Archiv für die Kategorie 'Literatur'

Schaubühne , Berlin: Albert Camus, Der Fremde

Dienstag, 15. November 2016

Der Fremde von Albert Camus – Regie: Philipp Preuss
Deutsch von Uli Aumüller

> Schaubühne, Berlin
»Der Fremde« ist nach Thomas Bernhards »Das Kalkwerk« die zweite Arbeit des österreichischen Regisseurs Philipp Preuss an der Schaubühne.

15.-17.11.2016, jeweils 19.30 – 21.00
13.-15. 12.2016, 20.00 – 21.30, jeweils 20.00 – 21.30

Auf unserem Blog:

> Albert Camus, L’étranger – 14. Februar 2016

> Gelesen: Jacques Ferrandez, L’Étranger d’après l’œuvre d’Albert Camus – 24. Januar 2014

> Albert Camus – 7. November 1913 – 4. Januar 1960 – 4. Januar 2015

Auf der Website der Schaubühne wird der Artikel von Joseph Pearson > Camus’ »Fremden« träumen, der von der Probenarbeiten mit dem Regisseur Philipp Preuss berichtet.

> Auf der Website der Schaubühne wird erst ein Absatz aus Camus‘ Der Fremde zitiert:

„Mir wurde klar, dass ich das Gleichgewicht des Tages zerstört hatte, die außergewöhnliche Stille eines Strandes, an dem ich glücklich gewesen war. Da habe ich noch viermal auf einen leblosen Körper geschossen, in den die Kugeln eindrangen, ohne dass man es ihm ansah. Und es war wie vier kurze Schläge, mit denen ich an das Tor des Unglücks hämmerte.«
In Albert Camus’ 1942 erschienenem Roman »Der Fremde« wird der Franzose Meursault zum Mörder. Am Strand von Algier tötet er einen Araber. Im anschließenden Gerichtsprozess verteidigt er sich nicht, obwohl am Ende sein Todesurteil steht. Er, der passive Zuschauer seines Lebens, verfolgt was ihm passiert so leidenschaftslos, als ginge es um einen Anderen. Und es scheint, das Todesurteil würde weniger mit dem Mord an dem namenlos bleibenden Araber begründet als mit eben jener Gleichgültigkeit Meursaults, die dieser als der Welt inhärent begreift.“

Meursault wird zum Mörder. Das Urteil steht fest, es war Mord. Etwas enigmatisch: „Im anschließenden Gerichtsprozess verteidigt er sich nicht, obwohl am Ende sein Todesurteil steht.“ Es geht um den Moment, als der Araber das Messer zückte, hätte er es im nächsten Moment auf Meursault geworfen? Wieso ist Meursault ein „passiver Zuschauer seines Lebens“? Ob das stimmt? Ganz passiv, als er seinem Freund den Revolver abgenommen hat, damit er keine Dummheiten begehe? Man wiederholt gerne, was in der Literatur über Meursault geschrieben wird, und was der Staatsanwalt ihm vorwirft, alles Dinge, die „man nicht tut“, die aber zum Tod des Arabers keine Beziehung haben. Man sollte den Roman nochmal ganz genau lesen. „Gleichgültigkeit Meursaults“? Gibt es einen zweiten Roman Der Fremde? Camus gibt zu verstehen, dass alle Beteiligten in die Falle des Staatsanwalts fallen, auch die Leser. Meursault ist ein genauer Beobachter. Der zweite Teil des Romans gibt zu verstehen, dass alle Beteiligten dem Staatsanwalt folgen. Keiner von ihnen – außer dem Hausmeister der zugibt, Meursault den Milchkaffee angeboten zu haben – will, kann oder möchte Meursault entlasten. Und der Leser, der ihn als passiv bezeichnet, kann es auch nicht.

