Archiv für die Kategorie 'Literatur'

Nachgefragt: Eric Anceau, Napoléon III

Dienstag, 18. Februar 2014

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Gelesen: Jacques Ferrandez, L’Étranger d’après l’œuvre d’Albert Camus

Freitag, 24. Januar 2014

Abiturempfehlung für NRW 2015/16

Im Ernst Klett Verlag erscheint als Bande dessinée Albert Camus / Jacques Ferrandez: > L’Étranger d’après l’oeuvre d’Albert Camus. Meursault, ein Büroangestellter aus Algier reist zur Beerdigung seiner Mutter nach Marengo. Ein paar Tage nach seiner Rückkehr trifft er sich mit Freunden am Strand. Es kommt zu einem Streit mit Arabern. Später trifft Meursault einen der Araber am Strand, dieser zückt ein Messer und Meursault erschießt den Araber. Es folgt der Prozess und die Verurteilung Meursaults.

Jacques Ferrandez stammt aus Algier. Er besuchte die Kunstakademie in Nizza und begann 1987 eine Reihe „Carnets d’Orient über die Geschichte Frankreichs in Algerien, die er bis 2007 fortsetzte. Von ihm stammt auch die Bearbeitung von Albert Camus‘ Novelle > L’hôte. Seine Zeichnungen erzählen die Geschichte Meursaults und eignen sich vorzüglich als Vorlage für eigene Berichte der Schüler über die Erlebnisse Meursaults, genauso wie auch der Comic selber von den Schülern mit der Romanvorlage verglichen werden könnte. Seine Aquarellzeichnungen geben die Dramatik der Ereignisse gekonnt und eindrücklich wieder. Viele Details verraten, was auch bei der aufmerksamsten Lektüre oder dem Wiederlesen des Romans nicht unbedingt auffällt. Die Zeichnungen der vielen unterschiedlichen Charaktere, von denen viele im zweiten Teil vor Gericht noch einmal auftauchen, machen diesen Comic zu einem Film.

> Albert Camus hat den Roman L’étranger 1942 veröffentlicht. Im gleichen Jahr erschien seine Untersuchung über das Absurde „Le mythe de Sisyphe“. 1946 legte Camus seinen Roman „La peste“ vor und 1951 erschien „L’homme révolté“, das Buch, das zum Streit und dem Bruch der Freundschaft mit > Jean-Paul Sartre führte.

Camus‘ L’étranger ist bis heute eine der meist gelesenen Schullektüren. Sartre hatte 1943 in seiner Rezension des L’étranger unter der Überschrift „Explication de L’étranger“, (in: id., Situations I, Critiques littéraires) eine sehr treffende Analyse des Romans vor allem auch in sprachlicher und stilistischer Hinsicht vorgelegt. Er unterstreicht die einfache Sprache und zugleich die Autonomie dieses Romans, über den er sagt: „ […] jedes Wort ist eine Insel.“

„Schlagen wir den Artikel über den Roman > Der Fremde in Wikipedia auf (aufgerufen am 12.2.2013): „In dem Artikel über L’étranger liest man „Der Roman erzählt die Geschichte eines introvertierten Mannes namens Meursault…‘ und ‚Meursault zeigt sich als Mensch, der antriebslos in den Tag hineinlebt, der zwar Details seiner Umgebung wahrnimmt, jedoch Gewalt und Ungerechtigkeit emotionslos akzeptiert. Kurz nach der Beerdigung seiner Mutter beginnt er eine Liebesaffäre, was später als Beweis für seine emotionale Kälte angeführt wird. Der Protagonist gibt sich zufrieden, wenn sein Alltag routinemäßig wie eh und je abläuft.“

