Archiv für die Kategorie 'Kultur'

Quatrième rencontre entre les recteurs d’académie et les ministres de l’Éducation des Länder allemands

Montag, 9. November 2009

(kooperation-international.de Nachrichten) Am 2.11.2009 fand in der Sorbonne das 4. Treffen der 23 Recteurs d’académie mit den Kultusministern der Länder statt. Der Bevollmächtigte der Bundesrepublik Deutschland für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit (z.Zt. Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin) nahm auch an diesem Treffen teil.

Unter der Überschrift: „Frankreich: Erziehungsminister Luc Chatel wirbt vor den Kultusministern der Bundesländer für Vertiefung der deutsch-französischen Zusammenarbeit im Bildungswesen“ zitiert kooperation-international.de einen Bericht über das 4. Treffen der 23 Rektoren der Akademien mit den Kultusministerien der Bundesländer: am 2.11.2009:

Die vorangegangenen Treffen fanden in Saarbrücken (November 2004), Straßburg ( Mai 2006) und Berlin (Dezember 2007) statt. Nach den Eröffnungsansprachen des französischen Erziehungsministers, des Bevollmächtigten und des Kultusministers des Landes Baden-Württemberg (Helmut Rau) in Vertretung des KMK-Präsidenten war zentrales Thema (Podiumsdiskussion) des Treffens "Die deutsch-französische Zusammenarbeit: welche Strategien für die nächsten fünf Jahre ?"mit den Unterthemen:"Die Partnersprache: Welche Perspektiven ?""Das deutsch-französische Geschichtsbuch: welche Fortsetzungsmöglichkeiten ?""Die deutsch-französische Mobilität: welchen Mehrwert hat sie ?"Weiteres Thema war: "Best Practice Projekte und innovative Maßnahmen" mit u.a. als Unterthemen:"Die Sprache des Nachbarn: Schlüssel zum Erfolg""Berufliche Bildung in der Luft- und Raumfahrt und Entwicklung einer europäischen Kultur". Das für den Ablauf des Treffens vorbereitete 50-seitige zweisprachige Arbeitsdokument stellt den Sachstand der deutsch-französischen Zusammenarbeit im Bildungswesen dar. Erziehungsminister Luc stellte an den Beginn seiner Eröffnungsansprache die Feststellung, dass der Rückgang von Deutsch an französischen Schulen und des Französischen an deutschen Schulen zum Stillstand gekommen sei. Als Erfolge der deutsch-französischen Zusammenarbeit bezeichnete er: in beiden Ländern die Verdoppelung der Anzahl der Schulen, welche Möglichkeit der Ablegung des Abibac als Doppelabschluss  bieten, die Austauschtätigkeit des Deutsch-Französischen Jugendwerkes (DFJW),die Bilanz des Deutsch-Französischen Sekretariats für den Austausch von Jugendlichen und Erwachsenen in beruflicher Erstausbildung oder Fortbildung (Saarbrücken), u.a.die Entwicklung von 150 integrierten bi- bzw. trinationalen Studiengängen durch die Deutsch-Französische Hochschule (Saarbrücken), das deutsch-französische Geschichtsbuch. Luc Chatel setzte in seiner Ansprache folgende weiterführende Akzente: Er plädiert dafür, dass künftig alle französischen Schulverwaltungsbezirke ("académies") und alle deutschen Länder die Möglichkeit zur Ablegung des Abibac bieten. Darüberhinaus gibt er zu erwägen, das Abibac in Drittländern an einigen französischen und deutschen Auslandschulen zu erproben. Weiter hebt er die positive Auswirkung für das Deutsche von in Frankreich eingerichteten "classes bilangues" hervor, die gleichzeitig als Unterrichtsfach Englisch und Deutsch ab der 1. Klasse der Kollegstufe ("sixième") anbieten. Er spricht sich für den weiteren Ausbau von Schulpartnerschaften und den verstärkten Austausch von Lehrern, Lehrlingen sowie deren Lehrern und Ausbilder aus. Jeder Schüler, der sich für die Erlernung der Partnerprache entscheide, solle Gelegenheit zu einem mehr oder weniger langen Aufenthalt im Partnerland erhalten. Auch an die Absolvierung eines ganzen Schuljahres bei Gewährleistung seiner vollen Anerkennung im Heimatland sei zu denken. Er befürwortet die Mobilität des Lehrpersonals und von Führungskräften des Erziehungswesens; sie müsse ohne Einschränkung ermutigt werden. Er schlägt ein deutsch-französisches Sprachdiplom als Instrument der Nachprüfung französischer Sprachenntnisse nach dem Modell des von der KMK entwickelten und seit Längerem mit Erfolg praktizierten "Deutschen Sprachdiploms" als "examen bi-niveaux" vor. Er hielte es für bedauerlich, wenn die dem deutsch-französischen Geschichtsbuch zugrunde liegende Idee nicht für andere Unterrichtsfächer eine Fortsetzung fände. Als Beispiel hierfür stellt er ein deutsch-französisches Lehrbuch der Geographie zur Diskussion. Er sähe hierin eine "neue umfassend angelegte Baustelle einer intellektuellen, wissenschaftlichen und pädagogischen Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland". Er stellt die Frage, ob man nicht "unseren Kontinent" zum Thema eines solchen Lehrbuches wählen solle. Über die Ansprachen des Bevollmächtigten und des Kultusministers von Baden-Württemberg als Vertreter des KMK-Präsidenten wird, sobald sie verfügbar sind, getrennt berichtet.