[Passagen aus meinem Vortrag in Tübungen am 15. Oktoberr 2013:]

Das Vorwort (1955) aus der Feder Camus‘ zur amerikanischen Übersetzung des Fremden deutet den Roman: „J’ai résumé l’Etranger, il y a très longtemps, par une phrase dont je reconnais qu’elle est très paradoxale: Dans notre société, tout homme qui ne pleure pas à l’enterrement de sa mère risque d’être condamné à mort. Je voulais dire seulement que le héros du livre est condamné parce qu’il ne joue pas le jeu. En ce sens, il est étranger à la société où il vit, il erre, en marge, dans les faubourgs de la vie privée, solitaire, sensuelle. Et c’est pourquoi des lecteurs ont été tentés de le considérer comme une épave. On aura cependant une idée plus exacte du personnage, plus conforme en tout cas aux intentions de son auteur, si l’on se demande en quoi Meursault ne joue pas le jeu. La réponse est simple, il refuse de mentir. Mentir, ce n’est pas seulement dire ce qui n’est pas. …“ (Camus, Préface à l’Édition américaine, in: id. Oeuvres, Romans et novelles, S. 215)

„„Ich habe den Étranger vor langer Zeit in einem Satz resümiert, der zugebenermaßen sehr paradox klingt: ‚In unserem Jahrhundert riskiert jeder Mensch, der bei der Beerdigung seiner Mutter nicht weint, zum Tode verurteilt zu werden.’ Damit wollte ich sagen,, dass der Held des Buches verurteilt wird, weil er das Spiel nicht mitspielt. In diesem Sinne ist er (in den Augen der anderen, H.W.) ein Fremder in der Gesellschaft, in der er lebt, wo er herumirrt, am Rande, in den Vororten des privaten Lebens, solitär, gefühlsvoll. Und deshalb haben die Leser in ihm eine Art Strandgut gesehen. Man würde einen besseren Eindruck seiner Person gewinnen, wenn man sich fragen würde, warum er das Spiel nicht mitspielt. Die Antwort ist ganz einfach. Er weigert sich zu lügen.“

Meursault spielt also das Spiel nicht mit. Er weigert sich zu lügen, er ist grundehrlich wenn auch mit kleinen Schwächen, die jeder so kennt, und das verträgt die Gesellschaft nicht. Im Grunde genommen lehnt er sich mit dieser Haltung gegen alle auf, ob er sich dessen bewusst ist, mag dahingestellt sein. So subtil Camus’ Erklärung ist, so schwierig ist auch für den Leser, diese Interpretation beim ersten Lesen zu erkennen. Wenn auch eine einfache Sprache den Roman prägt, ist seine Struktur viel komplexer, als man bei der ersten Lektüre vermutet.

Schlagen wir Wikipedia auf: In dem Artikel über Der Fremde „Der Roman erzählt die Geschichte eines introvertierten Mannes namens Meursault…“ liest man „Meursault zeigt sich als Mensch, der antriebslos in den Tag hineinlebt, der zwar Details seiner Umgebung wahrnimmt, jedoch Gewalt und Ungerechtigkeit emotionslos akzeptiert. Kurz nach der Beerdigung seiner Mutter beginnt er eine Liebesaffäre, was später als Beweis für seine emotionale Kälte angeführt wird. Der Protagonist gibt sich zufrieden, wenn sein Alltag routinemäßig wie eh und je abläuft.“ Und es ist schon sehr bedenklich, wie der deutsche Wikipedia-Artikel sogar versucht, eine Moral zu konstruieren, die Meursault verletzt haben soll: „Der zweite Teil des Buches behandelt den Prozess. Hier wird der Protagonist erstmals damit konfrontiert, wie er durch sein gleichgültiges Verhalten auf Gottesfürchtige wirkt. Den Vorwurf, er sei gottlos, nimmt er kommentarlos hin und verteidigt sich nicht.“

