgesetz in Deutschland und die Verfassung in Frankreich – 1. (!) April 2013 |
Am 20.11. im ersten Wahlgang und am 28.11. wird mit dem zweiten Wahlgang der Primaireswahlen bei der Partei Les Républicains,und des Centre ihr Kandidat für die Präsidentschaftswahlen 2017 bestimmt. Im Grunde genommen formuliert die Partei mit dem Ergebnis der Primärwahlen eine Liste mit einem Namen, den sie in den ersten Wahlgang am 23. April 2017 schickt. Erhält er an dem Tag die absolute Mehrheit darf er in den Elyséepalast als neuer Mieter einziehen. Ist das nicht der Fall, müssen die Franzosen in einem zweiten Wahlgang am 7. Mai 2017 zwischen den beiden Kandidaten, die die meisten Stimmen erhalten haben, wählen. Dann reicht die einfache Mehrheit.
Die Primärwahlen wurden erstmals vor der letzten Präsidentschaftswahl von der Parti socialiste durchgeführt, als die Parteimitglieder aufgerufen wurden, sich zwischen François Hollande und Martine Aubry zu entscheiden. Die Primärwahlen, die jetzt von der Republikanern > Primaire de la droite et du centre am 20./27. November 2016 und von der PS > Primaires citoyennes 22./29. Januar 2017 durchgeführt werden, sind eine Vorwegnahme der Präsidentschaftswahl. Möglicherweise entscheiden diejenigen, 2-3 Millionen oder mehr?, die sich an diesen Primärwahlen beteiligen über den künftigen Präsidenten. Übrigens: jeder Franzose kann an dieser Primärwahl teilnehmen: Kosten 2 EURO pro Wahlgang und die Erklärung, die Werte der Droite und des Centre zu teilen. Wahrscheinlich werden auch viele Franzosen, die einen linken Kandidaten bevorzugen, an der Primärwahl der Rechten und der Mitte teilnehmen, damit der Kandidat gewählt wird, der ihrer Meinung nach einem Kandidaten der Linken unterliegen wird.
Der schnelle Überblick per Twitter: > Primaire
Der künftige Präsident kann dann zwar sagen, er sei vom Volk gewählt worden, aber dennoch ändern sich die Ausgangsbedingungen der Wahl. Wäre es schlauer gewesen, die Primärwahlen zu streichen und die Franzosen selbst im ersten Wahlgang unter allen Kandidaten die beiden Kandidaten wählen lassen, die in den zweiten Wahlgang kommen sollen? Früherr wurde der Kandidat nur von der Partei bestimmt, das aktuelle Verfahren erreicht mehr Aufmerksamkeit. Andererseits müsste Der Kandidat der Republikaner, der am ersten Wahlgang teilnehmen darf, eigentlich sagen, mein Wahlkreis ist die Partei. Der künftige Präsident kann nicht so einfach von sich sagen, dass wie der Gründer der V. Republik General Charles de Gaulle 1946 in seiner Rede in Bayeux (> Charles de Gaulle, Discours de Bayeux, 16 juin 1946 – 16. Juni 2016) erklärte, der Präsident müsse über den Parteien stehen. Werden die Primaire-Wahlen der Autorität des künftigen Präsidenten schaden? Maurice Duverger nannte das Régime der V. Republik > ein halb-präsidentielles System, da eigentlich nicht der Präsident, sondern der Premierminister der Regierungschef ist, der auch vor dem Parlement verantwortlich ist. Er führt lt. Art. 20 der Verfassung von 1958 die Politik der Nation: „Il détermine (sic!) et condui la politique de la nation.“ Wenn der Präsident sich aber um alles kümmert, verschieben sich die Verhältnisse an der Spitze des Staates. In gewisser Weise greifen die Parteien indem sie den Kandidaen für den ersten Wahlgang niminieren dem Souverän, dem Volk vor. Eine Parteiendemokratie ist daber damit noch nicht in Sicht. In Berlin haben hingegen die Parteien dem Anschein Anfang November unter sich ausgemacht, wen die Bundesversammlung im Frühjahr zum Bundespräsidenten wählen darf. Vgl. Gesetz über die Wahl des Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung § 9. Sie greifen damit ihr vor und tun indirekt so, als würde die bBundesversammlung sich dieser Entscheidung bestimmt beugen.