> Dossier remis aux participants

Quelle: www.education.gouv.fr
Redaktion: 06.11.09, von: Dr. Hermann Schmitz-Wenzel, DFGWT

Viele Informationen und Materialien zu diesem Treffen: > www.education.gouv.fr/cid49463/ouverture-de-la-quatrieme-rencontre-franco-allemande.html

Sartre, Der Teufel und der liebe Gott

Sonntag, 8. November 2009

Heute abend habe ich eine beeindruckende Aufführung des Theaterstücks von Sartre > Der Teufel und der liebe Gott in der St. Johanniskirche in Mainz gesehen. Die Altartreppe als einfaches Bühnenbild genügte für den Rahmen dieses Stücks, das von den elf Schauspielern in beeindruckender Weise aufgeführt wurde. Dieser Inszenierung ist eine viel größere Publizität zu wünschen.

Am Sonntag, 8. November um 19 Uhr 30 findet noch eine letzte Aufführung dieses Stücks zugunsten der Renovierung der Kirche statt. Weitere Fotos der Aufführung sind auf der Website der > Sartre-Gesellschaft und hier im > Fotoalbum auf der Facebook-Seite des Frankreich-Blogs erschienen.

Der Feldherr Goetz erhält vom Priester Heinrich den Schlüssel für die Stadt Worms.

Götz lässt sich – durch ein Würfelspiel – zum Guten konvertieren.

Man muss auch Böses tun, um Gut zu sein.

Als Vorstandsmtglied der > Sartre-Gesellschaft in Deutschland und der > Groupe d’Études sartriennes in Frankreich habe ich vor Beginn der Aufführung die Grüße der beiden Gesellschaften überbracht und auf Einladung des Veranstalters in der Kirche einige einleitende Worte gesagt:

Das Stück Der Teufel und der liebe Gott nimmt unter den anderen Theaterstücken Sartres, wie Die Fliegen, Bei geschlossenen Türen oder Tote ohne Begräbnis eine besondere Stellung ein. Hier geht es um nicht um eine Situation, in der eine Wahl getroffen wird, sondern um die Revision einer Wahl, auch Konversion genannt. Goetz, der Feldherr, war einst böse, hatte also einst das Böse gewählt, und wird zu einer Umkehr bewegt, die ihn am Ende zu einer erneuten Revision seiner Wahl führt: „Ich wollte das Gute. Wie töricht. Auf dieser Erde und in dieser Zeit sind das Gute und Böse untrennbar. Ich bin bereit, böse zu sein, um gut zu werden.“ – „Du hast Dich verändert,“ antwortet ihm Nasty.