Man kann die vorsätzliche Konstruktion einer falschen Moral bei der Zeugenanhörung leicht durchschauen. Das Betragen Meursaults am aufgebahrten Sarg seiner Mutter, seine Unerschütterlichkeit belasten ihn in den Augen von Richter und Staatsanwalt wie in denen seiner Leser, die den Roman nur oberflächlich lesen. Viele Interpretationen, wie auch die von Agnès Verlet in einem Dossier zu einer Ausgabe des Étranger wiederholen die Teilnahmslosigkeit Meursaults « un être qui n’appartient pas au monde réel. » (p. 179) und damit die Anklage des Staatsanwalts.
Zu leicht folgt man der Versuchung, dem Staatsanwalt zuzustimmen und Meursault als amoralisch und passiv beurteilen. Eine solche Beobachtung hat aber mit dem Text nichts zu tun. Meursault ist sehr wohl aufmerksam und kommentiert immer wieder die Aussagen um sich herum und die der anderen, nicht mehr und nicht weniger als jeder normale Mensch mit den üblichen Schwächen. Will jemand behaupten, Meursault sei passiv, dann findet er genügend Belege, die ein solches Urteil rechtfertigen, man muss nur alle anderen weglassen. Die Medien verhalten sich heute kaum anders. Ist z. B. ein Politiker in ihr Visier geraten, wird die Berichterstattung leicht zum Mopping.


Heiner Wittmann
Albert Camus, Revolte und Kunst
Albert Camus konzentriert sich in seinem Gesamtwerk keineswegs nur auf die Beschreibung einer absurden Welt. Sein Werk enthält nicht nur in Der Mensch in der Revolte. Essai. (1951) dezidierte Aufforderungen, mit einer Revolte dem Absurden zu begegnen. Genauso wie innerhalb des Gesamtwerks ein präziser Plan erkennbar ist, der die Abfolge seiner Werke erläutert , so belässt er es nicht einfach bei einer bloßen Revolte, sondern gibt ihr in seinen Werken auf ganz unterschiedliche Arten präzise Formen, die zusammen eine umfassende Antwort auf das Absurde formulieren. Es ist – und das wird oft übersehen – die Kunst im Werk von Camus, die eine wesentliche Aufgabe im Rahmen der Revolte einnimmt.

> Albert Camus
> Centenaire Albert Camus 1913-1960

> Ausstellung: Olivier Jordan: Noces de Lumière – Hommage à Albert Camus

Institut français de Stuttgart :
Azouz Bergag „Le Gone du Chaâba“

Dienstag, 25. Oktober 2016

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Film und Gespräch: Azouz Bergag „Le Gone du Chaâba“
Donnerstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr, Institut français Stuttgart, Schloßstraße 51, 70174 Stuttgart,

begag-gone-chaabaDas Zusammenleben ist das Motto der diesjährigen Französischen Wochen – Azouz Begag erzählt davon in seinem Film Le Gone du Chaâba, der auf seinem gleichnamigen Roman basiert. Er handelt von den Schwierigkeiten und Freuden eines kleinen Jungen, der sich dafür entschied, der Beste der Klasse zu sein. Der spätere Erfolg des Soziologen, Wirtschaftswissenschaftlers, Schriftstellers und ehemaligen Ministers für die Förderung derbegag-2 Chancengleichheit, ist dabei in erster Linie auf seinen Wissensdurst zurückzuführen, der ihn bereits im Slum von Lyon, Chaâba, prägte.

Die Veranstaltung fand in Anwesenheit von Azouz Begag und in französischer Sprache statt.