Die französische Fassung des Wikipedia-Artikels über > L’étranger (aufgerufen am 12.2.2013) ist keinen Deut besser: ‚L’existence ici-bas n’a pas de sens. Les événements s’enchaînent de manière purement hasardeuse, et c’est une sorte de fatalité qui se dresse devant nous.‘ Der deutsche Wikipedia-Artikel versucht sogar, eine Moral zu konstruieren, die Meursault verletzt haben soll: ‚Der zweite Teil des Buches behandelt den Prozess. Hier wird der Protagonist erstmals damit konfrontiert, wie er durch sein gleichgültiges Verhalten auf Gottesfürchtige wirkt. Den Vorwurf, er sei gottlos, nimmt er kommentarlos hin und verteidigt sich nicht.‘ Und die meist anonymen Autoren des Artikels verhalten sich wie der Staatsanwalt: ‚Aus der Waffe löst sich (angeblich versehentlich) ein Schuss, der den Araber tötet. Wegen des Abstands der beiden scheint jedoch keine direkte Bedrohung gegeben.‘ Introvertiert? Unmoralisch? Weltfremd? Man muss schon Mut haben, um nach der Lektüre dieses Romans seine eigenen Beobachtungen zu formulieren: Meursault ist sehr wohl aufmerksam und kommentiert immer wieder die Aussagen um sich herum und die der anderen, nicht mehr und nicht weniger als jeder normale Mensch mit den üblichen Schwächen. Wollen die Mitschüler behaupten, Meursault sei passiv, dann finden sie genügend Belege, die ein solches Urteil rechtfertigen, sie müssen nur alle anderen weglassen.“(1)

„Camus selber hat den Schlüssel zum Verständnis seines Romans vorgetragen: Die französischsprachige Fassung des Artikels L’étranger zitiert das Vorwort von 1955: ‚Ich habe den Étranger vor langer Zeit in einem Satz resümiert, der zugegebenermaßen sehr paradox klingt: ‚In unserem Jahrhundert riskiert jeder Mensch, der bei der Beerdigung seiner Mutter nicht weint, zum Tode verurteilt zu werden.’ Damit wollte ich sagen,, dass der Held des Buches verurteilt wird, weil er das Spiel nicht mitspielt. In diesem Sinne ist er ein Fremder in der Gesellschaft, in der er lebt, wo er herumirrt, am Rande, in den Vororten des privaten Lebens, solitär, gefühlsvoll. Und deshalb haben die Leser in ihm eine Art Strandgut gesehen. Man würde eine besseren Eindruck seiner Person gewinnen, wenn man sich fragen würde, warum er das Spiel nicht mitspielt. Die Antwort ist ganz einfach. Er weigert sich zu lügen.'“(1)

Oft wird in Interpretationen zu L’étranger das Wort absurd bemüht: „Die Lektüre von Le mythe de Sisyphe lehrt uns, nicht das Leben oder irgendetwas sei absurd, es ist die Stellung des Menschen gegenüber der Welt, die auf die Fragen vernunftwidrig schweigt, die Camus als absurd bezeichnet. Es ist schlicht gesagt falsch, das Leben selber als absurd zu bezeichnen und so Camus einen Pessimismus anzuhängen, der durch die Lektüre von Le mythe de Sisyphe nicht zurechtfertigen ist. Camus’ Auffassung ähnelt der des Autodidakten, der in Sartres La nausée (1938) auf Roquentins Frage nach dem Sinn des Lebens erklärt: ‚La vie a le sens que vous voulez bien lui en donner.'“(1)

<< Alle Lektüren für Französisch und Latein 2014 Bande dessinée
Albert Camus / Jacques Ferrandez
> L’Étranger d’après l’oeuvre d’Albert Camus
Buch (Comic)
B1/B2
978-3-12-591558-9 (3-12-591558-9)

(1) Heiner Wittmann, Albert Camus, Revolte, Kunst und Moral, Vortrag auf dem Bundeskongress der Vereinigung der Französischlehrerinnen und –lehrer in Bochum, 28.2.-2.3. 2013. Vgl. id., Albert Camus. Kunst und Moral, Frankfurt/M. 2002.

PONS Wörterbuch online

Ludwigsburg: Eine kulinarische Lesung

Freitag, 10. Januar 2014

Am 29.01.2014 laden das deutsch-französische Institut und die Stadtbücherei Ludwigsburg dazu ein, Literatur mit allen Sinnen zu genießen. Eine kulinarische Lesung, organisiert von Studenten der Hochschule der Medien in Zusammenarbeit mit dem deutsch-französischen Institut Ludwigsburg und der Stadtbibliothek Ludwigsburg mit kulinarischen Zitate aus deutscher und französischer Literatur werden erfahrbar gemacht indem passende kleine Gerichte serviert werden. Vorgetragen und interpretiert werden die Zitate von Niko K, einem französischem Slam-Poeten und Schauspieler.