Während der Belagerung von Worm gerät Nasty (Dennis Pfuhl), Bäcker und Revolutionär, in die Gewalt des Feldherrn Götz (Max Rohland), der in den Diensten des Erzbischof von Worms steht, dessen Bewohner sich gegen ihn aufgelehnt haben. Nasty versucht Götz davon abzubringen, Böses zu tun, das nur die vorhandene Ordnung aufrechterhalten würde. Götz geht auf ihn ein, wandelt sich, konzentriert sich auf das Gute, errichtet einen „Sonnenstaat“ zum Wohl seiner Untertanen. Er weigert sich sogar, auch den Aufstand seiner Bauern anzuführen, dieser scheitert und Götz versteht, dass seine Weigerung 25000 Tote verursacht hat. Er akzeptiert, dass das Leiden auch größeres Leiden verhindern kann und willigt ein, die Aufständischen mit allen Konsequenzen zu führen.

Im wesentlichen wird dieser Inhalt des Stücks mit den Dialogen zwischen Götz und Nasty dargestellt. Aber es gibt auch noch den Priester Heinrich (Sergej Gößner), der auf seine Weise den Konflikt verkörpert, den dieses Stück illustrieren will: Sartre dazu in einem Interview: „Wenn er zu den Armen hält, verrät der die Kirche, wenn er zu der Kirche hält, verrät er die Armen. Daß es sich in einem Konflikt befindet, wäre noch gelinde gesagt. Es ist selbst ein Konflikt. Und das Problem ist für ihn absolut unlösbar, denn er ist bis in das Mark getäuscht. Da ihm also selbst vor ihm graut, beschließt er, böse zu werden. Solche verzweifelte Situationen kann es geben,“ sagt Sartre über ihm. Im Stück klingt das dann so: „Die Welt ist voller Unbill; findest du dich damit ab, so bist du schon ein Mitschuldiger du wenn du sie verändern willst, musst du zum Henker werden,“ damit bewirkt Heinrich in Goetz genau das Gegenteil: „Ich war ein Verbrecher, ich wandle mich, ich drehe meine Weste rum, und – was wollen wir werden – es wir noch ein Heiliger aus mir.“ Aber er wird bald merken, dass es nicht einfacher ist, das Gute als das Böse zu tun.

Es geht in diesem Stück aber auch um eine Moral. Eine Fußnote in dem Buch über Jean Genet, Komödiant und Märtyrer, das zur gleichen Zeit entsteht, ist eindeutig: „Jede Moral, die sich nicht zu gleich als heute unmöglich zeigt, trägt zur Mystifizierung und zur Entfremdung der Menschen bei. Das ‚Problem‘ der Moral entsteht für uns, weil die Moral für uns zugleich unumgehbar und unmöglich ist.“ (Saint Genet, S. 212)

Ob Gott existiert oder nicht, das Drama zwischen Gut und Böse bleibt. Und Götz begreift am Ende „eine menschliche Wahrheit“. In einem gewissen Sinn, läßt das Stück eine Entwicklung Sartres vom Autor einer Individualmoral zu einem engagierten Militant erkennen. Sein Stück stellt die Frage, nach einer Moral; es läßt uns ohne eine konkrete Antwort, es sei denn die Aufforderung, im Suchen nach einer Moral nicht nachzulassen, würde uns genügen. Wenn die Menschen aus ihrer Suche nach der Moral ein wenig Hoffnung schöpfen, gewinnen sie. Und > hier trifft sich Sartre wieder mit Camus, der in der Pest zeigt, dass das Virus in dem Moment an Virulenz verlor, als die Menschen wieder Hoffnung schöpften.

Claude Lévi-Strauss est mort

Dienstag, 3. November 2009

Claude Lévi-Strauss, Anthropologe und Ethnologe, ist in der Nacht auf Sonntag im Alter von 100 Jahren gestorben. Dies hat, so LE MONDE, die Ecole des hautes études en sciences sociales am 3. November mitgeteilt.

Lévi-Strauss untersuchte in vielen Werken die Beziehungen zwischen Sprache und der Kultur. Er formulierte eine Theorie der Anthropologie. Er meinte, dass ähnlich wie in der Linguistik Strukturen und Gesetzmäßigkeiten in der Kultur erkannt werden können.