Der stellvertretende Direktor des Insitut français Georges Leyenberger begrüßte Azouz Begag, der danach den Film vorstellte:

[Video ist in Vorbereitung]

begag

Veranstalter: Arbeitsgruppe der Freunde des Institut français Stuttgart

Digitales Lernen als Bildungsoffensive bei uns – digitales Lernen als Praxis in Frankreich

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Ergänzung: > Lernen mit digitalen Medien im Französischunterricht – 29. Januar 2018 von H. Wittmann


110Wir erinnern uns: „Computer in alle Schulen, alle Schüler an die Computer – dieses Programm wollen die Kultusminister zügig verwirklichen. Noch fehlt es an Rechnern und an Lehrern, die mit ihnen umgehen können. Auch gibt es Widerstand. Wie attraktiv der Unterricht am Computer sein kann, führten bislang nur einige Pioniere vor. Offen ist, in welchem Alter Schüler an die Rechner sollen, ob das Fach ‚Informatik‘ auf die Oberstufe der Gymnasien beschränkt bleibt und wie Computer und Computer-Themen in andere Fächer ‚integriert‘ werden.“ SPIEGEL 47/1984

Die Diskussion um den #DigitalpaktD. Oder so suchen: > bmbf #DigitalpaktD

Pressemitteilung des BMBF: 117/2016 12.10.2016 -Sprung nach vorn in der digitalen Bildung: > Bundesministerin Wanka stellt Bildungsoffensive des BMBF für die digitale Wissensgesellschaft vor: „Entscheidendes Zukunftsthema“
„Zentral für den Erfolg digitaler Bildung ist die Pädagogik – digitale Technik muss guter Bildung dienen, nicht umgekehrt,“sagt Bundesministerin Wanka. Wir stimmen zu. In der Pressemitteilung heißt es auch: „Um die Schulen in Deutschland flächendeckend in die Lage zu versetzen, digitale Bildung zu vermitteln, schlägt das BMBF einen DigitalPakt#D mit den Ländern vor. Das BMBF bietet demnach an, über einen Zeitraum von fünf Jahren mit rund fünf Milliarden Euro die rund 40.000 Grundschulen, weiterführenden allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen in Deutschland mit digitaler Ausstattung wie Breitbandanbindung, W-LAN und Geräten zu versorgen. Im Gegenzug sollen sich die Länder verpflichten, die entsprechenden pädagogischen Konzepte, die Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern sowie gemeinsame technische Standards umzusetzen.“

Neue Werkzeuge reichen alleine nicht, wenn auch das Projekt DigitalPakt#D ein ganzes Bündel von Maßnahmen vorsieht: Schul-Cloud mit „(z.B. offene Bildungsmaterialien)“, Regionale Kompetenzzentren Digitalisierung: „Geplant sind deutschlandweit bis zu zwanzig dieser Kompetenzzentren.“ – Die Einrichtung einer OER-Informationsstelle, „die Informationen bündelt und bereitstellt, sowie Fort- und Weiterbildung von Multiplikatoren zum Thema OER fördert.“ Berufsbildung 4.0, Weiterentwicklung von Studiengängen – Bundespreis Digitale Bildung. Und die Schülerinnen und Schüler, die eigentlichen Nutznießer der digitalen Bildungsanstrengungen? Die kommen in diesen Maßnahmen gar nicht vor.

Bei der Chancengerechtigkeit wird es allerdings ernst, die ist auch in Frankreich ein wichtiger Grund für den Ausbau der digitalen Werkzeuge und pädgaogischen Ansätze für den Unterricht: > Edsucol: Eine beeindruckende Fülle, die das Erziehungsministerium den Schulen anbietet. >>>>>

> Schule und Politik: Vom Twittern in Frankreich und Deutschland – auf unserem Blog, 20.4.2016