Wir dürfen gespannt sein, wer am 27. November vorne liegt: Nicolas Sarkozy, Alain Juppé oder François Fillon?
> Primaire à droite : tous les sondages en un clic Website des FIGARO
> Primaire à droite : Juppé reste en tête des intentions de vote, Sarkozy et Fillon en hausse – LE MONDE
| Tweets by MontpellierNow |
Wie wäre es mit einem Ausflug nach Montpellier? Die Stadt entdecken? Die neue Architektur bestaunen? > Street-Art bewundern?
In Montpellier gibt es viel zu sehen: Ein neues Stadtquartier: > Port Marianne. Da hätten die Architekten des so > verunglückten Viertels hinter dem Stuttgarter Hauptbahnhof sicher viel lernen lernen können. Und das 2011 fertiggestellte > L’hôtel de ville von Jean Nouvel et François Fontès sollte man auch besuchen. Versäumen Sie nicht in das Quartier > Antigone von Ricardo Bofill zu gehen. Mit Einkaufszentren in Stuttgart haben wir kein Glück gehabt: Wie geht aber das > Lèche-vitrine à Odysseum in Montpellier. Nicht vergessen: > Musée Fabre de Montpellier Méditerranée Métropole.
À Montpellier : > Visites, excursions et patrimoine
> Découvrir Montpellier
Der Veranstaltungskalender für Montpellier: > agenda des événements/festivités
Barbara Lindahl, Journalistin bei der ARD hat letztes Jahr einen Film über Montpellier gedreht: „Da will ich hin“. Ihr Film wurde am 28. 11. 2015 gesendet: > Montpellier, da will ich hin!
Gestern haben rund 50 Persönlichkeiten, Künstler, Forscher, Unternehmher und Sportler zur Mäßigung bei der andauernden Kritik am Staatsprräsidenten aufgerufen: > Deneuve, Binoche, Biolay… Une soixantaine de personnalités disent „stop au Hollande-bashing!“ – Journal de dmanche, 19 novembre 2016
„Dès le départ, François Hollande a fait face à un incroyable procès en illégitimité. Ce dénigrement permanent met à mal toutes les institutions de la République et la fonction présidentielle. Il perdure encore aujourd’hui malgré la stature d’homme d’État que François Hollande a parfaitement incarnée, tant dans les crises internationales que lors des épouvantables tragédies que notre pays a traversées.
C’est comme si, en quatre ans, on n’avait jamais entendu parler ni retenu tout ce qui a été accompli, systématiquement effacé par ce Hollande-bashing : les créations de postes dans l’Éducation nationale, l’alignement du traitement des instituteurs sur celui des professeurs, l’augmentation du nombre de policiers et de magistrats, [es folgt eine lane Liste der erfolgreichen Projekte unter Hollande] … Tout cela est ignoré, tout cela est déformé, gommé, remplacé par un procès quotidien, instruit à charge par des injures et des mensonges ignobles. Nous, artistes, sportifs et créateurs, penseurs, chercheurs, entrepreneurs et citoyens indépendants, dénonçons cet acharnement indigne qui entraîne le débat politique dans une dérive dangereuse pour la démocratie.“
| > Wie kommt man nach Digitalien? (I) | Wie kommt man nach Digitalien? (II) | > Wie kommt man nach Digitalien? (III)|
Auch auf unserem Blog > L’école à l’heure numérique – Schule im digitalen Zeitalter – 6. November 2017
> Digital unterrichten – Enseigner avec le numérique
Bezug: > Digitale Strategie 2025 – Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
Bildung ist nicht digitalisierbar. Wir brauchen eine Didaktik für das Lernen mit digitalen Medien. Digitalien ist in deutschen Schulen in weiter Ferne. Die technische Ausstattung hinkt trotz der digitalen Agenda der Bundesregierung fast überall um Jahre der technischen Entwicklung hinterher. Es gibt aber > IPad-Klassen, die Schüler an die PC-Technik und das digitale Lernen heranführen. Der > digitale Unterrichtsassistent eröffnet neue methodische Ansätze für die Fachdidaktik.