> Zum 100. Geburtstag von Claude Lévi-Strauss. Ein Zivilist in der Fremde
Von Henning Ritter, FAZ, 28. 11.2008

Surprise d’anniversaire : La patrouille de France

Dienstag, 27. Oktober 2009

french german 

Das Programm DUO für deutsche und französische Kultureinrichtungen

Dienstag, 20. Oktober 2009

Die > Robert Bosch Sitftung schreibt in diesem Jahr erstmalig das Programm DUO für deutsche und französische Kultureinrichtungen aus. Mit dieser Förderung können leitende Mitarbeiter zwei bis vier Wochen in eine Institution des anderen Landes entsendet werden. Zudem kann ein deutsch-französisches Kulturprojekt teilfinanziert werden, das die Teilnehmer während der gegenseitigen Besuche konzipieren, weiterentwickeln oder durchführen.

Ziel der Robert Bosch Stiftung ist es, gemeinsamen Kulturprojekten von deutschen und französischen Kultureinrichtungen zu mehr Nachhaltigkeit zu verhelfen und neue tragfeste Partnerschaften auf den Weg zu bringen.

Die beiden Institutionen bewerben sich gemeinsam. Bewerbungen können laufend bis spätestens 31.01.2010 eingereicht werden. Weitere Informationen unter > www.bosch-stiftung.de/duo

Die Eröffnung der 10. Französischen Woche in Stuttgart
Les Folies d’Offenbach

Mittwoch, 7. Oktober 2009

> Französische Woche in und um Stuttgart 2009

So ein Erfolg! Die Solistes de Lyon – Les Folies D`Offenbach unter der Leitung von Bernard Tétu und der Regie von Jean Lacornerie haben gestern mit dem Bühnenspektakel »Les Folies d’Offenbach« das Publikum bei der Eröffnungsveranstaltung mit Gesang und Theater in die Welt des französischen Komponisten deutsch-jüdischer Abstammung Jacques Offenbach (1819–1880) entführt und dem Beginn der der 10. Französischen Woche in Stuttgart den perfekten Schwung verliehen.

Dr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart begrüßte die Gäste und hielt auf eine sympathische Art zur Eröffnung der Französischen Woche auf Französisch eine bestens einstudierte Rede.

Dieter Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung überbrachte die Grüße seines Hauses.

Christian Dumon, Französischer Generalkonsul und Leiter des > Institut français de Stuttgart bedankte sich bei Gérard Roth für die freundliche Unterstützung, mit der EDF diese Veranstaltung ermöglicht hat:

Gérard Roth, Directeur Allemagne EDF International & Gaz

In fünf Szenen kombinierten die Sänger der »Solistes de Lyon« und das Schlagzeugensemble »Les Percussionistes de Lyon« Melodien, Arien und Cancans unter anderem aus »Hoffmanns Erzählungen« und »Das Pariser Leben« zu einem wunderbaren und beeindruckenden Musikerlebnis: stimmungsvolle Musik und heitere Texte rund um Offenbachs bevorzugte Themen wie Lieben, Trinken, Singen und Tanzen.

> Noch mehr Fotos. Institut français

Veranstalter: Institut français de Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Theaterhaus Stuttgart und dem Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

Mit freundlicher Unterstützung von EDF, Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Région Rhône-Alpes, Landeshauptstadt Stuttgart, Robert Bosch Stiftung und Consulat général de France à Stuttgart

Der Frankreich-Blog auf

France-blog.info auf Facebook

Follow FranceBlogInfo on Twitter


> Der Brief an alle Schülerinnen und Schüler: Französisch-Leistungs- oder Grundkurs bis zum Abitur

> Der Autor dieses Blogs

> Konzeption unseres Blogs

> Fehler auf unserem Blog

> Impressum

> Datenschutz

> Anfragen für Vorträge, Workshops und Fortbildungen


> Beiträge mit Aufgaben für Schüler/innen

> Apprendre le français – faire des exercices ****


Immer aktuell:

> Twittern für die deutsch-französische Kooperation

> Twittern. Frankreich und Deutschland in der EU

> Deutsch-französisches Twittern, aus der Perspektive der Außenministerien

> Deutsch-französische Beziehungen: Suchen im Internet – Linklisten


> Les discours d’Emmanuel Macron sur l’Europe

> Digital unterrichten – Enseigner avec le numérique = Ein Handbuch für das digitale Lernen

> Argumente für Französisch

> Apprendre l’allemand: Argumente für Deutsch

> Unsere Videos

> Unsere Videos auf Twitter Schüleraustausch?

> Kleinanzeigen auf der Website des DFJW/OFAJ

> Froodel.eu - Entdecke Deine französische Welt