Jetzt liegt auch die Strategie des Bundesbildungsministeriums
vor: > „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ des BMBF vor. Wortschöpfungen „Digitales Verständnis“ und „digitale Wissensgesellschaft“ sind leere Hülsen. „Digitale Kompetenz bedeutet die Fähigkeit, Informationen zielgerichtet zu suchen, zu bewerten und eigene Inhalte in digitaler Form für andere Nutzer zur Verfügung zu stellen (suchen – bewerten – verbreiten). Anstelle von Wissensvermittlung rückt die Vermittlung von Kompetenz zum selbsttätigen Lernen in den Vordergrund.“ (s. 8) Neu an diesem Satz ist nur Digital, alles andere haben wir auch schon in der Schule ohne Internet und ohne Computer bestens gelernt: > Essai. Lernen und Studieren mit dem Internet. Aber die eigentlichen Problem liegen natürlich in der Praxis: Französischunterricht: > Sind Klassenzimmer Web 2.0 freie Zonen? 21.9.2009. Diese Frage könnten wir heute noch immer so stellen. Unsere Antworten zur Anregung der Nutzung der digitalen Werkzeuge: > 270 Artikel zu Web 2.0 auf unserem Blog und 48 Artikel zu > Web 2.0 auf dem Blog von Klett-Cotta. Kompetenzen können nicht digital sein… und eine Wissensgesellschaft ist auch nichts digitales, Wissen war schon in allen Jahrhunderten der Antrieb für den Fortschritt.

digitaler-unterrichtsassistent<<< Auf die Inhalte kommt es an. Lesen wir noch einen Absatz in diesem Bericht > „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ des BMBF S. 8: „Das Lehren und Lernen mit digitalen Medien unterscheidet sich erheblich von traditionellen Lernformen: Digital gestützte Bildungsangebote bieten die Chance, flexibel zeit- und ortsunabhängig zu lernen. Die Möglichkeiten der Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden, aber auch der Lernenden untereinander (kollaboratives Lernen) sind viel größer.


2016: > Künftig gemeinsam und digital: Deutsch-französische Kommission für Digitaltechnik DFKFD
in der Serie. Des projets franco-allemands non encore realisés ou …


Die Inhalte digitaler Medien können – digitale Kompetenz der Lehrenden und entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen vorausgesetzt – laufend an die individuellen Bedürfnisse der Lernenden angepasst werden. Individualisierte, digital gestützte Lernformen und -strategien ermöglichen schnelles Feedback und gezielte individuelle Förderung bei gemeinsamen Lernzielen. Sie tragen damit auch zu mehr Bildungsgerechtigkeit bei.“

> Frankreich und Deutschland: Der Vergleich V Web 2.0 in der Schule – 27.10.2014> Nachgefragt: Sophie Pène spricht über den Bericht JULES FERRY 3.0 – 24.10.2014

> JULES FERRY 3.0. Bâtir une école créative et juste dans un monde numérique 16.10.2014

Digitale Werkzeuge sind interessante Hilfsmittel für das Lernen. Zeit- und ortsunabhängiges Lernen als Vorteil für das Lernen? Sicher man kann mit drei Schulen über das Internet bestimmt ein wunderbares Projekt zum > #Brexit oder #nonBrexit? veranstalten, das Lernumfeld und die Themen duch die Stützung der Medien interessanter gestalten, aber gelernt werden muss trotzdem: Ob mit analogen oder digitalen Hilfsmitteln: das spielt eigentlich keine Rolle: « C’est témoignage de crudité et indigestion que de regorger la viande comme on l’a avalée, » schreibt Montaigne in den Essais. Und „Qu’on lui mette en fantaisie une honnête curiosité de s’enquérir de toutes choses ; tout ce qu’il y aura de singulier autour de lui, il le verra.“ Essais, Livre I des „De l’institution des enfants“. Wenn es um schwierige Inhalte ging, wie die Philosophie, dann wusste Montaigne auch Rat: „On a grand tort de la peindre inaccessible aux enfants, et d’un visage renfrogné, sourcilleux et terrible.“ > Une visite chez Michel de Montaigne – > Michel de Montaigne. Gallica digitalisiert das Exemplaire de Bordeaux