„Die diesjährige Sonderstudie »Schule Digital« – Lehrwelt, Lernwelt, Lebenswelt: Digitale Bildung im Dreieck SchülerInnen-Eltern-Lehrkräfte (PDF: 2,85 MB) befragte daher zum ersten Mal Schüler, Eltern und Lehrkräfte gemeinsam zu ihren Digitalkompetenzen und der digitalen Infrastruktur in den Schulen. Schüler, Eltern und Lehrkräfte fordern danach mehrheitlich die umfassende Einbindung digitaler Medien in den Unterricht, eine entsprechende Umsetzung wird jedoch durch fehlende strukturelle Verankerung und damit einhergehende mangelnde IT-Infrastruktur und Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte verhindert.“ <<< BMWi stellt Studien zum Digitalisierungsgrad der Bevölkerung und zur digitalen Schulbildung vor 15.11.2016
Auf unserem Blog:
„Dieser Bericht ist viel mehr als eine bloße Bestandsaufnahme. Viele Spezialisten betrachten mit ihrem Spezialwissen von außen den Zustand der Schulen und des Schulsystems in Frankreich. Sie vermuten, dass eine Veränderung der Unterrichtsmethoden eine Verbesserung des gleichen Chancen für alle bewirken könnte. Sie versuchen zu definieren, welchen Anteil der digitale Unterricht an diesen Veränderungen haben könnte.“ > Bitte weiterlesen.
Vergleichen wir diese beiden Berichte miteinander:
Der Vergleich: "didaktisch" 25 x : > https://t.co/sjAWA4gGNb "Didaktik" 1 x: https://t.co/DpFyrVrssK #D21DG @yann_bonnet @SophiePene pic.twitter.com/HjCfWyhyLV
— Frankreich-Blog (@FranceBlogInfo) November 16, 2016
Eine kleine Auswahl unserer Beiträge zum Lernen mit digitalen Medien: > Web 2.0
> Haben Sie im Französischunterricht schon mal mit Twitter gearbeitet?
> Twittern für die deutsch-französische Kooperation
> Essai. Lernen und Studieren mit dem Internet
>Digitales Lernen als Bildungsoffensive bei uns – digitales Lernen als Praxis in Frankreich
> Education numérique et la prévention de la radicalisation des jeunes : Sitographie et bibliographie
> Enseigner avec le numérique
> Schule und Politik: Vom Twittern in Frankreich und Deutschland
> Ecrivez-vous à la main ou tapez-vous au clavier ? Schreiben Sie mit der Hand oder der Tastatur?
> Französischlernen mit dem Computer (I)
> Künftig gemeinsam und digital: Deutsch-französische Kommission für Digitaltechnik DFKFD > Freitag, 1. April 2016
> Der Vergleich X: Digitale Agenda 2025 in Deutschland und die Loi numérique en France
> Texte schreiben oder Buchstaben suchen? Schreibschrift, Blockschrift oder Touchscreen?
> Les grandes étapes du plan numérique
und > 220 weitere Artikel zu Web 2.0
In 16 Bundesländern gibt es in jedem Regierungsbezirk ganz unterschiedliche Ansätze, die Schulbildung mit digitalen Aspekten zu modernisieren. Noch ist bei uns keineswegs sicher, ob man Schülerinnen und Schülern empfehlen sollte, mit der Hand gute Texte schreiben oder mit dem IPad in den unergründlichen Weiten des Internets Informationen zu suchen, die auch die Schülerbibliothek, in Frankreich CDI genannt, für Sie bereithält.
