Archiv für die Kategorie 'Literatur'

Stuttgarter Kriminächte: Jérôme Leroy – „Der Block“

Dienstag, 21. März 2017

> Nachgefragt: Jérôme Leroy, Le bloc

Dienstag, 21. März 2017 – 20:00 Uhr
Rosenau – Lokalität & Bühne, Rotebühlstraße 109b, 70178 Stuttgart
Rotebühlstraße 109B – 70178 Stuttgart

„Hochaktueller Thriller über das rechte Milieu.

Der Block – Eine Regierungsbeteiligung der extremen Rechten in Frankreich. Der Block beschreibt ein erschreckendes Szenario, das immer wahrscheinlicher wird – und wie es dazu kommen konnte.
Blutige Aufstände in den französischen Vorstädten, die Zahl der Toten steigt unaufhörlich. Die Partei der äußersten Rechten – der Patriotische Block – steht kurz vor dem Einzug in die Regierung. In dieser Nacht kann das Schicksal Frankreichs kippen, und sie ist für drei Menschen der Höhepunkt einer 25-jährigen Geschichte aus Gewalt, Geheimnissen und Manipulation. Agnès führt als Parteivorsitzende die Verhandlungen. Ihr Ehemann Antoine wartet in seiner luxuriösen Pariser Wohnung auf das Ergebnis, Stanko, der Chef des paramilitärischen Ordnerdienstes der Partei, versteckt sich in einem schäbigen Hotelzimmer. Antoine ist morgen vielleicht Staatssekretär – Stanko jedenfalls soll morgen tot sein. Ein Vierteljahrhundert lang waren die beiden wie Brüder. Ein Vierteljahrhundert lang waren sie bei allen Aktionen dabei, die den Patriotischen Block an die Macht gebracht haben. Ein Vierteljahrhundert lang sind sie vor nichts zurückgeschreckt. Sie haben dieses Leben geliebt, und sie bereuen nichts.

Jérôme Leroy legt mit „Der Block“ eine atemberaubende Milieustudie vor; eine Innenansicht der Strömungen, die sich in der extremen Rechten verbünden. Ein hochaktueller und literarischer Thriller aus einem Milieu, das unter Hochdruck steht – nicht nur in Frankreich.“ > Bitte weiterlesen

Ausstellung im Institut français de Stuttgart: Fabulations

Montag, 6. März 2017

Dienstag, 14. März bis Freitag, 7. April 2017
Vernissage: Donnerstag, 16. März, 19.30 Uhr

Institut français Stuttgart, Schloßstr. 51, 70174 Stuttgart


In Frankreich kann man nicht zur Schule zu gehen, ohne je mit Jean de la Fontaines lebendigen Fabeln in Berührung zu kommen: Auswendiglernen und lautes Vortragen der Fabeln sind ein fester Bestandteil in der Erziehung und haben sich dementsprechend tief ins Gedächtnis der meisten Franzosen eingeprägt. Es ist allerdings zu bezweifeln, ob Kinder sich die metaphorische Bedeutung dieser Tiergeschichten, die mitunter eine scharfe Gesellschaftskritik des 17. Jahrhunderts bergen, vollständig erschließen.

Mit mehr Abstand zu den Texten und einem geschärften Blick auf die Welt – bereichert durch ihre künstlerische Erfahrung – kehren Eloïse Cotty und Elsa Farbos als Erwachsene zu diesen besonderen Werken der französischen Literatur zurück. In „Fabulations“ präsentieren sie eine Gegenüberstellung ihrer unabhängig voneinander entwickelten künstlerischen Arbeiten, in denen sich das Imaginäre der Fabeln im Dialog zwischen Malerei und Bildhauerei bewegt.