Mehr Interaktion? Ob das zugunsten des konzentrierten Lernens nützlich ist, steht auf einem anderen Blatt. Feedback muss überhaupt nicht schnell, sondern qualifiziert sein, und das kriegt der PC nun mal eben noch nicht hin. „Individuelle Förderung“ als Grund für die Digitalisierung ist en Grund reicht aber alleine nicht, das geht auch in der analogen Welt. Allerdings sind die Hilfsmittel, die Lehrern zu Verfügung stehen, um das Interesse Ihrer Zöglinge medial nachhaltig zu wecken, mittlerweile sehr beeindruckend:

> Französischunterricht und das Web 2.0

Bei der Chancengerechtigkeit wird es allerdings ernst, die ist auch in Frankreich ein wichtiger Grund für den Ausbau der digitalen Werkzeuge und pädgaogischen Ansätze für den Unterricht: > Edsucol: Eine beeindruckende Fülle, die das Erziehungsministerium den Schulen anbietet. Einziger Kritikpunkt. Staatliche Behörden sollten nicht die Funktionen der Verlage übernehmen.

Das Wort Urheberrecht kommt auf Seite 8 des Berichts: > „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ des BMBF vor: „Die Ablösung herkömmlicher durch digitale Bildungsmedien wirft neue rechtliche Fragen auf (z. B. mit Blick auf das Urheberrecht). Lehrkräfte wie auch die Leiterinnen und Leiter von Bildungseinrichtungen bedürfen der Unterstützung, um rechtssicher handeln und die Potenziale digitaler Medien voll ausschöpfen zu können.“

S. 24: „Die Bundesregierung treibt die Entwicklung eines bildungs- und wissenschaftsfreundlichen Urheberrechts voran und entwickelt einen Rechtsrahmen, der den
Anforderungen an Datenschutz und Datensparsamkeit entspricht.“

„Wissenschaftsfreundlich“? > Aber mit Urheberrecht spielt man nicht. Zu der Frage, ob das Urheberrecht eingeschränkt werden muss, haben wir uns auf dem Blog von Klett-Cotta ausführlich geäußert: > Muss man das Urheberrecht beschränken? 30.8.2016, in dem wir einen Bericht zum Urheberrecht kommentierten, den Bindesministerin Wanka in Auftrag gegeben hatte.

Libellus precum, 1475-1480. Ein interaktives Buch

Dienstag, 20. September 2016

Videos einbinden? Interaktive Graphiken? Verbindung zu Datenwolken? E-Books können einfach alles. Sicher man braucht immer Strom, eine Internet-Verbindung, Softwareupdates, Schutz gegen Viren. In E-Books kann man suchen, Anmerkungen machen, Textstellen kopieren, verschicken, vergrößern, Schrifttypen ändern, dass es einfach ein Lust ist. Aber, nota bene, Bücher sind in ihrer Schönheit E-Books weit überlegen.

Gallica hat eben ein besonders schönes Manuskript auf Latein vorgezeigt:

[fb-post href=“https://www.facebook.com/GallicaBnF/posts/10153896080028193″]

> Libellus precum, 1475-1500. Blättern sie mal bitte mal bis zur 4./5. Seite. 34 Seiten.

Charles VIII de France ou Charles VIII l’Affable, * 30 juin 1470 au château d’Amboise, mort le 7 avril 1498, roi de France de 1483 à 1498. Anne de Bretagne, * le 25 ou 26 janvier 1477 à Nantes et morte le 9 janvier 1514 à Blois, duchesse de Bretagne et comtesse de Montfort (1488-1514) et d’Étampes (1512-1514) et, par ses mariages, archiduchesse d’Autriche, puis de France (1491-1498) – son mariage avec Charles VIII prépare l’union du duché de la Bourgogne avec le royaume de France.