Dafür aber gibt es bundesdeutschen Schulen Unterrichtsformen wie Offener Unterricht und Gruppenarbeit, von denen der Frontalunterricht auch in Frankreich bestimmt etwas lernen könnte. Selbstbestimmtes Lernen, kompetenzorientierter Unterricht, Methodentraining sind Stichwörter, die in einen deutsch-französischen Schulvergleich mit Gewinn eingebracht werden könnten.
> http://www.education.gouv.fr/panorama-services-numeriques/ – Website des Erziehungsministeriums in Paris
> Un outil numérique par mois – Equipe TICE Limoges
> Classes TICE ****
In Frankreich gibt es hingegen landesweite Initiativen, die Einführung des digitalgestützen Lernens massiv und vor allem mit staatlicher Unterstützung zu fördern. > Chefsache: Un grand plan numérique pour l’école.
Vgl. Bundeskanzlerin Angela Merkel äußert sich im November 2016 zum Einsatz digitaler Medien in der Schule:
Wir haben auf unserem Blog in den letzten Monaten über diese Initiativen ausführlich berichtet. Ein Bericht wie > Jules Ferry 3.0 mit seinen so gut gelungenen zentralen Empfehlungen wäre in Deutschland kaum möglich, müsste man doch zuerst die Vielfalt der überall so unterschiedlichen Ansätze in den 16 Bundesländer auflisten. Landesweite Initiativen wie das > Netzwerk Canopé in allen Regionen Frankreichs oder die perfekt gestaltete Website von > Eduscol suchen in Deutschland vergeblich ihresgleichen.
Im Grunde genommen sind die digitalen Lernsituationen beiderseits des Rheins eigentlich unvergleichbar. Jeder Versuch eines Vergleichs stösst nur auf Unterschiede. Das ist aber überhaupt kein Grund zur Entmutigung, denn beide Seiten verfügen über bemerkenswerte Trümpfe, die zusammengenommen, bewertet man sie vom Standpunkt der Ergänzung aus, gemeinsam genutzt werden sollten, zumal die Ziele, Bildung durch den Einsatz der PC-Technik zu verbessern, dieselben sind.
Bitte lesen Sie weiter: > Wie kommt man nach Digitalien I
Der Fremde von Albert Camus – Regie: Philipp Preuss
Deutsch von Uli Aumüller
> Schaubühne, Berlin
»Der Fremde« ist nach Thomas Bernhards »Das Kalkwerk« die zweite Arbeit des österreichischen Regisseurs Philipp Preuss an der Schaubühne.
15.-17.11.2016, jeweils 19.30 – 21.00
13.-15. 12.2016, 20.00 – 21.30, jeweils 20.00 – 21.30
| Auf unserem Blog:
> Albert Camus, L’étranger – 14. Februar 2016 > Gelesen: Jacques Ferrandez, L’Étranger d’après l’œuvre d’Albert Camus – 24. Januar 2014 > Albert Camus – 7. November 1913 – 4. Januar 1960 – 4. Januar 2015 |
Auf der Website der Schaubühne wird der Artikel von Joseph Pearson > Camus’ »Fremden« träumen, der von der Probenarbeiten mit dem Regisseur Philipp Preuss berichtet.