Eloïse Cotty studierte an der Ecole Nationale Supérieure d´Art de la Villa Arson in Nizza. Sie machte dort ihren Abschluss (DNAP) und setzte ihr Studium an der Kunstakademie Stuttgart bei Prof. Cordula Güdemann fort. Seit November arbeitet sie an einer Gemäldeserie über Lafontaines Fabeln. Darin erscheinen die Tiere in einem veralteten, fossilisierten Zustand, beziehungsweise als Skelette. Durch Strich und Farbe reaktualisiert sie die Thematik mit einem Augenzwinkern.
Elsa Farbos diplomierte (DNSEP) an der Haute Ecole des Arts du Rhin in Strasbourg. Anschließend studierte Sie im Rahmen eines Austauschprogramms an der Kunstakademie Stuttgart bei Prof. Mariella Mosler. In ihrer Arbeit zur Fabel La mort et le Bûcheron (Der Tod und der Holzfäller) steht die Moral der Geschichte in Bezug zu ihrer skulpturalen Arbeit. Die starke Beziehung zwis¬chen Holzfäller und Holz spielt auf die enge Verbindung von Bildhauer und Material an. Das Porzellan in ihrer Installation deutet auf die Widersprüchlichkeit des gleichsam starken und zerbrechlichen Körpers hin.

Der Eintritt ist frei
Ausstellungsöffnungszeiten: Di-Do 10.00-18.00 Uhr, Fr 10.00-16.00 Uhr
Veranstalter: Institut français Stuttgart. In Zusammenarbeit mit der GEDOK.

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Donnerstag, 2. März 2017

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Tzvetan Todorov 1. März 1939 – 7. Februar 2017

Montag, 13. Februar 2017

Tzvetan Todorov (1. März 1939 – gestorben am 7. Februar 2017 in Paris) stammt aus Sofia. Er kam 1963 zum Studium nach Frankreich, wo er 1970 promovierte. AB 1987 war er Forschungsdirektor am Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Paris. Zu Beginn meines Studiums Lettres modernes an der Université Paris III-Sorbonnne-nouvelle war sein Aufsatz eine der ersten Lektüren in einem Seminar zur französischen Literatur: „La description de la signification en littérature“, in: Communications 4, S. 33–39, 1964. Deutsche Fassung: „Die Beschreibung der Bedeutung in der Literatur“, in: Literaturwissenschaft und Linguistik 3. Hrsg. v. Jens Ihwe, Athenäum, Frankfurt 1971, S. 120–130. Todorov machte sich einen Namen als Übersetzer und Herausgeber: Théorie de la littérature: textes des formalistes russes, Paris: Seuil 1965. Viele weitere Aufsätze folgten: „Les catégories du récit littéraire“, in: Communications 8, 1966, S. 125–151, ebenfalls auf Deutsch „Die Kategorien der literarischen Erzählung“, in: Zur Struktur des Romans, hg. v. B. Hillebrand, Darmstadt 1978, S. 347–369. Oder „Les anomalies sémantiques“, in: Langages 1, 1966, S. 100–123, in der deutschen Fassung: „Die semantischen Anomalien“, in: Literaturwissenschaft und Linguistik 1, hg. v. Jens Ihwe, Reihe Ars poetica 8.1. Athenäum, Frankfurt 1971.

Auf „Poétique“, in: Qu’est-ce que le structuralisme?, Paris: Seuil 1968, folgte Introduction à la littérature fantastique Paris: Seuil 1970, die uns zur Lektüre empfohlen wurde, als Maupassants „Horla“ besprochen wurde. Todorov mit seiner klugen Analyse ließ dieses Buch und den Autor weit hinter sich und damit eigentlich auch den Begriff der Sekundärliteratur: Deutsch: Einführung in die phantastische Literatur. übs. v. K. Kersten, S. Metz, C. Neubaur, Frankfurt: S. Fischer, 1992:

Todorovs Literaturtheorie hat ganze Generationen von Studenten geprägt. Der Begriff „Narratologie“ stammt von Todorov : Grammaire du „Décaméron“, Frankfurt: Mouton 1969. Nahezu alle seine Werk sind ins Deutsche übersetzt worden wie auch Théories du symbole,, Paris: Seuil 1977, auf Deutsch: Symboltheorien, übers. v. B. Gyger, Tübingen: Niemeyer 1995.