Das Studienprojekt: „Cuisine et Littérature/Kulinarische Romane“ findet im Rahmen des Studienganges „Bibliotheks- und Informationsmanagement“ an der Hochschule der Medien in Stuttgart statt. Es soll dazu anregen Literatur mit anderen Sinnen wahrzunehmen und soll an Frankreich interessierten Deutschen einen ungewohnten Einstieg in französische Literatur bieten.

Oft ist der Beginn am Schwersten, doch sind die ersten Seiten in einer anderen Sprache erst gelesen, wird es immer leichter, den Inhalt zu begreifen. Leichter fällt es, wenn Teile des Inhaltes bekannt sind: der Geruch und Geschmack einer Madeleine – da denken wir gleich alle an Proust! d. Red. – frisch aus dem Ofen, ein wunderbarer runder Käse – so wird der Genießer zum Teil der Geschichte.

Eintritt 10 Euro

Im kleinen Saal des Kulturzentrums in Ludwigsburg am 29.01.2014 um 19:00 Uhr

Kulturzentrum Ludwigsburg – Wilhelmstr. 9/1 – 71638 Ludwigsburg/Württemberg

> Anmeldung ) oder per Telefon (07141 – 93030) oder per Fax (07141 – 930355).

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Martin Villinger, Leiter der Frankreich-Bibliothek (villinger@dfi.de – 07141 – 930335).

Wir würden uns freuen, Sie bei unserer Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Villinger

Die gemeinsame Erklärung von VS – Verband deutscher Schriftsteller und der Société des Gens de Lettre (SGDL)

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Es ist bemerkenswert, wie die Veranstaltung rund um das Buch in Europa > Französische Botschaft lud zum Forum „Zukunft des Buches, Zukunft Europas“, zu der die Französische Botschaft im September nach Berlin geladen zu einer Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den beiden großen Schriftstellerverbänden geführt hat:

<<< Gespräch auf der Buchmesse 2013 v.l.: Regine Möbius, Geoffroy Pelletier, Heinrich Bleicher-Nagelsmann, Imre Török, Frau Beyer Frankfurt/M. 12. Oktober 2013: Zwischen den Vorständen des VS und der französischen Schriftstellerorganisation Société des Gens de Lettre (SGDL) wurde eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Sie wird sich im Anschluss an die Veranstaltung im Europahaus in Berlin im September dieses Jahres (Wir berichteten: > Französische Botschaft lud zum Forum „Zukunft des Buches, Zukunft Europas“) insbesondere auf Vertrags- und Urheberrechtsfragen konzentrieren.

V.l.: Heinrich Bleicher-Nagelsmann, Imre Török, Frau Beyer, Geoffroy Pelletier >>>

> Zusammenarbeit VS – SGDL – verdi

Paris, 24. Oktober 2013: Nach dem Treffen auf der Tagung »Zukunft des Buches« am 9. September 2013 in Berlin und auf der Frankfurter Buchmesse, haben die Société des Gens de Lettre (SGDL) und der Verband deutscher Schriftsteller (VS in ver.di) eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Dabei wird es vor allem um Fragen des europäischen Buchmarktes und grenzüberschreitender Vertragsbedingungen gehen. IN der Erklärung heißt es u.a.: „Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind die Schöpfer des heutigen Angebots an literarischen Werken. Sie werden auch in Zukunft gleichermaßen die Vielfalt und Qualität des digitalen Buchmarkts in Europa garantieren.“ FOlgende Punkte werden in der Erklärung genannt bzw. gefordert: Beibehaltung derBuchpreisbindung, Ermäßigter Mehrwertsteuersatz für digitale Bücher, ein faires Steuersystem und „Anerkennung und Stärkung des Urheberrechts als Herzstück des geistigen Eigentums nach europäischem Recht.“

Die Erklärung des VS – Verband deutscher Schriftsteller und der Société des Gens de Lettre (SGDL):