> Auf der Website der Schaubühne wird erst ein Absatz aus Camus‘ Der Fremde zitiert:
„Mir wurde klar, dass ich das Gleichgewicht des Tages zerstört hatte, die außergewöhnliche Stille eines Strandes, an dem ich glücklich gewesen war. Da habe ich noch viermal auf einen leblosen Körper geschossen, in den die Kugeln eindrangen, ohne dass man es ihm ansah. Und es war wie vier kurze Schläge, mit denen ich an das Tor des Unglücks hämmerte.«
In Albert Camus’ 1942 erschienenem Roman »Der Fremde« wird der Franzose Meursault zum Mörder. Am Strand von Algier tötet er einen Araber. Im anschließenden Gerichtsprozess verteidigt er sich nicht, obwohl am Ende sein Todesurteil steht. Er, der passive Zuschauer seines Lebens, verfolgt was ihm passiert so leidenschaftslos, als ginge es um einen Anderen. Und es scheint, das Todesurteil würde weniger mit dem Mord an dem namenlos bleibenden Araber begründet als mit eben jener Gleichgültigkeit Meursaults, die dieser als der Welt inhärent begreift.“
Meursault wird zum Mörder. Das Urteil steht fest, es war Mord. Etwas enigmatisch: „Im anschließenden Gerichtsprozess verteidigt er sich nicht, obwohl am Ende sein Todesurteil steht.“ Es geht um den Moment, als der Araber das Messer zückte, hätte er es im nächsten Moment auf Meursault geworfen? Wieso ist Meursault ein „passiver Zuschauer seines Lebens“? Ob das stimmt? Ganz passiv, als er seinem Freund den Revolver abgenommen hat, damit er keine Dummheiten begehe? Man wiederholt gerne, was in der Literatur über Meursault geschrieben wird, und was der Staatsanwalt ihm vorwirft, alles Dinge, die „man nicht tut“, die aber zum Tod des Arabers keine Beziehung haben. Man sollte den Roman nochmal ganz genau lesen. „Gleichgültigkeit Meursaults“? Gibt es einen zweiten Roman Der Fremde? Camus gibt zu verstehen, dass alle Beteiligten in die Falle des Staatsanwalts fallen, auch die Leser. Meursault ist ein genauer Beobachter. Der zweite Teil des Romans gibt zu verstehen, dass alle Beteiligten dem Staatsanwalt folgen. Keiner von ihnen – außer dem Hausmeister der zugibt, Meursault den Milchkaffee angeboten zu haben – will, kann oder möchte Meursault entlasten. Und der Leser, der ihn als passiv bezeichnet, kann es auch nicht.
[Passagen aus meinem Vortrag in Tübungen am 15. Oktoberr 2013:]
Das Vorwort (1955) aus der Feder Camus‘ zur amerikanischen Übersetzung des Fremden deutet den Roman: „J’ai résumé l’Etranger, il y a très longtemps, par une phrase dont je reconnais qu’elle est très paradoxale: Dans notre société, tout homme qui ne pleure pas à l’enterrement de sa mère risque d’être condamné à mort. Je voulais dire seulement que le héros du livre est condamné parce qu’il ne joue pas le jeu. En ce sens, il est étranger à la société où il vit, il erre, en marge, dans les faubourgs de la vie privée, solitaire, sensuelle. Et c’est pourquoi des lecteurs ont été tentés de le considérer comme une épave. On aura cependant une idée plus exacte du personnage, plus conforme en tout cas aux intentions de son auteur, si l’on se demande en quoi Meursault ne joue pas le jeu. La réponse est simple, il refuse de mentir. Mentir, ce n’est pas seulement dire ce qui n’est pas. …“ (Camus, Préface à l’Édition américaine, in: id. Oeuvres, Romans et novelles, S. 215)
„„Ich habe den Étranger vor langer Zeit in einem Satz resümiert, der zugebenermaßen sehr paradox klingt: ‚In unserem Jahrhundert riskiert jeder Mensch, der bei der Beerdigung seiner Mutter nicht weint, zum Tode verurteilt zu werden.’ Damit wollte ich sagen,, dass der Held des Buches verurteilt wird, weil er das Spiel nicht mitspielt. In diesem Sinne ist er (in den Augen der anderen, H.W.) ein Fremder in der Gesellschaft, in der er lebt, wo er herumirrt, am Rande, in den Vororten des privaten Lebens, solitär, gefühlsvoll. Und deshalb haben die Leser in ihm eine Art Strandgut gesehen. Man würde einen besseren Eindruck seiner Person gewinnen, wenn man sich fragen würde, warum er das Spiel nicht mitspielt. Die Antwort ist ganz einfach. Er weigert sich zu lügen.“
Meursault spielt also das Spiel nicht mit. Er weigert sich zu lügen, er ist grundehrlich wenn auch mit kleinen Schwächen, die jeder so kennt, und das verträgt die Gesellschaft nicht. Im Grunde genommen lehnt er sich mit dieser Haltung gegen alle auf, ob er sich dessen bewusst ist, mag dahingestellt sein. So subtil Camus’ Erklärung ist, so schwierig ist auch für den Leser, diese Interpretation beim ersten Lesen zu erkennen. Wenn auch eine einfache Sprache den Roman prägt, ist seine Struktur viel komplexer, als man bei der ersten Lektüre vermutet.