Zuletzt erschienen L’art ou la vie! Le cas Rembrandt, Paris: Biro 2008, La Peur des barbares, Au-delà du choc des civilisations, Paris: Robert Laffont 2008 Dazu heißt es auf der Umschlagseite: „Le nouveau livre de Tzvetan Todorov est une réflexion sur les attitudes à adopter dans le cadre du « choc des civilisations » auquel sont confrontées les démocraties occidentales.
Comment répondre au terrorisme sans faire, hors de chez soi, un usage abusif de la force en s’engageant dans des actions militaires aussi disproportionnées qu’inefficaces (exemplairement incarnées par la guerre en Irak) ? Comment réagir, sur son territoire, face à ce que l’on considère comme une atteinte aux valeurs démocratiques sans montrer cette « fermeté » qui est un autre nom pour l’intolérance ? “ dt. Die Angst vor den Barbaren. Kulturelle Vielfalt versus Kampf der Kulturen, übs v. I. Utz, Hamburg: Hamburger Edition 2010 und La Signature humaine. Essais 1983–2008, Paris: Seuil 2009.

Seine Analysen auf dem Gebiet der Soziologie und der Anthropologie haben auch deshalb eine so überragende Bedeutung, weil er immer wieder den Weg über die Literatur aufzeigt, ohne die das menschliche Miteinander und alle Gemeinschaften nur unzureichend analysiert werden können, so darf man sein Werk in einer knappen Form resümieren.

> Zum Tod von Tzvetan Todorov“Einer der produktivsten Geisteswissenschaftler Frankreichs“
Kersten Knipp im Gespräch mit Jan Drees, DLF 8.2.2017 – „Le Triomphe de l´artiste“, „Der Triumph des Künstlers“. So heißt das jüngste, im März erscheinende Buch des französisch-bulgarischen Ideenhistorikers Tzvetan Todorov. Er ist nun gestorben. „Wie sehe ich den anderen?“ – das sei eine zentrale Frage des Autors gewesen, sagte der Romanist Kersten Knipp im DLF.“

Nominé pour le prix des lycéens allemand 2017
Nachgefragt: Charlotte Erlih, 20 pieds sous terre

Montag, 6. Februar 2017

Prix des lycéens allemandsAm 3. Februar 2017 hat Charlotte Erlih zu Gast im > Institut français de Stuttgart ihren Thriller> 20 pieds sous terre Stuttgarter Schülern vorgestellt und mit ihnen über ihren Roman Francfort en français 2017 diskutiert. Georges Leyenberger, der stellvertretende Direktor des Institut français, stellte Charlotte Erlih den Schülerinnen und Schülern vor, die, und das merkte man ihren Fragen, den Roman sehr genau gelesen hatten und mehr als eine Stunde die Autorin nach der Konzeption ihres Romans, nach den Charakteren und der Art und Weise, wie sie ihr Buch geschrieben hat, befragt haben.

> Prix des lycéens allemands 2017

Manions Bruder Théo stirbt durch einen Stromschlag auf den Schienen der Pariser Metro. Was machte Theo mitten in der Nacht in dem U-Bahn-Tunnel zwischen den Stationen Père Lachaise und Gambetta? War es wirklich ein Unfall? Manon akzeptiert das nicht und macht sich auf die Suche.

Existentialismus

Sonntag, 29. Januar 2017

Unsere neue Lektüre: Sarah Bakewell, > Das Café der Existenzialisten. Freiheit, Sein und Aprikosencocktails mit Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Martin Heidegger, Edmund Husserl, Karl Jaspers, Maurice Merleau-Ponty und anderen, schon in der 5. Auflage 2017, aus dem Englischen von Rita Seuß, 448 S. mit 26 Abbildungen im Verlag C.H. Beck.

Warum war der Aprikosencocktail in einer Bar in Paris Anfang der Dreißiger Jahre so wichtig für Jean-Paul Sartre? Damals saß er dort zusammen mit Simone de Beauvoir und Raymond Aron an einem kleinen Tisch in der Bar Bec-de-Gaz und hörte Aron zu sich sagen: „Siehst du, mon petit camarade, wenn du Phänomenologe bist, kannst du über diesen Cocktail sprechen, und das ist dann Philosophie!“ Selten kann man den Neubeginn einer bestimmten Philosophierichtung an einem Moment so dingfest machen wie hier. Lesen Sie die ersten 50 Seiten von Bakewells Kollektivbiographie über Jean-Paul Sartre, Beauvoir, > Martin Heidegger, Edmund Husserl, Maurice Merleau-Ponty, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Iris Murdoch und sie werden in ihren Werken die eigentlichen Fragen

unserer Zeit und Antworten wiederfinden: „Was sind wir?“ und „Was sollen wir tun?“. Sie werden ihre Termine absagen und das Buch sofort zu Ende lesen. Wie die Leser der vier Auflagen seit Juni 2016 vor ihnen.

