Archiv für die Kategorie 'Literatur'

Lesebericht:
Azouz Begag/Wilfried N’Sondé/Nathalie Licard/Lorène Lemor/ Mfa Kera:
Mon premier échange

Donnerstag, 27. August 2015

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Sieben französische Autoren, unter ihnen Azouz Begag und Wilfried N’Sondé, schildern anhand von Anekdoten ihre erste Begegnung mit Deutschland. Man sagt, die Franzosen bewundern Deutschland, aber lieben sie das Nachbarland auch? Jeder von ihnen hatte ganz andere Gründe, nach Deutschland zu kommen: ein Schüleraustausch, der Job, das Studium, bloße Neugier, das Land, die Menschen und gar DIE große Liebe.

Und www.france-blog.info hat einige von ihnen schon einmal getroffen – sie lassen auch hier in Bild und Ton ihre Deutschlandbegeisterung erkennen. Und jeder von ihnen sieht Deutschland aus einer anderen Perspektive – so kann man bei der Lektüre ihrer Texte nicht nur nebenbei wichtige Beobachtungen zu kulturellen Unterschieden machen. Noch ein Tipp. Zeigt dieses Buch auch vor allen den französischen Freunden, die noch ein wenig zögern, die Reise über den Rhein zu machen.

Für Lorène Lemor war das Erlernen der deutschen Sprache eine Selbstverständlichkeit. Auch ihre beiden Brüder hatten Deutsch gelernt. hat die deutsche Sprache die Tür zu einer reichen Kulturwelt geöffnet. (S. 6) Sie erinnert sich an ihrer Mutter, die kam an einem 14. Dezember zum Ball Sainte Barbe der Feuerwehrleute: „Foulez-fous danser avec moi, mademoiselle?“ fragte einer von ihnen… Horst. Dann der Besuch in Konstanz. Aufregend. Später lernt Lemor in Deutschland einen Franzosen kennen, der kein Deutsch spricht….

Thierry Sète sollte auch einen Beitrag für dieses Buch liefern: Von einem, der auszog, Neuland zu entdecken lautete sein Titel. Die Redaktion war begeistert, wollte aber dann doch den Text auf Französisch haben: Le goût de l’Allemagne. Wer ihn und seine Begeisterung für die deutsche Sprache und Kultur kennt, weiß dass das ihm nicht schwer-, aber ein bisschen missfiel. Dann hat er sich aber doch hingesetzt und eine wunderbare, ganz individuelle Geschichte über sein Deutschlernen, wie er Deutschland entdeckt hat, geschrieben – ein wunderbarer Text, den man, er ist ja auch auf Französisch, all denen zur Pflichtlektüre schicken müsste, die in Frankreich auch nur eine Minute Deutschunterricht einsparen wollen. – Thierry Sète war lange Zeit als Attaché linguistique im Institut français de Stuttgart tätig. > Avez-vous déjà passé une épreuve du DELF?

mk-aÉchange lautet der Titel des Beitrags, den Mfa Kera geschrieben hat. Sie kommt nach Hamburg zu einem Schüleraustausch. Jeder Austausch ist immer ganz was ganz Individuelles. Jede/r erlebt immer was ganz anderes. Nichts kann vorhergesehen werden. Für jede/n ist Deutschland immer Neuland. Und stimmt meist mit nichts im Lehrbuch überein. Jede/r entdeckt die kulturellen Unterschiede, man isst anders, geht anders miteinander um, andere Wohngewohnheiten. So auch in der Erinnerung von Mfa Kera, die das Wort gemütlich erklärt. Sie kommt nach Hamburg-Blankenese zur Famile Schönneck. Und dann die Schule aus roten Klinkern gebaut. Dann abends die Reeperbahn. Besser als ein Abenteuerroman. So was darf man einfach nicht verpassen.