Schlagen wir Wikipedia auf: In dem Artikel über Der Fremde „Der Roman erzählt die Geschichte eines introvertierten Mannes namens Meursault…“ liest man „Meursault zeigt sich als Mensch, der antriebslos in den Tag hineinlebt, der zwar Details seiner Umgebung wahrnimmt, jedoch Gewalt und Ungerechtigkeit emotionslos akzeptiert. Kurz nach der Beerdigung seiner Mutter beginnt er eine Liebesaffäre, was später als Beweis für seine emotionale Kälte angeführt wird. Der Protagonist gibt sich zufrieden, wenn sein Alltag routinemäßig wie eh und je abläuft.“ Und es ist schon sehr bedenklich, wie der deutsche Wikipedia-Artikel sogar versucht, eine Moral zu konstruieren, die Meursault verletzt haben soll: „Der zweite Teil des Buches behandelt den Prozess. Hier wird der Protagonist erstmals damit konfrontiert, wie er durch sein gleichgültiges Verhalten auf Gottesfürchtige wirkt. Den Vorwurf, er sei gottlos, nimmt er kommentarlos hin und verteidigt sich nicht.“
Man kann die vorsätzliche Konstruktion einer falschen Moral bei der Zeugenanhörung leicht durchschauen. Das Betragen Meursaults am aufgebahrten Sarg seiner Mutter, seine Unerschütterlichkeit belasten ihn in den Augen von Richter und Staatsanwalt wie in denen seiner Leser, die den Roman nur oberflächlich lesen. Viele Interpretationen, wie auch die von Agnès Verlet in einem Dossier zu einer Ausgabe des Étranger wiederholen die Teilnahmslosigkeit Meursaults « un être qui n’appartient pas au monde réel. » (p. 179) und damit die Anklage des Staatsanwalts.
Zu leicht folgt man der Versuchung, dem Staatsanwalt zuzustimmen und Meursault als amoralisch und passiv beurteilen. Eine solche Beobachtung hat aber mit dem Text nichts zu tun. Meursault ist sehr wohl aufmerksam und kommentiert immer wieder die Aussagen um sich herum und die der anderen, nicht mehr und nicht weniger als jeder normale Mensch mit den üblichen Schwächen. Will jemand behaupten, Meursault sei passiv, dann findet er genügend Belege, die ein solches Urteil rechtfertigen, man muss nur alle anderen weglassen. Die Medien verhalten sich heute kaum anders. Ist z. B. ein Politiker in ihr Visier geraten, wird die Berichterstattung leicht zum Mopping.

Heiner Wittmann
Albert Camus, Revolte und Kunst
Albert Camus konzentriert sich in seinem Gesamtwerk keineswegs nur auf die Beschreibung einer absurden Welt. Sein Werk enthält nicht nur in Der Mensch in der Revolte. Essai. (1951) dezidierte Aufforderungen, mit einer Revolte dem Absurden zu begegnen. Genauso wie innerhalb des Gesamtwerks ein präziser Plan erkennbar ist, der die Abfolge seiner Werke erläutert , so belässt er es nicht einfach bei einer bloßen Revolte, sondern gibt ihr in seinen Werken auf ganz unterschiedliche Arten präzise Formen, die zusammen eine umfassende Antwort auf das Absurde formulieren. Es ist – und das wird oft übersehen – die Kunst im Werk von Camus, die eine wesentliche Aufgabe im Rahmen der Revolte einnimmt.
> Albert Camus
> Centenaire Albert Camus 1913-1960
> Ausstellung: Olivier Jordan: Noces de Lumière – Hommage à Albert Camus