Sujet : Peintures, Prières diverses
Sujet : Reliure tapisserie
Type : manuscrit
Langue : Latin
Format : Initiales dorées ou peintes. > Portraits du roi CHARLES VIII et d’ANNE DE BRETAGNE peints sur bois, dans l’épaisseur de la reliure et dissimulés par des couvercles à glissière formant les plats. Miniature à l’intérieur du 2. – e. – plat. Cf. Couderc. – Album. – , pl. CX-CXI ; Leroquais. – op. cit. – ., III, pl. XCIX-C. – Parchemin. – 8 ff. – 205 × 135 mm. – Reliure ais de bois recouverts d’une tapisserie représentant des scènes de la Passion. Cf. Bouchot, Reliures , pl. XV-XVI
Description : Extrait de la Passion selon s. Jean (au verso du 1 er plat), suivi de versets, d’oraison, et du prologue de l’Évangile de s. Jean (1) ; — oraisons diverses (2, 3) ; — « Obsecro te… » (3v-4v) ; — « O intemerata… », etc. (5) ; — Suffrage de s te Catherine (à l’intérieur du 2 e plat).
Droits : domaine public
Identifiant : ark:/12148/btv1b10538031d
Source : Bibliothèque nationale de France, Département des manuscrits, Latin 1190
Provenance : Bibliothèque nationale de France
Date de mise en ligne : 08/08/2016

Prix des lycéens allemands 2016-2017

Montag, 29. August 2016

Prix des lycéens allemandsDer Prix des lycéens allemands ist eine Initiative des Institut français Deutschland in Zusammenarbeit mit der Ernst Klett Sprachen GmbH. Seit 2004 hat der Prix des Lycéens Tausende von Schülerinnen und Schüler mit französische Jugendautoren zusammengebracht. Sie teilen ihre Schreib- und Leseerlebnisse auf Französisch zu teilen und krönen den Gewinner.

> Der Prix des lycéens allemands – Website des Institut français

Die Schülerinnen und Schüler lesen eine Auswahl spannender Bücher und bereiten sich auf die Entscheidungen der Jurys vor. Das Projekt ist ein wunderbarer Anlass, die Französischkenntnisse zu vertiefen. Kompetenzen, wie selbstständiges Zeitmanagement, demokratische Diskussions- und Konsensfähigkeit, kritische Argumentationsfähigkeit, Präsentationskompetenz, freies Sprechen werden geübt und erweitert.

Die nominierten Bücher für den Prix des lycéens allemands 2017:

beauvais-petites-reines tixier-traversee erli-20-pieds-sous-terres kavian-frere-simon
Clémentine Beauvais
> Les petites reines
Sarbacane 2015
Jean-Christophe Tixier
> La Traversée
Rageot 2015
Charlotte Erlih
> 20 pieds sous terre
Actes Sud Junior 2014
Eva Kavian
> Le frère de Simone
Oskar jeunesse
2015

Die Schülerinnen- und Schülervertreter der 16 Bundesländer entsenden Juroren in die Bundesjury, die den Gewinner des Prix des Lycéens allemands ermittelt.

Die diesjährige Ausgabe des Prix des lycéens allemands 2016-2017 steht in einem ganz besonderen Rahmen. Frankreich ist Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse. Aus diesem Anlass wird die Preisverleihung am Samstag, dem 14. Oktober 2017 in Frankfurt stattfinden.

Anmeldungen erfolgen ab Schuljahresbeginn 2016-2017. Die Büchersets werden spätestens 10 Tage nach Ablauf der Anmeldefrist verschickt.

Informationen finden Sie beim jeweiligen Attaché ihres Bundeslandes.

> Der Prix des Lycéens allemands im Unterricht

Michel Butor (14. 9.1926 – 24. 8.2016)

Mittwoch, 24. August 2016

Der Schrftsteller Michel Butor ist am 24. August 2016 in Contamine-sur-Arve (Haute-Savoie) gestorben.