Wilfried N’Sondé schreibt Histoire berlinoises und berichtet von Mademoiselle Lemoine, die die Aufgabe hatte, die Schüler im Zug nach Berlin zu bändigen. Wir wussten eigentlich nichts über unseren deutschen Nachbarn, gesteht N’Sondé. Dann die Fahrt nach Deutschland, am Kölner Dom vorbei. Ende 1989 am Bahnhof ankommen! Und dann die Überraschung der deutschen Schüler, die auch einmal die farbigen Gäste neben sich auf der Bank sitzen sahen. Sie betrachteten uns wie Außerirdische und merkten schnell, dass wir ihnen doch sehr ähnelten. Ein aufregender Besuch, gerade weil sie such noch die Auswirkungen der jüngst erfolgten Öffnung der Mauer mitbekommen haben. > N’Sonde à Stuttgart und > Souvenirs d’Allemagne.

Et tranquille, coule le Rhin lautet der Titel des Beitrags von Azouz Begag, Minister a.D. In der sixième begann er Deutsch zu lernen. Viele Worte bestimmten seine Vorurteile: Blitzkrieg, Kartoffel, Danke, Bitte. Er vergleicht die deutschen und französischen Wörter, merkt, dass die Wörter viel von der Kultur ihres Landes in sich eingebunden mitbringen, berichtet von seiner Lehrerin Madame Zapoit. Dann kommt Ursula Müller aus Stuttgart, die Sparachassistentin aus Deutschland, Azouz ist sofort in sie verliebt und sofort kann er alle Verbformen von aimer. Sein Deutsch machte Riesenfortschritte, dass die anderen staunten und nicht merkten, woran das lag: Es bleibt uns nichts andres übrig, als ein Taxi zu nehmen. > Lesung mit Azouz Begag, „ein Brückenbauer“, im Schulzentrum Marienhöhe und > Azouz Begag im Institut français de Stuttgart:

spStéphane Paroubek erzählt von seinem Besuch in Stuttgart: Ma tante de Stuttgart. List man seinen Text könnte man zuerst den Eindruck bekommen, Stuttgart ist so weit von Frankreich. Was man dort isst. Fast wie auf der anderen Seite der Erdkugel: Maultaschen oder Kohlrouladen. Aber dann hat er bei seinem Praktikum die Arbeit in der Redaktion kennengelernt. Franzosen, die für Deutsche dei Französischbücher schreiben. Und er lernt das deutsche Weihnachtsfest zusammen mit Griechen und Türken kennen.

Wenn aber der Lesebericht wie hier immer länger wird, bowohl das Besprechungsexemplar mit 80 Seiten eigentlich gar nicht so lang ist, dann ist es wirklich perfekt gelungen. Alle sieben Autoren berichten über einzelne Facetten ihrer „Initiation“ in Deutschland. Kulturelle Vielfalt, die erst im Vergleich mit dem Heimatland so richtig auffällt, und jedem von ihnen Erfahrungen in Deutschland beschert, die sie als Sprungbrett für neue Taten nutzen können.

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Azouz Begag/Wilfried N’Sondé/Nathalie Licard/Lorène Lemor/ Mfa Kera:
> Mon premier échange
Lecture graduée – Lektüre mit Audio-CD, abgestimmt auf Découvertes. Ende des 4. Lernjahres
978-3-12-591815-3 (3-12-591815-4)
Diese Lektüre kann die Unité 3 in Band 4 von Découvertes, Série jaune und Série bleue ersetzen.
Umfang 80 Seiten

7 février 1973: Jacques Chancel interroge Jean-Paul Sartre

Donnerstag, 9. Juli 2015

Das Von Institut National de l’Audiovisuel – Ina.fr erinnert an das Interview, das Jacques Chancel (1928-2014) am 7. Februar 1973 mit Jean-Paul Sartre geführt hat:

> Jaques Chancel interviewt Jean-Paul Sartre

Wir wiederholen hier den Text, mit dem wir den Hinweis von Sartre vivant auf das Interview mit Sartre kommentiert haben:

Interview importante. Les propos de Sartre m’avaient conduit à l’époque à l’étude sur ses études sur les artistes: „Dans l’interview radiophonique avec Jacques Chancel, Sartre s’exprime sur la signification de ses portraits en relation avec la question du rapport existant entre existentialisme et marxisme, mais aussi par rapport à sa propre évolution. La lecture de L’être et le néant, de La Critique de la Raison dialectique et de l’étude sur Flaubert permettrait, selon lui, de comprendre toutes les raisons pour lesquelles il est passé de l’existentialisme au marxisme. La phrase suivante mérite particulièrement d’être soulignée : « […] sans renoncer d’ailleurs à mes idées qui sont liées à tout ça ». (Vgl. der Text des Interviews: Chancel, Radioscopie, Paris: R. Laffont 1972, p. 196.) „Il n’aurait ainsi renoncé à aucune de ses idées, et ses « études d’individus » montrent qu’après avoir fait, pendant un certain temps, un bout de chemin avec le parti communiste, il serait désormais en avance sur ce dernier.“ H. Wittmann, L’esthétique de Sartre. Artistes et intellectuels, Paris: L’Harmattan 2001, p. 96 s. et p. 141 f.: „Dans le cours de l’émission, Chancel rappela le parcours de Sartre jusqu’à la Critique de la Raison dialectique : « (J.C.) […]Vous avez été longtemps le partisan de l’individualisme absolu puis, tout à coup, vous êtes entré dans le collectivisme ». Sartre refusa catégoriquement ce jugement en argumentant que son engagement pour la démocratie directe visait au contraire à la réalisation de l’individu.“ (cf. Chancel, Radioscopie, p. 196) Cf. > www.wittmann.fr/sartre.html

Vgl. > Michel Sicard parle de la vie et l’œuvre de Jean-Paul Sartre (I)

Institut français de Stuttgart :
PASSEURS D’HISTOIRES

Dienstag, 9. Juni 2015

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Le colloque annuel du Groupe d’Etudes sartriennes 2015

Freitag, 5. Juni 2015

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Vortrag. Jacques François (Caen): Die Romanistik des 19. Jahrhunderts: Deutsche Linguisten vs. französische Philologen

Freitag, 5. Juni 2015

Datum: 10. Juni 2015 19:30
Ort: Stadtbibliothek Stuttgart, Mailänder Platz 1, 70173 Stuttgart

Die Gründungsgeschichte der Romanistik im 19. Jahrhundert war durch den intensiven Austausch zwischen deutschen und französischen Literatur- und Sprachwissenschaftlern geprägt. Im Bereich der Sprachwissenschaft orientierten sich die französischen Forscher stark an den Arbeiten ihrer deutschen Vorläufer, um das Projekt einer systematischen, historisch-vergleichenden Disziplin voranzutreiben. Und selbst im Bereich der romanischen Philologie konnte die deutschsprachige Perspektive als Vorbild dienen, denn während die Franzosen vor allem die provenzalische Literatur erforschten, strebten die deutschen Philologen danach, den ganzen Raum der Romania in den Blick zu nehmen.

Der Vortrag wird am Beispiel von großen Forscherpersönlichkeiten wie L. Diefenbach, F. Diez, H. Schuchardt, W. Meyer-Lübke, G. Gröber und deren französischen Kollegen wie F. Raynouard, G. Paris, P. Meyer, J. Bédier die ebenso komplexen wie spannenden Wechselwirkungen dieser Disziplin nachzeichnen.

In deutscher Sprache.
Auf Einladung von Prof. Dr. Achim Stein (Institut für Linguistik/Romanistik).
Die Veranstaltung wird von der DVA-Stiftung gefördert.

Lesung und Interview: Philippe Grimbert, Un secret

Montag, 18. Mai 2015

grimbert-un-secret

Heute morgen war Philippe Grimbert zu Besuch im > Institut français de Stuttgart. Vor 80 Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrern hat er aus seinem Roman > Un secret vorgelesen. Vor der Veranstaltung hatte www.france-blog.info eine Gelegenheit, sein > transportables TV-Studio aufzubauen und mit Philipe Grimbert ein Gespräch zu führen. Seine Lesung und sein Antworten auf die Fragen der Schülerinnen und Schüler haben wir in den folgenden Film eingebaut:

Und hier öffnen wir unser Fotoalbum. Bitte erst mit einem Klick auf ein Foto öffnen, wenn dieser Blog vollständig geladen ist.

grimbert-un-secretPhilippe Grimbert
> Un secret
Buch mit Vokabelbeilage
185 Seiten
Originalausgabe + Vokabelbeilage
ISBN 978-3-12-597221-6


Rappel:

> Nachgefragt: Le Défenseur des droits: Jacques Toubon

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