Alle werden uns entgegenhalten, Sartre werde heute kaum noch in der Universität gelehrt, und ebensowenig in der Schule gelesen. Bakewell weiß das, sie weiß aber auch, dass heute die Freiheit mehr als je bedroht ist. Die sozialen Netzwerke scheinen vom Anbändeln und Kontakfreudigkeit in die totale Kontrolle zu kippen. Mit der grenzenlosen Freiheit (vgl. Bakewell S. 44) im Internet scheint es passé zu sein, denn die Vorgaben der sozialen Netzwerke schränken uns mehr ein, als es uns lieb ist. Sie definieren unsere Bewegungsräume, schlagen uns Kontakte vor, die wir im realen Leben nie treffen würden, sie passen auf, ob wir Kontaktanfragen auch beantwortet haben und zählen unsere Bekanntschaften mit dem Hintergedanken, darüber anderen unsere Wichtigkeit zu demonstrieren: dazu: > Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (I-IV).

Die Initiatoren der sozialen Netzwerke bereichern sich auf unsere Kosten, unsere Freiheit bleibt dabei auf der Strecke. Je mehr Kontakte, um so mehr zielgerechte Werbung bekommen wird, umso mehr klingelt der Groschen im Kasten der Eigentümer der sozialen Netzwerke. Sie gaukeln uns grenzenlose Freiheit vor, klauen aber unsere Zeit, ganz zu schweigen von dem Ansinnnen, hochgeladene Bilder als ihr Eigentum anzusehen. Manche Netzwerke geraten unter die Räder, weil sie sich rechten und populistischen Machenschaften öffnen, und versuchen ihre Mitglieder mitzunehmen. Außerdem haben in den letzten Jahren die Konflikte zwischen „Ethnien, Religionen und Ideologien“ erheblich zugenommen. (vgl. Bakewell S. 44) Es gibt noch eine weitere Dimension, mit der die neue Medien an unserem Eigentum nagen. Die schnelle Kopierbarkeit im Internet verleitet manche dazu, die Grundidee des Urheberrechts geflissentlich zu übersehen : > Muss man das Urheberrecht beschränken? (Blog Klett-Cotta).

Es wohl an der Zeit, sich wieder auf die Grundlagen der Freiheit zu besinnen. Abschottung, Isolierung und Ausgrenzung sind die falschen Wege und Bekannte, die uns mit ihrer Zuneigung zur AfD überraschen, benötigen eine gehörige Lektion über das, was Freiheit bedeutet. Sicher, die grenzenlose Freiheit im Sinne Sartres kann auch Angst machen, er wusste es nur zu gut und hat darüber lange in L’Être et le néant (1943) gesprochen. Lesen sie das vorzügliche Nachwort von Traugott König in der deutschen Ausgabe : Das Sein und das Nichts. Versuch einer phänomenologischen Ontologie. Neuübersetzung von T. König, Hamburg: Rowohlt 1991. Auch weil es notwendig ist, sich wieder einmal der Grundlagen der menschlichen Freiheit zu vergewissern, wird die Freiheitsphilosophie von Jean-Paul Sartre wieder aktuell werden: > www.sartre-gesellschaft.de und > www.ges-sartre.fr.

Sarah Bakewell, bringt ihr Anliegen, uns an die heutige Aktualität von Sartres Freiheitsbegriff zu erinnern, präzise auf den Punkt: „Sartres große Frage Mitte der vierziger Jahre lautete: Wenn wir davon ausgehen, dass wir frei sind, wie können wir unsere Freiheit in einer so herausfordernden Zeit konstruktiv ausüben?“ Bakewell, S. 24

> Sarah Bakewell – persönliche Website

> Michel Sicard parle de Jean-Paul Sartre – 29. Juni 2011
> Michel Sicard parle de Jean-Paul Sartre (I/II) – 11. März 2015

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