> Erklärung SGDL-VS (DE) PDF (215 kB)
> Erklärung SGDL-VS (FR) PDF (149 kB

Nachgefragt: Henri Murger, Scènes de la vie de bohème

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Il y a quelques jours, nous avons eu le grand plaisir de rencontrer Henri Murger à Paris. Il vient d’achever un roman Scènes de la bohème, plus tard Scènes de la vie de bohème. Son roman présente des artistes et des intellectuels qui se mêlent de tout. Plus tard, en 1896, Giacomo Puccini s’inspire de ce livre en composant son opéra, La Bohème. Murger a publié son roman en 1851, trois ans après la Révolution de février et l’élection de Louis-Napoléon à la présidence de la République. En décrivant l’indépendance et la liberté des artistes, Murger montre en même temps que la littérature a un pouvoir de prédication. Il anticipe, dans son roman, la nouvelle constellation politique du > Second Empire, en en faisant le cadre de son roman. Souvent, ce n’est pas la politique qui crée de nouveaux styles d’art, souvent la politique suit aussi les artistes. Malgré la censure, l’indépendance et la persévérance des artistes ouvrent la voie du succès. De toute façon, Murger évoque le rapports entre les artistes et leur société, un rapport qu’on peut bien reconstruire notamment sous le Second Empire: „L’art, l’architecture et l’histoire ne sont pas seulement au service du pouvoir, ils influencent de façon décisive la politique, les évolutions et la représentation du pouvoir.“ > Napoleon III. Macht und Kunst.

La parution du livre de Murger est donc une bonne occasion de poser quelques questions à son auteur. Il a repris le titre de sa pièce de théâtre, parue en 1849 et qui a connu un grand succès. Nous avons voulu savoir de quelle bohème parle-t- il ? De bons vivants à la charge de la société? Des fainéants ? Quelle est la Bohème qu’il représente dans son livre ? La Bohème a connu, sans doute, une longue histoire ? La bohème compte aussi bien d’autres poètes et artistes ? Nous avons parlé de la Bohème moderne. Comment devient-on artiste aujourd’hui? Où trouve-t-on la Bohème dont Murger parle ? Cette Bohème n’a pas beaucoup de chance, elle ne rencontre aucun bonheur? Il y a une bohème intellectuelle ?

La bohème dont parle Murger vit en danger permanent :

Mais il est convaincu que rien ne peut arrêter les jeunes bohémiens: „Pluie ou poussière, ombre ou soleil, rien n’arrête ces hardis aventuriers, dont tous les vices sont doublés d’une vertu. L’esprit toujours tenu en éveil par leur ambition, qui bat la charge devant eux et les pousse à l’assaut de l’avenir: sans relâche aux prises avec la nécessité, leur invention, qui marche toujours mèche allumée, fait sauter l’obstacle qu’à peine il les gêne.“

Ecoutez l’interview:

> Murger, Henry (1822-1861). Scènes de la vie de bohème (Nouvelle édition entièrement revue et corrigée) par Henry Murger. 1880.

> Henri Murger – Wikipédia

> Scènes de la vie de bohème (1847-49) sur le Projet Gutenberg

Wollen Sie Henri Murger auch besuchen? Das Denkmal von > Henri Murger stammt von Henri Théophil Bouillon. Wenn Sie, die Rückseite des Odeon-Theaters in ihrem Rücken, den Luxemburg-Garten betreten, links vom Palais, dann steht linker Hand Henri Murger.


Les interviews imaginaires sur notre blog:

> Nachgefragt: Denis Diderot parle de l’Encyclopédie

> Devons-nous retourner à la nature? – Un entretien avec Jean-Jacques Rousseau

> Une visite chez Gustave Flaubert

> Une visite chez M. Zola

> Une interview avec François Guizot, Ministre de l’instruction publique et des cultes>

> Une visite chez Michel de Montaigne

> Une visite chez Honoré de Balzac


Le blog de Gallica

Samstag, 9. November 2013

Schon mehrmals haben wir wiederholt, dass > www.gallica.fr das interessanteste Internet-Angebot ist, das wir kennen.

Zu Gallica gehört auch ein Blog, wo gerade der Beitrag > La littérature pour la jeunesse dans Gallica veröffentlicht wurde:

Was für eine Vielfalt! „Aujourd’hui le partenariat de la BnF avec > la médiathèque du Carré Saint-Lazare et son passionnant fonds de l’Heure joyeuse permet de démarrer un programme de numérisation concertée en littérature pour la jeunesse.“

Oder > Cafés, cabarets, bistrots, caboulots, guinguettes, gargotes, estaminets, bars, assommoirs, restaurants du Paris du XIXe siècle.

U. v. a.: Jacques Arago, > Comment on dîne à Paris, Paris 1842.

Charles Virmaître, > Paris oublié, Paris 1886:

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