Für einen seiner Romane La Modification erhielt er 1957 den Prix Renaudot. Es ist keinesfalls sicher, dass sein so vielfäliges Werk auf Wikipedia vollständig verzeichnet ist: > Michel Butor. Ihn, den man zu den Vertretern des Nouveau Roman zählte, nahm unter ihnen einen ganz besonderen Rang ein. Vom Nouveau Roman wandte er sich ab und schrieb experimentelle Bücher, mit denen er hunderte Bücher füllte, manchmal mit Hilfe Malern und Graphikern, von den viele nur in allerkleinsten Auflagen für Liebhaber erschienen sind. Vgl. Le dictionnaire Butor : > perso.wanadoo.fr/henri.desoubeaux ****

> Le romancier Michel Butor est mort – LE MONDE, 24 August 2016

Öffne wir wieder La Modification: Da ist ein Mann, etwa 45, der in Paris als Angestellter Schreibmaschinen herstellt, vier Kinder hat er. In Paris nimmt er um 8 Uhr 10 den Zug und macht sich auf den Weg nach Rom, wo seine Geliebte auf ihn wartet. Am Anfang tritt er in das Zugabteil ein, und im letzten Satz des Romans verlässt er es wieder. Dazwischen wird seine Geschichte erzählt. Ein Tag und eine Nacht. 5 Uhr 45, Roma Termini (vgl. S. 33: hier stehen die Zwischenstationen, derr Zug läuft wie ein Uhrwerk: Bourg, Aix-les-Bains, Chambéry, Modane, Turin, Pise et Roma Termini). Henriette in Pparis und Cécile in Rom: „les cheveux autrefois noirs Henriette“ (p. 17) und „la triomphante joie de Cécile“ (p. 38) Der Erzähler spricht den Mann im Abteil ständig an und erzählt was er macht, was er tun wird, woran er denkt, wie er abschweift, was er sich vorstellt, nein der Mann erzählt eigentlich selber sich siezend.

Quelle: > https://twitter.com/Inafr_officiel/status/768535667156590592

Immer wieder Henriette oder Cécile (cf. p. 42 s.) Über was haben Sie alles nachgedacht auf einer Fahrt von Paris nach Rom? Erinnern Sie sich noch? Nun, der Roman hat 308 Seiten: „Ce voyage devrait être une libération, un rajeunissement, un grand nettoyage de votre corps et de votre tête : ne devriez-vosu pas en ressentir déjà les bien-faits de l’exaltation ?“ (p. 26)

https://twitter.com/franceculture/status/768542504199348224

Und dann steht hier im Regal Michel Butor, Essais sur les modernes, >Paris 1960. Eine Sammlung von Aufsätzen über die Modernen: Charles Baudelaire, Jules Verne, Stéphane Mallarmé, Marcel Proust, Raymond Roussel, James Joyce, Ezra Pound, William Faulkner. Kurze nicht lange Reflexionen über die Werke dieser modernen Autoren. Über Marcel Proust (cf. > Nachgefragt: Luc Fraisse, Lire Marcel Proust aujourd’hui – 3. März 2016) schreibt, um die „moments magiques rayonnants“ in À la Recherche du temps Perdu wiederzufinden. Und dann gibt es einen weiteren Aufsatz von Butor: „Les Å’uvres d’art imaginaire chez Proust“, (p.129-197) in dem er auf Bergotte, Elstir und Vinteuil eingeht, die in der Recherche eine besondere Bedeutung haben. Pflichtlektüre für alle, die sich mit der Kunst im Werk von Proust beschäftigen. Hier geht es um philologische Feinarbeit, wie führt Proust die Kunstwerke ein, welchen Platz haben sie in der Recherche?

https://twitter.com/libe/status/768532664395698177

Entretien. > La loi de l’oeuvre et de la demande. Par Frédérique Roussel et Claire Devarrieux — 18 mai 2006

> http://perso.wanadoo.fr/michel.butor/ – nur der Link > essais.html funktioniert.

Le dictionnaire Butor : > http://perso.wanadoo.fr/henri.desoubeaux/ ****

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